Ikonographie/Waechtergoetter: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 38: Zeile 38:
  
 
==Fūjin und Raijin==
 
==Fūjin und Raijin==
{{Sidebox|sidepage=Wind und Donner|fujin_33.jpg|w=140|Wind und Donner}}
+
{{Sidebox|sidepage=Wind und Donner|fujin_33.jpg|w=140|rahmen_h=180|Wind und Donner}}
 
Statt der oben erwähnten Niō können auch der Windgott ({{glossar:fuujin}}) und der Donnergott ({{glossar:raijin}}) am Ein·gang eines Tempels Wache stehen. Fūjin und Raijin werden auch als Fū-''ten'' und Rai-''ten'' be·zeich·net, was sie als Ab·kömmlinge der indischen Devas (''tenbu'') auszeichnet. Sie sind eng mit der Ver·ehrung des {{skt:Bodhisattva}} {{Glossar:Kannon}} verbunden. Als Wächter·ge·stalten findet man sie z.B. im Ein·gangs·tor des {{glossar:Sensouji}}, des Kannon-Tempels in Asakusa, Tokyo, das daher auch {{glossar:kaminarimon}}, Donner-Tor, ge·nannt wird. Auch in der Halle der tausend Tausend·armigen Kannon-Statuen in Kyoto ({{glossar:sanjuusangendou}}) sind zwei sehr schöne Bei·spiele dieser beiden Götter zu finden. Das berühmteste Wind-Donner·gott Paar ist aber auf einem Wand·schirm des {{glossar:edo}}-zeitlichen Künstlers Ogata Kōrin (1658–1716) abgebildet. Hier sind die beiden Götter erstmals als Hauptpersonen dargestellt.
 
Statt der oben erwähnten Niō können auch der Windgott ({{glossar:fuujin}}) und der Donnergott ({{glossar:raijin}}) am Ein·gang eines Tempels Wache stehen. Fūjin und Raijin werden auch als Fū-''ten'' und Rai-''ten'' be·zeich·net, was sie als Ab·kömmlinge der indischen Devas (''tenbu'') auszeichnet. Sie sind eng mit der Ver·ehrung des {{skt:Bodhisattva}} {{Glossar:Kannon}} verbunden. Als Wächter·ge·stalten findet man sie z.B. im Ein·gangs·tor des {{glossar:Sensouji}}, des Kannon-Tempels in Asakusa, Tokyo, das daher auch {{glossar:kaminarimon}}, Donner-Tor, ge·nannt wird. Auch in der Halle der tausend Tausend·armigen Kannon-Statuen in Kyoto ({{glossar:sanjuusangendou}}) sind zwei sehr schöne Bei·spiele dieser beiden Götter zu finden. Das berühmteste Wind-Donner·gott Paar ist aber auf einem Wand·schirm des {{glossar:edo}}-zeitlichen Künstlers Ogata Kōrin (1658–1716) abgebildet. Hier sind die beiden Götter erstmals als Hauptpersonen dargestellt.
 
{{Galerie1
 
{{Galerie1

Version vom 24. Januar 2013, 14:54 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Waechtergoetter.

Wächtergötter und andere gestrenge Herren

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Waechtergoetter.

Jedes religiöse Bauwerk in Japan, egal ob buddhistisch oder shinto·istisch, groß oder klein, bedarf zweier Wächter, die paar·weise links und rechts des Haupt·tores auf·ge·stellt sind. Sie halten böse Geister vom Heilig·tum fern und flößen den Gläubigen Respekt ein. Die Wächter bud·dhis·tischer Tempel gehören meist zur großen Gruppe der buddhistischen Devas, Schutz·götter mit indischem Ursprung (jap.

tenbu 天部 (jap.)

Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. deva)

Der Begriff „tenbu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 4ten O.jpg

, oder

-ten(jap.)

wtl. Himmel; Göttertitel für eine eine aus Indien übernommene Gottheit (skt. deva)

Der Begriff „-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

-ten steht für „Himmel“, ist im Buddhismus aber ein Titel für einen Gott, bzw. ein Über·setzungs·wort für skt.
deva देव (skt., m.)

„Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)

Der Begriff „deva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enma-ten.jpg
  • Enmaten enmao.jpg

, „Gott“). Viele dieser Devas sind aus·ge·sprochen kriegerisch. Sie erinnern ihrem Aus·sehen nach an die

myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Fudo toji.jpg

, stehen aber hier·archisch tiefer (d.h. sie sind nicht ganz so erleuchtet und nicht ganz so mächtig). Auch treten sie zumeist in Zweier-, Vierer- oder noch größeren Gruppen auf. Diese Gruppen·ge·bunden·heit verleiht den Tenbu einen militärischen Charakter, was sie wiederum besonders als Wächterfiguren prädestiniert.

Torwächter (Niō)

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Waechtergoetter.

Die Tempeltorwächter, denen man üblicherweise an den Eingängen großer Tempel be·gegnet, werden

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nio shitennoji.jpg
  • Fushimi inari romon.jpg
  • Nikko ngyo.jpg
  • Nio ninnaji2.jpg
  • Kongorikishi todaiji1.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Nio nikko.jpg
  • Nio shokoji kunisaki kaze.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Niomon ninnaji.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Nio tenshoji niigata.jpg
  • Nio horyuji.jpg
  • Drache kenninji un.jpg
  • Nio sokenji.jpg
  • Nio ryuunji.jpg
  • Nio hokusai.jpg
  • Nio koya.jpg
  • Kongorikishi todaiji2.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Nio zenkoji.jpg
  • Nio jinguji.jpg
  • Nio sanboin.jpg
  • Nio taiyuin.jpg
  • Nio dunhuang 9c.jpg
  • Yomeimon waechter.jpg

genannt, was wörtlich „barm·herzige Könige“ bedeutet. Trotz dieses Namens schauen sie stets finster und furcht·ein·flößend drein. Die meisten Niō sind mit einem ein·zackigen

vajra वज्र (skt., m.)

„Donnerkeil“, Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus (jap. kongō 金剛)

Gegenstand

Der Begriff „vajra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Vajra kongobuji.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Raigo ginko.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Arhat4 ryozen.jpg
  • Vajra tibet.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Ennogyoja skelett.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Kukai2.jpg

be·waffnet, der aussieht wie ein an beiden Enden an·ge·spitzter Spieß. Ein Vajra (jap.

kongō 金剛 (jap.)

skt. Vajra; „Diamant“, magische Waffe, Donnerkeil

Gegenstand

Der Begriff „kongō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kuukai2.jpg
  • Trailokavijaya.jpg
  • Vajra tibet.jpg

) ist eine Art magische Waffe. Von diesem Vajra leiten sich auch andere Be·zeich·nungen für die Tor·wächter ab, die besser zu ihrem Aus·sehen passen:

kongō rikishi 金剛力士 (jap.)

Buddhistische Wächterfigur, „Vajra-Kraftkerl“; Synonym Niō

Der Begriff „kongō rikishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

,

kongōshu 金剛手 (jap.)

Vajra-Hand, skt. Vajrapani; s.a. Niō

Der Begriff „kongōshu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, Kongō-ten oder Kongō-shin. Alle diese Namen bedeuten in etwa „Vajra-Gottheit“ und weisen auf die Ver·wandt·schaft dieser Tor·wächter mit dem „Leib·wächter“ des Buddha,

Vajrapāṇi वज्रपाणि (skt., m.)

