Grundbegriffe/Buddhismus: Unterschied zwischen den Versionen

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{{titel | Der Weg des Bud·dhis·mus nach Japan}}
 
{{titel | Der Weg des Bud·dhis·mus nach Japan}}
  
{{fl|D}}ie Lehre des Bud·dhis·mus (jap. {{Glossar:bukkyou}}) geht auf eine historische Persön·lich·keit zurück, die unter Eigennamen wie {{skt:Gautama}} {{skt:Siddhartha}} oder {{skt:Shakyamuni}} („der Weise des Shakya-Klans“) bekannt ist.  
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{{fl|D}}ie Lehre des Bud·dhis·mus (jap. {{Glossar:bukkyou}}) geht auf eine histo·rische Persön·lich·keit zurück, die unter Eigen·namen wie {{skt:Gautama}} {{skt:Siddhartha}} oder {{skt:Shakyamuni}} („der Weise des Shakya-Klans“) bekannt ist.  
Nach buddhistischer Auffassung war er ein {{skt:Buddha}}, also ein „Erleuchteter“,  weshalb er auch als „der Buddha“ bzw. genauer   
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Nach bud·dhis·tischer Auf·fas·sung war er ein {{skt:Buddha}}, also ein „Erleuch·teter“,  weshalb er auch als „der Buddha“ bzw. genauer   
als der „historische Buddha“ be·zeich·net wird. Nach bud·dhis·tischer Auf·fass·ung exis·tier·ten Buddhas nämlich schon in grauer Vorzeit, und auch die Zukunft wird weitere Buddhas her·vor·bringen.
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als der „histo·rische Buddha“ be·zeich·net wird. Nach bud·dhis·tischer Auf·fass·ung exis·tier·ten Buddhas nämlich schon in grauer Vorzeit, und auch die Zukunft wird weitere Buddhas her·vor·bringen.
 
In Japan wird dieser Buddha als {{Glossar:Shakanyorai|Shaka Nyorai}} verehrt.  
 
In Japan wird dieser Buddha als {{Glossar:Shakanyorai|Shaka Nyorai}} verehrt.  
  
Man nahm bis vor kurzem allgemein an, dass Shak·ya·muni im sechsten oder fünften Jahr·hundert vor unserer Zeit·rechnung im Norden Indiens tätig war, doch setzen neuere For·schun·gen seine Lebenszeit hundert Jahre später, etwa 450–370 v.u.Z. an.<!--
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Man nahm bis vor kurzem allgemein an, dass Shak·ya·muni im sechsten oder fünften Jahr·hundert vor unserer Zeit·rechnung im Norden Indiens tätig war, doch setzen neuere For·schun·gen seine Lebens·zeit hundert Jahre später, etwa 450–370 v.u.Z. an.<!--
 
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Diese Angabe beruht auf jüngeren Forschungen des Indologen Heinz Bechert. Bechert zufolge starb Buddha hundert Jahre vor der Krönung König Ashokas (ca. 268 v.). Ähnliche Schätzungen gehen davon aus, dass Buddha 30 bis 50 Jahre vor dem Indienfeldzug Alexanders des Großen (327–325 v.) verstarb. Da die buddhistische Hagiographie Buddha außerdem einhellig ein Alter von achtzig Jahren zuschreibt, erhält man die Lebensdaten 450–370 v.u.Z. (Michaels 2011, S. 21–22).  
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Diese Angabe beruht auf jüngeren For·schungen des Indologen Heinz Bechert. Bechert zufolge starb Buddha hundert Jahre vor der Krönung König Ashokas (ca. 268 v.). Ähnliche Schät·zungen gehen davon aus, dass Buddha 30 bis 50 Jahre vor dem Indienfeldzug Alexanders des Großen (327–325 v.) verstarb. Da die bud·dhis·tische Hagio·graphie Buddha außer·dem einhellig ein Alter von achtzig Jahren zuschreibt, erhält man die Lebens·daten 450–370 v.u.Z. (Michaels 2011, S. 21–22).  
 
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Shakyamuni stammte jedenfalls aus einem nordindischen Königreich namens {{s|Magadha}}, wo neben dem Buddhismus auch eine weitere indische Religion, der Jainismus entstand. Beide Religionen lehrten, dass selbst die Götter ({{s|deva}}) der klassischen indischen Mythen nur eine relative Bedeutung besaßen und verkündeten einen für alle Lebewesen gültigen Heilsweg, der im Wesentlichen auf einer asketischen, mönchischen Lebensweise beruhte.  
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Shakyamuni stammte jedenfalls aus einem nord·indischen König·reich namens {{s|Magadha}}, wo neben dem Buddhismus auch eine weitere indische Religion, der Jainismus entstand. Beide Religionen lehrten, dass selbst die Götter ({{s|deva}}) der klas·sischen indischen Mythen nur eine relative Bedeutung besaßen und ver·kündeten einen für alle Lebe·wesen gültigen Heils·weg, der im Wesent·lichen auf einer aske·tischen, mönchi·schen Lebens·weise beruhte.  
  
 
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Nach seinem Tod hinter·ließ Shak·ya·muni einen Orden von Mönchen und Nonnen, sowie männ·liche und weib·liche Laien·anhänger. Diese „Vier Ver·samm·lungen“ bildeten die bud·dhis·tische Gemeinde im weiteren Sinne. Eine kodifizierte Lehre existierte zu diesem Zeitpunkt wahr·scheinlich noch nicht. Erst Shak·ya·munis Schüler und Enkel·schüler formu·lierten in soge·nannten „Konzilen“ die ersten schrift·lichen Texte, aus denen sich die ver·schie·denen Fassungen des weit·läufigen bud·dhis·tischen Kanons — die „Drei Körbe“ — ent·wickelten.  
 
Nach seinem Tod hinter·ließ Shak·ya·muni einen Orden von Mönchen und Nonnen, sowie männ·liche und weib·liche Laien·anhänger. Diese „Vier Ver·samm·lungen“ bildeten die bud·dhis·tische Gemeinde im weiteren Sinne. Eine kodifizierte Lehre existierte zu diesem Zeitpunkt wahr·scheinlich noch nicht. Erst Shak·ya·munis Schüler und Enkel·schüler formu·lierten in soge·nannten „Konzilen“ die ersten schrift·lichen Texte, aus denen sich die ver·schie·denen Fassungen des weit·läufigen bud·dhis·tischen Kanons — die „Drei Körbe“ — ent·wickelten.  
  
