Bauten/Bekannte Tempel

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Bekannte Tempel

Vorlage:Galerie1 Wer Tempel sehen will, muss nach Kyoto. Kyoto war bis 1868 nominell die Hauptstadt Japans und stellte von der späten Heian-Zeit bis ins siebzehnte Jahrhundert, also während der Blütezeit des japanischen Buddhismus, das politische und kulturelle Zentrum des Landes dar. Alle buddhistischen Richtungen errichteten hier eindrucksvolle religiöse Bauwerke, die zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Japans zählen.

Macht man sich aber auf die geschichtlichen Spuren des japanischen Buddhismus, so finden sich auch viele interessante Tempel außerhalb der ehemaligen Hauptstadt, z.B. in

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, das im achten Jahrhundert das Zentrum des Landes darstellte. Im folgenden eine kurze Auswahl von Tempeln, die sowohl baulich als auch historisch von besonderem Interesse sind.

Tempel und Klöster

Berg Hiei

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Berg

Hiei-zan 比叡山 (jap.)

Klosterberg Hiei bei Kyōto, traditionelles Zentrum des Tendai Buddhismus

Landschaft

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Hiei-zan; s.a. Geo-Glossar

ist ein Klosterberg im Nordosten Kyotos mit dem Hauptkloster Enryaku-ji. Er ist das Zentrum des

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

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Buddhismus und war jahrhundertelang das mächtigste Kloster Japans, das eine gefürchtete Armee von Kriegermönchen unterhielt und sich als (geistliche und militärische) Schutzmacht der Hauptstadt ansah. 1671 wurde Berg Hiei allerdings durch den Feldherrn

Oda Nobunaga 織田信長 (jap.)

1534–1582, Kriegsfürst, Reichseiniger

Der Begriff „Oda Nobunaga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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zerstört und danach nie mehr gänzlich wieder hergestellt. Die ursprüngliche Struktur der Anlage mit drei großen Tempelbezirken und unzähligen Zweigtempeln, die über das ganze Bergmassiv verstreut sind, besteht jedoch noch heute. Am östlichen Fuß des Berges liegt ein berühmter Schrein, der

Hie Taisha 日吉大社 (jap.)

Schutzschrein des Tendai-Tempelkomplexes von Berg Hiei bei Kyōto; auch bekannt als Hiyoshi Taisha oder Sannō Schrein

Schrein

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, der die Schutzgötter des Tempelbergs beherbergt. (S.a. Kap. Geschichte, Saichō und Frühe Neuzeit.)

Berg Kōya

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Der Klosterberg

Kōya-san 高野山 (jap.)

Klosterberg südl. von Nara; sprituelles Zentrum des Shingon Buddhismus

Landschaft, Tempel

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Kōya-san; s.a. Geo-Glossar

ist das geistliche Zentrum des

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

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, der zusammen mit der

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

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zu den bedeutendsten buddhistischen Strömungen des Altertums zählt. Der weitläufige Gebäudekomplex befindet sich in einer abgelegenen Bergregion südlich von Nara. Wie alle große Tempelanlagen besteht auch Berg Kōya aus vielen Einzeltempeln, von denen einige wertvolle Kunstschätze bergen. V.a. aber beeindruckt der Tempelberg durch einen riesigen Friedhof in dessen hinterstem Teil, dem

Oku-no-in 奥の院 (jap.)

wtl. Innerste [Tempel-] Halle; oft auch Mausoleum

Tempel

Der Begriff „Oku-no-in“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, sich das Mausoleum des Tempelgründers

Kūkai 空海 (jap.)

774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

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befindet ... (Mehr)

Tōdaiji

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Der

Tōdaiji 東大寺 (jap.)

Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

Tempel

Der Begriff „Tōdaiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar

(der Große Ost-Tempel) war ursprünglich der mächtigste Tempel der alten Hauptstadt Nara. Er wurde 745 als Zentrum eines landesweiten Netzes von Provinztempeln (

kokubunji 国分寺 (jap.)

Provinztempel, Provinzialhaupttempel; in der Nara-Zeit Teil eines landesweiten Tempel-Netzwerks

Tempel

Der Begriff „kokubunji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) errichtet. Sichtbares Zeichen seines Ranges war der Große Buddha, der kurz nach Gründung des Tōdaiji gegossen wurde. Er ist noch heute die größte Bronzestatue der Welt. Die Haupthalle des Tōdaiji, in der der Buddha ausgestellt ist, gilt als weltgrößtes Holzgebäude. Der Tempel ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Nara und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe.

Kōfuku-ji

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Der

Kōfuku-ji 興福寺 (jap.)

Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara

Tempel

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Geographische Lage von Kōfuku-ji; s.a. Geo-Glossar

ist ein weiterer wichtiger Tempel in Nara. Er diente der mächtigen Adelsfamilie der

Fujiwara 藤原 (jap.)

mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum

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als Familientempel und liegt in unmittelbarer Nähe des

Kasuga Taisha 春日大社 (jap.)

Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara

Schrein

Der Begriff „Kasuga Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Kasuga Taisha; s.a. Geo-Glossar
Schreins, der ebenfalls von dieser Familie gegründet wurde. Dank der immensen Bedeutung dieser Familie während der Heian-Zeit, überflügelte der Kōfukuji den Tōdaiji, fand jedoch in Gestalt des Klosters auf Berg Hiei (s.o.) einen erbitterten Konkurrenten. Auch der Kōfuku-ji unterhielt eine gefürchtete Armee von Kriegermönchen und war der größte Landbesitzer im Raum Nara. Zwischen Kōfuku-ji, Kasuga Schrein und dem Tōdaiji (dem Tempel des Großen Buddha) befindet sich heute ein großer Park, der von zahmen Hirschen bevölkert ist.

Hongan-ji

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Der zweigeteilte

Hongan-ji 本願寺 (jap.)

Tempel in Kyōto; Haupttempel der Jōdo Shinshū; seit der Aufspaltung dieser Richtung im 17. Jh. gibt es eigentlich zwei, einen östlichen (Higashi Hongan-ji, Ōtani-ha) und einen westlichen (Nishi Hongan-ji, Honganji-ha)

Tempel

Der Begriff „Hongan-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

ist das spirituelle Zentrum des Shin Buddhismus vom Reinen Land (

Jōdo Shinshū 浄土真宗 (jap.)

Shin-Buddhismus, bzw. Jōdo Shin-Buddhismus; wtl. „Wahre Schule des Reinen Landes“

Schulrichtung

Der Begriff „Jōdo Shinshū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), der zahlenmäßig stärksten Richtung des japanischen Buddhismus. Sein Name leitet sich vom wichtigsten Gelübde (

hongan 本願 (jap.)

„Ureid“; zumeist Gelübde des Buddha Amida, alle Lebewesen zu retten

Konzept

Der Begriff „hongan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) des Amida Buddha ab. Für viele Japanbesucher ist der Higashi Hongan-ji der erste große Tempel, den sie besichtigen, denn er liegt in umittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs von Kyoto. Hongan-ji gibt es eigentlich zwei, den Westlichen (

Nishi Hongan-ji 西本願寺 (jap.)

Westlicher Hongan-Tempel in Kyōto; Haupttempel der Honganji-Linie des Jōdo-Shin Buddhismus; s.a. Östlicher Hongan-Tempel (Higashi Hongan-ji)

Tempel

Der Begriff „Nishi Hongan-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Nishi Hongan-ji; s.a. Geo-Glossar

) und den Östlichen (

Higashi Hongan-ji 東本願寺 (jap.)

Östlicher Hongan-Tempel in Kyōto; Haupttempel der Ōtani-Linie des Jōdo-Shin Buddhismus; s.a. Westlicher Hongan-Tempel (Nishi Hongan-ji)

Tempel

Der Begriff „Higashi Hongan-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Higashi Hongan-ji; s.a. Geo-Glossar

). Beide stehen jeweils an der Spitze rivalisierender Fraktionen der Jōdo Shinshū. Die Teilung wurde 1602 von Shogun

Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.)

1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger

Der Begriff „Tokugawa Ieyasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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vorangetrieben, um die damals auch militärisch starke Glaubensgemeinschaft zu schwächen. (S.a. Amidismus.)

Asakusa Tempel

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Wenn man in Tokyo einen traditionellen Tempel besuchen will, so ist

Asakusa-dera 浅草寺 (jap.)

Tempel in Tōkyō; offizielle (sino-jap.) Lesung: Sensō-ji

Tempel

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Geographische Lage von Asakusa-dera; s.a. Geo-Glossar

die erste Adresse. Natürlich gibt es noch zahlreiche andere buddhistische Tempel in der alten Holzbauweise, aber nur wenige, bei denen das gesamte architektonische Ensemble (inklusive Eingang, Pagode und Seitengebäude) nach wie vor so gut zur Geltung kommt. Dabei ist auch Asakusa nicht von den Kriegsschäden des 2. WKs verschont geblieben. Die meisten Gebäude brannten dabei ab und wurden in der Nachkriegszeit wieder aufgebaut. Doch tat dies der Beliebtheit des Tempels, der seit alters her für seine vielen bunten Souvenirläden und für seine mit riesigen Lampions geschmückten Tempeltore berühmt ist, keinen Abbruch. Bereits in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

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Geographische Lage

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-Zeit war Asakusa ein populäres Zentrum des Kannon Glaubens. Das Hauptheiligtum ist eine winzige Kannonstatue, die der Sage nach von drei Fischern in ihren Netzen gefunden wurde. ... (Mehr)

Kiyomizu Tempel

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Der

Kiyomizu-dera 清水寺 (jap.)

Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)

Tempel

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(eig. Otowayama Kannon-ji) ist ein weiterer

Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

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Tempel und zugleich eine der Top-Sehenswürdigkeiten von Kyoto. Besonders berühmt ist die terrassenartige Haupthalle, aber auch das Eingangstor und die Pagode sind sehr eindrucksvoll. Außerdem gibt es einen wunderwirkenden Wasserfall (Otowa-no-taki), von dem sich der Tempelname (kiyomizu = „Reines Wasser“) herleitet. Hinter dem Tempel befindet sich ein dem Tempel zugeordneter Schrein der Gottheit

Ōkuninushi 大国主 (jap.)

mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes

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, der Verliebten Glück bringen soll. Der Kiyomizu-dera wurde bereits in der Heian-Zeit gegründet, seine heutige Form stammt aus dem 16. und 17. Jh.

Religion in JapanBauten
Diese Seite:

„Bekannte Tempel.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001