Mythen/Hoellen

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Hoellen.

Höllen und Hungergeister

Konkrete Höllenbilder kennt man in Japan erst ab der späten

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Froesche.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • 04hase.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Chojugiga.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Sayohime 1.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit. Sie ent·wickel·ten sich be·zeich·nen·der·weise Hand in Hand mit den Paradiesvorstellungen des Reinen Landes. Der

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Sannotorii atago.jpg
  • Hie mandara.jpg
  • Sakai yusai.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Hojoe iwashimizu2.jpg

Mönch

Genshin 源信 (jap.)

Tendai-Mönch (942–1017); auch bekannt als Eshin; Autor des Ōjō yōshū; Wegbereiter der Jōdo-shū

Der Begriff „Genshin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

(942–1017), ein Vor··ter der

Jōdo-shū 浄土宗 (jap.)

Schule des Amida-Buddhismus

Schulrichtung

Der Begriff „Jōdo-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nuregami.jpg
  • Nichiren attacke chugasan.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Honen chionin2.jpg
  • Glocke chionin.jpg

, gilt als einer der wich·tig·sten Popu·lari·sie·rer dieser Jen·seits·bil·der, die ihrer·seits auf dem Schema der Sechs Bereiche der Wiedergeburt beruhen.

Diese Jenseitsdarstellungen lassen wenig Zweifel, dass die meisten Ver·stor·be·nen, die nicht zur Er·leuch·tung fanden bzw. in

Amida 阿弥陀 (jap.)

Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)

Buddha

Der Begriff „Amida“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Namazu ken zenkoji.jpg
  • Kamakura daibutsu2008.jpg
  • Kamakuradaibutsu meiji2.jpg
  • Kamakura daibutsu beato.jpg
  • Daibutsu head2.jpg
  • Amida horyuji.jpg
  • Dabutsu back.jpg
  • Taima narahaku.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg
  • Mudra kamakuradaibutsu.jpg
  • Mudra amidahoryuji.jpg
  • Taima fukui.jpg
  • Kamakuradaibutsu face.jpg
  • Kamakura daibutsu morgen.jpg
  • Koshinto amida.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Kamakura Daibutsu.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Amida yamagoe 13jh.jpg
  • Byodoin 1879.jpg
  • Koshinto kamakura.jpg
  • Amida heian.jpg
  • Amida byodoin.jpg
  • Kamakura daibutsu kusakabe.jpg
  • Ushiku daibutsu.jpg
  • Raigo chionin.jpg

Reines Land erret·tet wurden, mit schreck·li·chen Tor·tu·ren zu rech·nen hat·ten. Oft werden sie schon wäh·rend der Befra·gung vor dem Ge·richts·hof

Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enma gericht1.jpg
  • Enma schreiber.gif
  • Enma kyosai.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Enma china13jh.jpg
  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Juo mak 05.jpg
  • Rokudoe enma1.jpg
  • Enmaten enmao.jpg
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Enmaten tnm.jpg
ge·fol·tert, um schließ·lich in einer der Höllen zu landen, wo sie von ge·hörn·ten Dämo·nen auf jede er·denk·liche Weise gequält werden.
Kumano sankei mandara.jpg
Höllenszenen (Detail) aus einem Kumano Mandala (Kumano kanshin jikkai mandara)
Rollbild, Edo-Zeit, 17. Jh.
Im oberen Teil eine Lebenstreppe, die das menschliche Leben von der Geburt bis zum Tod darstellt. Darunter Amidas Reines Land (jōdo), der Gerichtshof Enmas, und schließlich, in der unteren Bildhälfte, die Hölle (jigoku).
Edo-Zeit, 17. Jh. Bildquelle: unbekannt.

Die Abbildung oben ist eine der bekanntesten Darstellungen der Sechs Be·reiche der Wie·der·ge·burt (

rokudō 六道 (jap.)

wtl. die Sechs Wege = Bereiche der Wiedergeburt

Konzept

Der Begriff „rokudō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Zehn welten.jpg
  • Ashura.jpg
  • Jigokusoshi emaki1.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg

). Hier sind die nega·ti·ven Be·reiche auf der unte·ren Bild·hälfte zu sehen. Rechts oben die Welt der Krie·ger·geis·ter (

ashura 阿修羅 (jap.)

kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt; skt. asura; auch shura

Der Begriff „ashura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ashura.jpg
  • Ashura2.jpg

), da·run·ter die Be·reiche der Hölle (

jigoku 地獄 (jap.)

