Mythen/Imaginaere Tiere/Komainu: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Textersetzung - „Ikonographie:Wächtergötter“ durch „Ikonographie/Waechtergoetter“)
Zeile 77: Zeile 77:
 
}}
 
}}
 
{{Linkbox|ue=Verwandte Themen|text=
 
{{Linkbox|ue=Verwandte Themen|text=
* [[Ikonographie:Wächtergötter | Torwächter]] (Hauptseite)
+
* [[Ikonographie/Waechtergoetter | Torwächter]] (Hauptseite)
 
* [[Mythen:Füchse/Inari_Kitsune | Fuchswächter]] (Bilderseite)
 
* [[Mythen:Füchse/Inari_Kitsune | Fuchswächter]] (Bilderseite)
 
}}
 
}}
 
{{ThisWay}}
 
{{ThisWay}}
 
{{Styles}}
 
{{Styles}}

Version vom 28. Juni 2015, 14:45 Uhr

Komainu Portraits
Komainu4.jpg
Komainu von Kobayashi Kazuhira, 1961
Skultpur eines komainu.
Werk von Kobayashi Kazuhira. 1961. komainu.net, 2004.

Vorlage:Fl

komainu 狛犬 (jap.)

wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden

Tier, Bild

Der Begriff „komainu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Komainu yahiko un.jpg
  • Komainu4.jpg
  • Komainu koya.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Hizentorii karatsu.jpg
  • Komainu a mak.jpg
  • Mitsumine okami a.jpg
  • Kashii komainu un.jpg
  • Komainu noda un.jpg
  • Koma kamakura1.jpg
  • Komainu niku un.jpg
  • Kowake komainu un.jpg
  • Komainu niku a.jpg
  • Komainu yahiko a.jpg
  • Komainu noda a.jpg
  • Komainu2.jpg
  • Komainu3.jpg
  • Plattkopf komainu a.jpg
  • Yasukuni komainu a.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Koma kamakura2.jpg
  • Komainu ninnaji1.jpg
  • Komainu hiyoshi.jpg
  • Mitsumine okami un.jpg
  • Schrein torii komainu.jpg
  • Kowake komainu a.jpg
  • Yasukuni komainu.jpg
  • Wakasa komainu.jpg
  • Jingoro kuniyoshi.jpg
  • Komainu nodajinja.jpg
  • Komainu yasukuni.jpg
  • Haetae1.jpg
  • Shishi kinmozui.jpg
  • Komainu mak.jpg
  • Plattkopf komainu un.jpg
lassen sich sich auf den Löwen zurück·führen, der seinen Weg als herr·schaft·liches Symbol·tier vom Vorderen Orient über Indien nach Ost·asien fand. Da er dort aller·dings nicht heimisch ist, wurde er zu einem legendären Tier und zum Gegenstand zahlreicher ikonographischer Variationen. Wie bei vielen einstmals exotischen Wesen, die durch den Bud·dhis·mus in Ostasien bekannt wurden, lässt sich auch bei den Komainu die Tendenz fest·stellen, dass sie mit zu·nehmender Ver·traut·heit ihre ge·fähr·lichen Züge verlieren und von den Künstlern statt·dessen — freiwillig oder un·frei·willig — mit einer gewissen Komik ausgestattet werden. 

Klassische Vorbilder

Komainu koya.jpg
Gemalte Komainu, 14. Jh.
Löwen-Wächter aus einem Mandala, das die Schutzgottheiten des Klosterbergs Kōya darstellt. Hier ist deutlich zu erkennen, dass es im Mittelalter zwei leicht unterschiedliche Varianten gab, eine mit Horn (komainu), eine ohne Horn (karajishi).
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York (bildbearbeitet).
Komainu ninnaji.jpg
Komainu des Ninna-ji, Kyoto, 17. Jh.
Komainu // Ninna-ji, Kyoto // Bild © Wikimedia Commons, 663highland , 2010 (bildbearbeitet) // Hier sind die beiden Tiere noch deutlich in einen „Korea-Hund“ (komainu, mit Horn und geschlossenem Maul) und einen „China-Löwen“ (karajishi, mit Mähne und offenem Maul) unterschieden.

Ältere Exemplare, wie z.B. die Abbildungen oben, lassen sich noch deutlich in einen „Korea-Hund“ (komainu, mit Horn und geschlossenem Maul) und einen „China-Löwen“ (

karajishi 唐獅子 (jap.)

wtl. „China-Löwe“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden; Synonym für komainu; auch karashishi

Tier, Bild

Der Begriff „karajishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Komainu koya.jpg
  • Karajishi Ninnaji.jpg

— manchmal auch schlicht als

shishi 獅子 (jap.)

Löwe, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden

Tier, Architektur

Der Begriff „shishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shishi baku.jpg
  • Kashii komainu a.jpg
  • Shishi kinmozui.jpg
  • Shishi netsuke.jpg
  • Koma kamakura2.jpg
  • Shishi nishihonganji.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Koma kamakura1.jpg
  • Tempeltor hokusai manga5.jpg
  • Baku2.jpg
bezeichnet —   mit Mähne und offenem Maul) unterscheiden. 
Komainu todaiji.jpg
Chinesische Löwen des Tōdaiji, um 1200
Löwen-Paar.
Werk von Yi Xingmo (1160?–1260). Kamakura-Zeit, um 1200. Rosenfield 2011, S. 122, New York.

