Kūkai und der Shingon Buddhismus

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Geschichte/Kukai.

Kūkai und der Shingon Buddhismus

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Geschichte/Kukai.

K

Kūkai 空海 (jap.)

774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kukai okunoin.jpg
  • Koya karte.jpg
  • Zennyo ryuo.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Koya6.jpg
  • Gobyobashi.jpg
  • Tenguzoshi koyasan daito.jpg
  • Shikoku12.jpg
  • Kukai2.jpg
  • Chigo daishi.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Kobodaishi kind.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Koya1896.jpg
  • Gosonzomandara.jpg
  • Koya1.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Kuukai2.jpg
  • Tenguzoshi koyasan okunoin.jpg

(774–835) ist der vielleicht populärste Mönch des japa·nischen Bud·dhis·mus. Er ist der Begründer der

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Toji Monks.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Shingon monk koya.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Amoghavajra.jpg

Schule und damit der bekannteste Ver·treter des soge·nannten eso·terischen Bud·dhis·mus in Japan. Der esoterische Bud·dhis·mus ist u.a. durch die An·wendung magischer Riten ge·kenn·zeich·net und war vor allem im Mittel·alter (also einige hundert Jahre nach Kūkai) äußerst ein·fluss·reich. Kūkai war jedoch schon zu Leb·zeiten sehr geachtet und erhielt un·mittel·bar nach seinem Tod den post·humen Ehren·titel

Kōbō Daishi 弘法大師 (jap.)

Ehrentitel von Kūkai

Der Begriff „Kōbō Daishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Henro.jpg
  • Kuukai2.jpg
  • Butsudan.gif
(„Meister der Ver·breitung des Gesetzes“), unter dem er noch heute in Japan bekannt ist.

Biographie Kūkais

Kūkai wuchs in einer adeligen Familie in Shikoku auf und studierte zunächst kon·fuzianische Klassiker, um sich auf eine Karriere als Hof·beamter vor·zu·bereiten. Wie er aber schon in seinem Früh·werk

Sangō shiiki 三教指帰 (jap.)

„Essenz der Drei Lehren“ [= Buddhismus, Konfuzianismus und Daoismus!]; frühe Schrift von → Kūkai (791)

Text

Der Begriff „Sangō shiiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(„Essenz der Drei Lehren“, 791) er·kennen lässt, zog ihn der Bud·dhis·mus in seinen Bann und er ver·brachte einige Jahre als wandernder Asket, bevor er schließ·lich 804 im relativ vor·ge·rückten Alter von ein·und·dreißig Jahren offiziell dem Mönchs·stand beitrat. Bedenkt man, dass er im gleichen Jahr an einer kaiser·lichen Ge·sandt·schaft nach China teil·nahm und dass er mit Kaiser

Kanmu Tennō 桓武天皇 (jap.)

737–806; 50. japanischer Tennō; (r. 781–806); verantwortlich für Verlegung der Hauptstadt nach Heian (Kyōto)

Der Begriff „Kanmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

vor allem durch gemein·sames Inte·resse an der Dicht·kunst freund·schaft·lich ver·bunden war, so lässt er sich gut als genialer Quereinsteiger und Auto·didakt vor·stellen, der möglicherweise nur deshalb eine formale Mönchs·weihe vollzog, um an der Reise nach China teilnehmen zu können. Er fuhr übrigens mit der gleichen Ge·sandt·schaft wie

Saichō 最澄 (jap.)

767–822; Gründer des Tendai-Buddhismus; auch bekannt als Dengyō Daishi

Der Begriff „Saichō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Saicho ichijoji.jpg

, wenn auch in einem anderen Schiff. Diese Reisen waren zur damaligen Zeit ein waghalsiges Unternehmen, was auch Kūkai zu spüren bekam. Von den vier Schiffen, die in Japan aufgebrochen waren, er·reichten nur zwei das Fest·land — die Schiffe Kūkais und Saichōs. Fromme Biographen führten das später darauf zurück, dass beide Mönche vor der Abreise inständig zu den einheimischen(!)

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Baozhi heian.jpg
beteten, damit die Überfahrt gelänge. 

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Geschichte/Kukai.

Bald nach seiner Ankunft in der Haupt·stadt Chang-an traf Kūkai mit dem berühmten Meister

Huiguo 惠果 (chin.)