„Vajrahand“, Vajraträger (jap. Kongōshu 金剛手)

Der Begriff „Vajrapani“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Shukongojin todaiji.jpg
  • Vajrapani herakles3.jpg
  • Vajrapani peace.jpg
  • Vajrapani gandhara.jpg
  • Vajrapani dunhuang.jpg
  • Vajrapani nepal 7cent metny.jpg
  • Gosanze mudra.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Vajrapani ajanta.jpg
  • Vajrapani kusana2 hunt.jpg
  • Vajrapani tibet 18cent.jpg
  • Vajrapani kashmir 8cent cle.jpg
  • Trailokavijaya.jpg
  • Sarnath kushan metny.jpg
  • Vajrapani india 8cent volke.jpg
hin.
vajra
Verschiedene Vajra (kongō) mit 5, 1 und 3 Zacken

A und HUM (agyō/ungyō)

Torwächter treten stets paarweise auf. In ihrer Darstellung gibt es immer einen kleinen, aber signifikanten Unter·schied: Einer hat den Mund geöffnet, der andere geschlossen. Der eine spricht nämlich gerade das Mantra „A“ aus, die erste Silbe des Sanskrit-Alphabets, der andere das Mantra „HUM“ (jap. un, bzw. n), die letzte Silbe. Zu·sammen ergeben die beiden

mantra मन्त्र (skt., n.)

Gebetsformel (jap. shingon 真言)

Ritus, Text

Der Begriff „mantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

a[h]um ("alpha und omega"), Anfang und Ende, die Ge·samt·heit aller Dinge. Die beiden Niō werden daher auch als

A-gyō 阿形 (jap.)

Bez. für einen Typ von Wächtergottheit (niō) mit geöffnetem Mund; wtl. „A-Form“ (Figur, die ein „A“ ausspricht); Gegenstück von UN-gyō; im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer aufbrausenden Geste (mudra) verbunden.

Bild

Der Begriff „A-gyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yasukuni komainu a.jpg
  • Shisa a.jpg
  • Komainu niku a.jpg
  • Komainu a mak.jpg
  • Kashii komainu a.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Unryu a fusuma kenninji.jpg
  • Karajishi Ninnaji.jpg
  • Koma kamakura2.jpg
  • Kongorikishi todaiji1.jpg
  • Drache kenninji.jpg
  • Komainu noda a.jpg
  • Nio dunhuang 9c.jpg
  • Nio jinguji.jpg

(A-Form) und

UN-gyō 吽形 (jap.)

wtl. „HUM-Form“; Figur, die das Sanskritzeichen „HUM“, jap. un, ausspricht, und daher mit geschlossenem Mund dargestellt wird; Gegenstück von A-gyō (offener Mund); im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer beruhigenden Geste (mudra) verbunden; s.a. niō

Bild

Der Begriff „UN-gyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nio dunhuang 9c.jpg
  • Shisa un.jpg
  • Kashii komainu un.jpg
  • Kongorikishi todaiji2.jpg
  • Unryu un fusuma kenninji.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Komainu ninnaji1.jpg
  • Komainu mak.jpg
  • Drache kenninji un.jpg
  • Nio jinguji.jpg
  • Nikko ngyo.jpg
  • Koma kamakura1.jpg
(HUM-Form) bezeichnet.

Die Vier Himmelskönige

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Waechtergoetter.

Die Gruppe der Vier Himmelskönige (

Shi-Tennō 四天王 (jap.)

wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet

Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 4ten N.jpg
  • Shitenno met.jpg
  • Nichiren mandala.jpg
  • Shotoku Taishi eden schlacht.jpg
  • Tamonten nara.jpg
  • 4ten S.jpg
  • Komokuten.jpg
  • Jikokuten.jpg
  • Shitenno jikkansho.jpg
  • 4ten W.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Zochoten.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • 4ten O.jpg

) repräsentiert die Himmelsrichtungen und bietet sich daher als Schutz vor Geistern aus allen Richtungen an. Dieser Aspekt wird in vielen Skulpturen deutlich, wo die Shitennō auf zu·sammen·getreten Dämonen stehen. Anführer der Himmels·könige ist

Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)

Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana

Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Bishamon zennishi.jpg
  • Mungo.jpg
  • Tohachi hanabusa.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Shoki heian.jpg
  • Shitenno jikkansho.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • 4ten N.jpg
  • Bishamon kamakura.jpg
  • Tamonten nara.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Bishamon familie.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Fukujin1777.jpg
  • Tohachi hokusai.jpg
  • Ema kagurazaka.jpg
  • Jinjataisho.jpg
  • Bishamonten hoshoin.jpg
  • Bishamonten 12jh.jpg
  • BishamonKuramadera.jpg
  • Tamonten todaiji.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Bishamon hekija.jpg

, alias Tamon-ten („der Alles Hörende“), der Hüter des Nordens. Er wird auch un·ab·hängig von den anderen Königen als Glücksgott verehrt.

