Ikonographie/Myoo/Fudo: Unterschied zwischen den Versionen

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Die eigentümliche Ikono·graphie des Fudō ist vor allem in Japan verbreitet, leitet sich aber auf das {{glossar:Dainichikyoo}} zurück. Dort wird Fudō folgendermaßen beschrieben:
 
Die eigentümliche Ikono·graphie des Fudō ist vor allem in Japan verbreitet, leitet sich aber auf das {{glossar:Dainichikyoo}} zurück. Dort wird Fudō folgendermaßen beschrieben:
 
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Ein Gesicht, zwei Arme, mit einem Schwert und einem Seil in den Händen, die Haare über die linke Schulter herabfallend, mit zornigem Blick ruhig auf einem Fels sitzend, von lodernden Flammen umgeben. Die Stirn zeigt wellenförmige Furchen, der Körper ist rund wie der eines Kindes.<ref name ="steineck"/>
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Ein Gesicht, zwei Arme, mit einem Schwert und einem Seil in den Händen, die Haare über die linke Schulter herabfallend, mit zornigem Blick ruhig auf einem Fels sitzend, von lodernden Flammen umgeben. Die Stirn zeigt wellenförmige Furchen, der Körper ist rund wie der eines Kindes.<ref>
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Nach Tomoe Steineck, „Die Struktur des bildlichen Ausdrucks im Geheimen Buddhismus.“ (Kreiner und Steineck 2008, S. 15–16.)
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Das ''Dainichi-kyō'' lässt sich bis ins China des achten Jahrhunderts zurückverfolgen und beruht entweder auf einem (verlorenen) indischen Original oder auf einer Zusammenfassung mehrere Texte des indischen esoterischen Buddhismus.
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Die typischen Merkmale des Fudō stammen also aus kanonischen Quellen. Lediglich die asymetrischen Zähne stellen offenbar eine japanische Innovation dar, die im übrigen an Japans ältester Fudō Statue (s.o.) noch nicht zu erkennen ist. Auf bildlichen Darstellungen wird Fudō außerdem häufig von (zwei oder acht) jugendlichen Begleitern ({{glossar:douji}}) umringt. Auch dieses Gefolge scheint eine japanische Innovation zu sein, die die starke Be·ziehung des japanischen Buddhismus zu diesem Myōō unterstreicht. Diese Bevorzugung  geht möglicher·weise auf die besondere Verehrung des Fudō durch {{glossar:Kuukai}}, den Begründer des formalisierten {{glossar:mikkyou}}, zurück.  
 
Die typischen Merkmale des Fudō stammen also aus kanonischen Quellen. Lediglich die asymetrischen Zähne stellen offenbar eine japanische Innovation dar, die im übrigen an Japans ältester Fudō Statue (s.o.) noch nicht zu erkennen ist. Auf bildlichen Darstellungen wird Fudō außerdem häufig von (zwei oder acht) jugendlichen Begleitern ({{glossar:douji}}) umringt. Auch dieses Gefolge scheint eine japanische Innovation zu sein, die die starke Be·ziehung des japanischen Buddhismus zu diesem Myōō unterstreicht. Diese Bevorzugung  geht möglicher·weise auf die besondere Verehrung des Fudō durch {{glossar:Kuukai}}, den Begründer des formalisierten {{glossar:mikkyou}}, zurück.  
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|Acala, Tibet (12. Jh.)  
 
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Die obigen Abbildungen zeigen einen tibetischen Acala (Fudō) aus dem zwölften bzw. drei·zehnten Jahr·hundert. Dieser Acala entspricht in Haltung und Gestus dem Grund·typ der zorn·vollen Gestalten des tibe·tischen {{skt:tantra|Tantrismus}} (s.a. [[Ikonographie:Myoo/Vajrapani | Vajrapani]]), hat aber dennoch einige be·merkens·werte Ge·mein·sam·keiten mit dem japani·schen Fudō, nämlich die dunkle Haut, das Schwert, ein Seil (allerdings verknotet mit einer Schlange) und die ver·bissene Unter·lippe. Laut ''Himalayan Art'' war Acala vom elften bis zum drei·zehnten Jahr·hundert in der Himalaya Region populär. Später scheint er von anderen zornvollen Gestalten überfügelt worden zu sein.
 
