Ikonographie/Kannon/Bato Kannon: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 32: Zeile 32:
  
 
Heute ist Batō Kannon in Japan weit·gehend in Ver·ges·sen·heit geraten und wird nur noch in wenigen großen Tempeln verehrt. Doch findet man ihn immer wieder in Form ein·facher Stein·skulp·turen aus der {{g|Edo}}-Zeit, die münd·lichen Lokal·tradi·tionen zufolge damals die Bitten von Rei·sen·den um eine sichere Fahrt ent·gegen·nahmen oder als Gedenk·stätten beson·ders ver·dienst·voller Pferde errichtet wurden. Obwohl auf diesen Stein·skulp·turen noch Elemente der eso·teri·schen Ikono·graphie er·kenn·bar sind, haben sie meist alle schrecken·erregenden Züge ver·loren. Dies lässt sich auch anhand der {{glossar:ofuda}} (Talismane) diverser Tempel erkennen, in denen Batō Kannon verehrt wird:
 
Heute ist Batō Kannon in Japan weit·gehend in Ver·ges·sen·heit geraten und wird nur noch in wenigen großen Tempeln verehrt. Doch findet man ihn immer wieder in Form ein·facher Stein·skulp·turen aus der {{g|Edo}}-Zeit, die münd·lichen Lokal·tradi·tionen zufolge damals die Bitten von Rei·sen·den um eine sichere Fahrt ent·gegen·nahmen oder als Gedenk·stätten beson·ders ver·dienst·voller Pferde errichtet wurden. Obwohl auf diesen Stein·skulp·turen noch Elemente der eso·teri·schen Ikono·graphie er·kenn·bar sind, haben sie meist alle schrecken·erregenden Züge ver·loren. Dies lässt sich auch anhand der {{glossar:ofuda}} (Talismane) diverser Tempel erkennen, in denen Batō Kannon verehrt wird:
{{Galerie2|span =4|thumbspace=112| caption =''Ofuda'' von Batō Kannon
+
{{Galerie2|span =4|thumbspace=112| caption =''O-fuda'' von Batō Kannon
 
| bilder={{Dia2|
 
| bilder={{Dia2|
 
bato_fuda_sanbutsuji.jpg|w=110|rahmen_w=110|rahmen_h=330}}{{Dia2|
 
bato_fuda_sanbutsuji.jpg|w=110|rahmen_w=110|rahmen_h=330}}{{Dia2|

Version vom 22. September 2015, 21:36 Uhr

Vorlage:Styles

Batō Kannon Kannon mit dem Pferdekopf

Vorlage:Galerie2 Vorlage:Flm eso·teri·schen Buddhis·mus [Vajrayāna (skt.) वज्रयन „Vajra-Fahrzeug“, Tantrismus, esoterischer Buddhismus (jap. mikkyō 密教 oder Kongō-jō 金剛乗)], der vor allem während des japa·nischen Mittel·alters großen Ein·fluss besaß, konnte selbst der an·sonsten so milde

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Amida spinner.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Shukuyo.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Paranirvana dunhuang.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg
  • Arima harunobu.jpg
  • Seokguram.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Maitreya koryuji.jpg
  • Jizo sokujoin.jpg
Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sanjusangendo.jpg
  • Koya kannon.jpg
  • Hokekyo 25.jpg
  • Bato kamuriki.jpg
  • Yokawa kannon.jpg
  • Guanyin 12c.jpg
  • Hyakushaku kannon.jpg
  • Fujin 33.jpg
  • Nyoirin kannon.jpg
  • Sendai kannon.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Senju kannon.jpg
  • Koyasu kannon.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Nyoirin kannon 14c.jpg
  • Ofuna kannon.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Maria kannon.jpg
  • Yumedono2.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Juichimen kannon.jpg
  • Hiroshige asakusa fischer.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Nyoirin jukkansho.jpg
  • Mantoe kannon.jpg
  • Sanjusangendo2.jpg
  • Byakue kannon.jpg
  • Kannon fresco horyuji.jpg

die er·schre·cken·den Züge eines

myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daiitoku myoo.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg

annehmen. Neben den Standard·attri·buten esoteri·scher Myōōs (drei Gesichter, zahl·reiche Arme, Raub·tier·zähne, magische Waffen) lässt sich dieser Kannon zumeist anhand eines kleinen Pferde·kopfes identi·fizieren, der ober·halb des mittleren, zorn·ver·zerrten Gesichts als Kopf·putz an·ge·bracht ist. Bis·weilen tritt

Batō Kannon 馬頭観音 (jap.)

Kannon mit dem Pferdekopf, eine zornvolle Manifestation Kannons

Der Begriff „Batō Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Bato fujino.jpg
  • Bato kannon.jpg
  • Bato kamuriki.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Bato fuda entsuji.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Bato sogyo.jpg
  • Bato kannon m30.jpg
  • Bato kannon heian.jpg
  • Hayagriva.jpg
  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
aber auch als einfache mensch·liche Figur mit einem Pferde·kopf auf.

