Alltag/Matsuri/Hadaka matsuri: Unterschied zwischen den Versionen

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Nacktfeste finden typischerweis im Winter statt und haben den Charakter von Mut·proben, bei denen gestandene Männer Härte demonstrieren. Die traditionelle japanische Un·ge·zwun·gen·heit gegenüber dem nackten Körper kommt bei diesen Anlässen unge·brochen zum Aus·druck. Frauen sind allerdings meist nur als Zuseherinnen zugelassen.
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-->Nacktfeste finden typischerweis im Winter statt und haben den Charakter von Mut·proben, bei denen gestandene Männer Härte demonstrieren. Die traditionelle japanische Un·ge·zwun·gen·heit gegenüber dem nackten Körper kommt bei diesen Anlässen unge·brochen zum Aus·druck. Frauen sind allerdings meist nur als Zuseherinnen zugelassen.
  
 
==Ikenoue Misogi Matsuri==
 
==Ikenoue Misogi Matsuri==

Version vom 5. Januar 2012, 15:22 Uhr

Vorlage:Styles Nacktfeste finden typischerweis im Winter statt und haben den Charakter von Mut·proben, bei denen gestandene Männer Härte demonstrieren. Die traditionelle japanische Un·ge·zwun·gen·heit gegenüber dem nackten Körper kommt bei diesen Anlässen unge·brochen zum Aus·druck. Frauen sind allerdings meist nur als Zuseherinnen zugelassen.

Ikenoue Misogi Matsuri

Hadaka2.jpg
Hadaka3.jpg

Szenen eines hadaka matsuri
Präfektur Gifu, Ikenoue-Machi, Katsurakake Schrein, 12. 12. 1999.
Bilder und ausführliche Dokumentation:
Ikenoue Misogi Festival (jap.) [2010/9]

Die ausnahmslos männlichen Teilnehmer sind wie bei den meisten Nackt·festen mit einem traditionellen Lenden·schurz (fundoshi) bekleidet und stürzen sich bei winter·lichen Temperaturen ins Wasser. Das rituelle Bad im Fluss als Akt der Reinigung (

misogi(jap.)

Purifikation, Reinigungsritus, rituelle Waschung

Ritus

Der Begriff „misogi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Ikenoue1.jpg

) ist bereits aus den Mythen bekannt. Nach seiner Flucht aus der Unter·welt, entledigt sich der Götter·vater Izanagi aller Ver·un·rein·igungen, die ihm im Reich der Toten begegnet sind, indem er sich in einem Fluss badet.

Die Schlacht der Nackten im Saidai-ji von Okayama

Eines der spektakulärsten und größten Nacktfeste findet alljährlich im Februar (zum Aus·klang des Jahres nach dem Alten Kalender) im Saidai-ji in Okayama statt. Nach einem reinigenden Bad im kalten Fluss begeben sich mehrere tausend männliche Teil·nehmer, nur mit fundoshi bekleidet, in die Haupt·halle des Tempels. Hier werden um Mitter·nacht einige Glücks·bringer (in diesem Fall simple Bündel aus Holzstäben) in die Menge gewofen, wobei zusätzlich alle Lichter gelöscht werden. Es ent·steht ein wilder Kampf, bei dem nicht selten Ver·letzte und sogar Tote zu beklagen sind. Wer schließlich einen Glück·bringer erfolg·reich in seinen Besitz gebracht hat, soll angeblich das ganze Jahr über Glück haben.

Hadaka okayama.jpg

Nach dem Bad drängen die Teilnehmer in den Tempel.
Bild: Jason Aldag, 2005 [2010/9]

Hadaka okayama2.jpg

Kampf um ein Symbol des Glücks.
Bildquelle: compass152 2008 [2010/9]

Um die Stimmung unter den nackten Männer weiter anzuheizen, wird der Event von einem Trommel·orchester begleitet, das aus·schließ·lich aus (an·ge·kleideten) Frauen besteht. Auch zahlreiche Schau·lustige sind zugelassen.

