Alltag/Yamabushi/En no Gyoja: Unterschied zwischen den Versionen

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Aus diesen Angaben entstand im Laufe der Jahrhunderte eine komplexe Legende mit vielfachen Varianten, die folgende Hauptmotive beinhaltet:
 
Aus diesen Angaben entstand im Laufe der Jahrhunderte eine komplexe Legende mit vielfachen Varianten, die folgende Hauptmotive beinhaltet:
{{Float|bild=zao_gongen.jpg|class=bild bildtext|style=width:300px;margin-right:-8em|caption= Zaō Gongen, eine Hauptgottheit der ''yamabushi''<br /> Bronze-Statue, Heian Zeit <br /> Bild:[http://www.metmuseum.org/toah/ho/07/eaj/ho_1975.268.155.htm  Metropolitan Museum] (2008/3)}}
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|quelle = Zusammengefasst nach ''En no gyōja Nara ehon''<br /> in der Übersetzung von Royall Tyler (s.u.)
 
|quelle = Zusammengefasst nach ''En no gyōja Nara ehon''<br /> in der Übersetzung von Royall Tyler (s.u.)

Version vom 15. September 2010, 17:45 Uhr

Vorlage:Styles

Die En no Gyōja Legende

Ennogyoja keishun.jpg
En no Gyōja
Statue von Keishun, 1286.
Bild: Yukawaya [2010/9]

En no Ozunu/Ozuno 役小角 (634?-706?), der später den Beinamen

En no Gyōja 役行者 (jap.)

Legendärer Begründer des Shugendō (um 700); auch: En no Ozunu/Ozuno

Der Begriff „En no Gyōja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ennogyoja keishun.jpg
  • Ennogyoja skelett.jpg
  • Ennogyoja hokusai.jpg

(En, der Eremit) erhielt, galt zu Lebzeiten wohl noch nicht als der über jeden Zweifel erhabene Heilige und Ordens­gründer, als der er später von den Bergasketen (

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

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  • Takishugyo.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
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  • Yamabushi takao wada7m.jpg
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  • Yamabushi takao wada8.jpg
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  • Yamabushi mibudera 2007.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Tengu33.jpg

) verehrt wurde. In frühen Berichten wird er oft als ubasoku, dh. als nicht offiziell geweihter, bzw. selbsternannter buddhistischer Mönch bezeichnet. Auch von anderen charismatischen Figuren wie

Kūkai 空海 (jap.)

774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

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  • Shikoku12.jpg
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oder

Gyōki 行基 (jap.)

668–749; Nara-zeitlicher Mönch, Popularisierer des Buddhismus

Der Begriff „Gyōki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, der beim Bau des Daibutsu von Nara behilflich war, wird angenommen, dass sie zeitweise als ubasoku einer zu ihrer Zeit illegalen religiösen Praxis folgten (s. auch Frühzeit des Buddhismus).

Eines der wenigen historisch verbrieften Elemente aus der Biographie des En no Gyōja ist seine Verbannung. Sie könnte auf den Umstand zurückzuführen sein, dass man von derartigen ungeweihten Mönchen oder „heiligen Männern“, die sich der Kontrolle der Obrigkeiten entzogen, unheilvolle Einflüsse auf die Untertanen des jungen

Tennō 天皇 (jap.)

jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels

Der Begriff „Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 3jingi.jpg
  • Tengu no ran.jpg
  • Heiseitenno.jpg

-Staates befürchtete. Während Gyōki oder Kūkai aber schon zu Lebzeiten Rang und Namen erwarben, scheint sich die Heiligenlegende um En erst einige Zeit nach seinem Tod im Zuge der allgemeinen Anerkennung von buddhistischen Bergkulten verbreitet zu haben.

En taucht erstmals in der zweiten offiziellen Reichschronik

Shoku Nihongi 続日本紀 (jap.)

2. offizielle Reichschronik (797), Nachfolger des Nihon shoki (Nihongi), daher der Name „Fortsetzung des Nihongi

Text

Der Begriff „Shoku Nihongi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Goryo hirotsugu.jpg

(797) auf und wird dort als E no kimi Ozunu bezeichnet. Er lebt in der Zeit des Monmu Tennō (r. 697—707) als Einsiedler auf Berg

Katsuragi-san 葛城山 (jap.)