Diese beiden Löwen stammen von chinesischen Steinmetzen, die Ende des 12. Jahrhunderts beim Wiederaufbau des

Tōdaiji 東大寺 (jap.)

Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

Tempel

Der Begriff „Tōdaiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hachiman kaikei.jpg
  • Tengu zoshi todaiji.jpg
  • Goeido higashi honganji.jpg
  • Nandaimon.jpg
  • Todaiji daibutsu.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Todaiji3.jpg
  • Yasukuni komainu.jpg
  • Tamonten todaiji.jpg
  • Yoyogi sporthalle.jpg
  • Shibi.jpg
  • Todaiji daibutsu top.jpg
  • Nigatsudo.jpg
  • Garuda gigaku.jpg
  • Todaiji.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar

eingesetzt wurden, und sind offensichtlich vom damaligen chinesischen Löwenstil geprägt. Sie wirken zugleich archaischer und machtvoller als die meisten japanischen Komainu und gehorchen nicht dem A-Un Schema, riefen aber offenbar in Japan einen eigenen Typ von Komainu hervor, der etwa auch im

Yasukuni Jinja 靖国神社 (jap.)

Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene

Schrein

Der Begriff „Yasukuni Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yasukuni displayroom tojo.jpg
  • Yasukuni shinmon.jpg
  • Yasukuni komainu a.jpg
  • Yasukuni 50sen.jpg
  • Yasukuni veteranen2.jpg
  • Yasukuni komainu.jpg
  • Kenko jinja.jpg
  • Yasukuni haiden.jpg
  • Yasukuni anlage.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Omura masujiro.jpg
  • Yasukuni veteranen1.jpg
  • Yasukuni mode.jpg
  • Yasukuni meiji tenno.jpg
  • Hirohito yasukuni.jpg
  • Omura 1945.jpg
  • Abe yasukuni.jpg
  • Koizumi yasukuni.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Yasukuni Jinja; s.a. Geo-Glossar

Schrein in Tokyo oder beim

Kiyomizu-dera 清水寺 (jap.)

Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)

Tempel

Der Begriff „Kiyomizu-dera“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Drache kiyomizu.jpg
  • Brunnen kiyomizu.jpg
  • Pagode kiyomizu.jpg
  • Pagode kiyomizu 1892-95.jpg
  • Kiyomizu1.jpg
  • Daikoku kiyomizu.jpg
  • Ema kiyomizu.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Kiyomizu-dera; s.a. Geo-Glossar
Tempel in Kyoto zu finden ist.

Edo-zeitlicher Standard

Komainu a mak.jpg
Komainu mak.jpg
Komainu aus einem Familientempel der Tokugawa

Vorlage:Sidebox

Die obigen Beispiele zeigen zwei sehr schön erhaltene Löwenhunde des Hofmalers Kanō Tsunenobu aus der mittleren Edo-Zeit (um 1710). Wie man sieht, gehören diese beiden Tiere der gleichen Spezies an, besitzen kein Horn und unterscheiden sich lediglich durch ihre Gestik, die Farbe der Mähne und vor allem die Öffnung des Mauls. Auf einem Holzschnitt von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861) sind ganz ähnliche Exemplare zu erkennen. (Kuniyoshis stellt allerdings ein Exemplar noch mit Horn dar.) Sie wurden der Legende nach vom Meisterbildhauer

Hidari Jingorō 左甚五郎 (jap.)

sagenumwobener Meisterbildhauer der frühen Edo-Zeit, der Statuen so naturgetreu anfertigte, dass sie zum Leben erwachten

Der Begriff „Hidari Jingorō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jingoro kuniyoshi.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Drache chichibu.jpg
so lebensecht gestaltet, dass sie tatsächlich Räuber in die Flucht schlagen konnten (und sich in diesem Sinne eher wie Hunde als Löwen verhielten).

Humorvolle Komainu

Die folgenden Beispiele entstammen zum Großteil einer umfangreichen Sammlung von Komainu-Bildern von Takuki Yoshimitsu. Takuki hebt vor allem die humorvollen Züge der japanischen Löwenhunde hervor. Vorlage:Galerie2

Löwenwächter in China, Korea und Okinawa

Auch in den Nachbarländern Japans findet man Löwen als Wächter, oft ebenso humor·voll gestaltet wie die Komainu. Während letztere aller·dings fast aus·schließ·lich vor religiösen Gebäuden zu finden sind, bewachen chinesische und koreani·sche Löwen eher weltliche Paläste. Vorlage:W504

Komainu ayuwang.jpg
Stonelions wuhouci.jpg
Chinesische Löwenhunde
Shisa.jpg
Shisa2.jpg
Shisa aus Okinawa

