Mythen/Symboltiere: Unterschied zwischen den Versionen

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Zoologisch betrachtet ist in Japan nur eine einzige Affenart heimisch, der sog. Japan-Makak (''nihon-zaru''). Er besitzt ein rotes Gesicht, rote Hinterbacken und ein verhältnismäßig dichtes langes Fell. Diese in großen Rudeln lebende Makakenart ist auf allen Hauptinseln außer auf Hokkaido weit verbreitet und kann sowohl in Tierparks als auch in freier Natur beobachtet werden. Der ''nihon-zaru'' ist den Japanern also sehr vertraut und kommt entsprechend häufig auch in japanischen Märchen vor. Wie im Westen erscheint er dabei meist als Clown oder ungeschickter Schwindler, der erfolglos versucht, es den Menschen gleichzutun. Daneben taucht der Affe aber auch als Gott oder göttlicher Bote auf.
 
Zoologisch betrachtet ist in Japan nur eine einzige Affenart heimisch, der sog. Japan-Makak (''nihon-zaru''). Er besitzt ein rotes Gesicht, rote Hinterbacken und ein verhältnismäßig dichtes langes Fell. Diese in großen Rudeln lebende Makakenart ist auf allen Hauptinseln außer auf Hokkaido weit verbreitet und kann sowohl in Tierparks als auch in freier Natur beobachtet werden. Der ''nihon-zaru'' ist den Japanern also sehr vertraut und kommt entsprechend häufig auch in japanischen Märchen vor. Wie im Westen erscheint er dabei meist als Clown oder ungeschickter Schwindler, der erfolglos versucht, es den Menschen gleichzutun. Daneben taucht der Affe aber auch als Gott oder göttlicher Bote auf.
  
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Version vom 2. August 2013, 13:33 Uhr

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Tiergötter und Götterboten, Teil 3 Symboltiere und Tiersymbole

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Vorlage:Flowohl einheimische Gottheiten (

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kumano kami.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Baozhi heian.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Namazue daikoku.jpg

), als auch buddhis·tische Wesen können mit spezifischen Tieren eine enge symbo·lische Bezie·hung ein·gehen. In Legenden und bild·lichen Darstel·lungen kann das Tier entweder als Bote (

o-tsukai お使い (jap.)

wtl. Bote; auch: Götterbote, häufig in Tiergestalt

Pantheon, Tier

Der Begriff „o-tsukai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) einer Gottheit fungieren oder sich als Erscheinungsform der Gottheit entpuppen. An Tempeln und Schreinen dienen solche Tiere als ver·trau·te Erken·nungs·merk·male der jeweiligen Gottheit. Fol·gende Tiere, die teil·weise auf anderen Seiten genauer bespro·chen werden, stehen in besonders enger Verbindung zu bestimmten Gott·heiten:

Fuchs
Inari 稲荷 (jap.)

Reisgottheit, häufig von Fuchswächtern (myōbu) bewacht

Der Begriff „Inari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ukiha inari.jpg
  • Inari kuniyoshi2.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Inari2.jpg
  • Kitsune4.jpg
  • Nuregami.jpg
  • Inari hokusai.jpg
  • Otsuka.jpg
  • Inari yoshikazu.jpg
  • Inari3.jpg
  • Takayama inari.jpg
Schlange
Benten 弁天 (jap.)

Glücksgöttin; Kurzform von Benzaiten

Glücksgottheit

Der Begriff „Benten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tenkawa benzaiten doji.jpg
  • Torii zeniarai.jpg
  • Hiroshige haneda.jpg
Affe
Hie Taisha 日吉大社 (jap.)

Schutzschrein des Tendai-Tempelkomplexes von Berg Hiei bei Kyōto; auch bekannt als Hiyoshi Taisha oder Sannō Schrein

Schrein

Der Begriff „Hie Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Komainu hiyoshi.jpg
  • Sannotorii.jpg
  • Hie11.jpg
  • Wakasa komainu.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Hie Taisha; s.a. Geo-Glossar
(Sannō) |||| Hirsch ||
Kasuga Taisha 春日大社 (jap.)

Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara

Schrein

Der Begriff „Kasuga Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ema kasuga mcmorrow04.jpg
  • Kasuga3.jpg
  • Kasuga lanterns1.jpg
  • Kasuga eingang.jpg
  • Kasugamandala 4.jpg
  • Kasugagongen kenki1.jpg
  • Onigawara.jpg
  • Miko kasuga.jpg
  • Kasugamandala 3b.jpg
  • Kasuga.jpg
  • Kasuga honden.jpg
  • Kasuga reh.jpg
  • Kasuga hirschmandala.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Kasuga toro.jpg
  • Kasuga hirsch.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Kasuga2.jpg
  • Kasuga5.jpg
  • Kasuga1.jpg
  • Kasuga lanterns2.jpg
  • Kasuga miya mandara.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Kasuga Taisha; s.a. Geo-Glossar
Rind
Tenjin 天神 (jap.)

wtl. „Himmelsgott“, s.a. Tenman Tenjin

Der Begriff „Tenjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Tenjin.jpg
  • Kitano lantern.jpg
,
Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Juo mak 05.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Enmaten tnm.jpg
  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Enma china13jh.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Enma gericht1.jpg
  • Enma schreiber.gif
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Enma kyosai.jpg
  • Rokudoe enma1.jpg
  • Enmaten enmao.jpg
Taube
Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

Der Begriff „Hachiman“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hachiman 1326.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Tomigaoka hachiman hiroshige.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Tauben iwashimizu.jpg
  • Drachen hachiman engi.jpg
  • Tauben ema.jpg
  • Jingu.jpg
  • Hojoe iwashimizu.jpg
  • Fukagawa tauben.jpg
  • Hachiman01.jpg
  • Hato hachiman.jpg
Maus
Daikoku 大黒 (jap.)

Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten

Glücksgottheit

Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Mameitagin.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Fukujin1777.jpg
  • Daikoku kiyomizu.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Otoyo komanezumi1.jpg
  • Daikoku 1en.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Ebisu hikifuda.jpg
  • Daikoku neu.jpg
  • Yamada Hagaki.jpg
  • Daikoku tenshin.jpg
  • Daikoku ebisu 1551.jpg
  • Daikoku 1301.jpg
  • Ebisu daikoku geldbaum.jpg
  • Makakara daikoku.jpg
  • Hansatsu daikoku.jpg
  • Hansatsu daikoku yamato.jpg
  • Daikoku saidaiji2.jpg
  • Daikoku kyosai.jpg
  • Kanda daikoku.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Sanmen daikoku.jpg
  • Otoyo komanezumi2.jpg
  • Daikoku tsurumitake.jpg
  • Daikoku koya.jpg
  • Okuninushi hokusai.jpg
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  • Daikoku kanzeonji.jpg
  • Daikoku edo yamaguchi.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Daikoku zushi.jpg
,
Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)

Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana

Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Bishamonten 12jh.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Bishamonten hoshoin.jpg
  • Fukujin1777.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Tohachi hokusai.jpg
  • Shoki heian.jpg
  • Bishamon hekija.jpg
  • Ema kagurazaka.jpg
  • Bishamon zennishi.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • 4ten N.jpg
  • BishamonKuramadera.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Tohachi hanabusa.jpg
  • Mungo.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Jinjataisho.jpg
  • Shitenno jikkansho.jpg
  • Tamonten nara.jpg
  • Bishamon kamakura.jpg
  • Tamonten todaiji.jpg
  • Bishamon familie.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
Hase
Ōkuninushi 大国主 (jap.)

mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes

Der Begriff „Ōkuninushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Okuninushi hokusai.jpg
  • Inasa2.jpg
  • Inaba shirousagi jishujinja.jpg
  • Okuninushi kuniyoshi.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Okuninushi sukunabikona kuniyoshi.jpg

Affen

Affe sosen.jpg
Nihon-zaru

Zoologisch betrachtet ist in Japan nur eine einzige Affenart heimisch, der sog. Japan-Makak (nihon-zaru). Er besitzt ein rotes Gesicht, rote Hinterbacken und ein verhältnismäßig dichtes langes Fell. Diese in großen Rudeln lebende Makakenart ist auf allen Hauptinseln außer auf Hokkaido weit verbreitet und kann sowohl in Tierparks als auch in freier Natur beobachtet werden. Der nihon-zaru ist den Japanern also sehr vertraut und kommt entsprechend häufig auch in japanischen Märchen vor. Wie im Westen erscheint er dabei meist als Clown oder ungeschickter Schwindler, der erfolglos versucht, es den Menschen gleichzutun. Daneben taucht der Affe aber auch als Gott oder göttlicher Bote auf.