Die Ausbreitung des Buddhismus folgte im wesentlichen den großen Handelsrouten, die zahlreiche Höfe von großen und kleineren Reichen mit einander verbanden. Der Buddhismus war also — trotz seiner asketischen Ideale — besonders in seiner Frühzeit eine Religion für Händler und ihre Kunden, die Könige. Während die Händler exotische Güter an den Höfen der Könige feilboten, predigten die Mönche in ihrer Begleitung eine neue Religion, die eben jenen Königen über den Tod hinaus „Rettung“ versprach. Diese Beschäftigung mit individuellen Schicksalen in einer kommenden Welt war möglicherweise eines der Erfolgsgeheimnisse, das die Lehren des Buddhismus ebenso begehrt machte wie materielle Reichtümer. Buddhisten hatten jedenfalls besonders an den Königshöfen Erfolg. Umgekehrt wurden sowohl Händler als auch Könige in den [[Ikonographie/Shaka/Buddhas Leben|Legenden von Buddha]] und seinen Schülern generell positiv dargestellt. Reichtum und Macht sind im Buddhismus per se keine Hindernisse auf dem Pfad zur Erleuchtung, sondern im Gegenteil Zeichen der {{s|Karma|karmischen}} Belohnung aus früheren Leben, die es in diesem Leben klug und achtsam zu verwalten und zu mehren gilt.
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Die Ausbreitung des Buddhismus folgte im wesentlichen den großen Handels·routen, die zahl·reiche Höfe von großen und kleineren Reichen mit einander ver·banden. Der Bud·dhis·mus war also — trotz seiner aske·tischen Ideale — beson·ders in seiner Früh·zeit eine Religion für Händler und ihre Kunden, die Könige. Während die Händler exo·tische Güter an den Höfen der Könige feilboten, predigten die Mönche in ihrer Beglei·tung eine neue Religion, die eben jenen Königen über den Tod hinaus „Rettung“ versprach. Diese Beschäf·tigung mit indivi·duellen Schick·salen in einer kommenden Welt war mög·licher·weise eines der Erfolgs·geheim·nisse, das die Lehren des Bud·dhismus ebenso begehrt machte wie mate·rielle Reich·tümer. Bud·dhisten hatten jeden·falls beson·ders an den Königs·höfen Erfolg. Umgekehrt wurden sowohl Händler als auch Könige in den [[Ikonographie/Shaka/Buddhas Leben|Legenden von Buddha]] und seinen Schülern generell positiv dar·ge·stellt. Reich·tum und Macht sind im Bud·dhis·mus per se keine Hinder·nisse auf dem Pfad zur Erleuch·tung, sondern im Gegen·teil Zeichen der {{s|Karma|karmischen}} Beloh·nung aus früheren Leben, die es in diesem Leben klug und achtsam zu ver·walten und zu mehren gilt.
  
 
== Verbreitungsgeschichte ==
 
== Verbreitungsgeschichte ==
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|Ausbreitung des Buddhismus
 
|Ausbreitung des Buddhismus
 
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Im dritten Jahr·hundert v.u.Z., also etwa hundert Jahre nach Buddhas Tod, erfuhr der Bud·dhis·mus eine massive Förderung durch König {{skt:ashoka|Ashoka}} (304?–232 v.u.Z.), der große Teile Indiens unter seiner Herr·schaft vereinte. Von da an begann der Bud·dhis·mus auch über die Grenzen der indischen Kultur hinaus wirksam zu werden. Es entstanden zwei große Über·liefe·rungs·tradi·tionen („Fahrzeuge“). Die südliche Route verlief zum Großteil über den Seeweg nach Südostasien und China, die nördliche erreichte über die Seidenstraße diverse zentralasiatische Reiche und schließlich ebenfalls China, Korea und Japan.
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Im dritten Jahr·hundert v.u.Z., also etwa hundert Jahre nach Buddhas Tod, erfuhr der Bud·dhis·mus eine massive Förderung durch König {{skt:ashoka|Ashoka}} (304?–232 v.u.Z.), der große Teile Indiens unter seiner Herr·schaft vereinte. Von da an begann der Bud·dhis·mus auch über die Grenzen der indischen Kultur hinaus wirksam zu werden. Es entstanden zwei große Über·liefe·rungs·tradi·tionen („Fahrzeuge“). Die südliche Route verlief zum Großteil über den Seeweg nach Südost·asien und China, die nörd·liche erreichte über die Seiden·straße diverse zentral·asia·tische Reiche und schließ·lich ebenfalls China, Korea und Japan.
  
===Süden: Thera·vada===
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=== Süden: Thera·vada ===
  
Die südliche Richtung wird auch als {{skt:Shravakayana}} („Fahrzeug der Schüler“) bezeichnet, von ihren zahlreichen Schul·rich·tungen hat allerdings nur der {{skt:Theravada}} („Schule der Ordensälteren“, jap. {{glossar:jouzabubukkyou}}) bis heute überdauert. Der Thera·vada Bud·dhis·mus gilt im Vergleich zur  nördlichen Schul·rich·tung als ortho·doxere oder kon·servativere Form des Bud·dhis·mus. Gegenüber dem Maha·yana konzen·triert er sich stärker auf mön·chische Lebens·führung (das {{s|Arhat}}-Ideal) und Askese. Er wird heute vor allem in Sri Lanka, Myanmar (Burma), Thailand, Laos und Kambodscha praktiziert.
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Die südliche Richtung wird auch als {{skt:Shravakayana}} („Fahrzeug der Schüler“) bezeichnet, von ihren zahlreichen Schul·rich·tungen hat allerdings nur der {{skt:Theravada}} („Schule der Ordens·älteren“, jap. {{glossar:jouzabubukkyou}}) bis heute überdauert. Der Thera·vada Bud·dhis·mus gilt im Vergleich zur  nördlichen Schul·rich·tung als ortho·doxere oder kon·serva·tivere Form des Bud·dhis·mus. Gegenüber dem Maha·yana konzen·triert er sich stärker auf mön·chische Lebens·führung (das {{s|Arhat}}-Ideal) und Askese. Er wird heute vor allem in Sri Lanka, Myanmar (Burma), Thailand, Laos und Kam·bodscha prak·tiziert.
  