Die Bezeichnung „Himmelskönig“ wird wie der japanische Tenno aus·ge·sprochen, aber mit anderen Zeichen ge·schrieben. In ganz Japan gibt es Tempel, Shitennō-ji oder Tennō-ji, in denen sie als Gruppe ver·ehrt werden. Auch der erste staatliche Tempel Japans, der

Shitennō-ji 四天王寺 (jap.)

buddh. Tempel im heutigen Ōsaka; zählt zusammen mit dem Asuka-dera zu den beiden ältesten Tempeln Japans (Gründung 593)

Tempel

Der Begriff „Shitennō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Torii shitennoji.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Shitennō-ji; s.a. Geo-Glossar
in Osaka (Gründung 593) war ihnen geweiht.

Obwohl die Vier Himmelskönige auf indische Devas zurückgehen, ist ihre ikono·graphische Dar·stel·lung stark von China geprägt. Sie tragen chinesische Rüstungen und ihr Gesicht hat die chinesische Symbol·farbe ihrer jeweiligen Richtung: Osten — grün, Süden — rot, Westen — weiß, Norden — schwarz. Vorlage:Galerie2

Shitenno.jpg
Die Vier Himmelskönige in einem ikonographischen Handbuch
Die Vier Himmelskönige (Shitennō) // Querbildrolle, tenbu (Papier, Farbe), Detail. Edo-Zeit; aus Zuzō-shō, 1702 // Bild © Ryūgoku University Library (letzter Zugriff: 2011/7) // Die Vier Himmelskönige (von rechts nach links: Osten = Jikoku-ten , Süden = Zōjō-ten, Norden = Tamon-ten, Westen = Kōmoku-ten) in einem ikonographischen Handbuch namens Zuzō-shō (auch Jukkan-shō oder Ejū-shō), hier in einer Kopie aus der Edo-Zeit. Das Werk enstand 1139 und gilt als eines der frühesten Standardwerke der buddhistischen Ikonographie Japans (s.a. Kopie aus der Kamakura-Zeit). Seltsamerweise dürfte dem Kopisten hier ein Fehler unterlaufen sein, denn neben Jikoku-ten, der ersten Figur von rechts, steht „sein Körper ist blaugrün (aoiro)“, während bei Zōjō-ten, der Figur daneben, steht „sein Körper ist rot“. Dies entspricht auch der Zuordnung der Farben zu den jeweiligen Himmelsrichtungen, auf der Abbildung sind die Farben jedoch vertauscht.

Der Vergleich zwischen dem traditionellen Handbuch für buddhistische Künstler und einem Set von tatsächlich ausgeführten Statuen zeigt, dass die grundsätzliche Erscheinungsform der Vier Könige — wie bei anderen buddhistischen Statuen auch — schon lange weitgehend standardisiert ist. Allerdings sind hinsichtlich der Attribute Varianten möglich. Kōmoku-ten (links) kann beispielsweise auch Pinsel und Papierrolle in den Händen halten. Der wichtigste der vier, Bishamon-ten, verfügt auch hinsichtlich seiner Darstellung über die meisten Varianten (siehe dazu die Sidepage Bishamon-ten).

Die Zwölf Generäle

Neben den Himmelskönigen gibt es noch eine andere kriegerische Tenbu-Truppe, die Zwölf Gött·lichen Generäle (

Jūni Shinshō 十二神将 (jap.)