Religiöse Rollen des Affen

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  • Der
Hie Taisha 日吉大社 (jap.)

Schutzschrein des Tendai-Tempelkomplexes von Berg Hiei bei Kyōto; auch bekannt als Hiyoshi Taisha oder Sannō Schrein

Schrein

Der Begriff „Hie Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Hie11.jpg
  • Komainu hiyoshi.jpg
  • Wakasa komainu.jpg
  • Sannotorii.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Hie Taisha; s.a. Geo-Glossar

(auch Hiyoshi) Schrein am Fuße des Klosterberges

Hiei-zan 比叡山 (jap.)

Klosterberg Hiei bei Kyōto, traditionelles Zentrum des Tendai Buddhismus

Landschaft

Der Begriff „Hiei-zan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enryakuji.jpg
  • Daishi-varianten.jpg
  • Sannotorii.jpg
  • 01ratte kuniyoshi.jpg
  • Zegaibo emaki.jpg
  • Kinai1694.jpg
  • Hie mandara.jpg
  • Sanmen daikoku.jpg
  • Sakai yusai.jpg
  • Hie sanno mandala.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Hiei-zan; s.a. Geo-Glossar

fungiert als Schutzschrein dieses einstmals mächtigsten Klosters von Japan. Seine zahlreichen Unterschreine werden kollektiv zu einer Gottheit zusammengefasst,

Sannō 山王 (jap.)

Wtl. „Bergkönig“; Schutzgott des Tendai-Klosters auf Berg Hiei

Der Begriff „Sannō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sannotorii.jpg
  • Hie mandara.jpg

, wtl. der Bergkönig. Dieser „Bergkönig“ wird mitunter auch als Affe dargestellt, bzw. sieht man Affen als seine Boten an. Vielleicht kommt es daher, dass Affen gern in der Kleidung von Shinto-Priestern abgebildet werden.

  • Das Noh-Theater nannte sich ursprünglich
sarugaku 猿楽 (jap.)

Alte Bezeichnung für -Theater; wtl. „Affenmusik“

Ritus

Der Begriff „sarugaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Koshin sosen.jpg

, wtl. „Affenmusik“ oder „Affentheater“. Dieser Namen war aber keinesfalls abfällig zu verstehen. Vielmehr hießen bereits die Priestertänzerinnen am Hof der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Chojugiga.jpg
  • 04hase.jpg
  • Sayohime 1.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Froesche.jpg
  • Komainu toji.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit

sarume 猿女 (jap.)

Priestertänzerin; wtl. „Affenfrau“

Der Begriff „sarume“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, wtl. „Affen-Frauen“. Die Ahnengöttin dieser Priesterinnen ist Sarume no kimi, alias Ame no Uzume, die Ahnherrin von Tanz und Theater. Sie heiratete einen Gott namens

Sarutahiko 猿田彦 (jap.)

Mythologische Gottheit in tengu-ähnlicher Gestalt

Der Begriff „Sarutahiko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Odakejinja.jpg
  • Uzume sarutahiko.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Tengu shimokitazawa 2012.jpg
  • Sarutahiko.jpg
  • Iwado hiroshige.jpg
  • Uzume Sarutahiko ningyo kuniyoshi.jpeg
  • Sarutahiko takachiho.jpg

, dessen rotes Gesicht vielleicht einst einen Affen darstellen sollte. Affe und (religiöser) Tanz waren jedenfalls im japanischen Altertum eng miteinander assoziiert.