wtl. „[unter]irdischer Kerker“, buddhistische Hölle

Pantheon, Konzept

Der Begriff „jigoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jigoku rokudoe.jpg
  • Jigokuzoshi nara1.jpg
  • Kumano mandara.jpg
  • Kasugagongen kenki1.jpg
  • Jigokuzoshi nara2.jpg
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg

) und die Welt der Tiere. Ähnlich wie etwa auf den Bil·dern des Hiero·ny·mus Bosch gibt es auch hier spe·zielle Höllen·be·reiche für spe·zielle Sünden. Für laster·hafte Männer gibt es einen Dor·nen·baum, auf dem eine schöne Frau sitzt (rech·tes unte·res Vier·tel). Wer zu ihr hin·auf·klet·tern will, wird auf den Dornen auf·ge·spießt. Da·run·ter be·fin·det sich der Blut·see (

chi no ike 血の池 (jap.)

Blutsee; für Frauen vorbehaltener Bereich der buddhistischen Hölle

Pantheon

Der Begriff „chi no ike“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Osore-chinoike.jpg
  • Jigokusoshi chinoike.jpg

), in dem Frauen herum trei·ben. Diese Strafe steht expli·zit mit der durch Menstrua·tion ver·ur·sach·ten „Verun·rei·ni·gung“ in Zu·sam·men·hang. Andere Sünder werden zwischen Felsen zer·malmt, mit glü·hen·den Zangen trak·tiert, von wilden Tieren und Monstern an·ge·fal·len und in großen Kes·seln gegart. Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Hoellen.

Die einzige Hoffnung in all diesen Schrecken der Hölle ist Bodhisattva

Jizō 地蔵 (jap.)

wtl. Schatzhaus/Mutterleib der Erde; skr. Kṣitigarbha; populäre Bodhisattva Figur

Buddha

Der Begriff „Jizō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Osorezan flickr9.jpg
  • Osorezan flickr4.jpg
  • Jizo zenen1223-26.jpg
  • Osore-chinoike.jpg
  • Koya jizo.jpg
  • Jizo kinder3.jpg
  • Jizo dunhuang.jpg
  • Jizo usuki.jpg
  • Osorezan flickr5.jpg
  • Koya muenbotoke.jpg
  • Jizo obon.jpg
  • Jizo koyasan.jpg
  • Jizo jigoku.jpg
  • Jizo army.jpg
  • Goshuin.jpg
  • Jizo opfergabe.jpg
  • Jizo 12.jpg
  • Koshinto komagome.jpg
  • Jizo 14c.jpg
  • Jizo osore.jpg
  • Jizo23.jpg
  • Jizo hakone.jpg

, der selbst hier die Gebete der reuigen Sünder erhört und ihnen Ret·tung zu·teil werden lässt. Man erkennt ihn links oben in der Vor·hölle der Kinder (

Sai no Kawara 賽の河原 (jap.)

Ufer des Flusses der Unterwelt

Pantheon, Konzept

Der Begriff „Sai no Kawara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), denn zu Kin·dern hat er ein be·son·deres Nahe·ver·hält·nis (s. Jizō im Kapitel „Ikono·graphie“).

Ein interessantes Detail am Rande: Die Bereiche der Totenwelt in der obigen Ab·bil·dung sind mit

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Torii nikko.jpg
  • Torana detail.jpg
  • Schrein garage.jpg
  • Fushimi12.jpg
  • Fushimi 7.jpg
  • Torii shitennoji.jpg
  • Inyoseki1.jpg
  • Miyajima closeup.jpg
  • Miniatur torii.jpg
  • Torii geku.jpg
  • Hachiman ishi torii.jpg
  • Mitsumine.jpg
  • Shinobazu hiroshige.jpg
  • Backyardshrine.jpg
  • Kumano nachi mandara.jpg
  • Sannotorii.jpg
  • Midono.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Torii uji bridge ise.jpg
  • Fushimi 1.jpg
  • Torii meiji.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Itsukushima torii ebbe.jpg
  • Schrein bruecke.jpg
  • Uji bridge.jpg
  • Kanameishi.jpg
  • Ippen miyajima.jpg
  • Torii Fushimi.jpg
  • Kenko jinja.jpg
  • Yasukuni mode.jpg
  • Miyajima hirsch.jpg
  • Mikuji kamakura.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Hiroshige nachtregen.jpg
  • Torii zeniarai.jpg
  • Ukiha inari.jpg
  • Sansai torii hokusai.jpg
  • Fushimi 5.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Torii miyajima hiroshige.jpg
  • Inasa2.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Fushimi13.jpg
  • Kumano mandara.jpg
  • Rikimatsusha.jpg
  • Koya9.jpg
  • Bangkok swing.jpg
  • Torii kyoto.jpg
  • Schrein torii komainu.jpg
Weitere Bilder...
mar·kiert, wie sie heute nur vor Shinto Schrei·nen zu finden sind.

