Komainu-Portraits

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Komainu-Portraits

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Vorlage:Flomainu [komainu (jap.) 狛犬 wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden] lassen sich sich auf den Löwen zurück·führen, der seinen Weg als herr·schaft·liches Symbol·tier vom Vorderen Orient über Indien nach Ost·asien fand. Da er dort aller·dings nicht heimisch ist, wurde er zu einem legendären Tier und zum Gegen·stand zahl·reicher ikonographischer Variationen. Wie bei vielen einst·mals exotischen Wesen, die durch den Bud·dhis·mus in Ostasien bekannt wurden, lässt sich auch bei den komainu die Tendenz fest·stellen, dass sie mit zu·nehmender Ver·traut·heit ihre ge·fähr·lichen Züge verlieren und von den Künstlern statt·dessen — freiwillig oder un·frei·willig — mit einer gewissen Komik ausge·stattet werden.

Klassische Vorbilder

Wakasa komainu.jpg
1 Komainu, 13. Jh.
Detail aus der illustrierten Legende des Wakasa Ichinomiya Schreins aus der Kamakura-Zeit. Darstellung eines Schreingebäudes der damaligen Zeit sowie eines Priesters. Die komainu im Inneren der Halle haben offenbar einen höheren Status als in den meisten modernen Schreinen. Sie sind aus Holz, bemalt und zum Schutz vor der Witterung auf der Veranda des Schreins unterhalb des Daches aufgestellt. Ähnliche Arrangements findet man heute nur noch selten, es gibt sie jedoch im Hie Taisha.
Kamakura-Zeit. e-Museum.
Komainu koya.jpg
2 Gemalte komainu, 14. Jh.
Löwen-Wächter aus einem Mandala, das die Schutzgottheiten des Klosterbergs Kōya darstellt. Hier ist deutlich zu erkennen, dass es im Mittelalter zwei leicht unterschiedliche Varianten gab, eine mit Horn (komainu), eine ohne Horn (karajishi).
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York (bildbearbeitet).
Komainu ninnaji.jpg
3 Komainu des Ninna-ji, Kyōto, 17. Jh.
Komainu // Ninna-ji, Kyoto // Bild © Wikimedia Commons, 663highland , 2010 (bildbearbeitet) // Hier sind die beiden Tiere noch deutlich in einen „Korea-Hund“ (komainu, mit Horn und geschlossenem Maul) und einen „China-Löwen“ (karajishi, mit Mähne und offenem Maul) unterschieden.

Ältere Exemplare, wie z.B. die Abbil·dungen oben, lassen sich noch deutlich in einen „Korea-Hund“ (komainu, mit Horn und geschlos·senem Maul) und einen „China-Löwen“ (karajishi [karajishi (jap.) 唐獅子 wtl. „China-Löwe“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden; Synonym für komainu; auch karashishi] — manchmal auch schlicht als shishi [shishi (jap.) 獅子 Löwe, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden] bezeichnet — mit Mähne und offenem Maul) unter·scheiden.

Komainu todaiji.jpg
Chinesische Löwen des Tōdaiji, um 1200
Löwen-Paar.
Werk von Yi Xingmo (1160?–1260). Kamakura-Zeit, um 1200. Rosenfield 2011, S. 122, New York.

Diese beiden Löwen stammen von chinesi·schen Stein·metzen, die Ende des 12. Jahrhunderts beim Wiederaufbau des Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel] eingesetzt wurden, und sind offen·sichtlich vom damaligen chinesi·schen Löwenstil geprägt. Sie wirken zugleich archaischer und macht·voller als die meisten japanischen komainu und gehorchen nicht dem A-Un Schema, riefen aber offenbar in Japan einen eigenen Typ von komainu hervor, der etwa auch im Yasukuni Schrein [Yasukuni Jinja (jap.) 靖国神社 Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene] in Tōkyō oder beim Kiyomizu Tempel [Kiyomizu-dera (jap.) 清水寺 Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)] in Kyōto zu finden ist.