  • Die berühmteste figurative Darstellung von Affen befindet sich im Schrein von Nikkō: die Drei Weisen Affen, die nicht hören, nicht sehen und nicht sprechen wollen. Das Motiv dieser Drei Affen gibt es in vielen Kulturen, in Japan macht es aber auf ganz besondere Weise Sinn: „nicht sehen“, „nicht hören“, und „nicht sprechen“ heißt auf Klassisch-Japanisch: mizaru kikazaru iwazaru, wobei die Endung -zaru sowohl eine Verneinung als auch „Affe“ bedeuten kann. Ihre Beliebtheit hängt mit dem sogenannten Kōshin-Glauben (
kōshin shinkō 庚申信仰 (jap.)

Kōshin-Glauben, ein ursprünglich aus dem Daoismus stammender Kult zur Verlängerung des Lebens

Schulrichtung

Der Begriff „kōshin shinkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) zusammen, der ehemals in Japan weit verbreitet war.

  • Es ist auch kein Zufall, dass die Drei Affen von Nikkō an einem Nebengebäude des Schreins zu bewundern sind, in dem einst weiße Pferde gehalten wurden. Nach einem auch in China weit verbreiteten Glauben hält man Pferde gesund, indem man Affen in ihren Ställen ansiedelt. Affen und Pferde werden daher auch in der bildenden Kunst häufig gemeinsam dargestellt. Angeblich sollen die berittenen Samurai des Mittelalters Affenhäute über ihre Köcher gespannt haben, um die Gesundheit ihrer Pferde zu garantieren.

Weitere Tiere mit religiöser Symbolik

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  • Die Zwölf Tierkreiszeichen (Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund, Wildschwein) stehen im chinesischen Kalender, der in Japan bis zur
Meiji 明治 (jap.)

posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt

Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tanuki yoshitoshi.jpg
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  • Kyosai daikoku.jpg
  • Yurei.jpg
  • Meiji chiossone.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Ii naosuke.jpg
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  • Byodoin 1879.jpg

-Zeit Verwendung fand, nicht nur für Monate, sondern v.a. für Jahre. Ähnlich wie im Fall der hierzulande bekannten Sternzeichen, verleiht ein Jahrestier allen, die in diesem Jahr geboren werden, einen bestimmten Charakter. Mehr dazu...

  • Kraniche (
tsuru(jap.)

Kranich

Tier

Der Begriff „tsuru“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) und Schildkröten (

kame(jap.)

Schildkröte

Tier

Der Begriff „kame“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) sind beide chinesische Symbole des Langen Lebens und zieren daher alle möglichen glücksbringenden Gegenstände, Schreine und Tempel. Sie sind auch ein beliebtes Neujahrsmotiv. Schildkröten treten darüber hinaus in Mythen und Legenden, etwa der Geschichte von

Urashima Tarō 浦島太郎 (jap.)

Held einer berühmten Sage; heiratet eine Meeresprinzessin, verbringt mit ihr drei Jahre im Meerespalast, kehrt nach Hause zurück und stellt fest, dass nicht drei, sondern dreihundert Jahre seit seinem Fortgang vergangen sind.

Fiktive Person

Der Begriff „Urashima Tarō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Urashima hiroshige.jpg

, als göttliche Botentiere in Erscheinung.

  • Katzen (
neko(jap.)

Katze

Tier

Der Begriff „neko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) sind ähnlich wie Füchse und Tanuki magisch begabt. Besonders zauberkräftige Katzen erkennt man (ähnlich wie Füchse) an ihren mehrfach gespaltenen Schwänzen. Solche Gespensterkatzen (

nekomata 猫又 (jap.)

Gespensterkatze

Geist, Tier

Der Begriff „nekomata“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) sind ausgesprochen unheimlich. Als Winke-Katze (

maneki neko 招き猫 (jap.)

winkende Katze, Winkekatze; Glücksbringer, besonders für geschäftlichen Erfolg

Gegenstand

Der Begriff „maneki neko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Marushime no neko.jpg
  • Manekineko schrein.jpg
  • Manekineko.jpg

) stellen sie hingegen ihre Magie in den Dienst der Geschäftsleute und verhelfen ihnen zu mehr Umsatz.

