Mythen/Jenseits/Ashura: Unterschied zwischen den Versionen

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|caption=Ashura aus der Nara Zeit (734) im Eigentum des Kōfuku-ji, Nara.  
 
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Die Welt der kriegerischen Geister (skt. {{skt:asura}}, jap. {{glossar:ashura}}) stammt aus dem indischen Erbe des Buddhismus. Die indischen Asuras sind eigent·lich eine Dynastie himmlischer Wesen, die von den {{skt:Deva}}s, den bekannteren Göttern Indiens, namentlich vom kriegerischen {{skt:Indra}} ({{glossar:taishakuten}}), zurück·gedrängt wurden. Sie sind insofern mit den griechischen Titanen ver·gleich·bar. Tat·säch·lich dürften die jeweiligen Mythen ge·mein·same Ursprünge haben. Wie die Titanen stellten die Asuras eine Ge·fahr für die regierende Götterdynastie dar und wurden daher in eine un·zu·gäng·liche Welt am Fuße des Weltenbergs {{skt:Sumeru}} verbannt.
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{{fl|D}}ie Welt der kriegerischen Geister (skt. {{skt:asura}}, jap. {{glossar:ashura}}) stammt aus dem indischen Erbe des Buddhismus. Die indischen Asuras sind eigent·lich eine Dynastie himmlischer Wesen, die von den {{skt:Deva}}s, den bekannteren Göttern Indiens, namentlich vom kriegerischen {{skt:Indra}} ({{glossar:taishakuten}}), zurück·gedrängt wurden. Sie sind insofern mit den griechischen Titanen ver·gleich·bar. Tat·säch·lich dürften die jeweiligen Mythen ge·mein·same Ursprünge haben. Wie die Titanen stellten die Asuras eine Ge·fahr für die regierende Götterdynastie dar und wurden daher in eine un·zu·gäng·liche Welt am Fuße des Weltenbergs {{skt:Sumeru}} verbannt.
  
 
Als fixer Bestandteil des indischen Pantheons wurden die Asuras auch in den Buddhismus mit auf·ge·nommen. Die konventionelle bud·dhis·tische Erklärung besagt, es handle sich um Ge·stalten, die von starken ag·gres·siven Impulsen be·herrscht sind. Im ost·asiatischen Kontext gelten sie als Kriegergeister, die hier·archisch unter den Menschen stehen, obwohl es sich um göttliche Wesen handelt. Sie kommen aller·dings kaum je in Er·zählungen vor und sind auch sonst von keiner besonderen Relevanz im ja·pa·nischen Buddhismus. Nur auf späteren bildlichen Darstellungen werden die ''ashura'' in der Gestalt japanischer Samurai dargestellt.
 
Als fixer Bestandteil des indischen Pantheons wurden die Asuras auch in den Buddhismus mit auf·ge·nommen. Die konventionelle bud·dhis·tische Erklärung besagt, es handle sich um Ge·stalten, die von starken ag·gres·siven Impulsen be·herrscht sind. Im ost·asiatischen Kontext gelten sie als Kriegergeister, die hier·archisch unter den Menschen stehen, obwohl es sich um göttliche Wesen handelt. Sie kommen aller·dings kaum je in Er·zählungen vor und sind auch sonst von keiner besonderen Relevanz im ja·pa·nischen Buddhismus. Nur auf späteren bildlichen Darstellungen werden die ''ashura'' in der Gestalt japanischer Samurai dargestellt.

Version vom 18. Juni 2015, 22:17 Uhr

Vorlage:Styles

Kriegerische Geister
Ashura1.jpg
Ashura2.jpg
Ashura aus der Nara Zeit (734) im Eigentum des Kōfuku-ji, Nara.

Vorlage:Flie Welt der kriegerischen Geister (skt.

asura असुर (skt., m.)

kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt (jap. ashura 阿修羅)

Der Begriff „asura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, jap.

ashura 阿修羅 (jap.)

kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt; skt. asura; auch shura

Der Begriff „ashura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ashura.jpg
  • Ashura2.jpg

) stammt aus dem indischen Erbe des Buddhismus. Die indischen Asuras sind eigent·lich eine Dynastie himmlischer Wesen, die von den

deva देव (skt., m.)

„Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)

Der Begriff „deva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enmaten enmao.jpg
  • Enma-ten.jpg

s, den bekannteren Göttern Indiens, namentlich vom kriegerischen

Indra इन्द्र (skt., m.)

hohe indische Gottheit, vergleichbar mit Zeus/Jupiter (jap. Taishaku-ten 帝釋天)

Der Begriff „Indra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

(

Taishaku-ten 帝釈天 (jap.)

Skt. Indra, eine der wichtigsten Gottheiten (deva) der indischen Mythologie. In Japan meist mit Brahma (jap. Bonten) in einem Atemzug genannt

Der Begriff „Taishaku-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

), zurück·gedrängt wurden. Sie sind insofern mit den griechischen Titanen ver·gleich·bar. Tat·säch·lich dürften die jeweiligen Mythen ge·mein·same Ursprünge haben. Wie die Titanen stellten die Asuras eine Ge·fahr für die regierende Götterdynastie dar und wurden daher in eine un·zu·gäng·liche Welt am Fuße des Weltenbergs

Sumeru सुमेरु (skt., m.)

Weltenberg des indisch-buddhistischen Universums, üblicherweise sanduhrförmig dargestellt; auch: Meru (jap. Shumisen 須弥山)

Konzept

Der Begriff „Sumeru“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Arima harunobu.jpg
verbannt.

Als fixer Bestandteil des indischen Pantheons wurden die Asuras auch in den Buddhismus mit auf·ge·nommen. Die konventionelle bud·dhis·tische Erklärung besagt, es handle sich um Ge·stalten, die von starken ag·gres·siven Impulsen be·herrscht sind. Im ost·asiatischen Kontext gelten sie als Kriegergeister, die hier·archisch unter den Menschen stehen, obwohl es sich um göttliche Wesen handelt. Sie kommen aller·dings kaum je in Er·zählungen vor und sind auch sonst von keiner besonderen Relevanz im ja·pa·nischen Buddhismus. Nur auf späteren bildlichen Darstellungen werden die ashura in der Gestalt japanischer Samurai dargestellt.

Besonders in der Frühzeit des japanischen Buddhismus wurde Ashura-ō (König Asura) aber auch als Beschützer des

Dharma धर्म (skt., m.)

Gesetz (des Universums), Lehre (des Buddha) (jap. 法)

Konzept

Der Begriff „Dharma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

angesehen und als dreiköpfige, sechs·armige Figur dargestellt. Das beeindruckendste Beispiel stammt aus der Nara-Zeit (Abb. oben). Bis auf die über·langen Arme ähnelt diese androgyne Figur einem  Bodhisattva und evoziert keiner·lei kriegerische Assoziationen. 
ashura
Die Welt der Ashura
Kumano kanshin jukkai mandara (Detail)
Rollbild, Edo-Zeit, 17. Jh. (s. Höllen)