 
===Norden: Maha·yana===
 
===Norden: Maha·yana===
  
Die nördliche Richtung ist allgemein als {{skt:Mahayana}}, „Großes Fahr·zeug“ (jap. {{glossar:daijoubukkyou}}), bekannt. Das Große Fahr·zeug war eine Reform·bewe·gung, die die ur·sprüng·liche, auf eine rein mönch·ische Lebens·führung ausgerichtete Form des Bud·dhis·mus auch für Laien zu·gäng·lich machen wollte. Auch Laien können nach Auf·fassung des Maha·yana er·leuch·tet werden. Im Maha·yana wurden die Lehren und Schriften des ortho·doxen Shravakayana Bud·dhis·mus zwar nicht grund·sätzlich abgelehnt, doch bezeichnete man diesen Buddhismus, ein wenig verächtlich, als {{skt:Hinayana}}, „Kleines Fahrzeug“.  
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Die nördliche Richtung ist allgemein als {{skt:Mahayana}}, „Großes Fahr·zeug“ (jap. {{glossar:daijoubukkyou}}), bekannt. Das Große Fahr·zeug war eine Reform·bewe·gung, die die ur·sprüng·liche, auf eine rein mönch·ische Lebens·führung ausge·richtete Form des Bud·dhis·mus auch für Laien zu·gäng·lich machen wollte. Auch Laien können nach Auf·fassung des Maha·yana er·leuch·tet werden. Im Maha·yana wurden die Lehren und Schriften des ortho·doxen Shravaka·yana Bud·dhis·mus zwar nicht grund·sätzlich abge·lehnt, doch bezeich·nete man diesen Bud·dhismus, ein wenig ver·ächtlich, als {{skt:Hinayana}}, „Kleines Fahr·zeug“.  
  
 
=== Tantrismus oder esoterischer Buddhismus ===
 
=== Tantrismus oder esoterischer Buddhismus ===
  
Im fünften und sechsten Jahr·hundert u.Z. kam dann noch eine weitere Reform·bewegung dazu, die sich in Indien nicht nur innerhalb des Bud·dhis·mus, sondern auch im {{skt:shiva|Shiva-}} und {{skt:vishnu|Vishnuismus}} (also dem, was letztlich zum Hindu·ismus führte) breit machte: der Tan·tris·mus, benannt nach eigenen Lehr·schriften, den {{skt:tantra|Tantren}}, in denen vor allem neuartige Ritual·techniken behandelt werden. Der Tan·tris·mus führte von der generell offenen Haltung des Mahayana zurück zu engen, in sich geschlos·senen Zirkeln von Ein·geweihten, innerhalb derer die Rituale kursierten. Man spricht daher auch vom „eso·terischen Bud·dhis·mus“ (esoterisch im Sinne von „nach innen gewandt“) — jap. {{glossar:mikkyou}}, wtl. „geheime Lehre“.
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Im fünften und sechsten Jahr·hundert u.Z. kam dann noch eine weitere Reform·bewe·gung dazu, die sich in Indien nicht nur innerhalb des Bud·dhis·mus, sondern auch im {{skt:shiva|Shiva-}} und {{skt:vishnu|Vishnuismus}} (also dem, was letzt·lich zum Hindu·ismus führte) breit machte: der Tan·tris·mus, benannt nach eigenen Lehr·schriften, den {{skt:tantra|Tantren}}, in denen vor allem neu·artige Ritual·tech·niken behandelt werden. Der Tan·tris·mus führte von der generell offenen Haltung des Mahayana zurück zu engen, in sich geschlos·senen Zirkeln von Ein·geweih·ten, inner·halb derer die Rituale kursier·ten. Man spricht daher auch vom „eso·terischen Bud·dhis·mus“ (esoterisch im Sinne von „nach innen gewandt“) — jap. {{glossar:mikkyou}}, wtl. „geheime Lehre“.
 
   
 
   
Obwohl der esoterische Buddhismus generell als eine Unterkategorie des Mahayana gilt, lässt er sich weder doktrinär noch geographisch eindeutig zuordnen, da die einflussreichsten esoterischen Lehrer China offenbar über die Südroute erreichten.  
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Obwohl der esoterische Buddhismus generell als eine Unter·kate·gorie des Mahayana gilt, lässt er sich weder doktrinär noch geo·graphisch ein·deutig zuordnen, da die ein·fluss·reichs·ten esote·rischen Lehrer China offenbar über die Süd·route erreichten.  
  
Für den japanischen Bud·dhis·mus ist jedenfalls vor allem das Maha·yana inklusive seiner eso·terischen Spielart von Belang.
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Für den japanischen Bud·dhis·mus ist jedenfalls vor allem das Maha·yana inklu·sive seiner eso·terischen Spielart von Belang.
  
 
=== Ausbreitung nach Ostasien ===
 
=== Ausbreitung nach Ostasien ===
  
Im Norden kam der Bud·dhis·mus zunächst mit dem hellenistischen Reich {{s|gandhara}} in Berührung und erfuhr dadurch wichtige Impulse, z.B. auf dem Gebiet der [[Ikonographie]]. Dennoch übte China als Ziel der buddhistischen Mission eine größere Anziehungskraft aus als der antike Mittelmeerraum.  
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Im Norden kam der Bud·dhis·mus zunächst mit dem hellenis·tischen Reich {{s|gandhara}} in Berüh·rung und erfuhr dadurch wichtige Impulse, z.B. auf dem Gebiet der [[Ikonographie]]. Dennoch übte China als Ziel der bud·dhis·tischen Mission eine größere Anzie·hungs·kraft aus als der antike Mittel·meer·raum.  
Um nach China zu gelangen, benutzten Händler und Mönche zumeist den Landweg entlang der zentralasiatischen Seidenstraße. Doch konnte man China auch per Schiff erreichen, wenn man eine südliche Route wählte. Hier boten die Inseln Sri Lanka, Sumatra und Java sowohl für den Handel als auch für die buddhistische Mission wichtige Stützpunkte, wo sich bald frühe buddhistische Zentren etablierten. Diese Route wird auch als „maritime Seidenstraße“ bezeichnet.
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Um nach China zu gelangen, benutz·ten Händler und Mönche zumeist den Landweg entlang der zentral·asia·tischen Seiden·straße. Doch konnte man China auch per Schiff erreichen, wenn man eine südliche Route wählte. Hier boten die Inseln Sri Lanka, Sumatra und Java sowohl für den Handel als auch für die bud·dhis·tische Mission wichtige Stütz·punkte, wo sich bald frühe buddhis·tische Zentren etablierten. Diese Route wird auch als „maritime Seiden·straße“ bezeichnet.
  
