Geschichte/Zen/Bodhidharma: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Juli 2011, 23:50 Uhr
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Bodhidharma der erste Patriarch des Zen
Bodhidharma (jap.
Spitzname des Mönchs Bodhidharma; Bezeichnung der daruma-Puppe als Glücksbringer
Der Begriff „Daruma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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), der legenden·um·wobene Gründer des
Der Begriff „Chan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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bzw.
Der Begriff „Zen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Buddhismus, ist ein beliebtes ikono·gra·phisches Motiv.
In den klassischen Darstellungen wird vor allem seine asketische Strenge und seine Ausdauer bei der Meditation hervorgehoben. Dabei fallen einige ausgesprochen grausame Details ins Auge: Der abgehackte Arm von Bodhidharmas Nachfolger Huike, oder die abgeschnittenen Augenlider, die Bodhidharma vom Einschlafen während der Meditation bewahren sollten — in der Bodhidharma Ikonographie durch hervorquellende Augen verdeutlicht. Die Legende hat im übrigen einen versöhnlichen Ausgang: Aus den abgeschnittenen Lidern sollen die ersten Teepflanzen hervor gewachsen sein, die ebenfalls den Zweck erfüllen, das Einschlafen während der Meditation zu verhindern.
All dies soll sich im übrigen im berühmten Kloster Shaolin in Zentralchina abgespielt haben, wo Bodhidharma im Jahr 527 auch den buddhistisch-chinesischen Kampfsport begründet haben soll. Während das Kloster bis heute für seine Kampfkünste („Kung-fu“) bekannt ist, verlagerte sich der Hauptstrang der chinesischen Chan-Tradition allerdings in andere Klöster.
Vom Asketen zum Glücksgott
Vorlage:Galerie2 In Japan lässt sich über die Jahr·hunderte eine deutliche Tendenz vom asketisch-strengen Rollen·vor·bild zur Karikatur feststellen. Dies bedeutet aber nicht, dass Bodhidharma in blasphemischer Absicht verunglimpft wurde. Es entspricht vielmehr dem Hang zum Paradox im Zen, dass selbst der ehrwürdige Gründer mit Ironie dargestellt wurde. Die Karikatur Bodhidharmas hat sich schließlich in der Daruma-Puppe verfestigt. In dieser Form ist „Daruma-san“ zu einer Art Glücksgott geworden. Ähnlich wie bei den Sieben Glückgöttern scheint die kanonisierte Komik seiner Darstellung zu besagen, dass es gut und schön ist, diesen Daruma um weltliche Güter zu bitten, dass es aber hinter dieser Funktion noch andere Dimensionen gibt. Diese Ironie schließt also den ernsthaften Glauben an Bodhidharmas asketisches Vermächtnis nicht aus.
Daruma und Dame
Zu den seltsamsten Formen der japanischen Bodhidharma-Ikonographie gehört das immer wiederkehrende Motiv von Daruma und Geisha, besonders in den Ukiyo-e der
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
-Zeit. Die beiden tauschen Kleider, Geishas nehmen bekannte Posen des Bodhidharma ein und oft entspinnt sich eine zarte erotische Beziehung zwischen den beiden. Sogar Shunga-Motive mit Daruma und/oder Geisha als Protagonisten sind möglich.
Eine einfache Erklärung für dieses Naheverhältnis liegt in der Tatsache, dass „Daruma“ in der Edo-Zeit ein Code-Wort für „Geisha“ bzw. „Freudenmädchen“ war. Wie aber konnte es zu dieser Bezeichnung kommen? Möglicherweise spielt hierbei eine Rolle, dass in Edo-zeitlichen Städten Freudenviertel und Tempelviertel meist unmittelbar neben einander lagen oder sogar in einander übergingen. Paradigmatisch für diese Struktur ist das Freudenviertel Yoshiwara in Edo, das unmittelbar an den heute noch existierenden
Der Begriff „Asakusa-dera“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
-Tempel grenzte. Der genaue Grund für diese Verbindung ist mir nicht bekannt, mag aber mit Angebot und Nachfrage zu tun haben. Die entsprechenden Ukiyo-e Motive sind daher wohl als satirischer Kommentar zur Lebensweise buddhistischer Mönche der Edo-Zeit zu verstehen. Zu Beginn der Modernisierung, Mitte des 19. Jh.s zählten Tempel und Freudenviertel übrigens beide zu den „Modernisierungsverlierern“, was sich in der Meiji-zeitlichen Darstellung von „Daruma zur Zeit der Landesöffnung“ auf anrührende Weise manifestiert.
Ein anderes der obigen Bilder trägt eine Inschrift des Edo-zeitlichen Literaten Ōta Nanpō (1749-1823), die verrät, dass die Beziehung von Daruma und Geisha in Form einer besonderen, buddhistisch angehauchten Dialektik ausgedrückt wurde. Mittels dieser Dialektik konnten die Literaten und Intellektuellen der Edo-Zeit im Grunde alles in sein Gegenteil verkehren und bis zur Unkenntlichkeit in einem Reigen von Anspielungen und Wortwitzen auflösen:
Truth is the skin of lies; lies are the bones of truth. When you are bewildered, lies seem like the truth; when you are enlightened, the truth seems like lies. It is all right to be bewildered, it is all right to be enlightened on Main Street, Yoshiwara, amid lies and truth. The pledges of courtesans may be truth or lies and are as myriad as their customers, like grains of sand on a beach.
Übersetzung: The British Museum