Die obigen Abbildungen zeigen einen tibetischen Acala (Fudō) aus dem zwölften bzw. drei·zehnten Jahr·hundert. Dieser Acala entspricht in Haltung und Gestus dem Grund·typ der zorn·vollen Gestalten des tibe·tischen {{skt:tantra|Tantrismus}} (s.a. [[Ikonographie:Myoo/Vajrapani | Vajrapani]]), hat aber dennoch einige be·merkens·werte Ge·mein·sam·keiten mit dem japani·schen Fudō, nämlich die dunkle Haut, das Schwert, ein Seil (allerdings verknotet mit einer Schlange) und die ver·bissene Unter·lippe. Laut ''Himalayan Art'' war Acala vom elften bis zum drei·zehnten Jahr·hundert in der Himalaya Region populär. Später scheint er von anderen zornvollen Gestalten überfügelt worden zu sein.
  
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*[http://www.himalayanart.org/ Himalayan Art]  
 
*[http://www.himalayanart.org/ Himalayan Art]  
 
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==Anmerkungen==
 
<references>
 
<ref name ="steineck">Nach Tomoe Steineck, „Die Struktur des bildlichen Ausdrucks im Geheimen Buddhismus.“ (Kreiner und Steineck 2008, S. 15–16.)
 
Das ''Dainichi-kyō'' lässt sich bis ins China des achten Jahrhunderts zurückverfolgen und beruht entweder auf einem (verlorenen) indischen Original oder auf einer Zusammenfassung mehrere Texte des indischen esoterischen Buddhismus.
 
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</references>
 
 
{{ThisWay}}
 
{{ThisWay}}

Version vom 19. März 2014, 23:12 Uhr

Vorlage:Styles

Portraits von Fudō Myōō
Fudo toji.jpg
1 Japans ältester Fudō, 839
Älteste erhaltene Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) Japans.
839. Tōji Kōdō Ritai Mandara.
Fudo kaikei miho.jpg
2 Fudō (Kaikei)
Fudō // Statue, myōō (Holz, Farbe) von Kaikei. Kamakura-Zeit // Bild © Miho Museum of Art (letzter Zugriff: 2016/9) // Fudō Myōō (skt. Acala) mit eingelegten Glasaugen.

Vorlage:Fl

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo kaikei 2b.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Fudo doji.jpg
  • Fudo modern.jpg
  • Seitaka doji.jpg
  • Acala 12jh.jpg
  • Butsudan.gif
  • Fudo kongobuji.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo22.jpg
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Kawanaka fudo.jpg
  • Fudo toji.jpg

ist der einzige unter den esoterischen „

mantra मन्त्र (skt., n.)

Gebetsformel (jap. shingon 真言)

Ritus, Text

Der Begriff „mantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

“ (

myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo unkei.jpg

), der auch im modernen Japan all·gemein bekannt und populär ist. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass die furcht·er·regenden Züge anderer Myōō bei Fudō meist ab·ge·schwächt sind. Er wirkt eher streng als zornig und besitzt im übrigen kein drittes Auge oder andere para-normale anatomische Eigen·heiten. In vielen Fällen ist sein Gesicht allerdings von einer erstaunlichen Asymmetrie ge·kenn·zeichnet: aus dem rechten Mund·winkel ragt ein Eck·zahn nach oben, aus dem linken ein Eckzahn nach unten; sein rechtes Auge ist weit offen, das linke halb geschlossen (s. Abb. unten). Be·merkens·wert ist auch sein Zopf, der ihm meist über die linke Schulter hängt.