Erste buddhistische Kontakte mit China reichen bis ins erste Jahr·hundert vor unserer Zeit·rechnung zurück, aber zu einiger Bedeutung gelangte der chinesische Bud·dhis·mus erst im zweiten und dritten Jahr·hundert unserer Zeit. Von der nord-westlichen Einfalls·pforte aus erfolgte die Ver·brei·tung fächer·förmig über den ganzen chine·sischen Sub·kontinent, um schließlich im fünften und sechsten Jahr·hundert auch Korea und Japan zu erreichen. Daneben gab es auch über die südliche Route bud·dhis·tische Einflüsse. Da die bud·dhis·tische Mission aber in erster Linie auf die Höfe konzentriert war, konnte von einer gleich·mäßigen, flächen·deck·enden Verbrei·tung keine Rede sein. Der frühe chine·sische Bud·dhis·mus blühte daher in den urbanen Zentren. Doch errichteten Buddhisten auch Klöster in abgelegenen Regionen, vielleicht um sich dadurch eine gewisse Autonomie zu sichern.  
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Erste buddhistische Kontakte mit China reichen bis ins erste Jahr·hundert vor unserer Zeit·rech·nung zurück, aber zu einiger Bedeutung gelangte der chine·sische Bud·dhis·mus erst im zweiten und dritten Jahr·hundert unserer Zeit. Von der nord-west·lichen Einfalls·pforte aus erfolgte die Ver·brei·tung fächer·förmig über den ganzen chine·sischen Sub·kontinent, um schließ·lich im fünften und sechsten Jahr·hundert auch Korea und Japan zu erreichen. Daneben gab es auch über die südliche Route bud·dhis·tische Einflüsse. Da die bud·dhis·tische Mission aber in erster Linie auf die Höfe konzen·triert war, konnte von einer gleich·mäßigen, flächen·deck·enden Verbrei·tung keine Rede sein. Der frühe chine·sische Bud·dhis·mus blühte daher in den urbanen Zentren. Doch errich·teten Bud·dhisten auch Klöster in abge·lege·nen Regionen, vielleicht um sich dadurch eine gewisse Auto·nomie zu sichern.  
  
In der {{glossar:Tang}}-Zeit erfuhr der chinesische Bud·dhis·mus massive staatliche Förderungen, die nicht nur zu seiner Verbreitung, sondern auch zu einer großen Eigenständigkeit gegenüber dem Ursprungsland Indien führten. Der chine·sische Hof unter·stützte nämlich groß angelegte Über·setzungs·projekte, die es mit sich brachten, dass heute mehr buddhistische Schriften in chinesischer Übersetzung tradiert sind als in Sanskrit oder Pali, den Sprachen der Original·manuskripte.
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In der {{glossar:Tang}}-Zeit erfuhr der chinesische Bud·dhis·mus massive staatliche Förderungen, die nicht nur zu seiner Verbreitung, sondern auch zu einer großen Eigenständigkeit gegenüber dem Ursprungsland Indien führten. Der chine·sische Hof unter·stützte nämlich groß angelegte Über·setzungs·projekte, die es mit sich brachten, dass heute mehr buddhistische Schriften in chinesischer Übersetzung tradiert sind als in Sanskrit oder Pali, den Sprachen der Original·manus·kripte.
Die Über·setz·ungen in ein vollkommen anderes Idiom, in dem weder die grammati·kalischen, noch die philo·sophi·schen Grund·strukturen des indischen buddhis·tischen Kanons vor·handen waren, stellten nicht nur eine gewaltige Heraus·forderung dar, sie führten zwangs·läufig zu einer Sini·sierung des Bud·dhis·mus. Es ist dieser sinisierte Buddhis·mus, der in Ostasien weiter wirkte.   
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Die Über·setz·ungen in ein voll·kommen anderes Idiom, in dem weder die grammati·kalischen, noch die philo·sophi·schen Grund·strukturen des indischen buddhis·tischen Kanons vor·handen waren, stellten nicht nur eine gewaltige Heraus·forderung dar, sie führten zwangs·läufig zu einer Sini·sierung des Bud·dhis·mus. Es ist dieser sinisierte Buddhis·mus, der in Ostasien weiter wirkte.   
  
 
Nicht nur auf der Ebene der Texte, auch in der Ikono·graphie, also der Bilder·sprache, kam es zu neuen, chinesi·schen Stan·dardi·sie·rungen. Die typische, leicht dickliche Buddha-Figur ist beispiels·weise eine chine·sische Ent·wicklung, die  vollin·haltlich von Korea und Japan über·nommen wurde. Aller·dings war in ganz Ostasien immer klar, dass der Buddha Inder war und insofern auch exotische Merkmale besaß.
 
Nicht nur auf der Ebene der Texte, auch in der Ikono·graphie, also der Bilder·sprache, kam es zu neuen, chinesi·schen Stan·dardi·sie·rungen. Die typische, leicht dickliche Buddha-Figur ist beispiels·weise eine chine·sische Ent·wicklung, die  vollin·haltlich von Korea und Japan über·nommen wurde. Aller·dings war in ganz Ostasien immer klar, dass der Buddha Inder war und insofern auch exotische Merkmale besaß.
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Im japan·ischen Bud·dhis·mus haben wir es also mit dem Resultat einer langen Über·liefe·rungs·ge·schichte zu tun, im Zuge derer die ur·sprüng·lich indi·sche Religion mit Ele·menten aus Zentral·asien und China ange·reichert wurde. Da China für die japa·nische Kultur das Vorbild schlech·thin dar·stellte, ten·dierte man dazu, den Bud·dhis·mus in seiner chine·sischen Form zu belassen und unter·nahm zunächst nur zag·hafte Versuche der Adap·tion. Die {{skt:sutra|Sutren}} wurden daher kein weite·res Mal ins Japa·nische übersetzt.
 
Im japan·ischen Bud·dhis·mus haben wir es also mit dem Resultat einer langen Über·liefe·rungs·ge·schichte zu tun, im Zuge derer die ur·sprüng·lich indi·sche Religion mit Ele·menten aus Zentral·asien und China ange·reichert wurde. Da China für die japa·nische Kultur das Vorbild schlech·thin dar·stellte, ten·dierte man dazu, den Bud·dhis·mus in seiner chine·sischen Form zu belassen und unter·nahm zunächst nur zag·hafte Versuche der Adap·tion. Die {{skt:sutra|Sutren}} wurden daher kein weite·res Mal ins Japa·nische übersetzt.
  
