Alltag/Schreinpriester

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Schreinpriester

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Im Zusammenhang mit dem shintoistischen Klerus bevorzuge ich die Bezeichnung „Priester“, um eine einfache terminologische Unterscheidung zu buddhistischen Mönchen zu ermöglichen. Shinto-Priester leben zumeist mit ihrer Familie innerhalb einer lokalen Gemeinschaft. Im Unterschied zu christlichen Priestern besteht ihre wichtigste Aufgabe aber nicht im Predigen, bzw. in moralischer Erbauung der Gemeinde, sondern im Abhalten von religiösen Zeremonien, teils aufgrund individueller Bestellungen, teils zu bestimmten Festtagen. Shinto-Priester sind also in erster Linie Ritualisten.

Die allgemeine japanische Bezeichnung für Shinto- oder Schrein-Priester ist

shinshoku 神職 (jap.)

allg. Bez. für Shintō-Priester

Der Begriff „shinshoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Hojoe iwashimizu.jpg
  • Priester izumo.jpg

, ein generischer Terminus für alle, die ein religiöses Amt des

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kumano kami.jpg
  • Baozhi heian.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg

-Gottesdienstes innehaben. In der Umgangssprache vertrauter ist jedoch

kannushi 神主 (jap.)

Shintō-Priester; wtl. „Meister der Götter“

Der Begriff „kannushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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  • 753 kannushi.jpg
  • Carharai.jpg
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  • 753 fujimoto.jpg
  • Jichinsai.jpg
  • Meiji prozession2.jpg

(wtl. kami-Herr). Bezeichnungen wie

gūji 宮司 (jap.)

höherrangiger Shintō-Priester

Der Begriff „gūji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Guji iwashimizu.jpg

oder

negi 禰宜 (jap.)

hochrangiger Schrein-Priester

Der Begriff „negi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

beziehen sich auf leitende Priesterränge (etwa „Oberpriester“). Eine Bezeichnung, die nur auf Frauen angewandt wird ist

miko 巫女 (jap.)

Miko, kami-Priesterin, Schreindienerin; auch: weibliche Shamanin; andere Schreibungen 神子 (Gott-Kind) oder 御子 (erhabenes Kind)

Der Begriff „miko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Miko kamigamo.jpg
  • Miko shige wallpaper.jpg
  • Miko heianjingu barthe.jpg
  • Wedding meijijingu.jpg
  • Miko.jpg
(in etwa „Schreindienerin“). Bis auf das Geschlecht erinnern miko (was ihre Aufgaben, ihr Alter, und sogar die Kleidung betrifft) an katholische Ministranten, in früherer Zeit übernahmen sie aber auch andere Aufgaben. Darüber hinaus ist es grundsätzlich nicht ausgeschlossen, dass Frauen auch höhere Positionen als die einer miko bekleiden.

Priestergewand

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Das Zeremonialgewand eines Shintopriesters geht auf die Adelstracht der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Sayohime 1.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (

kariginu 狩衣 (jap.)

Priestertracht (ehemals Hoftracht); wtl. „Jagdgewand“

Gegenstand

Der Begriff „kariginu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Kariginu.jpg

) zurück. Als Kopf·bedeckung dient ein Hut aus Papier,

tate-eboshi 立烏帽子 (jap.)

Hut der Höflings- und Priestertracht

Gegenstand

Der Begriff „tate-eboshi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Heiantate.jpg

, oder die sog.

kanmuri(jap.)

Kanmuri, wtl. „Krone“; Kopfbedeckung von hochrangigen Shintō-Priestern

Gegenstand

Der Begriff „kanmuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Kanmuri kokuzo.jpg
  • Kanmuri.jpg
  • Kannushi kokuzo.jpg

-Krone (s. Abbildung rechts). Ein weiteres Zeichen des Priester·amtes ist eine Art Zepter (

shaku(jap.)

Zeremonielles Zepter der Schreinpriester; trad. Emblem von Herrschern und Götterstatuen

Gegenstand

Der Begriff „shaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Kannushi kokuzo.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg

, s. Bild oben links), wie es auch auf kami-Statuen zu sehen ist. Es war ursprünglich ein Emblem der weltlichen Herrscher des Altertums. Die Grundfarbe des Priester·ge·wandes ist weiß, je höherrangiger der Priester und je wichtiger die Zeremonie, umso mehr prächtig gefärbte Seidenstoffe kommen zum Einsatz. Die Details variieren je nach Priesterrang, Anlass und Schreintradition.

Riten

Haraigushi.gif
haraegushi

Zu den elementarsten rituellen Handlungen eines Shinto Priesters zählt das

harae(jap.)

Purifikation, Weihezeremonie, Exorzismus

Ritus

Der Begriff „harae“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • 753 fujimoto.jpg
  • Carharai.jpg

(oder harai), wtl. Fegen oder Reinigen. Es handelt sich also um ein Purifikations·ritual. Priester benützen dazu ein Instrument, das man

haraegushi 祓串 (jap.)

Harae-Wedel (auch haraigushi); rituelles Instrument für Reinigungszeremonien des Shintō

Gegenstand

Der Begriff „haraegushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Haraegushi nikko.jpg

nennt. Es besteht aus einem Stab, an den Papier·streifen und Bast- oder Hanffäden gebunden sind. Dieses schwingt der Priester über Objekte oder Personen, die rituell gereinigt werden sollen. Die entsprechenden Gebete, die er spricht, nennt man

norito 祝詞 (jap.)

Shintō-Gebet

Ritus

Der Begriff „norito“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

. Andere typische Elemente von Riten sind

kagura 神楽 (jap.)

rituelle Tänze und Gesänge

Ritus

Der Begriff „kagura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Uzume kagura.jpg
  • Sarutahiko takachiho.jpg
  • Amaterasu kunisada.jpg
  • Susanoo kagura.jpg
  • Iwado kagura2.jpg

, Gesänge für die Götter. Vorlage:Galerie1 Heute werden Shinto-Riten zumeist für die Segnung von Kindern, für Hochzeiten, sowie für die Einweihung von Gebäuden und Geräten (z.B. Autos) in Anspruch genommen. Bevor ein neues Haus gebaut wird, markiert die Weihe des Bodens durch einen Shinto-Priester gewohnheits·mäßig den Baubeginn. Niemandem würde einfallen, darauf zu verzichten.

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Religion in JapanAlltag
Diese Seite:

„Schreinpriester.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001