  • Der Hase steht mit dem Mond in Verbindung. In Japan meint man, in der Scheibe des Volllmonds kein Gesicht, sondern einen Hasen zu erkennen, der mit einem hammerartigen Schlegel (kine) Reis stampft. Diese Idee dürfte auf eine buddhistische Legende aus den indischen Jataka-Erzählungen zurückgehen. In China hat sich daraus ein Hase entwickelt, der Kräuter zu einem Elixier des Langen Lebens zusammenstampft, in Japan hingegen stampft er Reiskuchen (mochi). Dies angeblich deshalb, weil der Ausdruck mochizuki sowohl „Vollmond“ als auch „Reisstampfen“ bedeuten kann. Die Verbindung Hase-Mond ist jedoch ein mythologisches Motiv, das sich auch außerhalb des Buddhismus findet.
  • Pferde gelten zwar nicht als magisch begabt, dienten aber in früherer Zeit wie alle wertvollen Dinge als beliebte Opfergaben (siehe auch Pferde-Bilder) und außerdem als Götterboten. In der Edo-Zeit wurden z.B. die Gottheiten des kaiserlichen Ahnenschreins in
Ise Jingū 伊勢神宮 (jap.)

kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū

Schrein

Der Begriff „Ise Jingū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shikinensengu.jpg
  • Naiku dach.jpg
  • Ise enface.jpg
  • Ise2013.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Ise Jingū; s.a. Geo-Glossar
gerne als Pferd dargestellt.
  • Ein eher unheimliches Tier ist der Wels (
namazu(jap.)

Namazu oder Wels; in der Edo-Zeit als Erdbebengott von religiöser Bedeutung

Tier

Der Begriff „namazu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Namazu ken zenkoji.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Ryuko sannin.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Namazue ise pferd 1855.jpg
  • Namazu kanemochi.jpg
  • Daruma kuniyoshi.jpg
  • Seppuku namazu.jpg
  • Namazu.jpg
  • Kanameishi2.jpg
  • Namazu bordell.jpg
  • Kanameishi.jpg

). In der Edo-Zeit glaubte man, dass ein riesiger Wels-Gott Ursache für Erdbeben sei. Ein großes Erdbeben im Jahr 1855 löste eine Flut von sog. Welsbildern (namazue) aus, in denen das Erdbeben und seine Folgen in symbolischer und oft karikierender Weise dargestellt wurden. (Mehr...)

Froesche.jpg
Detail einer der berühmtesten Tierdarstellungen Japans aus der späten Heian-Zeit. Auf einer Querbildrolle sind zahlreiche Tiere in humoristischen, menschenähnlichen Situationen dargestellt.
Werk von Kakuyū (zugeschr.) (1053–1140). Wikimedia Commons.
Ende des Kapitels „Mythen und Legenden“

  1. ^  
    Koshin sosen.jpg
    Das Bild wurde im „Metall-Affen“ Jahr 1800 am Tag des Metall-Affen (kōshin) angefertigt und zeigt einen tanzenden Affen in priesterlich anmutendem Gewand. Das Gewand ist mit Kranich-Motiven geschmückt, der Fächer mit Pinien — beides Symbole für langes Leben. Anhand von Fächer und Schelle lässt er der Affe (saru) als Tänzer des Sanbasō identifizieren. Dies ist ein ritueller Tanzes des -Theaters, das ja auch als sarugaku, „Affenmusik“, bezeichnet wird. Auch dieser Tanz soll langes Leben bringen.
    Werk von Mori Sosen (1774). 1800. Pacific Asia Museum, Pasadena.
  2. ^  
    Affe sosen.jpg
    Mori Sosen gilt als Meister der Affendarstellung; hier eine Darstellung eines sich lausenden nihon-zaru.
    Werk von Mori Sosen (1774-1821). Edo-Zeit. Yaneurabeya no Bijutsukan.
  3. ^  
    Affenmaske.jpg
    Maske in Form eines Affen (saru).
    Kamakura-Zeit. Miho Museum, Japan.
  4. ^  
    Froesche.jpg
    Detail einer der berühmtesten Tierdarstellungen Japans aus der späten Heian-Zeit. Auf einer Querbildrolle sind zahlreiche Tiere in humoristischen, menschenähnlichen Situationen dargestellt.
    Werk von Kakuyū (zugeschr.) (1053–1140). Wikimedia Commons.