In weiterer Folge nahm die Geschichte des Bud·dhis·mus in Japan jedoch einen anderen Verlauf als in China. Dort erwuchs dem Bud·dhis·mus vor allem in Gestalt des {{g|doukyou2|Daois·mus}} ein mächtiger Kon·kurrent: Auf Zeiten der staat·lichen Förde·rung folgten Zeiten des Nieder·gangs und sogar der Ver·folgung von Buddhisten. In Japan dagegen gelang es dem Bud·dhis·mus, bereits existie·rende Glau·bens·vor·stel·lungen fast voll·ständig zu absor·bieren. Auch wenn die Blüte·zeit des japa·nischen Bud·dhis·mus mit dem Beginn der Frühen Neuzeit ({{Glossar:Edo}}-Zeit) zu Ende ging und kon·kur·rierende Vor·stell·ungen in Form des {{g|jukyou|Kon·fuzia·nismus}} und des {{Glossar:Shintou}} auf·tauchten, wurden Buddhisten — von den Anfängen im 6. Jh. und einer kurzen anti-bud·dhistischen Phase Ende des 19. Jahr·hun·derts einmal abgesehen — in Japan nie verfolgt. Japa·nische bud·dhis·tische Tempel wurden im Lauf ihrer Ge·schichte gene·rell nicht von Anders·gläu·bigen, sondern ledig·lich von anderen buddhisti·schen Tempeln bedroht (s. [[Geschichte|Reli·gions·ge·schichte]]).
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In weiterer Folge nahm die Geschichte des Bud·dhis·mus in Japan jedoch einen anderen Verlauf als in China. Dort erwuchs dem Bud·dhis·mus vor allem in Gestalt des {{g|doukyou2|Daois·mus}} ein mächtiger Kon·kurrent: Auf Zeiten der staat·lichen Förde·rung folgten Zeiten des Nieder·gangs und sogar der Ver·folgung von Buddhisten. In Japan dagegen gelang es dem Bud·dhis·mus, bereits existie·rende Glau·bens·vor·stel·lungen fast voll·ständig zu absor·bieren. Auch wenn die Blüte·zeit des japa·nischen Bud·dhis·mus mit dem Beginn der Frühen Neuzeit ({{Glossar:Edo}}-Zeit) zu Ende ging und kon·kur·rierende Vor·stell·ungen in Form des {{g|jukyou|Kon·fuzia·nismus}} und des {{Glossar:Shintou}} auf·tauchten, wurden Bud·dhisten — von den Anfän·gen im 6. Jh. und einer kurzen anti-bud·dhistischen Phase Ende des 19. Jahr·hun·derts einmal abge·sehen — in Japan nie verfolgt. Japa·nische bud·dhis·tische Tempel wurden im Lauf ihrer Ge·schichte gene·rell nicht von Anders·gläu·bigen, sondern ledig·lich von anderen buddhisti·schen Tempeln bedroht (s. [[Geschichte|Reli·gions·ge·schichte]]).
  
 
Heute ist der Buddhismus aus seinem ehe·maligen Kern·land Indien fast völlig ver·schwun·den, und auch in seiner „zweiten Heimat“ China stellt er nur eine reli·giöse Rich·tung unter vielen dar. Hin·gegen tritt er uns als Haupt·religion in den ehe·maligen Rand·ge·bie·ten der bud·dhisti·schen Ein·fluss·sphäre, in Süd·ost·asien, Tibet und Japan entgegen.
 
Heute ist der Buddhismus aus seinem ehe·maligen Kern·land Indien fast völlig ver·schwun·den, und auch in seiner „zweiten Heimat“ China stellt er nur eine reli·giöse Rich·tung unter vielen dar. Hin·gegen tritt er uns als Haupt·religion in den ehe·maligen Rand·ge·bie·ten der bud·dhisti·schen Ein·fluss·sphäre, in Süd·ost·asien, Tibet und Japan entgegen.

Version vom 8. Oktober 2015, 21:24 Uhr

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Der Weg des Bud·dhis·mus nach Japan

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Die Lehre des Bud·dhis·mus (jap.

bukkyō 仏教 (jap.)

Lehre des Buddha, Buddhismus

Schulrichtung

Der Begriff „bukkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Longmen.jpg

) geht auf eine histo·rische Persön·lich·keit zurück, die unter Eigen·namen wie

Gautama गौतम (skt., m.)

Eigennamen des historischen Buddha; Pali: Gotama (jap. Kudon 瞿曇)

Buddha

Der Begriff „Gautama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Siddhārtha सिद्धार्थ (skt., m.)

Eigennamen des historischen Buddha, Shakyamuni (jap. Shiddatta 悉達多)

Buddha

Der Begriff „Siddhartha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Alchi buddha excursion.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Ausfahrt gandhara.jpg
  • Alchi buddha seduction.jpg
  • Borobudur beginn der askese.jpg
  • Alchi buddha ascetism.jpg
  • Rakan11 kunaicho.jpg
  • Askese ingakyo.jpg

oder

Śākyamuni शाक्यमुनि (skt., m.)

„Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)

Buddha

Der Begriff „Shakyamuni“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Oni shohaku.jpg
  • Shaka birth.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Shaka heian boston.jpg
  • Asuka daibutsu.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Butsu nehanzu.jpg
  • Alchi buddha predigt.jpg
  • Asuka daibutsu frontal.jpg
  • Alchi buddha excursion.jpg
  • Hokekyo 25.jpg
  • Seokguram.jpg
(„der Weise des Shakya-Klans“) bekannt ist. 

Nach bud·dhis·tischer Auf·fas·sung war er ein

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Leshan.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Buddha geburt.jpg

, also ein „Erleuch·teter“, weshalb er auch als „der Buddha“ bzw. genauer als der „histo·rische Buddha“ be·zeich·net wird. Nach bud·dhis·tischer Auf·fass·ung exis·tier·ten Buddhas nämlich schon in grauer Vorzeit, und auch die Zukunft wird weitere Buddhas her·vor·bringen.

In Japan wird dieser Buddha als

Shaka Nyorai 釈迦如来 (jap.)

jap. Name des historischen Buddha, Shakyamuni

Buddha

Der Begriff „Shaka Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Asuka daibutsu.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Shaka heian boston.jpg
  • Alchi buddha excursion.jpg
  • Ueno daibutsu.jpg
  • Asuka daibutsu frontal.jpg
  • Butsu nehanzu.jpg
  • Shakasanzon horyuji.jpg
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verehrt. 