Heiliger Berg der yamabushi, südwestl. von Nara; auch Yamato Katsuragi-san

Landschaft

Der Begriff „Katsuragi-san“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Katsuragi-san; s.a. Geo-Glossar
im Westen des Nara Beckens und ist für seine magischen Fähigkeiten bekannt. Ein Hofbeamter und Mediziner nimmt eine Zeit lang bei ihm Unterricht, schussendlich klagt er aber seinen Meister an, verschwörerische Umtriebe zu planen, worauf En in die Verbannung nach Izu geschickt wird. Soweit die Fakten, die heute als glaubwürdig eingestuft werden. Das Shoku Nihongi fügt allerdings noch hinzu, dass En Götter und Dämonen durch magische Sprüche dazu brachte, für ihn Wasser und Feuerholz einzuholen, und sie durch Bannsprüche fesselte, wenn sie ihm nicht gehorchten.

Aus diesen Angaben entstand im Laufe der Jahrhunderte eine komplexe Legende mit vielfachen Varianten, die folgende Hauptmotive beinhaltet:

Zao gongen.jpg
Zaō Gongen, eine Hauptgottheit der yamabushi
Bronze-Statue, Heian Zeit
Bild:Metropolitan Museum [2010/9]
En lebt auf dem Berg Katsuragi und durchstreift von dort aus das Bergland von Yoshino und Ōmine (die späteren Zentren der yamabushi). Hier hat er eine magische Begegnung mit einem Skelett, das einen Vajra fest umklammert hält und sich als Ens eigener Leichnam aus einer früheren Existenz herausstellt.
Miroku 弥勒 (jap.)

Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“

Buddha

Der Begriff „Miroku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Shokannon 13.jpg
  • Alchi maitreya.jpg
  • Maitreya koryuji.jpg
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  • Asuka bosatsu.jpg
  • Maitreya mulbekh.jpg
  • Leshan.jpg
(Maitreya), der Buddha der Zukunft, offenbart En das „Mantra des Pfauen-Königs (Kujaku Myōō)“, um den Vajra aus der Umklammerung des Skeletts zu lösen. Nebenbei erlernt En damit auch die Kunst des Fliegens. Er entdeckt den Berg
Kinpusen 金峯山 (jap.)

Heiliger Gipfel in den Bergen von Yoshino, südl. von Nara

Landschaft

Der Begriff „Kinpusen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Kinpusen; s.a. Geo-Glossar
(Goldgipfel), der eigentlich ein Teil des Geierberges in Indien ist, wo Buddha Shakyamuni einst das Lotos Sutra predigte, der aber im Jahr 552(!) nach Japan geflogen kam. Auf dem Kinpusen offenbart sich En der furchteinflößende
Zaō Gongen 蔵王権現 (jap.)

synkretistische Gottheit der yamabushi

Der Begriff „Zaō Gongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Zao gongen.jpg
(neben
Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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  • Fudo saidaiji.jpg
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  • Kawanaka fudo.jpg
  • Fudo koya.jpg
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  • Fudo portrait.jpg
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  • Fudo22.jpg
  • Seitaka doji.jpg
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  • Fudo daigoji detail.jpg
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  • Fudo zentsuji.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
einer der Hauptgottheiten des Shugendō), den En als persönlichen Schutzgott annimmt. En plant mit Hilfe eines lokalen Gottes seines Heimatberges Katsuragi — Hitokotonushi (wtl. Herr des einen Wortes)  —  eine Brücke vom Katsuragi-Gipfel zum Kinpusen zu bauen. Der Gott verweigert ihm allerdings den Gehorsam, worauf En ihn mithilfe magischer Sprüche fesselt und tief in einem Bergtal einkerkert. Es gelingt dem Gott allerdings, En no Gyōja zu verleumden, indem er sich durch ein Medium am Hof des Tenno Gehör verschafft. En wird daraufhin nach Izu, einer Halbinsel nahe des Berges Fuji, verbannt (nachdem seine Mutter in Geiselhaft genommen wurde, um seiner habhaft zu werden). Nach einer Reihe von Wundern wird klar, dass die Verbannung zu Unrecht erfolgte, doch En hat nun mit Japan nichts mehr am Hut und fliegt nach Korea. Dort gibt er sich einem Mönch, der zu Studienzwecken nach China reist, zu erkennen, indem er ihn auf Japanisch anspricht. Schließlich erhält er vom großen indischen Mönch Nagarjuna das Wasser der Reinen Erkenntnis und verwandelt sich in ein himmlisches Wesen. Er tritt nur noch vereinzelt in Japan auf, wenn jemand versucht, seinen Gegenspieler Hitokotonushi von den magischen Bannsprüchen zu befreien, mit denen En ihn fesselte.

Zusammengefasst nach En no gyōja Nara ehon
in der Übersetzung von Royall Tyler (s.u.)

en no gyoja

En no Gyōja auf dem Berg Fuji
Edo-zeitliche Buchillustration aus den
Hundert Ansichten des Fuji, Band 1, von Katsushika Hokusai, 1834
Bildquelle: visipix (2009/5)