Hadaka okayama edo.jpg

Edo-zeitliche Darstellung des Nacktfestes von Okayama.
Detail aus der Bildrolle Saidaiji engi, 17. Jh. Bildquelle: Wada Yoshio [2010/9]

Winter Matsuri von Enoshima

Enoshima hadaka2 wada.jpg
Enoshima hadaka4 wada.jpg

Szenen der Schreinprozession durchs Meer
Präfektur Kanagawa, Fujisawa-shi, Enoshima. 28. 1. 2006.
Bilder und ausführliche Dokumentation:
Wada Yoshio (jap.) [2010/9]

Bei diesem Festival werden mehrere tragbare Schreine (

mikoshi 神輿 (jap.)

tragbarer Schrein

Gegenstand

Der Begriff „mikoshi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kanda matsuri.jpg
  • Enoshima hadaka2 wada.jpg
  • Yoshiiku shitenno.jpg
  • Asakusa sanja.jpg
  • Luck.jpg
  • Tenno matsuri.jpg
  • Enoshima hadaka4 wada.jpg

) aus den nahe·ge·le·genen Städten Fujisawa und Kamakura durch das seichte Meer·wasser zur Schrein·insel

Enoshima 江ノ島 (jap.)

Schreininsel; rel. Zentrum nahe Kamakura

Ort

Der Begriff „Enoshima“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Enoshima hadaka4 wada.jpg
  • Benzaiten keisei.jpg
  • Enoshima hiroshige2.jpg
  • Enoshima hiroshige.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Enoshima; s.a. Geo-Glossar

getragen. Pikanter·weise transportieren die nackten Männer auch einige Mädchen zur Insel der launischen Göttin

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enoshima hadaka4 wada.jpg
  • Benzaiten keisei.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Enoshima ema.jpg
  • Bentendo inokashira.jpg
  • Benzaiten tosa.jpg
  • Hadaka benten.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Benten gakutei.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Benzaiten muromachi.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Benzaiten.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Chikubushima benten2.jpg
  • Enoshima hiroshige2.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Enoshima hiroshige.jpg

.

Die erotische Spannung zwischen den bekleideten Frauen (Herrinnen) und den nackten dienenden Männern, die in diesem Nackt·fest besonders deutlich zum Aus·druck kommt, wird auch in einem Shunga der Edo-Zeit thematisiert, auf dem männliche Träger beim Tran·sport von Reisenden durch einen Fluss dargestellt sind. Dieser heute aus·ge·storbene Beruf hat wohl auch die Idee zu diesem

matsuri(jap.)

religiöses (Volks-)Fest

Ritus

Der Begriff „matsuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Asakusa sanja.jpg
  • Luck.jpg
  • Fukagawa matsuri wada.jpg
  • Fuchsmaske.jpg
  • Tenno matsuri.jpg
  • Gion 2005.jpg
geliefert.

Shunga kanaya kuniyoshi.jpg

Während der vordere Träger offensichtlich Gefallen an seiner Tätig·keit findet,
hält sich der hintere die Nase zu.
Shunga von Kuniyoshi, ca. 1835.
Bildquelle: Edo Prints Gallery [2010/9]

Eisbad des Teppōzu Inari Schreins

Nur für die härtesten: Neujahrsfeier im Eiswasser. Der Teppōzu Inari Schrein in Tokyo führt seine Tradition auf die Heian-Zeit zurück, das Eis·wasser·fest entstand aller·dings erst nach dem zweiten Weltkrieg. 2005 badeten 38 Personen im eisigen Wasser, darunter auch zwei Frauen.

Eisbad wada1.jpg
Eisbad wada2.jpg

Tokyo, Chūō-ku, Teppōzu Inari Jinja. 9. 1. 2005.
Bilder und ausführliche Dokumentation:
Wada Yoshio (jap.) [2010/9]