Man nahm bis vor kurzem allgemein an, dass Shak·ya·muni im sechsten oder fünften Jahr·hundert vor unserer Zeit·rechnung im Norden Indiens tätig war, doch setzen neuere For·schun·gen seine Lebens·zeit hundert Jahre später, etwa 450–370 v.u.Z. an.1 Shakyamuni stammte jedenfalls aus einem nord·indischen König·reich namens Magadha [Magadha (skt.) मगध Nordostindisches Königreich das im 6. bis 4. Jh. v.u.Z. seine Blütezeit erreichte], wo neben dem Buddhismus auch eine weitere indische Religion, der Jainismus entstand. Beide Religionen lehrten, dass selbst die Götter (deva [deva (skt.) देव „Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)]) der klas·sischen indischen Mythen nur eine relative Bedeutung besaßen und ver·kündeten einen für alle Lebe·wesen gültigen Heils·weg, der im Wesent·lichen auf einer aske·tischen, mönchi·schen Lebens·weise beruhte.

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Magadha, 6.–4. Jh. v.u.Z.
Ausbreitung des nordindischen Königreichs Magadha.
Wikimedia Commons, nach Schwartzberg, J. E. (1992), A Historical Atlas of South Asia: University of Oxford Press.

Nach seinem Tod hinter·ließ Shak·ya·muni einen Orden von Mönchen und Nonnen, sowie männ·liche und weib·liche Laien·anhänger. Diese „Vier Ver·samm·lungen“ bildeten die bud·dhis·tische Gemeinde im weiteren Sinne. Eine kodifizierte Lehre existierte zu diesem Zeitpunkt wahr·scheinlich noch nicht. Erst Shak·ya·munis Schüler und Enkel·schüler formu·lierten in soge·nannten „Konzilen“ die ersten schrift·lichen Texte, aus denen sich die ver·schie·denen Fassungen des weit·läufigen bud·dhis·tischen Kanons — die „Drei Körbe“ — ent·wickelten.

Die Ausbreitung des Buddhismus folgte im wesentlichen den großen Handels·routen, die zahl·reiche Höfe von großen und kleineren Reichen mit einander ver·banden. Der Bud·dhis·mus war also — trotz seiner aske·tischen Ideale — beson·ders in seiner Früh·zeit eine Religion für Händler und ihre Kunden, die Könige. Während die Händler exo·tische Güter an den Höfen der Könige feilboten, predigten die Mönche in ihrer Beglei·tung eine neue Religion, die eben jenen Königen über den Tod hinaus „Rettung“ versprach. Diese Beschäf·tigung mit indivi·duellen Schick·salen in einer kommenden Welt war mög·licher·weise eines der Erfolgs·geheim·nisse, das die Lehren des Bud·dhismus ebenso begehrt machte wie mate·rielle Reich·tümer. Bud·dhisten hatten jeden·falls beson·ders an den Königs·höfen Erfolg. Umgekehrt wurden sowohl Händler als auch Könige in den Legenden von Buddha und seinen Schülern generell positiv dar·ge·stellt. Reich·tum und Macht sind im Bud·dhis·mus per se keine Hinder·nisse auf dem Pfad zur Erleuch·tung, sondern im Gegen·teil Zeichen der karmischen [Karma (skt.) कर्म „Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)] Beloh·nung aus früheren Leben, die es in diesem Leben klug und achtsam zu ver·walten und zu mehren gilt.

Verbreitungsgeschichte

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Ausbreitung des Buddhismus
Ausbreitung des Buddhismus.
Bernhard Scheid, 2015.

Im dritten Jahr·hundert v.u.Z., also etwa hundert Jahre nach Buddhas Tod, erfuhr der Bud·dhis·mus eine massive Förderung durch König

Aśoka अशोक (skt., m.)

„Der Unbesorgte“, 304?–232 v.u.Z., König von Nord-Indien (jap. Muu 無憂 oder Aikuō 阿育王)

Der Begriff „Ashoka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

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(304?–232 v.u.Z.), der große Teile Indiens unter seiner Herr·schaft vereinte. Von da an begann der Bud·dhis·mus auch über die Grenzen der indischen Kultur hinaus wirksam zu werden. Es entstanden zwei große Über·liefe·rungs·tradi·tionen („Fahrzeuge“). Die südliche Route verlief zum Großteil über den Seeweg nach Südost·asien und China, die nörd·liche erreichte über die Seiden·straße diverse zentral·asia·tische Reiche und schließ·lich ebenfalls China, Korea und Japan.

Süden: Thera·vada

Die südliche Richtung wird auch als

Śrāvakayāna श्रावकयान (skt., n.)

„Fahrzeug der Schüler“, Richtung des Buddhismus (jap. Shōmon-jō 声聞乗)

Schulrichtung

Der Begriff „Shravakayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(„Fahrzeug der Schüler“) bezeichnet, von ihren zahlreichen Schul·rich·tungen hat allerdings nur der

Theravāda थेरवाद (pali, m.)

„Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)

Schulrichtung

Der Begriff „Theravada“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

(„Schule der Ordens·älteren“, jap.

jōzabu bukkyō 上座部仏教 (jap.)

Theravada Buddhismus, wtl. „Lehre der Ordensältesten“

Schulrichtung

Der Begriff „jōzabu bukkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

) bis heute überdauert. Der Thera·vada Bud·dhis·mus gilt im Vergleich zur nördlichen Schul·rich·tung als ortho·doxere oder kon·serva·tivere Form des Bud·dhis·mus. Gegenüber dem Maha·yana konzen·triert er sich stärker auf mön·chische Lebens·führung (das Arhat [Arhat (skt.) अर्हत् buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)]-Ideal) und Askese. Er wird heute vor allem in Sri Lanka, Myanmar (Burma), Thailand, Laos und Kam·bodscha prak·tiziert.

Norden: Maha·yana

Die nördliche Richtung ist allgemein als

Mahāyāna महायान (skt., n.)

„Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)

Schulrichtung

Der Begriff „Mahayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, „Großes Fahr·zeug“ (jap.

daijō bukkyō 大乗仏教 (jap.)

Mahayana Buddhismus, wtl. „Lehre des Großen Fahrzeugs“

Schulrichtung

Der Begriff „daijō bukkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

), bekannt. Das Große Fahr·zeug war eine Reform·bewe·gung, die die ur·sprüng·liche, auf eine rein mönch·ische Lebens·führung ausge·richtete Form des Bud·dhis·mus auch für Laien zu·gäng·lich machen wollte. Auch Laien können nach Auf·fassung des Maha·yana er·leuch·tet werden. Im Maha·yana wurden die Lehren und Schriften des ortho·doxen Shravaka·yana Bud·dhis·mus zwar nicht grund·sätzlich abge·lehnt, doch bezeich·nete man diesen Bud·dhismus, ein wenig ver·ächtlich, als

Hīnayāna हीनयान (skt., n.)

