Alltag/Yamabushi: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter dem Einfluss des [[Geschichte:Staatsshinto | Staatsshinto]] wurde die Tradition des Shugendō in der {{glossar:meiji}}-Zeit verboten, lebt allerdings in jüngerer Zeit in zahl·reichen ehemaligen Zentren des Berg·asketen·tums (Kumano oder Yoshino auf der Halb·insel Kii, Berg Takao bei Tokyo, Berg Haguro in Nordjapan) erneut wieder auf.
 
Unter dem Einfluss des [[Geschichte:Staatsshinto | Staatsshinto]] wurde die Tradition des Shugendō in der {{glossar:meiji}}-Zeit verboten, lebt allerdings in jüngerer Zeit in zahl·reichen ehemaligen Zentren des Berg·asketen·tums (Kumano oder Yoshino auf der Halb·insel Kii, Berg Takao bei Tokyo, Berg Haguro in Nordjapan) erneut wieder auf.
  
===Asketische und magische Riten===
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Die Riten der ''yamabushi'' haben zumeist einen ausgeprägt körper·lichen, oft beinahe sport·lichen Aspekt: es geht um die Über·windung von Angst, Schmerzen und physischer Erschöpfung, also in erster Linie um die Aus·lotung körperlicher Grenzen. {{glossar:goma|''Goma''}}-Riten, bei denen zu Ehren des Fudō Myōō ein Feuer entzündet und ein bloß·füßiger Gang durch die glühende Asche ver·anstaltet wird, zählen zu den typischen Ak·ti·vi·tä·ten der ''yamabushi'', aber auch das Beten unter eiskalten Wasserfällen.
 
Die Riten der ''yamabushi'' haben zumeist einen ausgeprägt körper·lichen, oft beinahe sport·lichen Aspekt: es geht um die Über·windung von Angst, Schmerzen und physischer Erschöpfung, also in erster Linie um die Aus·lotung körperlicher Grenzen. {{glossar:goma|''Goma''}}-Riten, bei denen zu Ehren des Fudō Myōō ein Feuer entzündet und ein bloß·füßiger Gang durch die glühende Asche ver·anstaltet wird, zählen zu den typischen Ak·ti·vi·tä·ten der ''yamabushi'', aber auch das Beten unter eiskalten Wasserfällen.
  
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Heute haben viele ''yamabushi'' Veranstaltungen einen exotisch-touristischen Aspekt, in entlegeneren Gegenden werden aber auch traditionelle, mit echter körperlicher Heraus·forderung verbundene Riten erneut wieder·belebt. Auch in Europa haben sich unter den zahl·reichen asiatischen Kampf·sport·arten Richtungen etabliert, die mit dem Shugendō in Verbindung stehen.
 
Heute haben viele ''yamabushi'' Veranstaltungen einen exotisch-touristischen Aspekt, in entlegeneren Gegenden werden aber auch traditionelle, mit echter körperlicher Heraus·forderung verbundene Riten erneut wieder·belebt. Auch in Europa haben sich unter den zahl·reichen asiatischen Kampf·sport·arten Richtungen etabliert, die mit dem Shugendō in Verbindung stehen.
  
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* [http://wadaphoto.jp/maturi/seppu1.htm Shiozawa seppu matsuri] Wada Yoshio (jap.)<br />Dokumentation eines winterlichen Wasser·fall-Rituals der ''yamabushi'' am Fuße des Makihata-yama in den japanischen Alpen. Auf der Website des Foto·grafen und Amateur·volks·kundlers Wada Yoshio finden sich noch etliche weitere Dokumentationen von Shugendō-Riten.
 
* [http://wadaphoto.jp/maturi/seppu1.htm Shiozawa seppu matsuri] Wada Yoshio (jap.)<br />Dokumentation eines winterlichen Wasser·fall-Rituals der ''yamabushi'' am Fuße des Makihata-yama in den japanischen Alpen. Auf der Website des Foto·grafen und Amateur·volks·kundlers Wada Yoshio finden sich noch etliche weitere Dokumentationen von Shugendō-Riten.
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<div>''Ende des Kapitels „Religion und Alltag“''</div>  
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{{ThisWay|Ikonographie}}
 
{{ThisWay|Ikonographie}}

Version vom 28. Februar 2014, 15:46 Uhr

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Yamabushi

Vorlage:Fl

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yamabushi takao wada8.jpg
  • Takishugyo.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Yamabushi kyoto2 staud.jpg
  • Yamabushi kyoto staud.jpg
  • Yamabushi takao wada7m.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Yamabushi takao wada6m.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Yamabushi takao wada5a.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Yamabushi takao wada3m.jpg
  • Yamabushi takao wada1m.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg
  • Yamabushi takao wada7a.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Yamabushi mibudera 2007.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg

, wtl. „die in den Bergen schlafen“, bilden eine locker or·gani·sierte Kon·fö·dera·tion von Mön·chen und Laien·brüdern mit spe·ziel·len syn·kre·tis·ti·schen Riten. Man·che ihrer Prak·ti·ken las·sen sich höchst·wahr·schein·lich auf ein·heimi·sche, vor-bud·dhis·tische Berg·kulte zurück·führen, die meis·ten sind aber stark vom eso·te·ri·schen Bud·dhis·mus be·ein·flusst. Äu·ßer·lich er·kennt man die Berg·aske·ten an ihrer ei·gen·wil·ligen Mönchs·tracht, bei der als erstes die cha·rak·ter·is·tische, in die Stirn ge·rückte Kopf·be·deckung ins Auge fällt. Darüber hi·naus tragen viele eine bud·dhis·tische Stola (

kesa 袈裟 (jap.)

äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken

Gegenstand

Der Begriff „kesa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shitennoji monk.jpg
  • Kesa enryakuji.jpg
  • Monk2.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg
  • Haniwa mukade.jpg
  • Nonne eisho.jpg
  • Sakai yusai.jpg
  • Amida heian.jpg
  • Shinran narahaku.jpg
  • Arhat10 ryozen.jpg
  • Moench nagano.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Monk meiji1.jpg

) mit dicken Bom·meln und ein Muschel·horn, das einen dump·fen, kla·gen·den Ton von sich gibt.

Yamabushi kyoto2 staud.jpg
1
Ein älterer Yamabushi in sitzender Position, Mibu-tera, Kyōto.
Frantisek Staud, 1999, über Internet Archive.
Yamabushi kyoto staud.jpg
2
Eine lange Prozession von yamabushi im Mibu-dera, Kyōto.
Bildquelle: Frantisek Staud, 1999, über Internet Archive.
Yamabushi in Kyoto

Shugendō

Vorlage:Sidebox

Der Orden der yamabushi nennt sich genau genommen

Shugendō 修験道 (jap.)

gemischt-rel. Bergkult, Orden der yamabushi

Schulrichtung

Der Begriff „Shugendō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Karasu tegu takao.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg

und führt sich auf

En no Gyōja 役行者 (jap.)

Legendärer Begründer des Shugendō (um 700); auch: En no Ozunu/Ozuno

Der Begriff „En no Gyōja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ennogyoja keishun.jpg
  • Ennogyoja hokusai.jpg
  • Ennogyoja skelett.jpg

, einen legenden·um·wo·benen Asketen und Magier aus der

Asuka 飛鳥 (jap.)

Asuka Region im Süden des Yamato-Beckens (Nara), wo sich in der Frühzeit die Residenzen der Soga no uji befanden; Asuka-Zeit (587–645 oder auch 587–710)

Ort, Epoche

Der Begriff „Asuka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shakasanzon horyuji.jpg
  • Takamatsuzuka seiryu.jpg

- und frühen

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Garuda gigaku.jpg
  • Todaiji.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Kisshoten.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (um 700) zurück. In seiner Ent·steh·ungs·zeit war der Orden auf die Berge der Halb·insel Kii, südlich von Nara be·schränkt, breitete sich aber mit der Zeit in ganz Japan aus. Manche yamabushi-Gruppen schlossen sich formal dem

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Monks koya wada.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Shingon monk koya.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg

-, andere dem

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Hojoe iwashimizu2.jpg
  • Sannotorii atago.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Hie mandara.jpg
  • Sakai yusai.jpg

-Bud·dhis·mus an. In jedem Fall war der Einfluss esoterisch-bud·dhis·tischer Riten, vor allem aber der Feuer·kulte des

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fudo zentsuji.jpg
  • Fudo kongobuji.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo22.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Butsudan.gif
  • Fudo kaikei 2b.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Kawanaka fudo.jpg
  • Acala 12jh.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Seitaka doji.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo modern.jpg
  • Fudo doji.jpg
  • Fudo toji.jpg

deutlich erkennbar. Da die yamabushi aber auch Schreine für ein·heimische Berg·gott·heiten unterhielten, entstand eine untrennbare Mischung aus

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Leshan.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Nehanzu.jpg

- und

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Matsunoo josei.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Baozhi heian.jpg

-Kulten.

