Metalog:Japan/Geographie: Unterschied zwischen den Versionen

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Japan wurde im Zuge der Errichtung eines landesweiten Verwaltungssystems im 8. Jh. entsprechend den wichtigsten Handelsrouten in acht Großregionen (''goki shichidō'', wtl. „fünf Zentralprovinzen, sieben Routen“) unterteilt. Diese Einteilung wurde im Lauf des Mittelalters von Territorial-Fürstentümern (Daimyaten) überlagert, die alten Provinznamen blieben aber im kulturellen und religiösen Brauchtum verankert und sind noch heute ein wichtiger Bestandteil regionaler Identitäten. Hokkaidō war bis ins 19. Jh. weitgehend unerforscht und hauptsächlich von nicht-japanischsprachigen Ureinwohnern, den Ainu, bewohnt. Dasselbe galt bis ins Mittelalter für den Norden der Hauptinsel Honshū. Diese Gegend hieß daher auch Michinoku, wtl. „Hinter den Wegen“.
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Japan wurde im Zuge der Errichtung eines landesweiten Verwaltungssystems im 8. Jh. entsprechend den wichtigsten Handels·routen in acht Großregionen (''goki shichidō'', wtl. „fünf Zentral·provinzen, sieben Routen“) unterteilt. Diese Einteilung wurde im Lauf des Mittel·alters von Territorial-Fürsten·tümern (Daimyaten) überlagert, die alten Provinz·namen blieben aber im kulturellen und religiösen Brauchtum verankert und sind noch heute ein wichtiger Bestandteil regionaler Identitäten. Hokkaidō war bis ins 19. Jh. weitgehend unerforscht und hauptsächlich von nicht-japanisch·sprachigen Ureinwohnern, den Ainu, bewohnt. Dasselbe galt bis ins Mittel·alter für den Norden der Hauptinsel Honshū. Diese Gegend hieß daher auch Michinoku, wtl. „Hinter den Wegen“.
  
 
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Version vom 15. September 2010, 13:13 Uhr

Vorlage:Styles

Regionale Einteilungen Japans

Moderne Einteilung

Japan mod.jpg
Die japanischen Hauptinseln:
Hokkaidō, Honshū, Shikoku, Kyūshū

Regionen und Präfekturen

Reihung von NO nach SW
  • Hokkaidō 北海道
    1. Hokkaidō
  • Tōhoku 東北
    1. Aomori
    2. Iwate
    3. Miyagi
    4. Akita
    5. Yamagata
    6. Fukushima
  • Kantō 関東
    1. Ibaraki
    2. Tochigi
    3. Gunma
    4. Saitama
    5. Chiba
    6. Tōkyō
    7. Kanagawa
  • Chūbu 中部
    1. Niigata
    2. Toyama
    3. Ishikawa
    4. Fukui
    5. Yamanashi
    6. Nagano
    7. Gifu
    8. Shizuoka
    9. Aichi
  • Kinki 近畿 oder Kansai 関西
    1. Mie
    2. Shiga
    3. Kyōto
    4. Ōsaka
    5. Hyōgo
    6. Nara
    7. Wakayama
  • Chūgoku 中国
    1. Tottori
    2. Shimane
    3. Okayama
    4. Hiroshima
    5. Yamaguchi
  • Shikoku 四国
    1. Tokushima
    2. Kagawa
    3. Ehime
    4. Kōchi
  • Kyūshū 九州
    1. Fukuoka
    2. Saga
    3. Nagasaki
    4. Kumamoto
    5. Ōita
    6. Miyazaki
    7. Kagoshima
    8. Okinawa

Historische Einteilung (vor 1868)

Japan wurde im Zuge der Errichtung eines landesweiten Verwaltungssystems im 8. Jh. entsprechend den wichtigsten Handels·routen in acht Großregionen (goki shichidō, wtl. „fünf Zentral·provinzen, sieben Routen“) unterteilt. Diese Einteilung wurde im Lauf des Mittel·alters von Territorial-Fürsten·tümern (Daimyaten) überlagert, die alten Provinz·namen blieben aber im kulturellen und religiösen Brauchtum verankert und sind noch heute ein wichtiger Bestandteil regionaler Identitäten. Hokkaidō war bis ins 19. Jh. weitgehend unerforscht und hauptsächlich von nicht-japanisch·sprachigen Ureinwohnern, den Ainu, bewohnt. Dasselbe galt bis ins Mittel·alter für den Norden der Hauptinsel Honshū. Diese Gegend hieß daher auch Michinoku, wtl. „Hinter den Wegen“.