„Kleines Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. Shōjō 小乗)

Schulrichtung

Der Begriff „Hinayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, „Kleines Fahr·zeug“.

Tantrismus oder esoterischer Buddhismus

Im fünften und sechsten Jahr·hundert u.Z. kam dann noch eine weitere Reform·bewe·gung dazu, die sich in Indien nicht nur innerhalb des Bud·dhis·mus, sondern auch im

Śiva शिव (skt., m.)

„Glückverheißender“, indische Göttheit, auch Maheshvara oder Ishvara (jap. Daijizai-ten 大自在天)

Der Begriff „Shiva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

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und

Viṣṇu विष्णु (skt., m.)

indische (vedische) Gottheit; gilt im Vishnuismus als Manifestation des höchsten Seins

Der Begriff „Vishnu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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(also dem, was letzt·lich zum Hindu·ismus führte) breit machte: der Tan·tris·mus, benannt nach eigenen Lehr·schriften, den

tantra तन्त्र (skt., n.)

„Gewebe“, Lehrschrift des esoterischen Buddhismus (ähnlich sutra, aber meist mit rituellem Inhalt)

Text

Der Begriff „tantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, in denen vor allem neu·artige Ritual·tech·niken behandelt werden. Der Tan·tris·mus führte von der generell offenen Haltung des Mahayana zurück zu engen, in sich geschlos·senen Zirkeln von Ein·geweih·ten, inner·halb derer die Rituale kursier·ten. Man spricht daher auch vom „eso·terischen Bud·dhis·mus“ (esoterisch im Sinne von „nach innen gewandt“) — jap.

mikkyō 密教 (jap.)

esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten

Schulrichtung

Der Begriff „mikkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, wtl. „geheime Lehre“.

Obwohl der esoterische Buddhismus generell als eine Unter·kate·gorie des Mahayana gilt, lässt er sich weder doktrinär noch geo·graphisch ein·deutig zuordnen, da die ein·fluss·reichs·ten esote·rischen Lehrer China offenbar über die Süd·route erreichten.

Für den japanischen Bud·dhis·mus ist jedenfalls vor allem das Maha·yana inklu·sive seiner eso·terischen Spielart von Belang.

Ausbreitung nach Ostasien

Im Norden kam der Bud·dhis·mus zunächst mit dem hellenis·tischen Reich Gandhara [Gandhāra (skt.) गन्धार Königreich im heutigen Pakistan bzw. gleichnamige Stadt (auch Purushapura, heute Peshavar); nach den griechischen Eroberungen unter Alexander dem Großen unter dem Einfluss der hellenistischen Kultur, später, im 1.–3. Jh. u.Z. Hauptstadt des buddhistischen Kushana Reichs; frühes Zentrum der buddhistischen Kunst] in Berüh·rung und erfuhr dadurch wichtige Impulse, z.B. auf dem Gebiet der Ikonographie. Dennoch übte China als Ziel der bud·dhis·tischen Mission eine größere Anzie·hungs·kraft aus als der antike Mittel·meer·raum. Um nach China zu gelangen, benutz·ten Händler und Mönche zumeist den Landweg entlang der zentral·asia·tischen Seiden·straße. Doch konnte man China auch per Schiff erreichen, wenn man eine südliche Route wählte. Hier boten die Inseln Sri Lanka, Sumatra und Java sowohl für den Handel als auch für die bud·dhis·tische Mission wichtige Stütz·punkte, wo sich bald frühe buddhis·tische Zentren etablierten. Diese Route wird auch als „maritime Seiden·straße“ bezeichnet.

Erste buddhistische Kontakte mit China reichen bis ins erste Jahr·hundert vor unserer Zeit·rech·nung zurück, aber zu einiger Bedeutung gelangte der chine·sische Bud·dhis·mus erst im zweiten und dritten Jahr·hundert unserer Zeit. Von der nord-west·lichen Einfalls·pforte aus erfolgte die Ver·brei·tung fächer·förmig über den ganzen chine·sischen Sub·kontinent, um schließ·lich im fünften und sechsten Jahr·hundert auch Korea und Japan zu erreichen. Daneben gab es auch über die südliche Route bud·dhis·tische Einflüsse. Da die bud·dhis·tische Mission aber in erster Linie auf die Höfe konzen·triert war, konnte von einer gleich·mäßigen, flächen·deck·enden Verbrei·tung keine Rede sein. Der frühe chine·sische Bud·dhis·mus blühte daher in den urbanen Zentren. Doch errich·teten Bud·dhisten auch Klöster in abge·lege·nen Regionen, vielleicht um sich dadurch eine gewisse Auto·nomie zu sichern.

In der

Tang 唐 (chin.)

chin. Herrschaftsdynastie, 618–907

Epoche

Der Begriff „Tang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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-Zeit erfuhr der chinesische Bud·dhis·mus massive staatliche Förderungen, die nicht nur zu seiner Verbreitung, sondern auch zu einer großen Eigenständigkeit gegenüber dem Ursprungsland Indien führten. Der chine·sische Hof unter·stützte nämlich groß angelegte Über·setzungs·projekte, die es mit sich brachten, dass heute mehr buddhistische Schriften in chinesischer Übersetzung tradiert sind als in Sanskrit oder Pali, den Sprachen der Original·manus·kripte. Die Über·setz·ungen in ein voll·kommen anderes Idiom, in dem weder die grammati·kalischen, noch die philo·sophi·schen Grund·strukturen des indischen buddhis·tischen Kanons vor·handen waren, stellten nicht nur eine gewaltige Heraus·forderung dar, sie führten zwangs·läufig zu einer Sini·sierung des Bud·dhis·mus. Es ist dieser sinisierte Buddhis·mus, der in Ostasien weiter wirkte.

Nicht nur auf der Ebene der Texte, auch in der Ikono·graphie, also der Bilder·sprache, kam es zu neuen, chinesi·schen Stan·dardi·sie·rungen. Die typische, leicht dickliche Buddha-Figur ist beispiels·weise eine chine·sische Ent·wicklung, die vollin·haltlich von Korea und Japan über·nommen wurde. Aller·dings war in ganz Ostasien immer klar, dass der Buddha Inder war und insofern auch exotische Merkmale besaß.