Edo-zeitlicher Standard

Komainu a mak.jpg
4
Komainu mit geöffnetem Maul (A-Form; A-gyō). Das Bild stammt aus dem Tempel Zōjō-ji in Tōkyō, einem Familientempel der Tokugawa. Teile der Anlage wurden in der Meiji-Zeit geschliffen. Der Sammler Heinrich von Siebold erwarb Teile des Gebäudes und brachte sie Ende des 19. Jh.s nach Wien.
Werk von Kanō Tsunenobu (1636–1713). Edo-Zeit, 18. Jh. Museum Angewandter Kunst (MAK), Wien.
Komainu mak.jpg
5
Komainu mit geschlossenem Maul (UN-Form; UN-gyō). Das Bild stammt aus dem Tempel Zōjō-ji in Tōkyō, einem Familientempel der Tokugawa. Teile der Anlage wurden in der Meiji-Zeit geschliffen. Der Sammler Heinrich von Siebold erwarb Teile des Gebäudes und brachte sie Ende des 19. Jh.s nach Wien.
Werk von Kanō Tsunenobu (1636–1713). Edo-Zeit, um 1710. Museum Angewandter Kunst (MAK), Wien.
Komainu aus einem Familientempel der Tokugawa

Vorlage:Sidebox3 Die obigen Beispiele zeigen zwei sehr schön erhaltene Löwen·hunde des Hofmalers Kanō Tsunenobu [Kanō Tsunenobu (jap.) 狩野常信 1636–1713; Künstler der Kanō-Schule] aus der mittleren Edo-Zeit (um 1710). Wie man sieht, gehören diese beiden Tiere der gleichen Spezies an, besitzen kein Horn und unter·scheiden sich lediglich durch ihre Gestik, die Farbe der Mähne und vor allem die Öffnung des Mauls. Auf einem Holz·schnitt von Utagawa Kuniyoshi [Utagawa Kuniyoshi (jap.) 歌川国芳 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] (1797–1861) sind ganz ähnliche Exemplare zu erkennen. (Kuniyoshis stellt allerdings ein Exemplar noch mit Horn dar.) Sie wurden der Legende nach vom Meister·bild·hauer Hidari Jingorō [Hidari Jingorō (jap.) 左甚五郎 sagenumwobener Meisterbildhauer der frühen Edo-Zeit, der Statuen so naturgetreu anfertigte, dass sie zum Leben erwachten] so lebensecht gestaltet, dass sie tatsächlich Räuber in die Flucht schlagen konnten (und sich in diesem Sinne eher wie Hunde als Löwen verhielten).

Die Beispiele aus der Kanō-Schule und der ukiyo-e [ukiyo-e (jap.) 浮世絵 „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit]-Druckgraphik repräsentieren die Standardform der Löwenhunde in der Edo-Zeit, die auch heute noch das Bild dieser imaginären Tiere prägt. Freiwillig oder unfreiwillig kommt es jedoch besonders bei in Stein gehauenen Skulpturen zu komisch-grotesken Abwandlungen dieses Schemas.

Humorvolle komainu

Die folgenden Beispiele entstammen zum Großteil einer umfang·reichen Sammlung von komainu-Bildern von Takuki Yoshimitsu. Takuki hebt vor allem die humorvollen Züge der japani·schen Löwen·hunde hervor.