Fudo daigoji2.jpg
3
Fudō Myōō (skt. Acala) mit eingelegten Glasaugen. Werk von Kaikei, einem Repräsentanten der Kei-Schule.
Werk von Kaikei. 1203. Bildquelle: unbekannt.
Fudo daigoji detail.jpg
4
Fudō Myōō (skt. Acala); man erkennt hier gut den „verbissenen Typ“, der sich fest auf die Unterlippe beißt.
Werk von Kaikei. 1203. Bildquelle: unbekannt.
Fudō von Kaikei, 1203
Fudo portrait.jpg
5
Fudō Myōō (skt. Acala); „Asymmetrischer Typ“ mit schiefen Zähnen und asymmetrischen Augen. Dieser Typ ist heute der bekannteste.
Bildquelle: unbekannt.
Fudo saidaiji.jpg
6
Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) des Saidai-ji in Nara.
Broschüre Saidaiji no bunka, Nara: Saidaiji. Abb. 73.
Fudō Portraits
Fudo tendai 10jh.jpg
7
Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) des Hanshū-in in Kyōto.
Heian-Zeit, 9. Jh. Saichō to tendai no kokuhō, 2005, Abb. 123 (Ausstellungskatalog von Schätzen des Tendai Buddhismus).
Fudo koya.jpg
8
Frühe Darstellung des Fudō Myōō (skt. Acala).
Heian-Zeit, 9. Jh. Kōyasan, Kōya: Kongobuji, 1998. S. 35.
Ältere Fudōs
Fudo rockefeller.jpg
9
Fudō // Hängerollbild, myōō (Seide, Farbe, Tusche, Gold). 14. Jh.; 182,9 x 114,3 cm // Bild © Rockefeller Collection of Asian Art (letzter Zugriff: 2016/9/5) // Fudō Myōō (skt. Acala), begleitet von Seitaka dōji (l.) und Kongara dōji (r.).
Seitaka doji.jpg
10
Einer von insgesamt acht knabenhaften Begleitern des Fudō Myōō. Die Figur ist dank der realistischen Darstellung des Bildhauers Unkei bekannter als der Fudō, zu dem sie gehört.
Werk von Unkei. Kamakura-Zeit, 1197. Kōyasan, Kōya: Kongobuji, 1998. S. 37.
Fudōs jugendliche Begleiter
Fudo zentsuji.jpg
11
Fudō Myōō (skt. Acala) vom Tempel #75 der Shikoku-Pilgerroute.
Shikoku Henro Shashinshū.
Fudo modern.jpg
12
Rezenter Fudō Myōō (skt. Acala), mit assymetrischen Gesichtszügen.
Shikoku Henro Shashin-shū.
Moderne Fudōs

Die eigentümliche Ikono·graphie des Fudō ist vor allem in Japan verbreitet, leitet sich aber auf das

Dainichi-kyō 大日経 (jap.)

Dainichi Sutra; wichtiger Text des esoterischen Buddhismus; früheste bekannte Version aus China, 8. Jh.

Text

Der Begriff „Dainichi-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

zurück. Dort wird Fudō folgendermaßen beschrieben:

Ein Gesicht, zwei Arme, mit einem Schwert und einem Seil in den Händen, die Haare über die linke Schulter herabfallend, mit zornigem Blick ruhig auf einem Fels sitzend, von lodernden Flammen umgeben. Die Stirn zeigt wellenförmige Furchen, der Körper ist rund wie der eines Kindes.1

Die typischen Merkmale des Fudō stammen also aus kanonischen Quellen. Lediglich die asymetrischen Zähne stellen offenbar eine japanische Innovation dar, die im übrigen an Japans ältester Fudō Statue (s.o.) noch nicht zu erkennen ist. Auf bildlichen Darstellungen wird Fudō außerdem häufig von (zwei oder acht) jugendlichen Begleitern (

dōji 童子 (jap.)

wtl. Knabe; oft Begleiterfigur („Page“) einer buddhistischen Gestalt, manchmal auch „böser Knabe“ = Dämon (z.B. → Shuten Dōji)

Der Begriff „dōji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) umringt. Auch dieses Gefolge scheint eine japanische Innovation zu sein, die die starke Be·ziehung des japanischen Buddhismus zu diesem Myōō unterstreicht. Diese Bevorzugung geht möglicher·weise auf die besondere Verehrung des Fudō durch

Kūkai 空海 (jap.)