746–806; ältere Schreibung Hui-kuo; chin. Lehrer Kūkais

Der Begriff „Huiguo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

zusammen und wurde von ihm in den eso·te·rischen Bud·dhis·mus ein·ge·weiht. In einem auto·bio·graphi·schen Bericht Kūkais erscheint dieses Treffen schicksalshaft vorbestimmt. Huiguo erkannte demnach in Kūkai einen Auserwählten und machte ihn umgehend zu seinem  Nach·folger. Da Huiguo 806 starb, blieb Kūkai kaum ein Jahr, um mit dem Meister ver·traut zu werden, was die an sich schon außer·gewöhn·liche Berufung noch mysteriöser macht.

Zurück in Japan arrangierte sich Kūkai nach anfänglichen Schwierig·keiten rascher mit den orthodoxen

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Garuda gigaku.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Todaiji.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Kasuga torii.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Schulen als Saichō. Sein Erfolg be·gann im Jahr 816, in dem er ein eigenes Kloster auf

Kōya-san 高野山 (jap.)

Klosterberg südl. von Nara; sprituelles Zentrum des Shingon Buddhismus

Landschaft, Tempel

Der Begriff „Kōya-san“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Pagode sanmaiin koya.jpg
  • Pilger koya wada.jpg
  • Okunoin arrow.jpg
  • Jizo koyasan.jpg
  • Koya1896.jpg
  • Goshuin2.jpg
  • Koya karte.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Gorinto koya.jpg
  • Koya matsudaira.jpg
  • Konpondaito.jpg
  • Monk koya2.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Kinai1694.jpg
  • Gobyobashi.jpg
  • Koya1.jpg
  • Shingon monk koya.jpg
  • Tenguzoshi koyasan daito.jpg
  • Koya jizo.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Oni koyasan.jpg
  • Koya7.jpg
  • Nio koya.jpg
  • Koya11.jpg
  • Koya5.jpg
  • Koya monks.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Tenguzoshi koyasan okunoin.jpg
  • Shitennoji monk.jpg
  • Arhat yuan.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Koya rakete.jpg
  • Koya4.jpg
  • Vajra kongobuji.jpg
  • Koya3.jpg
  • Okunoin1.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Kōya-san; s.a. Geo-Glossar

gründen durfte, das zum Zentrum von Kūkais neuer Shingon Schule werden sollte, ähn·lich wie sich

Hiei-zan 比叡山 (jap.)

Klosterberg Hiei bei Kyōto, traditionelles Zentrum des Tendai Buddhismus

Landschaft

Der Begriff „Hiei-zan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enryakuji.jpg
  • Sannotorii.jpg
  • Sakai yusai.jpg
  • Sanmen daikoku.jpg
  • Zegaibo emaki.jpg
  • Hie mandara.jpg
  • Daishi-varianten.jpg
  • 01ratte kuniyoshi.jpg
  • Hie sanno mandala.jpg
  • Kinai1694.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Hiei-zan; s.a. Geo-Glossar
als Zentrum von Saichōs Tendai Buddhismus etablierte. 816 ist zu·gleich das Jahr, in dem sich die Wege der vor·erst freund·schaft·lich verbun·denen Reformer Saichō und Kūkai trennten. Aus partner·schaft·licher Kooperation wurde Rivalität, die offen·bar durch offizielle Be·günsti·gungen einmal des einen, einmal des anderen immer erbitterter wurde.

Als mit dem Tod Saichōs 822 der Tendai Schule eine eigene Ordinations·platt·form zu·ge·standen wurde und sie somit als auto·nome Mönchs·ge·mein·schaft an·er·kannt wurden, erhielt schließlich auch Kūkai die Berechtigung, eigene Weihe·zere·monien für Mönche durch·zu·führen. Im Gegen·satz zu Saichō sah er darin aber mehr eine Ergänzung als einen Ersatz des be·stehenden Ordinations·systems. Kūkai setzte sich auch nicht, wie Saichō, von der be·stehenden Mönchs·hierarchie ab, sondern machte inner·halb des „Establishments“ Karriere: 827, mit 54 Jahren wurde er Leiter des

sōgō 僧綱 (jap.)

Behörde für buddhistische Angelegenheiten (Altertum)

Institution

Der Begriff „sōgō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, der Behörde für klerikale An·ge·legen·heiten, die damals die staatliche Kontrolle über sämtliche Klöster ausübte.