Komainu3.jpg
6
Statue eines komainu.
Werk von Komatsu Nobutaka. Meiji-Zeit, 1892. komainu.net, 2004.
Komainu2.jpg
7
Besonders der komainu mit dem offenen Maul erinnert erstaunlich stark an den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer.
Werk von Komatsu Nobutaka. Edo-Zeit, 1771. komainu.net, 2005.
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8
Komainu-Paar // Statue, komainu (Stein). Edo-Zeit, datiert 1840; Yatsuki Tsustu Kowake Jinja, Fukushima-ken // Bild © komainu.net, 2003 // Zwei sehr ausdrucksstarke komainu-Exemplare mit ehemals goldenen Augen. Der A-gyō, mit aufgestellten Ohren, erinnert frappant an den österreichischen Bundespräsidenten und ehemaligen Chef der österreichischen Grünen, Alexander Van der Bellen.
Komainu aomori.jpg
9
Plattkopf // Statue (Stein). Meiji-Zeit, datiert 1892; Hachiman-gū, Goshogawara-shi, Präfektur Aomori // Bild © komainu.net, 1997 (letzter Zugriff: 2022/12/1) // Plattköpfige komainu. Stellvertretend für sonstige Politiker... (keine Photomontage!).
Komainu nodajinja.jpg
10
Ein korpulentes, melodramatisches Paar komainu von beträchtlichem Alter. Am Podest findet sich angeblich die Datierung Tenshō 天正 4 (1567). Oder heißt es doch Taishō 大正 4 (1915)?
1567?. you1gran'pa, photozou 2008.
Komainu5.jpg
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Komainu mit Helmkopf // Statue, komainu (Stein); Ninomiya Jinja, Sado, Präfektur Niigata // Bild © komainu.net (letzter Zugriff: 2016/8) // Der Stil dieser komainu-Statuen scheint sich auf der Insel Sado einer gewissen Beliebtheit zu erfreuen (s. Jinja tanbō).
Komainu mitsumine.jpg
12
Wölfe oder „Berghunde“ // Statue (Stein); Mitsumine Jinja, Präfektur Saitama // Bild © Bernhard Scheid, flickr, 2007 (letzter Zugriff: 2023/5/12) // Wölfe (ōkami) bzw. „Berghunde“ (yamainu) als tierische Beschützer (komainu) des Mitsumine Jinja, ein Schrein der u.a. dem Wolfsglauben gewidmet ist.
Komainu yasukuni.jpg
13
Die Löwenhunde an einem Seiteneingang des übel beleumdeten Yasukuni Schreins verraten möglicherweise mehr über diesen Ort der Kriegshelden-Verehrung als dem Schrein selbst bewusst ist: Sie scheinen sehr von sich eingenommen und blasen sich zu imposanten Figuren auf. Dennoch teilen sie mit den anderen komainu einen (unfreiwillig) komischen Aspekt, der das heroische Pathos, das in diesem Schrein gepflegt wird, ein wenig entschärft.
Bildquelle: Ichinohe Shinya, flickr 2007 (bildbearbeitet).

Löwenwächter in China, Korea und Okinawa

Auch in den Nachbar·ländern Japans findet man Löwen als Wächter, oft ebenso humor·voll gestaltet wie die komainu. Während letztere aller·dings fast aus·schließ·lich vor religiösen Gebäuden zu finden sind, bewachen chinesische und koreani·sche Löwen eher weltliche Paläste. Vorlage:W504

Komainu ayuwang.jpg
14
Dieses Beispiel stammt aus China und beweist, dass die Löwenwächter auch dort nicht ohne Komik sind.
China. Historical Asian Architecture.
Stonelions wuhouci.jpg
15
Chinesische Löwen treten zumeist als Paar von Männchen und Weibchen auf, wobei die Weibchen durch ein Junges (unter der Pfote), die Männchen durch einen Ball gekennzeichnet sind.
Dieser Symbolismus ist auch manchmal in rezenten japanischen Beispielen zu finden.
Stone Lions.
Chinesische Löwenhunde
Shisa.jpg
16
Die Inselgruppe Okinawa im Süden Japans, die ehemals ein unabhängiges Königreich war, besitzt eine eigene Löwen­wächtertradition. Die Löwen heißen hier sīsā und werden auch in privaten Häusern aufgestellt, z.B. auf dem Dach.
Bildquelle: unbekannt.
Shisa2.jpg
17
Löwenhunde (siisaa) // Skulptur (Keramik); Naminoue-gū, Naha, Okinawa // Bild © I. Hatada, 2009 (letzter Zugriff: 2016/8) // Die Inselgruppe Okinawa im Süden Japans, die ehemals ein unabhängiges Königreich war, besitzt ebenfalls eine eigene Löwenwächtertradition. Die Löwenhunde, die hier als siisaa (jap. shīsā) bezeichnet werden, wirken lebendiger und kampflustiger als die komainu der Hauptinseln.
Shisa aus Okinawa