774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Koya karte.jpg
  • Gobyobashi.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Kukai okunoin.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Koya1.jpg
  • Chigo daishi.jpg
  • Tenguzoshi koyasan okunoin.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Koya6.jpg
  • Gosonzomandara.jpg
  • Tenguzoshi koyasan daito.jpg
  • Shikoku12.jpg
  • Kuukai2.jpg
  • Zennyo ryuo.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Kobodaishi kind.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Koya1896.jpg
  • Kukai2.jpg

, den Begründer des formalisierten

mikkyō 密教 (jap.)

esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten

Schulrichtung

Der Begriff „mikkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Aizen nezu.jpg
  • Amoghavajra.jpg

, zurück.

Fudō/Acala außerhalb Japans

Acala 12jh.jpg
13 Acala, Tibet (12. Jh.)
Tibetische Abbildung des Acala, jap. Fudō Myōō.
Tibet, 12. Jh. Himalayan Art.
Acala xixia 1226.jpg
14 Acala, Xi Xia (13. Jh.)
Laut Beschreibung auf Himalayan Art stammt dieses Bild des Acala aus dem chinesischen Vasallenstaat Xi Xia (Tangutien) im Grenzgebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört.
Königreich Xi Xia, 1226. Himalayan Art, Museum of Tibet, Lhasa.

Die obigen Abbildungen zeigen einen tibetischen Acala (Fudō) aus dem zwölften bzw. drei·zehnten Jahr·hundert. Dieser Acala entspricht in Haltung und Gestus dem Grund·typ der zorn·vollen Gestalten des tibe·tischen

tantra तन्त्र (skt., n.)

„Gewebe“, Lehrschrift des esoterischen Buddhismus (ähnlich sutra, aber meist mit rituellem Inhalt)

Text

Der Begriff „tantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Dakini indien.jpg
(s.a.  Vajrapani), hat aber dennoch einige be·merkens·werte Ge·mein·sam·keiten mit dem japani·schen Fudō, nämlich die dunkle Haut, das Schwert, ein Seil (allerdings verknotet mit einer Schlange) und die ver·bissene Unter·lippe. Laut Himalayan Art war Acala vom elften bis zum drei·zehnten Jahr·hundert in der Himalaya Region populär. Später scheint er von anderen zornvollen Gestalten überfügelt worden zu sein.

Verweise

Fußnoten

  1. Nach Tomoe Steineck, „Die Struktur des bildlichen Ausdrucks im Geheimen Buddhismus.“ (Kreiner und Steineck 2008, S. 15–16.) Das Dainichi-kyō lässt sich bis ins China des achten Jahrhunderts zurückverfolgen und beruht entweder auf einem (verlorenen) indischen Original oder auf einer Zusammenfassung mehrere Texte des indischen esoterischen Buddhismus.

LL

Siehe auch Internetquellen

Josef Kreiner, Tomoe Steineck (Hg.), Tempelschätze des heiligen Berges Daigo-ji: Der Geheime Buddhismus in Japan. München: Prestel, 2008. [Ausstellungskatalog.]