Hayagriva

Hayagriva khmer.jpg
Vishnu Hayagriva, Kambodscha

Kannon mit dem Pferde·kopf lässt sich — wie so oft — auf eine indische Urform zurück·führen: Unter den Mani·fes·ta·tionen des Gottes

Viṣṇu विष्णु (skt., m.)

indische (vedische) Gottheit; gilt im Vishnuismus als Manifestation des höchsten Seins

Der Begriff „Vishnu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Sarasvati nepal.jpg
  • Hayagriva khmer.jpg

gibt es eben·falls eine mit Pferde·kopf, genannt

Hayagrīva हयग्रीव (skt., m.)

„Der Pferdeköpfige“ (jap. Batō 馬頭)

Der Begriff „Hayagriva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Hayagriva.jpg

. Aber erst im esoteri·schen Buddhis·mus erhielt die Figur die Standard·attri·bute einer zorn·vollen Gott·heit, die heute vor allem in Tibet und der Mongolei, aber auch in Japan zu finden ist. In der geläu·figsten Form besitzt der buddhis·tische Hayagriva drei Gesichter, sechs Arme und einen (bzw. in Tibet drei) Pferde·köpfe als Kopf·putz (s. dazu auch ähnliche Bei·spie·le von Vajrapani und Mahakala). Der früheste Text, in dem diese Form des Bodhi·sattva

Avalokiteśvara अवलोकितेश्वर (skt., m.)

„Herr, der [die Welt] unten wahrnimmt“, Bodhisattva (jap. Kannon 観音 oder Kanzeon 観世音)

Buddha

Der Begriff „Avalokiteshvara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Guanyin 12c.jpg
  • Ofuna kannon.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Senju kannon.jpg
  • Maria kannon.jpg
  • Nyoirin kannon 14c.jpg
  • Nyoirin kannon.jpg
  • Kannon fresco horyuji.jpg
  • Juichimen kannon.jpg
  • Byakue kannon.jpg

be·schrie·ben wird, ist das eso·terische

Dhāraṇīsamuccayasūtra धारणीसमुच्चयसूत्र (skt., m.)

esoterisches Sutra, chin. Fassung aus 654 (jap. Darani-kyō 陀羅尼經 oder Darani-jikkyō 陀羅尼集經)

Text

Der Begriff „Dharani sutra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, das nur in einer chine·sischen Fassung aus dem Jahr 654 bekannt ist. Diesem Text zufolge er·hoffte man sich von Batō Kannon beson·deren Schutz vor giftigen Schlan·gen und Insekten oder vor Krank·heiten.

Hayagriva.jpg
Hayagriva auf einem tibetischen Thangka, 16. Jh. Vorlage:Credits2
Im Unterschied zu japanischen Darstellungen (vgl. Batō Kannon) besitzt dieser Hayagriva drei Pferdeköpfe als Kopfputz.
Tibet, 16. Jh. Himalayan Art.

Batō Kannon und die Pferde

Sowohl in Japan, als auch in Tibet und der Mongolei wird Kannon mit dem Pferde·kopf auch um den Schutz von Pferden und anderen Nutz·tieren angebetet. Dies scheint aber nicht die ur·sprüng·liche Aufgabe Batō Kannons gewesen zu sein. Als eine der sechs Kannon-Mani·festa·tionen, die in der späten Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit mit den Sechs Be·reichen der Wieder·geburt (

rokudō 六道 (jap.)

wtl. die Sechs Wege = Bereiche der Wiedergeburt

Konzept

Der Begriff „rokudō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Jigokusoshi emaki1.jpg
  • Ashura.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg

) in Überein·stimmung gebracht wurden, ist Batō Kannon vielmehr für alle Wesen, die als Tiere wieder·geboren werden, zuständig. Erst als der be·son·dere Glaube an diese sechs Mani·festa·tionen seinen Höhe·punkt über·schrit·ten hatte, scheinen sich Pferde·züchter und Trans·port·unter·nehmer die Figur der Kannon mit dem Pferde·kopf als Schutz·patron aus·er·koren zu haben.

Heute ist Batō Kannon in Japan weit·gehend in Ver·ges·sen·heit geraten und wird nur noch in wenigen großen Tempeln verehrt. Doch findet man ihn immer wieder in Form ein·facher Stein·skulp·turen aus der Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit, die münd·lichen Lokal·tradi·tionen zufolge damals die Bitten von Rei·sen·den um eine sichere Fahrt ent·gegen·nahmen oder als Gedenk·stätten beson·ders ver·dienst·voller Pferde errichtet wurden. Obwohl auf diesen Stein·skulp·turen noch Elemente der eso·teri·schen Ikono·graphie er·kenn·bar sind, haben sie meist alle schrecken·erregenden Züge ver·loren. Dies lässt sich auch anhand der

o-fuda お札 (jap.)

Amulett oder Talisman in Gestalt eines symbolischen Zeichens, meist aus Papier; auch shinsatsu; das Zeichen 札 kann auch „Geldschein“ bedeuten, wird dann aber sinojap. satsu ausgesprochen;

Gegenstand

Der Begriff „o-fuda“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
  • Dazaifu tenmangu mamori.jpg
  • Amaterasu ofuda.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
  • Kamidama schema.jpg
  • Bato fuda entsuji.jpg
  • Fuda.jpg
  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Daishi-varianten.jpg
(Talismane) diverser Tempel erkennen, in denen Batō Kannon verehrt wird:

Vorlage:Galerie2