Verweise

Verwandte Themen

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen

  • Komainu Net, Takuki Yoshimitsu (jap.)
    Klassische Komainu-Sammlung und Dokumentation.
  • Jinja tanbō
    Photoreportagen japanischer Schreine mit einem Komainu-Schwerpunkt.
  • Komainu World (jap.)
    Photosammlung.
  • Stone Lions, Greg Pringle
    Bilder chinesischer Löwenhunde und Links (Zugriff über Internet Archive).
  • Shisa (en.)
    Wikipedia-Artikel über die Löwenhunde in Okinawa, die offenbar eine Variante zwischen japanischen und chinesischen Löwenhunden darstellen.


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Jul. 2020

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Oskar Benl (Ü.), Betrachtungen aus der Stille: Tsurezuregusa. Frankfurt/Main: Insel Verlag, 1963. [Erste Auflage 1940.]

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Wakasa komainu.jpg
    Detail aus der illustrierten Legende des Wakasa Ichinomiya Schreins aus der Kamakura-Zeit. Darstellung eines Schreingebäudes der damaligen Zeit sowie eines Priesters. Die komainu im Inneren der Halle haben offenbar einen höheren Status als in den meisten modernen Schreinen. Sie sind aus Holz, bemalt und zum Schutz vor der Witterung auf der Veranda des Schreins unterhalb des Daches aufgestellt. Ähnliche Arrangements findet man heute nur noch selten, es gibt sie jedoch im Hie Taisha.
    Kamakura-Zeit. e-Museum.
  2. ^ 
    Komainu koya.jpg
    Löwen-Wächter aus einem Mandala, das die Schutzgottheiten des Klosterbergs Kōya darstellt. Hier ist deutlich zu erkennen, dass es im Mittelalter zwei leicht unterschiedliche Varianten gab, eine mit Horn (komainu), eine ohne Horn (karajishi).
    Muromachi-Zeit, 14. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York (bildbearbeitet).
  3. ^ Komainu ninnaji.jpg 
  4. ^ 
    Komainu a mak.jpg
    Komainu mit geöffnetem Maul (A-Form; A-gyō). Das Bild stammt aus dem Tempel Zōjō-ji in Tōkyō, einem Familientempel der Tokugawa. Teile der Anlage wurden in der Meiji-Zeit geschliffen. Der Sammler Heinrich von Siebold erwarb Teile des Gebäudes und brachte sie Ende des 19. Jh.s nach Wien.
    Werk von Kanō Tsunenobu (1636–1713). Edo-Zeit, 18. Jh. Museum Angewandter Kunst (MAK), Wien.
  5. ^ 
    Komainu mak.jpg