Shingon und esoterischer Buddhismus

Als Begründer der

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shaka muroji.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Shingon monk koya.jpg

gilt Kūkai zu·gleich als Initiator des esoterischen Bud·dhis·mus in Japan, der manch·mal als dritte Haupt·richtung neben

Mahāyāna महायान (skt., n.)

„Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)

Schulrichtung

Der Begriff „Mahayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

und

Theravāda थेरवाद (pali, m.)

„Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)

Schulrichtung

Der Begriff „Theravada“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

ein·ge·stuft wird (s. Einführung). Ähn·lich wie Saichō vertritt Kūkai die Auffassung, dass man noch in diesem Leben die

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daihannyakyo.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Leshan.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg

erlangen könne, aller·dings zieht er andere Mittel zur Er·lan·gung dieser Buddha·schaft in Betracht. Er betont das Ritual, bzw. eine sozusagen aktionis·tische Vor·gangs·weise, die ver·schiedene rituelle Techniken kombiniert. Diese Techniken können nur un·mittel·bar von Meister an Schüler weiter·ge·geben werden und müssen vor dem Gebrauch durch Un·ein·ge·weihte ge·schützt werden. Insofern spricht man von „geheimer“ oder eben „esoterischer“ Tradierung. Im Japanischen (und Chinesischen) heißt „esoterischer Bud·dhis·mus“ im übrigen schlicht

mikkyō 密教 (jap.)

esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten

Schulrichtung

Der Begriff „mikkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Amoghavajra.jpg
  • Aizen nezu.jpg
(chin. mijiao) — „geheime Lehre“.

Vor Kūkai bestanden buddhistische Riten in Japan v.a. aus Rezitationen von (nicht nur für Laien meist un·ver·ständ·lichen)

sūtra सूत्र (skt., n.)

„Faden“, Lehrrede des Buddha, kanonische Schrift (jap. kyō 経 oder kyōten 経典)

Text

Der Begriff „sutra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hannya shingyo.jpg
  • Daihannyakyo.jpg

. Kūkai kritisierte diese Praxis. Er verglich das rituelle Rezitieren von Sutren mit der Situation eines Kranken, dem der Arzt ledig·lich ein medizi·nisches Buch vor·liest. Zu einer praktischen Heilung könne es jedoch nur kommen, wenn die in den Sutren be·schriebenen Wahr·heiten in Form von Gebets·formeln (skt.

mantra मन्त्र (skt., n.)

Gebetsformel (jap. shingon 真言)

Ritus, Text

Der Begriff „mantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

), Handzeichen (skt.

mudrā मुद्रा (skt., f.)

„Siegel“, Gebetsgeste (jap. inzō 印相)

Ritus

Der Begriff „mudra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Gosanze mudra.jpg
  • Amida heian.jpg
  • Mudra kamakuradaibutsu.jpg
  • Amida horyuji.jpg
  • Amida nyorai zu.jpg
  • Taizokai kamakura.jpg
  • Luohan11.jpg
  • Shaka heian boston.jpg
  • Aniin middle.jpg
  • Luohan3.jpg
  • Dainichi douganji.jpg
  • Dainichi sonsho mandara.jpg
  • Luohan2.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Dainichi unkei.jpg
  • Gosanze myoo.jpg
  • Arhat16 ryozen.jpg
  • Kongokai.jpg

) und visualisierten Bildern (Mandalas), rituell an·ge·wandt werden. Das Ritual erhält im esoterischen Bud·dhis·mus dem·nach den Stellen·wert eines Medika·ments, dessen An·wen·dung erst die „Genesung“ nach sich zieht. Die ver·schiedenen Sparten von rituellen Heils·praktiken — Formeln, Gesten und Bilder — werden im esoterischen Bud·dhis·mus übrigens auch „Ge·heim·nisse des Mundes“, „Geheimnisse des Geistes“ und „Geheimnisse des Körpers“, zusammen die „Drei Geheimnisse“ (

sanmitsu 三密 (jap.)