Die Zwölf Göttlichen Generäle

Der Begriff „Jūni Shinshō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Tora tnm.jpg
  • I tnm.jpg
  • Ushi kannami.jpg
  • Uma.jpg
  • Hitsuji tnm.jpg
  • Tatsu tnm.jpg
  • Tori kofukuji.jpg
  • Saru tnm.jpg
  • Inu tnm.jpg
  • U.jpg

) des

Yakushi Nyorai 薬師如来 (jap.)

Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru

Buddha

Der Begriff „Yakushi Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Aniin middle.jpg
  • Yakushi fussohle.jpg
  • Nokogiri daibutsu2.jpg

. Ähnlich wie die Vier Könige stehen auch die Zwölf Generäle mit kosmologischen und astrologischen Kategorien Verbindung. So wurde zum Beispiel jedem General eines der Zwölf Tierkreiszeichen zugeordnet. Auch in dieser Gruppe spielt Bishamon-ten die Rolle eines Anführers, allerdings unter einem weiteren seiner Beinamen, Kubira Taishō.

Fūjin und Raijin

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Waechtergoetter.

Statt der oben erwähnten Niō können auch der Windgott (

Fūjin 風神 (jap.)

Windgott; auch Fū-ten; kann sowohl buddhistisch als auch shintōistisch verehrt werden

Der Begriff „Fūjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fujin raijin korin.jpg
  • Kaminarimon shucho.jpg
  • Fujin kyosai.jpg
  • Fujin 33.jpg
  • Fujin sotatsu.jpg
  • Fujin ogata.jpg
  • Fujin kuniyoshi.jpg

) und der Donnergott (

Raijin 雷神 (jap.)

Donnergott; auch Rai-ten

Der Begriff „Raijin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Raijin kyosai boston.jpg
  • Kappa und Donner.jpg
  • Fujin raijin korin.jpg
  • Kaminarimon shucho.jpg
  • Donner sotatsu2.jpg
  • Kitanotenjin engi metny.jpg
  • Raijin ogata.jpg
  • Raijin kuniyoshi.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Raijin kyosai.jpg
  • Kanameishi2.jpg
  • Raijin 33.jpg
  • Raijin sotatsu.jpg

) am Ein·gang eines Tempels Wache stehen. Fūjin und Raijin werden auch als Fū-ten und Rai-ten be·zeich·net, was sie als Ab·kömmlinge der indischen Devas (tenbu) auszeichnet. Sie sind eng mit der Ver·ehrung des

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daihannyakyo.jpg
  • Shukuyo.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg
  • Maitreya koryuji.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Jizo sokujoin.jpg
  • Paranirvana dunhuang.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Seokguram.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Arima harunobu.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Koyasu kannon.jpg
  • Nyoirin jukkansho.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Nyoirin kannon.jpg
  • Sendai kannon.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Yumedono2.jpg
  • Byakue kannon.jpg
  • Sanjusangendo.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Hyakushaku kannon.jpg
  • Guanyin 12c.jpg
  • Koya kannon.jpg
  • Sanjusangendo2.jpg
  • Hokekyo 25.jpg
  • Fujin 33.jpg
  • Kannon fresco horyuji.jpg
  • Bato kamuriki.jpg
  • Yokawa kannon.jpg
  • Senju kannon.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Mantoe kannon.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Juichimen kannon.jpg
  • Maria kannon.jpg
  • Hiroshige asakusa fischer.jpg
  • Nyoirin kannon 14c.jpg
  • Ofuna kannon.jpg

verbunden. Als Wächter·ge·stalten findet man sie z.B. im Ein·gangs·tor des

Sensō-ji 浅草寺 (jap.)

bekannter Tempel in Tōkyō; auch: Asakusa-dera

Tempel

Der Begriff „Sensō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Asakusa hondo2.jpg
  • Asakusa kinryu2.jpg
  • Kaminarimon 2019.jpg
  • Asakusa koro1.jpg
  • Asakusa kusakabe.jpg
  • Asakusa koro.jpg
  • Asakusa jinja.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Asakusa kinryu.jpg
  • Asakusa shogatsu2.jpg
  • Asakusa shogatsu.jpg
  • Kaminari.jpg
  • Asakusa hondo.jpg
  • Asakusa Eisen.jpg
  • Kaminarimon shucho.jpg
  • Kaminarimon hiroshige.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Sensō-ji; s.a. Geo-Glossar

, des Kannon-Tempels in Asakusa, Tokyo, das daher auch

Kaminari-mon 雷門 (jap.)