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Fudo toji.jpg
    Älteste erhaltene Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) Japans.
    839. Tōji Kōdō Ritai Mandara.
  2. ^ Fudo kaikei miho.jpg 
  3. ^ 
    Fudo daigoji2.jpg
    Fudō Myōō (skt. Acala) mit eingelegten Glasaugen. Werk von Kaikei, einem Repräsentanten der Kei-Schule.
    Werk von Kaikei. 1203. Bildquelle: unbekannt.
  4. ^ 
    Fudo daigoji detail.jpg
    Fudō Myōō (skt. Acala); man erkennt hier gut den „verbissenen Typ“, der sich fest auf die Unterlippe beißt.
    Werk von Kaikei. 1203. Bildquelle: unbekannt.
  5. ^ 
    Fudo portrait.jpg
    Fudō Myōō (skt. Acala); „Asymmetrischer Typ“ mit schiefen Zähnen und asymmetrischen Augen. Dieser Typ ist heute der bekannteste.
    Bildquelle: unbekannt.
  6. ^ 
    Fudo saidaiji.jpg
    Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) des Saidai-ji in Nara.
    Broschüre Saidaiji no bunka, Nara: Saidaiji. Abb. 73.
  7. ^ 
    Fudo tendai 10jh.jpg
    Statue des Fudō Myōō (skt. Acala) des Hanshū-in in Kyōto.
    Heian-Zeit, 9. Jh. Saichō to tendai no kokuhō, 2005, Abb. 123 (Ausstellungskatalog von Schätzen des Tendai Buddhismus).
  1. ^ 
    Fudo koya.jpg
    Frühe Darstellung des Fudō Myōō (skt. Acala).
    Heian-Zeit, 9. Jh. Kōyasan, Kōya: Kongobuji, 1998. S. 35.
  2. ^ Fudo rockefeller.jpg 
  3. ^ 
    Seitaka doji.jpg
    Einer von insgesamt acht knabenhaften Begleitern des Fudō Myōō. Die Figur ist dank der realistischen Darstellung des Bildhauers Unkei bekannter als der Fudō, zu dem sie gehört.
    Werk von Unkei. Kamakura-Zeit, 1197. Kōyasan, Kōya: Kongobuji, 1998. S. 37.
  4. ^ 
    Fudo zentsuji.jpg
    Fudō Myōō (skt. Acala) vom Tempel #75 der Shikoku-Pilgerroute.
    Shikoku Henro Shashinshū.
  5. ^ 
    Fudo modern.jpg
    Rezenter Fudō Myōō (skt. Acala), mit assymetrischen Gesichtszügen.
    Shikoku Henro Shashin-shū.
  6. ^ 
    Acala 12jh.jpg
    Tibetische Abbildung des Acala, jap. Fudō Myōō.
    Tibet, 12. Jh. Himalayan Art.
  7. ^ 
    Acala xixia 1226.jpg
    Laut Beschreibung auf Himalayan Art stammt dieses Bild des Acala aus dem chinesischen Vasallenstaat Xi Xia (Tangutien) im Grenzgebiet zwischen China und Tibet, das seit Dschingis Khan zu China gehört.
    Königreich Xi Xia, 1226. Himalayan Art, Museum of Tibet, Lhasa.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Acala (skt.) अचल ^ „Unbeweglich“, Beinamen des in Japan wichtigsten Mantra-Königs (jap. Fudō 不動)
  • Dainichi-kyō 大日経 ^ Dainichi Sutra; wichtiger Text des esoterischen Buddhismus; früheste bekannte Version aus China, 8. Jh.
  • Dainichi Nyorai 大日如来 ^ Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
  • dōji 童子 ^ wtl. Knabe; oft Begleiterfigur („Page“) einer buddhistischen Gestalt, manchmal auch „böser Knabe“ = Dämon (z.B. → Shuten Dōji)
  • Fudō Myōō 不動明王 ^ prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“
  • goma 護摩 ^ buddh. Feuerritus, skt. Homa
  • Kōbō Daishi 弘法大師 ^ Ehrentitel von Kūkai
  • Kunisaki-hantō 国東半島 ^ Halbinsel Kunisaki, Präfektur Ōita, Kyūshū; Region im Hinterland des Usa Hachiman-gū, bekannt für ihre zahlreichen Tempel und Steinskulpturen
  • Kūkai 空海 ^ 774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi
  • mantra (skt.) मन्त्र ^ Gebetsformel (jap. shingon 真言)
  • myōō 明王 ^ wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja
  • Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
  • Shugendō 修験道 ^ gemischt-rel. Bergkult, Orden der yamabushi
  • tantra (skt.) तन्त्र ^ „Gewebe“, Lehrschrift des esoterischen Buddhismus (ähnlich sutra, aber meist mit rituellem Inhalt)
  • yamabushi 山伏 ^ Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō
  • Yixing (chin.) 一行 ^ 683–727; chin. Astronom, Erfinder und Mönch des esoterischen Buddhismus (mijiao), vor allem als Übersetzer des Mahāvairocana Sutra (Dainichi-kyō) und Autor des zugehörigen Kommentars (Dainichi-kyō sho) bekannt