Alltag/Yamabushi: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. September 2010, 11:22 Uhr

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Yamabushi

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yamabushi takao wada7m.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Yamabushi takao wada8.jpg
  • Yamabushi takao wada3m.jpg
  • Yamabushi kyoto staud.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg
  • Yamabushi kyoto2 staud.jpg
  • Yamabushi takao wada6m.jpg
  • Yamabushi mibudera 2007.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg
  • Yamabushi takao wada5a.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Yamabushi takao wada7a.jpg
  • Yamabushi takao wada1m.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Takishugyo.jpg

, wtl. „die in den Bergen schlafen“, bilden eine locker organisierte Konföderation von Mönchen und Laienbrüdern mit speziellen synkretistischen Riten. Manche ihrer Praktiken lassen sich höchstwahrscheinlich auf einheimische, vor-buddhistische Bergkulte zurückführen, die meisten sind aber stark vom esoterischen Buddhismus beeinflusst. Äußerlich erkennt man die Bergasketen an ihrer eigenwilligen Mönchstracht, bei der als erstes die charakteristische, in die Stirn gerückte Kopfbedeckung ins Auge fällt. Darüber hinaus tragen viele eine buddhistsische Stola (

kesa 袈裟 (jap.)

äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken

Gegenstand

Der Begriff „kesa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sakai yusai.jpg
  • Nonne eisho.jpg
  • Moench nagano.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Haniwa mukade.jpg
  • Amida heian.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Shinran narahaku.jpg
  • Arhat10 ryozen.jpg
  • Kesa enryakuji.jpg
  • Shitennoji monk.jpg
  • Monk2.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg

) mit dicken Bommeln und ein Muschelhorn, das einen dumpfen, klagenden Ton von sich gibt. Vorlage:Galerie1

Shugendō

Vorlage:Sidebox

Der Orden der yamabushi nennt sich genau genommen

Shugendō 修験道 (jap.)

gemischt-rel. Bergkult, Orden der yamabushi

Schulrichtung

Der Begriff „Shugendō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Karasu tegu takao.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Tengu sairinji.jpg

und führt sich auf

En no Gyōja 役行者 (jap.)

Legendärer Begründer des Shugendō (um 700); auch: En no Ozunu/Ozuno

Der Begriff „En no Gyōja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Ennogyoja skelett.jpg
  • Ennogyoja hokusai.jpg
  • Ennogyoja keishun.jpg

, einen legendenumwobenen Asketen und Magier aus der

Asuka 飛鳥 (jap.)

Asuka Region im Süden des Yamato-Beckens (Nara), wo sich in der Frühzeit die Residenzen der Soga no uji befanden; Asuka-Zeit (587–645 oder auch 587–710)

Ort, Epoche

Der Begriff „Asuka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Shakasanzon horyuji.jpg
  • Takamatsuzuka seiryu.jpg

- und frühen

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Todaiji.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Garuda gigaku.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (um 700) zurück. In seiner Entstehungszeit war der Orden auf die Berge der Halbinsel Kii, südlich von Nara beschränkt, breitete sich aber mit der Zeit in ganz Japan aus. Manche yamabushi-Gruppen schlossen sich formal dem

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Toji Monks.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Shingon monk koya.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg

-, andere dem

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Hie mandara.jpg
  • Hojoe iwashimizu2.jpg
  • Sakai yusai.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Sannotorii atago.jpg

-Buddhismus an. In jedem Fall war der Einfluss esoterisch-buddhistischer Riten, vor allem aber der Feuerkulte des

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fudo zentsuji.jpg
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Fudo22.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo modern.jpg
  • Acala 12jh.jpg
  • Fudo doji.jpg
  • Kawanaka fudo.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Butsudan.gif
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Seitaka doji.jpg
  • Fudo kaikei 2b.jpg
  • Fudo kongobuji.jpg

deutlich erkennbar. Da die yamabushi aber auch Schreine für einheimische Berggottheiten unterhielten, entstand eine untrennbare Mischung aus Buddha- und

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Kumano kami.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Baozhi heian.jpg

-Kulten.

Unter dem Einfluss des Staatsshinto wurde die Tradition des Shugendō in der

Meiji 明治 (jap.)

posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt

Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Arhats kawagoe1.jpg
  • Kusunoki masashige.jpg
  • Mitsumine.jpg
  • Yurei.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Meiji leaders.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Byodoin 1879.jpg
  • Ii naosuke.jpg
  • Tanuki yoshitoshi.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Meiji chiossone.jpg

-Zeit verboten, lebt allerdings in jüngerer Zeit in zahlreichen ehemaligen Zentren des Bergasketentums (Kumano oder Yoshino auf der Halbinsel Kii, Berg Takao bei Tokyo, Berg Haguro in Nordjapan) erneut wieder auf.

Asketische und magische Riten

Vorlage:Sidebox

Die Riten der yamabushi haben zumeist einen ausgeprägt körperlichen, oft beinahe sportlichen Aspekt: es geht um die Überwindung von Angst, Schmerzen und physischer Erschöpfung, also in erster Linie um die Auslotung körperlicher Grenzen.

goma 護摩 (jap.)

buddh. Feuerritus, skt. Homa

Ritus

Der Begriff „goma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Yamabushi takao wada4m.jpg
  • Raigo ginko.jpg

-Riten, bei denen zu Ehren des Fudō Myōō ein Feuer entzündet und ein bloßfüßiger Gang durch die glühende Asche veranstaltet wird, zählen zu den typischen Aktivitäten der yamabushi, aber auch das Beten unter eiskalten Wasserfällen.

Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass den yamabushi, ähnlich wie den indischen Yogis, in früherer Zeit magische oder paranormale Fähigkeiten nachgesagt wurden, z.B. die Kunst des Fliegens. Sie waren eng mit den

tengu 天狗 (jap.)

wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen

Geist, Tier

Der Begriff „tengu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Sarutahiko takachiho.jpg
  • Akiba tengu kyosai.jpg
  • Karasu tegu takao.jpg
  • Tengu kurama wada.jpg
  • Tenguzoshi.jpg
  • Tengu-ron.jpg
  • Sojobo.jpg
  • Yoshinaka tengu.jpg
  • Tengu sekien.jpg
  • Tengu phallus.jpg
  • Tengu shimokitazawa 2012.jpg
  • Tengu boy.jpg
  • Zegaibo emaki.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Tengu zoshi todaiji.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Tengu shunga.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Yoshitoshi iganotsubone.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Ema tengu.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Tengu miyajima.jpg
  • Tengu hokusai.jpg
assoziiert, jenen unheimlichen Kobolden, die ihrerseits meist in der Ordenstracht der yamabushi dargestellt werden. Die grundsätzlich ambivalente Haltung gegenüber den Tengu, die in Sagen und Legenden sowohl als unheilvolle Bösewichte als auch als tapfere Schwertmeister auftreten, scheint zugleich die traditionelle Haltung gegenüber den yamabushi auszudrücken: sie waren einerseits wegen ihrer magischen Fähigkeiten gefürchtet, konnten andererseits aber als Bergführer und in kriegerischen Zeiten als Elitekämpfer durchaus von Nutzen sein.

Heute haben viele yamabushi Veranstaltungen einen exotisch-touristischen Aspekt, in entlegeneren Gegenden werden aber auch traditionelle, mit echter körperlicher Herausforderung verbundene Riten erneut wiederbelebt. Auch in Europa haben sich unter den zahlreichen asiatischen Kampfsportarten Richtungen etabliert, die mit dem Shugendō in Verbindung stehen.

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

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