Kaminari-mon, wtl. Donnertor; Haupttor des Sensō-ji in Tōkyō

Tempel

Der Begriff „Kaminari-mon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kaminarimon 2019.jpg
  • Asakusa Eisen.jpg
  • Kaminarimon hiroshige.jpg
  • Kaminari.jpg
  • Kaminarimon shucho.jpg
  • Kaminarimon.jpg
  • Kaminarimon2.jpg

, Donner-Tor, ge·nannt wird. Auch in der Halle der tausend Tausend·armigen Kannon-Statuen in Kyoto (

Sanjūsangen-dō 三十三間堂 (jap.)

33 Klafter Halle; Kannon-Tempelhalle in Kyōto; offizieller buddhistischer Tempelname: Rengeō-in

Tempel

Der Begriff „Sanjūsangen-dō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Sanjusangendo2.jpg
  • Senju kannon.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Sanjūsangen-dō; s.a. Geo-Glossar

) sind zwei sehr schöne Bei·spiele dieser beiden Götter zu finden. Das berühmteste Wind-Donner·gott Paar ist aber auf einem Wand·schirm des

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Nikko karamon.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-zeitlichen Künstlers Ogata Kōrin (1658–1716) abgebildet. Hier sind die beiden Götter erstmals als Hauptpersonen dargestellt. Vorlage:Galerie1

Weitere Tenbu-Gottheiten

Eine Sonderstellung unter den Deva-Gottheiten nimmt

Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Enma china13jh.jpg
  • Enma gericht1.jpg
  • Juo mak 05.jpg
  • Enma kyosai.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Enma schreiber.gif
  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Enmaten tnm.jpg
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Rokudoe enma1.jpg
  • Enmaten enmao.jpg

(skt.

Yama यमराज (skt., m.)

Gottheit der Unterwelt und des Todes (jap. Enma 閻魔)

Der Begriff „Yama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Yama dharmaraja.jpg
  • Yama und savitri.jpg

), der Oberste Richter der Unter·welt ein. Er be·herrscht einen dem chinesischen Be·amten·staat nach·empfundenen Gerichts·hof, der nach dem Ableben eines Menschen über dessen nächste Wieder·geburt entscheidet. Auf ihn wird im Kapitel „Mythen“, Jenseits·vorstellungen genauer eingegangen.

Daneben umfasst die Kategorie der Devas eine ganze Reihe weiblicher Gott·heiten, bei·spiels·weise

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Benzaiten muromachi.jpg
  • Benten gakutei.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Enoshima hiroshige2.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Bentendo inokashira.jpg
  • Benzaiten.jpg
  • Enoshima hadaka4 wada.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Enoshima hiroshige.jpg
  • Hadaka benten.jpg
  • Benzaiten keisei.jpg
  • Chikubushima benten2.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Benzaiten tosa.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Enoshima ema.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg

. Sie wirken auf modernen Statuen meist mild und betont weiblich, im japanischen Mittel·alter konnten aber auch sie — ähnlich wie ihre Vor·gänger·innen im indischen Buddhismus — höchst un·heim·liche und martialische Erscheinungsformen annehmen.

Viele Deva-Gottheiten bekamen innerhalb des japanischen Pantheons eine Be·deutung zu·ge·sprochen, die weit über ihre Rolle im bud·dhis·tischen Kanon hin·aus·geht. Sie erfuhren Einzel·kulte, bekamen eigene Tempel und wurden schließ·lich soweit an die ein·heimischen Götter (

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Baozhi heian.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg

) an·ge·glichen, dass sie heute auch in Shinto Schreinen ver·ehrt werden. Diesem Phänomen ist die folgende Seite der Glücksgötter gewidmet.