Unter dem Einfluss des Staatsshinto wurde die Tradition des Shugendō in der

Meiji 明治 (jap.)

posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt

Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kyosai daikoku.jpg
  • Meiji leaders.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Meiji chiossone.jpg
  • Tanuki yoshitoshi.jpg
  • Arhats kawagoe1.jpg
  • Byodoin 1879.jpg
  • Yurei.jpg
  • Kusunoki masashige.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Ii naosuke.jpg
  • Mitsumine.jpg

-Zeit verboten, lebt allerdings in jüngerer Zeit in zahl·reichen ehemaligen Zentren des Berg·asketen·tums (Kumano oder Yoshino auf der Halb·insel Kii, Berg Takao bei Tokyo, Berg Haguro in Nordjapan) erneut wieder auf.

Asketische und magische Riten

Takishugyo.jpg
3 Beten unter eiskaltem Wasserfall
Bergasket (yamabushi) beim takigyō unter einem Wasserfall im winterlichen Niigata, tief in den japanischen Alpen.
Wada Yoshio, 2006/2/18 (mit freundlicher Genehmigung).
Yamabushi takao wada5m.jpg
4 Feuergang
Nachdem die Flammen großteils verlöscht sind, bahnen sich die erfahrenen Mönche mit Hilfe von Salz einen Weg durch die Glut (hiwatari). Die Schuhe haben sie natürlich abgelegt.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).

Die Riten der yamabushi haben zumeist einen ausgeprägt körper·lichen, oft beinahe sport·lichen Aspekt: es geht um die Über·windung von Angst, Schmerzen und physischer Erschöpfung, also in erster Linie um die Aus·lotung körperlicher Grenzen.

goma 護摩 (jap.)

buddh. Feuerritus, skt. Homa

Ritus

Der Begriff „goma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Yamabushi takao wada4m.jpg
  • Raigo ginko.jpg

-Riten, bei denen zu Ehren des Fudō Myōō ein Feuer entzündet und ein bloß·füßiger Gang durch die glühende Asche ver·anstaltet wird, zählen zu den typischen Ak·ti·vi·tä·ten der yamabushi, aber auch das Beten unter eiskalten Wasserfällen.

Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass den yamabushi, ähnlich wie den indischen Yogis, in früherer Zeit magische oder paranormale Fähig·keiten nachgesagt wurden, z.B. die Kunst des Fliegens. Sie waren eng mit den

tengu 天狗 (jap.)

wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen

Geist, Tier

Der Begriff „tengu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sojobo.jpg
  • Tengu shimokitazawa 2012.jpg
  • Tengu sekien.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Tengu shunga.jpg
  • Zegaibo emaki.jpg
  • Tenguzoshi.jpg
  • Akiba tengu kyosai.jpg
  • Tengu boy.jpg
  • Yoshitoshi iganotsubone.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Ema tengu.jpg
  • Tengu phallus.jpg
  • Yoshinaka tengu.jpg
  • Tengu zoshi todaiji.jpg
  • Karasu tegu takao.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Tengu hokusai.jpg
  • Tengu kurama wada.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Sarutahiko takachiho.jpg
  • Tengu miyajima.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Tengu-ron.jpg
assoziiert, jenen un·heim·lichen Kobolden, die ihrerseits meist in der Ordens·tracht der yamabushi dargestellt werden. Die grund·sätzlich ambivalente Haltung gegen·über den Tengu, die in Sagen und Legenden sowohl als un·heil·volle Böse·wichte als auch als tapfere Schwert·meister auftreten, scheint zugleich die traditionelle Haltung gegen·über den yamabushi aus·zu·drücken: sie waren einerseits wegen ihrer magischen Fähig·keiten gefürchtet, konnten anderer·seits aber als Berg·führer und in kriegerischen Zeiten als Elite·kämpfer durchaus von Nutzen sein.

Heute haben viele yamabushi Veranstaltungen einen exotisch-touristischen Aspekt, in entlegeneren Gegenden werden aber auch traditionelle, mit echter körperlicher Heraus·forderung verbundene Riten erneut wieder·belebt. Auch in Europa haben sich unter den zahl·reichen asiatischen Kampf·sport·arten Richtungen etabliert, die mit dem Shugendō in Verbindung stehen.

