Komainu Portraits

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Komainu Portraits
Komainu4.jpg
Komainu von Kobayashi Kazuhira, 1961
Skultpur eines komainu.
Werk von Kobayashi Kazuhira. 1961. komainu.net, 2004.
komainu 狛犬 (jap.)

wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden

Tier, Bild

Der Begriff „komainu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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lassen sich sich auf den Löwen zurück·führen, der seinen Weg als herr·schaft·liches Symbol·tier vom Vorderen Orient über Indien nach Ost·asien fand. Da er dort aller·dings nicht heimisch ist, wurde er zu einem legendären Tier und zum Gegenstand zahlreicher ikonographischer Variationen. Wie bei vielen einstmals exotischen Wesen, die durch den Bud·dhis·mus in Ostasien bekannt wurden, lässt sich auch bei den Komainu die Tendenz fest·stellen, dass sie mit zu·nehmender Ver·traut·heit ihre ge·fähr·lichen Züge verlieren und von den Künstlern statt·dessen — freiwillig oder un·frei·willig — mit einer gewissen Komik ausgestattet werden. 

Klassische Vorbilder

Komainu koya.jpg
Gemalte Komainu, 14. Jh.
Löwen-Wächter aus einem Mandala, das die Schutzgottheiten des Klosterbergs Kōya darstellt. Hier ist deutlich zu erkennen, dass es im Mittelalter zwei leicht unterschiedliche Varianten gab, eine mit Horn (komainu), eine ohne Horn (karajishi).
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York (bildbearbeitet).
Komainu ninnaji.jpg
Komainu des Ninna-ji, Kyoto, 17. Jh.
Komainu // Ninna-ji, Kyoto // Bild © Wikimedia Commons, 663highland , 2010 (bildbearbeitet) // Hier sind die beiden Tiere noch deutlich in einen „Korea-Hund“ (komainu, mit Horn und geschlossenem Maul) und einen „China-Löwen“ (karajishi, mit Mähne und offenem Maul) unterschieden.

Vorlage:Sidebox Ältere Exemplare, wie z.B. die Abbildungen oben, lassen sich noch deutlich in einen „Korea-Hund“ (komainu, mit Horn und geschlossenem Maul) und einen „China-Löwen“ (Glossar:Karashishi, mit Mähne und offenem Maul) unterscheiden. Dass dies die „klassische Form“ der Löwenhunde ist, sah wohl auch der Ukiyoe Künstler Utagawa Kuniyoshi (1797–1861) so, als er die Legende von den lebendigen Löwenhunden des Meisterbildhauers Hidari Jingoro darstellte (Abb. re.).

Komainu todaiji.jpg
Chinesische Löwen des Tōdaiji, um 1200
Löwen-Paar.
Werk von Yi Xingmo (1160?–1260). Kamakura-Zeit, um 1200. Rosenfield 2011, S. 122, New York.

Diese beiden Löwen stammen von chinesischen Steinmetzen, die Ende des 12. Jahrhunderts beim Wiederaufbau des

Tōdaiji 東大寺 (jap.)

Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

Tempel

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Bilder

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar

eingesetzt wurden, und sind offensichtlich vom damaligen chinesischen Löwenstil geprägt. Sie wirken zugleich archaischer und machtvoller als die meisten japanischen Komainu und gehorchen nicht dem A-Un Schema, riefen aber offenbar in Japan einen eigenen Typ von Komainu hervor, der etwa auch im

Yasukuni Jinja 靖国神社 (jap.)

Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene

Schrein

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Yasukuni Jinja; s.a. Geo-Glossar

Schrein in Tokyo oder beim

Kiyomizu-dera 清水寺 (jap.)

Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)

Tempel

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Bilder

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  • Kiyomizu1.jpg
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  • Pagode kiyomizu 1892-95.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Kiyomizu-dera; s.a. Geo-Glossar
Tempel in Kyoto zu finden ist.