    Komainu mit geschlossenem Maul (UN-Form; UN-gyō). Das Bild stammt aus dem Tempel Zōjō-ji in Tōkyō, einem Familientempel der Tokugawa. Teile der Anlage wurden in der Meiji-Zeit geschliffen. Der Sammler Heinrich von Siebold erwarb Teile des Gebäudes und brachte sie Ende des 19. Jh.s nach Wien.
    Werk von Kanō Tsunenobu (1636–1713). Edo-Zeit, um 1710. Museum Angewandter Kunst (MAK), Wien.
  6. ^ 
    Komainu3.jpg
    Statue eines komainu.
    Werk von Komatsu Nobutaka. Meiji-Zeit, 1892. komainu.net, 2004.
  7. ^ 
    Komainu2.jpg
    Besonders der komainu mit dem offenen Maul erinnert erstaunlich stark an den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer.
    Werk von Komatsu Nobutaka. Edo-Zeit, 1771. komainu.net, 2005.
  8. ^ Komainu1.jpg 
  9. ^ Komainu aomori.jpg 
  1. ^ 
    Komainu nodajinja.jpg
    Ein korpulentes, melodramatisches Paar komainu von beträchtlichem Alter. Am Podest findet sich angeblich die Datierung Tenshō 天正 4 (1567). Oder heißt es doch Taishō 大正 4 (1915)?
    1567?. you1gran'pa, photozou 2008.
  2. ^ Komainu5.jpg 
  3. ^ Komainu mitsumine.jpg 
  4. ^ 
    Komainu yasukuni.jpg
    Die Löwenhunde an einem Seiteneingang des übel beleumdeten Yasukuni Schreins verraten möglicherweise mehr über diesen Ort der Kriegshelden-Verehrung als dem Schrein selbst bewusst ist: Sie scheinen sehr von sich eingenommen und blasen sich zu imposanten Figuren auf. Dennoch teilen sie mit den anderen komainu einen (unfreiwillig) komischen Aspekt, der das heroische Pathos, das in diesem Schrein gepflegt wird, ein wenig entschärft.
    Bildquelle: Ichinohe Shinya, flickr 2007 (bildbearbeitet).
  5. ^ 
    Komainu ayuwang.jpg
    Dieses Beispiel stammt aus China und beweist, dass die Löwenwächter auch dort nicht ohne Komik sind.
    China. Historical Asian Architecture.
  6. ^ 
    Stonelions wuhouci.jpg
    Chinesische Löwen treten zumeist als Paar von Männchen und Weibchen auf, wobei die Weibchen durch ein Junges (unter der Pfote), die Männchen durch einen Ball gekennzeichnet sind.
    Dieser Symbolismus ist auch manchmal in rezenten japanischen Beispielen zu finden.
    Stone Lions.
  7. ^ 
    Shisa.jpg
    Die Inselgruppe Okinawa im Süden Japans, die ehemals ein unabhängiges Königreich war, besitzt eine eigene Löwenwächtertradition. Die Löwen heißen hier sīsā und werden auch in privaten Häusern aufgestellt, z.B. auf dem Dach.
    Bildquelle: unbekannt.
  8. ^ Shisa2.jpg 