Yamabushi yoshino2.jpg
5 Yamabushi in Yoshino
Vor dem Kinpusen-ji in Yoshino, einem religiösen Zentrum in den Bergen südlich von Nara, das u.a. auch für den Shugendō (den Glauben der yamabushi) bedeutend ist. (Der yamabushi im Vordergrund rechts ist im übrigen ein Westler!)
Wada Yoshio, 2002 (mit freundlicher Genehmigung).

Verweise

LL

Siehe auch Internetquellen

Royall Tyler, Paul Swanson (Hg.), Shugendo and Mountain Religion in Japan. Japanese Journal of Religious Studies 16/2–3, 1989. (Online.) [Sondernummer des JJRS.]
  • Shiozawa seppu matsuri Wada Yoshio (jap.)
    Dokumentation eines winterlichen Wasser·fall-Rituals der yamabushi am Fuße des Makihata-yama in den japanischen Alpen. Auf der Website des Foto·grafen und Amateur·volks·kundlers Wada Yoshio finden sich noch etliche weitere Dokumentationen von Shugendō-Riten.
  • Shugendo Mark Schumacher
    Besonders umfangreiche Seite aus Marks umfangreichen Online-Lexikon.


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Aug. 2010

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Yamabushi kyoto2 staud.jpg
    Ein älterer Yamabushi in sitzender Position, Mibu-tera, Kyōto.
    Frantisek Staud, 1999, über Internet Archive.
  2. ^ 
    Yamabushi kyoto staud.jpg
    Eine lange Prozession von yamabushi im Mibu-dera, Kyōto.
    Bildquelle: Frantisek Staud, 1999, über Internet Archive.
  3. ^ 
    Takishugyo.jpg
    Bergasket (yamabushi) beim takigyō unter einem Wasserfall im winterlichen Niigata, tief in den japanischen Alpen.
    Wada Yoshio, 2006/2/18 (mit freundlicher Genehmigung).
  1. ^ 
    Yamabushi takao wada5m.jpg
    Nachdem die Flammen großteils verlöscht sind, bahnen sich die erfahrenen Mönche mit Hilfe von Salz einen Weg durch die Glut (hiwatari). Die Schuhe haben sie natürlich abgelegt.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  2. ^ 
    Yamabushi yoshino2.jpg
    Vor dem Kinpusen-ji in Yoshino, einem religiösen Zentrum in den Bergen südlich von Nara, das u.a. auch für den Shugendō (den Glauben der yamabushi) bedeutend ist. (Der yamabushi im Vordergrund rechts ist im übrigen ein Westler!)
    Wada Yoshio, 2002 (mit freundlicher Genehmigung).

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Asuka 飛鳥 ^ Asuka Region im Süden des Yamato-Beckens (Nara), wo sich in der Frühzeit die Residenzen der Soga no uji befanden; Asuka-Zeit (587–645 oder auch 587–710)
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • En no Gyōja 役行者 ^ Legendärer Begründer des Shugendō (um 700); auch: En no Ozunu/Ozuno
  • Fudō Myōō 不動明王 ^ prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“
  • goma 護摩 ^ buddh. Feuerritus, skt. Homa
  • Haguro-san 羽黒山 ^ Berg Haguro; religiöses Zentrum des Shugendō in der Präfektur Yamagata, Nord-Japan
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • itako イタコ ^ blinde Priesterin oder Shamanin; früher auch ichiko 市子
  • kami^ Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
  • kesa 袈裟 ^ äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken
  • Kii Hantō 紀伊半島 ^ Halbinsel Kii, Wakayama-ken
  • Kinpusen-ji 金峯山寺 ^ Tempel in der Bergregion Yoshino, Nara-ken; wichtiger Tempel des Shugendō
  • Kumano 熊野 ^ Region im Süden der Halbinsel Kii (Wakayama-ken), bekannt für ihre alten Pilgerzentren (s. Kumano Sanzan)
  • Meiji 明治 ^ posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
  • mikkyō 密教 ^ esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
  • Shugendō 修験道 ^ gemischt-rel. Bergkult, Orden der yamabushi
  • Takao-san 高尾山 ^ Berg Takao, rel. Zentrum im Westen Tōkyōs
  • takigyō 滝行 ^ Beten unter einem Wasserfall; asketische Übung der yamabushi
  • Tendai-shū 天台宗 ^ Tendai-Schule, chin. Tiantai
  • tengu 天狗 ^ wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen
  • yamabushi 山伏 ^ Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō
  • Yoshino 吉野 ^ Bergregion im Süden des Nara-Beckens mit mehreren Zentren der Bergasketen (yamabushi); wichtige Pilgerstätte der Heian-Zeit
Ende des Kapitels „Religion und Alltag“