Vorlage:Styles

  1. ^  
    Wakasa komainu.jpg
    Detail aus der illustrierten Legende des Wakasa Ichinomiya Schreins aus der Kamakura-Zeit. Darstellung eines Schreingebäudes der damaligen Zeit sowie eines Priesters. Die komainu im Inneren der Halle haben offenbar einen höheren Status als in den meisten modernen Schreinen. Sie sind aus Holz, bemalt und zum Schutz vor der Witterung auf der Veranda des Schreins unterhalb des Daches aufgestellt. Ähnliche Arrangements findet man heute nur noch selten, es gibt sie jedoch im Hie Taisha.
    Kamakura-Zeit. e-Museum.
  2. ^  
    Komainu koya.jpg
    Löwen-Wächter aus einem Mandala, das die Schutzgottheiten des Klosterbergs Kōya darstellt. Hier ist deutlich zu erkennen, dass es im Mittelalter zwei leicht unterschiedliche Varianten gab, eine mit Horn (komainu), eine ohne Horn (karajishi).
    Muromachi-Zeit, 14. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York (bildbearbeitet).
  3. ^ Komainu ninnaji.jpg 
  4. ^  
    Komainu todaiji.jpg
    Löwen-Paar.
    Werk von Yi Xingmo (1160?–1260). Kamakura-Zeit, um 1200. Rosenfield 2011, S. 122, New York.
  5. ^  
    Komainu a mak.jpg
    Komainu mit geöffnetem Maul (A-Form; A-gyō). Das Bild stammt aus dem Tempel Zōjō-ji in Tōkyō, einem Familientempel der Tokugawa. Teile der Anlage wurden in der Meiji-Zeit geschliffen. Der Sammler Heinrich von Siebold erwarb Teile des Gebäudes und brachte sie Ende des 19. Jh.s nach Wien.
    Werk von Kanō Tsunenobu (1636–1713). Edo-Zeit, 18. Jh. Museum Angewandter Kunst (MAK), Wien.
  6. ^  
    Komainu mak.jpg
    Komainu mit geschlossenem Maul (UN-Form; UN-gyō). Das Bild stammt aus dem Tempel Zōjō-ji in Tōkyō, einem Familientempel der Tokugawa. Teile der Anlage wurden in der Meiji-Zeit geschliffen. Der Sammler Heinrich von Siebold erwarb Teile des Gebäudes und brachte sie Ende des 19. Jh.s nach Wien.
    Werk von Kanō Tsunenobu (1636–1713). Edo-Zeit, um 1710. Museum Angewandter Kunst (MAK), Wien.
  7. ^  
    Komainu3.jpg
    Statue eines komainu.
    Werk von Komatsu Nobutaka. Meiji-Zeit, 1892. komainu.net, 2004.
  8. ^  
    Komainu2.jpg
    Besonders der komainu mit dem offenen Maul erinnert erstaunlich stark an den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer.
    Werk von Komatsu Nobutaka. Edo-Zeit, 1771. komainu.net, 2005.
  9. ^ Komainu1.jpg 
  10. ^ Komainu aomori.jpg 
  11. ^  
    Komainu nodajinja.jpg
    Ein korpulentes, melodramatisches Paar komainu von beträchtlichem Alter. Am Podest findet sich angeblich die Datierung Tenshō 天正 4 (1567). Oder heißt es doch Taishō 大正 4 (1915)?
    1567?. you1gran'pa, photozou 2008.
  12. ^ Komainu5.jpg 
  13. ^ Komainu mitsumine.jpg 
  14. ^  
    Komainu yasukuni.jpg
    Die Löwenhunde an einem Seiteneingang des übel beleumdeten Yasukuni Schreins verraten möglicherweise mehr über diesen Ort der Kriegshelden-Verehrung als dem Schrein selbst bewusst ist: Sie scheinen sehr von sich eingenommen und blasen sich zu imposanten Figuren auf. Dennoch teilen sie mit den anderen komainu einen (unfreiwillig) komischen Aspekt, der das heroische Pathos, das in diesem Schrein gepflegt wird, ein wenig entschärft.
    Bildquelle: Ichinohe Shinya, flickr 2007 (bildbearbeitet).
  15. ^  
    Komainu ayuwang.jpg
    Dieses Beispiel stammt aus China und beweist, dass die Löwenwächter auch dort nicht ohne Komik sind.
    China. Historical Asian Architecture.
  16. ^  
    Stonelions wuhouci.jpg
    Chinesische Löwen treten zumeist als Paar von Männchen und Weibchen auf, wobei die Weibchen durch ein Junges (unter der Pfote), die Männchen durch einen Ball gekennzeichnet sind.
    Dieser Symbolismus ist auch manchmal in rezenten japanischen Beispielen zu finden.
    Stone Lions.
  17. ^  
    Shisa.jpg
    Die Inselgruppe Okinawa im Süden Japans, die ehemals ein unabhängiges Königreich war, besitzt eine eigene Löwenwächtertradition. Die Löwen heißen hier sīsā und werden auch in privaten Häusern aufgestellt, z.B. auf dem Dach.
    Bildquelle: unbekannt.
  18. ^ Shisa2.jpg