Drei Geheimnisse (des esoterischen Buddhismus)

Konzept

Der Begriff „sanmitsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) genannt. Die Be·deu·tung von magisch-rituellen Elementen spiegelt sich auch im Namen, den Kūkais Schule schließ·lich annahm:

shingon 真言 (jap.)

wtl. „Wahres Wort“, skt. Mantra (Gebetsformel); namensgebend für den Shingon Buddhismus

Ritus, Text

Der Begriff „shingon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Koya monks.jpg
  • Moench schirm.jpg

, wtl. „wahres Wort“ ist eine mögliche Über·setzung des Sanskrit·wortes mantra, Gebetsformel.

Grob gesprochen liegt die Betonung bei mikkyō eher auf dem Ritual·wesen als auf Sutren·aus·legung oder Dogmatik. In den Riten des mikkyō sind wiederum die strengen, furcht·ein·flößenden Gestalten von besonderer Be·deutung. Auch das Feuer spielt im esoteri·schen Ritual eine wichtige Rolle. In diesem Zu·sammen·hang gelangte u.a. die Figur des „Unbeweglichen Mantra-Königs“

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kawanaka fudo.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Fudo tnm.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Acala 12jh.jpg
  • Butsudan.gif
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo22.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo doji.jpg
  • Fudo kaikei 2b.jpg
  • Fudo modern.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Seitaka doji.jpg
  • Fudo kongobuji.jpg

(

Acala अचल (skt., m.)

„Unbeweglich“, Beinamen des in Japan wichtigsten Mantra-Königs (jap. Fudō 不動)

Der Begriff „Acala“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Acala 12jh.jpg
  • Acala xixia 1226.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo kongobuji.jpg
  • Fudo tnm.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo modern.jpg
vidyārāja विद्याराज (skt., m.)

„Mantra-König, Weisheits-König“, Kategorie zornvoller Schutzgottheiten im Buddhismus (jap. myōō 明王)

Der Begriff „vidyaraja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

) in Japan zu besonderer Bedeutung.

Vajra kongobuji.jpg
Vajra (kongōsho) mit 5, 3 und 1 Zinken
Vajra unterscheidet man nach der Anzahl der Zinken. Es gibt einzinkige (tokkosho), dreizinkige (sankosho) und fünfzackige (gokosho). Die hier abgebildeten Vajras gehören zu den Schätzen des Tempelbergs Kōya-san und zählen zu den ältesten Exemplaren in Japan.
Heian-Zeit, 12. Jh. Kūkai mandara: Kōbō Daishi to Kōya-san (Katalog), Reihōkan 2006, S. 54-55, Abb. 17.

Ein wichtiges Instrument des esoterischen Buddhismus ist der

vajra वज्र (skt., m.)

„Donnerkeil“, Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus (jap. kongō 金剛)

Gegenstand

Der Begriff „vajra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kukai koya myojin.jpg
  • Raigo ginko.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Vajra tibet.jpg
  • Vajra kongobuji.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Kukai2.jpg
  • Ennogyoja skelett.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Arhat4 ryozen.jpg

(

kongō 金剛 (jap.)

skt. Vajra; „Diamant“, magische Waffe, Donnerkeil

Gegenstand

Der Begriff „kongō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kuukai2.jpg
  • Trailokavijaya.jpg
  • Vajra tibet.jpg

), eine magische Waffe, die gegen unheilvolle Einflüsse eingesetzt werden kann. Kūkai selbst wird meist mit einem drei·zackigen Vajra dargestellt (s. oben), die Wächter·ge·stalten an den Eingängen bud·dhis·tischer Tempel (

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nio sokenji.jpg
  • Nio shitennoji.jpg
  • Fushimi inari romon.jpg
  • Nio shokoji kunisaki kaze.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Nio ninnaji2.jpg
  • Drache kenninji un.jpg
  • Nikko ngyo.jpg
  • Nio nikko.jpg
  • Nio zenkoji.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Kongorikishi todaiji1.jpg
  • Nio taiyuin.jpg
  • Nio koya.jpg
  • Nio hokusai.jpg
  • Yomeimon waechter.jpg
  • Niomon ninnaji.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Nio ryuunji.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Nio dunhuang 9c.jpg
  • Nio tenshoji niigata.jpg
  • Kongorikishi todaiji2.jpg
  • Nio jinguji.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Nio sanboin.jpg
  • Nio horyuji.jpg

) halten hin·ge·gen ein·zackige Vajras in der Hand. Diesem rituellen Instrument ver·dankt der esoterische Bud·dhis·mus auch den Bei·namen

Vajrayāna वज्रयन (skt., n.)