Humorvolle Komainu

Die folgenden Beispiele entstammen zum Großteil einer umfangreichen Sammlung von Komainu-Bildern von Takuki Yoshimitsu. Takuki hebt vor allem die humorvollen Züge der japanischen Löwenhunde hervor. Vorlage:Galerie2

Löwenwächter in China, Korea und Okinawa

Auch in den Nachbarländern Japans findet man Löwen als Wächter, oft ebenso humor·voll gestaltet wie die Komainu. Während letztere aller·dings fast aus·schließ·lich vor religiösen Gebäuden zu finden sind, bewachen chinesische und koreani·sche Löwen eher weltliche Paläste. Vorlage:Galerie2


  1. ^  
    Koma kamakura1.jpg
    Mit geschlossenem Maul entspricht dieser Löwenhund der „UN-Form“ (UN-gyō). Während man dieses gehörnte Tier wtl. als „Korea-Hund“ (komainu) bezeichnet, wird sein hornloser Partner „Löwe“ (shishi) genannt. (Bei den meisten rezenten Beispielen gibt es diese Unterscheidung nicht.)
    Kamakura-Zeit. Kyōto National Museum.
  2. ^  
    Koma kamakura2.jpg
    Mit offenem Maul entspricht dieser Löwenhund der „A-Form“ (A-gyō). Seine Gestalt ist verhältnismäßig realistisch und evoziert den Eindruck eines starken, mächtigen Tieres. Während man seinen gehörnten Partner als „Korea-Hund“ (komainu) bezeichnet, wird dieses Exemplar „Löwe“ (shishi) genannt. (Bei den meisten rezenten Beispielen gibt es diese Unterscheidung nicht.)
    Kamakura-Zeit. Kyōto National Museum.
  3. ^  
    Komainu koya.jpg
    Löwen-Wächter aus einem Mandala, das die Schutzgottheiten des Klosterbergs Kōya darstellt. Hier ist deutlich zu erkennen, dass es im Mittelalter zwei leicht unterschiedliche Varianten gab, eine mit Horn (komainu), eine ohne Horn (karajishi).
    Muromachi-Zeit, 14. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York (bildbearbeitet).
  4. ^ Komainu ninnaji.jpg 
  5. ^  
    Komainu todaiji.jpg
    Löwen-Paar.
    Werk von Yi Xingmo (1160?–1260). Kamakura-Zeit, um 1200. Rosenfield 2011, S. 122, New York.
  6. ^  
    Wakasa komainu.jpg
    Detail aus der illustrierten Legende des Wakasa Ichinomiya Schreins aus der Kamakura-Zeit. Darstellung eines Schreingebäudes der damaligen Zeit sowie eines Priesters. Die komainu im Inneren der Halle haben offenbar einen höheren Status als in den meisten modernen Schreinen. Sie sind aus Holz, bemalt und zum Schutz vor der Witterung auf der Veranda des Schreins unterhalb des Daches aufgestellt. Ähnliche Arrangements findet man heute nur noch selten, es gibt sie jedoch im Hie Taisha.
    Kamakura-Zeit. e-Museum.
  7. ^  
    Komainu a mak.jpg
    Komainu mit geöffnetem Maul (A-Form; A-gyō). Das Bild stammt aus dem Tempel Zōjō-ji in Tōkyō, einem Familientempel der Tokugawa. Teile der Anlage wurden in der Meiji-Zeit geschliffen. Der Sammler Heinrich von Siebold erwarb Teile des Gebäudes und brachte sie Ende des 19. Jh.s nach Wien.
    Werk von Kanō Tsunenobu (1636–1713). Edo-Zeit, 18. Jh. Museum Angewandter Kunst (MAK), Wien.
  8. ^  
    Komainu mak.jpg
    Komainu mit geschlossenem Maul (UN-Form; UN-gyō). Das Bild stammt aus dem Tempel Zōjō-ji in Tōkyō, einem Familientempel der Tokugawa. Teile der Anlage wurden in der Meiji-Zeit geschliffen. Der Sammler Heinrich von Siebold erwarb Teile des Gebäudes und brachte sie Ende des 19. Jh.s nach Wien.
    Werk von Kanō Tsunenobu (1636–1713). Edo-Zeit, um 1710. Museum Angewandter Kunst (MAK), Wien.
  9. ^  
    Jingoro kuniyoshi.jpg
    Der legendenumwobene Bildhauer Hidari Jingorō (Bildmitte) ist unter anderem als Schöpfer der „schlafenden Katze“ im Tōshō-gū in Nikkō bekannt. Seine geschnitzten Fabelwesen sollen so lebensecht gewesen sein, dass sie sogar Verbrecher, die es auf die Tochter des Fürsten abgesehen hatten, attackieren konnten. Auf Kuniyoshis Bild ist einer der Löwenhunde (komainu) mit Horn, der andere ohne dargestellt, was wohl als klassischen Form angesehen werden kann.