O-bon und die Hungergeister

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Hoellen.

Gebete und Rituale können dazu beitragen, Verstorbene von den Höllenqua·len zu befreien. In der Tat wurde und wird ein be·deu·ten·der Teil buddhis·tischer Zeremo·nien zu diesem Zweck ab·ge·hal·ten. Bei·spiel·haft ist die Geschichte des Mönchs

Mokuren 目連 (jap.)

Schüler des Buddha; skt. Maudgalyayana; errettet seine Mutter aus der Hölle

Der Begriff „Mokuren“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Gakizoshi mokuren.jpg

, (skt. Maudgalyana), ein Schü·ler des Buddha, der durch seine Exer·zi·tien und Ge·bete die Ret·tung seiner Mutter aus der Hölle er·wirkte. Später wurde die Legende der·ge·stalt aus·ge·baut, dass Moku·ren per·sön·lich auf der Suche nach seiner Mutter die Hölle durch·querte. Auch auf dem obigen Mandara ist Mokuren ab·ge·bil·det: unter·halb des torii in der linken obe·ren Bild·hälfte.

Diese Legende bildet den Ursprung des Bon Fests, das heute zu Ehren der Ahnen Mitte August ge·feiert wird. Bon ist die Abkür·zung von

urabon 盂蘭盆 (jap.)

Ursprünglicher (buddhistischer) Name des Bon-Fests, abgeleitet von ullambana

Ritus

Der Begriff „urabon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, ab·ge·lei·tet von skt. ullambana, was „herab hän·gen“ bedeu·tet. Dieser Begriff soll auf die Tor·tu·ren der Hölle bezo·gen sein. Seinem ur·sprüng·li·chen Sinn nach ist O-bon also eine re·ligiöse Zere·monie, um die Ahnen von den Qualen der Hölle, bzw. aus einem der niede·ren Be·reiche der Wieder·ge·burt zu befreien.

Gaki.gif

In China und Taiwan, wo das Urabon (Chin. yulanpen) Fest ursprünglich entstand, ist es auch als Fest der Hungri·gen Geis·ter be·kannt (nach einer Version wurde Mokurens Mutter näm·lich zu einem Hunger·geist). Auch in Japan brachte man in frühe·rer Zeit zum Bon-Fest Nah·rungs·opfer für die Hun·ger·geis·ter (

gaki 餓鬼 (jap.)

Hungergeist; skt. preta

Geist

Der Begriff „gaki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Zehn welten.jpg
  • Gakizoshi geburt.jpg
  • Gakizoshi friedhof.jpg
  • Gakizoshi notdurft.jpg
  • Gakizoshi ausspeisung.jpg
  • Gakizoshi mokuren.jpg

) dar. Die Vor·stel·lung der Hun·ger·geis·ter wurde offen·bar zu·sam·men mit der Hölle Ende der Heian-Zeit popu·lär. Illus·trierte Bild·rol·len (

Gaki zōshi 餓鬼草紙 (jap.)

Illustrierte Querbildrollen der Hungergeister

Bild

Der Begriff „Gaki zōshi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) erläu·tern, was man sich unter Hun·ger·geis·tern vor·zu·stel·len hat. Diese spin·del·dür·ren Wesen mit den auf·ge·quol·le·nen Bäu·chen sind zugleich Mit·leid und Ekel erre·gend. Sie ernäh·ren sich von Kot, Urin und Lei·chen·teilen, sind aber bestän·dig hungrig und durs·tig, und werden außerdem von ande·ren Geis·tern drang·sa·liert. Sie ver·kör·pern die Exis·tenz·form, in die man hin·ein·gebo·ren wird, wenn man gierig war. Dass man gerade diesen Geistern ein be·son·de·res Fest be·rei·tete, hängt viel·leicht damit zu·sam·men, dass Gier eine so uni·ver·selle mensch·liche Eigen·schaft ist. Dem·nach kann es leicht sein, dass man selbst einmal als Hun·ger·geist wie·der·gebo·ren wird. Ande·rer·seits wirken die Dar·stel·lun·gen der gaki so, als würden diese die Un·rein·heit per·soni·fi·zieren. In den Zere·mo·nien für das See·len·heil der gaki könnte also auch das Motiv mit·schwin·gen, sich selbst von Unrein·heit zu befreien, indem man die gaki zum Ver·schwin·den bringt.

Religion in JapanMythen
Diese Seite:

„Höllen und Höllenbilder.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001