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • A-gyō 阿形 ^ Bez. für einen Typ von Wächtergottheit (niō) mit geöffnetem Mund; wtl. „A-Form“ (Figur, die ein „A“ ausspricht); Gegenstück von UN-gyō; im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer aufbrausenden Geste (mudra) verbunden.
  • Aśoka (skt.) अशोक ^ „Der Unbesorgte“, 304?–232 v.u.Z., König von Nord-Indien (jap. Muu 無憂 oder Aikuō 阿育王)
  • Dharma (skt.) धर्म ^ Gesetz (des Universums), Lehre (des Buddha) (jap. 法)
  • dharmacakra (skt.) धर्मचक्र ^ „Rad der Lehre“, Symbol des Buddhismus (jap. hōrin 法輪)
  • Di Shun (chin.) 帝舜 ^ Kaiser Shun; legendärer chinesischer Herrscher, lebte laut Überlieferung zw. 2294 und 2184 v.u.Z; zusammen mit seinem Vorgänger Yao Inbegriff eines weisen und gerechten Herrschers
  • Edo 江戸 ^ Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
  • haetae (kor.) 해태/獬豸 ^ imaginäres Tier in Korea, löwenähnlich, ähnlich den japanischen komainu; schützt vor Feuer; geht auf ein chinesisches Fabelwesen (xiezhi) zurück, das als Inbegriff der Gerechtigkeit aufgefasst wurde
  • Han (chin.) 漢 ^ chin. Han-Dynastie (207 v.u.Z.–220 u.Z.)
  • Hidari Jingorō 左甚五郎 ^ sagenumwobener Meisterbildhauer der frühen Edo-Zeit, der Statuen so naturgetreu anfertigte, dass sie zum Leben erwachten
  • Hie Taisha 日吉大社 ^ Schutzschrein des Tendai-Tempelkomplexes von Berg Hiei bei Kyōto; auch bekannt als Hiyoshi Taisha oder Sannō Schrein
  • hōju 宝珠 ^ wtl. Schatzperle; auch nyoi no tama, „Perle, die jeden Wunsch erfüllt“; skt. cintamani; magische Perle, meist, aber nicht nur, im buddhistischen Kontext
  • hōyaku 宝鑰 ^ wtl. Dharma-Schlüssel; Glückssymbol, das sich von einem Gerät zum Öffnen von Schiebetüren ableitet
  • Inari 稲荷 ^ Reisgottheit, häufig von Fuchswächtern (myōbu) bewacht
  • Itō Chūta 伊東忠太 ^ 1867–1954; Star-Architekt des frühen 20. Jh., der traditionelle japanische Architektur mit Elementen aus Asien und Europa verband
  • Kanō Tsunenobu 狩野常信 ^ 1636–1713; Künstler der Kanō-Schule
  • karajishi 唐獅子 ^ wtl. „China-Löwe“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden; Synonym für komainu; auch karashishi
  • Kei-ha 慶派 ^ Buddh. Bildhauerschule des japanischen Mittelalters; benannt nach ihren berühmtesten Vertretern Unkei und Kaikei
  • kirin 麒麟 ^ „Drachenpferd“; mythologisches Tier; Giraffe
  • kitsune^ Fuchs; Botentier der Gottheit Inari
  • komainu 狛犬 ^ wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden
  • mantra (skt.) मन्त्र ^ Gebetsformel (jap. shingon 真言)
  • Meiji 明治 ^ posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
  • Nandaimon 南大門 ^ Südliches Haupttor einer Tempelanlage; v.a. Haupttor des Tōdaiji in Nara
  • niō 仁王 ^ Wächterfigur, Torwächter
  • ōkami 狼犭 ^ Wolf; dem Wortlaut nach „große Gottheit“, dem Zeichen nach „gutes“ (良) „Tier“ (犭)
  • shīsā シーサー ^ Löwenwächterfiguren in Okinawa; verwandt, aber nicht identisch mit den komainu der japanischen Hauptinseln; der Name leitet sich von der lokalen Aussprache von „Löwe“ (shishi) her
  • shishi 獅子 ^ Löwe, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden
  • Shōkai 聖海 ^ 1206–?; kaiserlicher Prinz und Shingon-Abt
  • Takuki Yoshimitsu 鐸木能光 ^ 1955–; japanischer Musiker, Autor und komainu-Forscher
  • Tang (chin.) 唐 ^ chin. Herrschaftsdynastie, 618–907
  • Tōdaiji 東大寺 ^ Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel
  • Tsurezuregusa 徒然草 ^ „Aufzeichnungen aus Mußestunden“; Gedanken und Anekdoten von Yoshida Kenkō, verfasst ca. 1330–1332
  • UN-gyō 吽形 ^ wtl. „HUM-Form“; Figur, die das Sanskritzeichen „HUM“, jap. un, ausspricht, und daher mit geschlossenem Mund dargestellt wird; Gegenstück von A-gyō (offener Mund); im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer beruhigenden Geste (mudra) verbunden; s.a. niō
  • Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
  • xiezhi (chin.) 獬豸 ^ chin. Fabeltier, das mit seinem Horn Verbrecher bestraft, aber Unschuldige verschont; jap. kaichi, kor. haetae
  • Yasukuni Jinja 靖国神社 ^ Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene
  • Yoshida Kenkō 吉田兼好 ^ 1283?–1350?; japanischer Dichter und Hofbeamter, Autor des Tsurezuregusa; zu seiner Zeit wahrscheinlich als Urabe Kaneyoshi bekannt
Religion in JapanMythen
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Komainu-Zoologie.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001