    Werk von Utagawa Kuniyoshi. Edo-Zeit, 1845-1846. The British Museum.
  10. ^  
    Shishi kinmozui.jpg
    Löwen (shishi) (bzw. „Löwenhunde“, komainu) aus der Edo-zeitlichen Bild-Enzyklopädie Kinmo zui (urspr. Fassung 1666, erweiterte Fassung 1719). Das Werk bezeichnet den komainu hier als kaichi und nimmt damit auf das chinesische Fabeltier xiezhi Bezug, das tatsächlich einen Einfluss auf die ursprünglichen komainu gehabt haben könnte. Der „Löwe“ ist hier als verschiedene Spezies ausgewiesen. Das Werk verfolgt insgesamt einen eher naturwissenschaftlichen Zugang und kennzeichnet die Tiere als „ausländisch“, übernimmt aber unterhinterfragt die religiöse Ikonographie.
    Werk von Tachibana Morikuni. Edo-Zeit, 1789 (Vorlage 1719). National Diet Library, Tōkyō.
  11. ^  
    Komainu4.jpg
    Skultpur eines komainu.
    Werk von Kobayashi Kazuhira. 1961. komainu.net, 2004.
  12. ^  
    Komainu3.jpg
    Statue eines komainu.
    Werk von Komatsu Nobutaka. Meiji-Zeit, 1892. komainu.net, 2004.
  13. ^  
    Komainu2.jpg
    Besonders der komainu mit dem offenen Maul erinnert erstaunlich stark an den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer.
    Werk von Komatsu Nobutaka. Edo-Zeit, 1771. komainu.net, 2005.
  14. ^ Komainu1.jpg 
  15. ^ Komainu aomori.jpg 
  16. ^  
    Komainu nodajinja.jpg
    Ein korpulentes, melodramatisches Paar komainu von beträchtlichem Alter. Am Podest findet sich angeblich die Datierung Tenshō 天正 4 (1567). Oder heißt es doch Taishō 大正 4 (1915)?
    1567?. you1gran'pa, photozou 2008.
  17. ^ Komainu5.jpg 
  18. ^ Komainu mitsumine.jpg 
  19. ^  
    Komainu yasukuni.jpg
    Die Löwenhunde an einem Seiteneingang des übel beleumdeten Yasukuni Schreins verraten möglicherweise mehr über diesen Ort der Kriegshelden-Verehrung als dem Schrein selbst bewusst ist: Sie scheinen sehr von sich eingenommen und blasen sich zu imposanten Figuren auf. Dennoch teilen sie mit den anderen komainu einen (unfreiwillig) komischen Aspekt, der das heroische Pathos, das in diesem Schrein gepflegt wird, ein wenig entschärft.
    Bildquelle: Ichinohe Shinya, flickr 2007 (bildbearbeitet).
  20. ^  
    Haetae1.jpg
    In Korea bewachen Löwenwächter namens haetae zumeist weltliche Paläste, sind aber von einer ähnlichen Komik geprägt wie die komainu, ihre japanischen Artgenossen.
    Andrew Haig, flickr 2011 (offline).
  21. ^  
    Haetae2.jpg
    Auch hier Löwenhunde, die eher drollig als gefährlich wirken.
    Bildquelle: unbekannt.
  22. ^  
    Haetae3.jpg
    Die Zähne koreanischer Haetae haben allerdings eine charakteristische Ausprägung, die man in Japan nicht findet.
    Bildquelle: unbekannt.
  23. ^  
    Haetae5.jpg
    Statue eines koreanischen Löwenhundes.
    Vank, 2002, über Internet Archive.
  24. ^  
    Komainu ayuwang.jpg
    Dieses Beispiel stammt aus China und beweist, dass die Löwenwächter auch dort nicht ohne Komik sind.
    China. Historical Asian Architecture.
  25. ^  
    Stonelions wuhouci.jpg
    Chinesische Löwen treten zumeist als Paar von Männchen und Weibchen auf, wobei die Weibchen durch ein Junges (unter der Pfote), die Männchen durch einen Ball gekennzeichnet sind.
    Dieser Symbolismus ist auch manchmal in rezenten japanischen Beispielen zu finden.
    Stone Lions.
  26. ^  
    Shisa.jpg
    Die Inselgruppe Okinawa im Süden Japans, die ehemals ein unabhängiges Königreich war, besitzt eine eigene Löwenwächtertradition. Die Löwen heißen hier sīsā und werden auch in privaten Häusern aufgestellt, z.B. auf dem Dach.
    Bildquelle: unbekannt.
  27. ^ Shisa2.jpg 

Religion in JapanMythen
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Komainu-Zoologie.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001