Japan alt.jpg

Routen und Provinzen

  • Kinai (die Fünf Inneren Provinzen):
    1. Yamashiro
    2. Yamato
    3. Kawachi
    4. Izumi
    5. Settsu
  • Tōkai-dō (Ostsee-Route) von W nach O
    1. Iga
    2. Ise
    3. Shima
    4. Owari
    5. Mikawa
    6. Tōtomi
    7. Suruga
    8. Izu
    9. Kai
    10. Sagami
    11. Musashi
    12. Kazusa
    13. Awa
    14. Shimousa
    15. Hitatchi
  • Tōsan-dō (Ostberg-Route) von SW nach NO
    1. Ōmi
    2. Mino
    3. Hida
    4. Shinano
    5. Kōzuke
    6. Shimotsuke
    7. Mutsu
    8. Dewa
  • Hokuriku-dō (Nordland-Route) von SW nach NO
    1. Wakasa
    2. Echizen
    3. Kaga
    4. Noto
    5. Etchū
    6. Echigo
    7. Sado
  • San'in-dō (Nordhang-Route) von O nach W
    1. Tanba
    2. Tango
    3. Tajima
    4. Inaba
    5. Hōki
    6. Izumo
    7. Iwami
    8. Oki
  • Sanyō-dō (Südhang-Route) von O nach W
    1. Harima
    2. Mimasaka
    3. Bizen
    4. Bitchū
    5. Bingo
    6. Aki
    7. Suō
    8. Nagato
  • Nankai-dō (Südsee-Route) von O nach W
    1. Kii
    2. Awaji
    3. Awa
    4. Sanuki
    5. Iyo
    6. Tosa
  • Saikai-dō (Westsee-Route) von N nach S
    1. Chikuzen
    2. Chikugo
    3. Buzen
    4. Bungo
    5. Hizen
    6. Higo
    7. Hyūga
    8. Ōsumi
    9. Satsuma
    10. Iki
    11. Tsushima

Kinai — der kaiserliche Distrikt

Bevor sich das Konzept einer Hauptstadt nach chinesischem Vorbild in Japan durchsetzte, bezog jeder Tenno üblicherweise eine neue Residenz. Erst Ende des 8. Jahrhunderts etablierte sich Heian-kyō, das heutige Kyoto, als permanenter Sitz des Tennos und der Zentralregierung. Die alten Residenzen befanden sich jedoch zumeist auf dem verhältmäßig begrenzten Raum zwischen den heutigen Städten Kyoto, Osaka und Nara. Diese Region erhielt daher die Bezeichnung Kinai, kaiserlicher oder Hauptstadt-Distrikt.

Tenno residenzen.jpg
Hauptstadtverlegungen im 8. Jh.

Alte Karten

Kinai1694.jpg

Der Kinai Distrikt inklusive Halbinsel Kii mit den religiösen Zentren Berg Hiei, Berg Koya und Ise. Details aus einer historischen Landkarte Japans aus dem Jahr 1694.
Quelle: Japanese Historical Maps (2007/6)

Kanto1694.jpg

Der Kantō Distrikt rund um Edo (heute Tokyo),
mit den religiösen Zentren Nikkō und Kamakura und Berg Fuji.
Quelle: Japanese Historical Maps (2007/6)

Tokaido1860.jpg

Gesamtschau der Parade der Daimyo entlang der berühmten Tōkaidō Route von Edo nach Kyoto
im Stil des Gänschen-Spiels (Tōkaidō gyōretsu sugoroku, 1860).
Im Vordergrund rechts Edo, erkennbar an der Nihonbashi Brücke und der Burg des Shoguns,
dahinter der Fuji, im Hintergrund der Biwa See und ganz links oben Kyoto.
Quelle: Japanese Historical Maps (2007/6)