Übernahme des Buddhismus in Japan

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Buddha Shakyamuni

Im japan·ischen Bud·dhis·mus haben wir es also mit dem Resultat einer langen Über·liefe·rungs·ge·schichte zu tun, im Zuge derer die ur·sprüng·lich indi·sche Religion mit Ele·menten aus Zentral·asien und China ange·reichert wurde. Da China für die japa·nische Kultur das Vorbild schlech·thin dar·stellte, ten·dierte man dazu, den Bud·dhis·mus in seiner chine·sischen Form zu belassen und unter·nahm zunächst nur zag·hafte Versuche der Adap·tion. Die

sūtra सूत्र (skt., n.)

„Faden“, Lehrrede des Buddha, kanonische Schrift (jap. kyō 経 oder kyōten 経典)

Text

Der Begriff „sutra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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wurden daher kein weite·res Mal ins Japa·nische übersetzt.

In weiterer Folge nahm die Geschichte des Bud·dhis·mus in Japan jedoch einen anderen Verlauf als in China. Dort erwuchs dem Bud·dhis·mus vor allem in Gestalt des Daois·mus [Dōkyō (jap.) 道教 Daoismus, wtl. Lehre des Weges, chin. Daojiao; philosophisch-rel. Strömung Chinas; s.a. ] ein mächtiger Kon·kurrent: Auf Zeiten der staat·lichen Förde·rung folgten Zeiten des Nieder·gangs und sogar der Ver·folgung von Buddhisten. In Japan dagegen gelang es dem Bud·dhis·mus, bereits existie·rende Glau·bens·vor·stel·lungen fast voll·ständig zu absor·bieren. Auch wenn die Blüte·zeit des japa·nischen Bud·dhis·mus mit dem Beginn der Frühen Neuzeit (

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit) zu Ende ging und kon·kur·rierende Vor·stell·ungen in Form des Kon·fuzia·nismus [jukyō (jap.) 儒教 Konfuzianismus, Lehre des Konfuzius (Kong Zi oder Kong Fuzi); wtl. Lehre der Gelehrten] und des

Shintō 神道 (jap.)

Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami

Schulrichtung

Der Begriff „Shintō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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auf·tauchten, wurden Bud·dhisten — von den Anfän·gen im 6. Jh. und einer kurzen anti-bud·dhistischen Phase Ende des 19. Jahr·hun·derts einmal abge·sehen — in Japan nie verfolgt. Japa·nische bud·dhis·tische Tempel wurden im Lauf ihrer Ge·schichte gene·rell nicht von Anders·gläu·bigen, sondern ledig·lich von anderen buddhisti·schen Tempeln bedroht (s. Reli·gions·ge·schichte).

Heute ist der Buddhismus aus seinem ehe·maligen Kern·land Indien fast völlig ver·schwun·den, und auch in seiner „zweiten Heimat“ China stellt er nur eine reli·giöse Rich·tung unter vielen dar. Hin·gegen tritt er uns als Haupt·religion in den ehe·maligen Rand·ge·bie·ten der bud·dhisti·schen Ein·fluss·sphäre, in Süd·ost·asien, Tibet und Japan entgegen.

Anmerkungen

  1. Diese Angabe beruht auf jüngeren For·schungen des Indologen Heinz Bechert. Bechert zufolge starb Buddha hundert Jahre vor der Krönung König Ashokas (ca. 268 v.). Ähnliche Schät·zungen gehen davon aus, dass Buddha 30 bis 50 Jahre vor dem Indienfeldzug Alexanders des Großen (327–325 v.) verstarb. Da die bud·dhis·tische Hagio·graphie Buddha außer·dem einhellig ein Alter von achtzig Jahren zuschreibt, erhält man die Lebens·daten 450–370 v.u.Z. (Michaels 2011, S. 21–22).

  1. ^  
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    Gōzanze Myōō (skt. Trailokyavijaya) mit der charakteristischen mudra der Dämonenabwehr (Gōsanze-in).
    14. Jh. Kyōto National Museum, Saichō and Treasures of Tendai (Ausstellungskatalog) 2005, S. 165.
  2. ^  
    Vajrapani kusana2 hunt.jpg
    Darstellung der Unterwerfung der schwarzen Schlange in Rajgrha durch Buddha und Vajrapani.
    Kushana Periode, N-Indien, 1.–3.Jh. u.Z. Huntington Archive.
  3. ^  
    Coin of Kanishka I.jpg
    Goldmünze aus der Zeit König Kanishkas (ca. 127–163 u.Z.). Kanishka regierte die „goldene Zeit“ des Kushana Reichs, einer Dynastie aus Nordchina. Das Zentrum des Kushana Reiches befand sich allerdings in Gandhara im heutigen Pakistan und war stark vom Hellenismus geprägt. Das Kushana Reich war besonders wichtig für die Entwicklung der Seidenstraße, die China mit dem Mittelmeerraum verband. Zugleich war Kanishka ein großer Förderer des Buddhismus. Dies lässt sich auch an der vorliegenden Münze erkennnen. Auf einer Seite ist die Figur des Herrschers zu sehen, auf der anderen die Figur Buddhas. Die Münze ist in griechischen Buchstaben beschriftet, das Wort „Boddo“ (Buddha) ist deutlich zu erkennen.
    Kushana Reich. Wikimedia Commons.
  4. ^  
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    Hauptnische der berühmten Felsengrotten von Longmen (Drachentor), einem Zentrum der buddhistischen Felsskulptur. Die größte Nische stammt aus der Tang-Zeit, aus der Zeit der einzigen Kaiserin dieser Zeit, Wu Zetian (625–705), die ihrerseits eine große Förderin des Buddhismus war. Im Zentrum dieser Nische steht Buddha Vairocana, dessen individuelle Züge angeblich der Kaiserin nachempfunden sind. Jedenfalls repräsentiert die Statuengruppe einen Höhepunkt des chinesischen Buddhismus.
    China, Tang-Zeit, err. 672–676. Global Travel Authors, über Internet Archive.
  5. ^  
    Shaka muroji.jpg
    Eine Skulptur des Shaka Nyorai (skt. Shakyamuni) im Lotos-Sitz mit der für ihn typischen mudra „Fürchtet euch nicht“ — semui-in, segan-in. Die Statue zählt zu den „Nationalschätzen“ und befindet sich im alten Shingon-shū Tempel Murō-ji bei Nara.
    Heian-Zeit, 9. Jh. Bildquelle: Wakasa Haikai, (Blog) [Scan aus Nara no furudera to butsuzō, Mitsui Memorial Museum, 2010], über Internet Archive.