„Vajra-Fahrzeug“, Tantrismus, esoterischer Buddhismus (jap. mikkyō 密教 oder Kongō-jō 金剛乗)

Schulrichtung

Der Begriff „Vajrayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, Vajra Fahrzeug, übrigens eine Wort·schöpfung Kūkais, die später rück·wirkend auch auf indische, tibetische und chinesische esoterische Schulen angewandt wurde.

shingon altar
Shingon Mönch vor Shingon Altar mit esoterischen Ritualgegenständen.
In der rechten Hand hält er einen fünf·zackigen Vajra,
in der linken eine Vajra-Glocke.
Bild: Kyoto National Museum [2010/8]

Kūkais geschichtliches Wirken

Der esoterische Buddhismus erlebte zu Zeiten Kūkais in China gerade eine letzte Blüte, während er in Japan noch weit·gehend un·be·kannt war. Kūkai war aber nicht der einzige, der sich für mikkyō interessierte und die ent·sprechenden Techniken in Japan be·kannt machte. Auch Saichō brachte esoterische Riten und Schriften nach Japan. Kūkai und Saichō arbeiteten zu·nächst ge·mein·sam an deren Ver·brei·tung, indem sie sich wechsel·seitig in Rituale ein·weihten, die sie in China kennen ge·lernt hatten. Saichōs Stärke lag aber offenbar in dem Bereich, der später all·ge·mein als

kengyō 顕教 (jap.)

„offene Lehren“ im Ggs. zu mikkyō, „geheime Lehren“

Schulrichtung

Der Begriff „kengyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

(offene Lehre oder „exoterischer Buddhismus“) bezeichnet wurde.

Saichō und Kūkai empfanden beide Bereiche, mikkyō und kengyō, als kom·plementär, auch wenn jeder wahr·schein·lich den seinen als wichtiger er·achtete. Im historischen Rückblick gilt Shingon als der Haupt·ver·treter des japanischen esoterischen Bud·dhis·mus. Unter den Nach·folgern Saichōs etablierte sich aber auch ein Zweig der Tendai Schule, der eine eigene esoterische Tradition pflegte. Dieser sog. taimitsu Zweig über·flügelte zeit·weise sogar den esoterischen Bud·dhis·mus der Shingon Schule (tōmitsu). Dennoch sind be·stimmte Eigen·heiten des japanischen esoterischen Bud·dhis·mus, wie z.B. die be·sondere Betonung der beiden Mandalas Taizōkai und Kongōkai mit Dainichi Nyorai im Zentrum, auf Kūkai zurück zu führen. Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Geschichte/Kukai.

Kūkai war offensichtlich eine Art Universalgenie, denn er beeindruckte seine Zeit·genossen auch auf zahl·reichen künst·le·rischen Gebieten. Das führte dazu, dass ihm die Legende später die Ur·heber·schaft zahl·reicher kultureller Er·rungen·schaften Japans zu·schrieb. So gilt er als Vater der japanischen Silben·schrift (kana), der Kalligraphie, als her·vor·ragender Dichter, Maler und Bild·hauer. Auch wenn nicht alle Legenden zu·treffen, bleibt sein Rang inner·halb der japanischen Religions·geschichte un·be·stritten. Wie eine 1999 veröffentlichte Studie von Abe Ryuichi her·vor·hebt, liegt Kūkais über·ragende Bedeutung darin, dass er mit dem Ritual·wesen des esoterischen Buddhismus ein neues Aus·drucks·medium im japanischen Bud·dhis·mus ein·führte, das für Jahr·hunderte, be·sonders aber im sog. ja·pa·nischen Mittel·alter (12.–16. Jh.), eine zentrale Form japanischer Religiosität dar·stellte. Während die Tendai Schule heute vor allem für ihre Neuerungen auf dem Gebiet der bud·dhis·tischen Er·kenntnis·lehre bekannt ist, wird der Shingon Buddhismus zu·nehmend als jene Richtung wahr·genommen, die für Jahr·hunderte auf dem Gebiet des Ritus den Ton angab und damit historisch ebenso bedeutungsvoll war.

Religion in JapanGeschichte
Diese Seite:

„Kūkai und der Shingon Buddhismus.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001