Ikonographie/Gluecksgoetter/Hotei: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Textersetzung - „\{\{[wW]maxX“ durch „{{w500 |max=1“)
 
(47 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{titel | Hotei (Budai), der Lachende Buddha }}
+
{{titel  
{{wmaxX
+
| Budai, der Lachende Buddha  
 +
}}
 +
Um das Jahr 900 lebte in China der sagenumwobene Bettelmönch {{g|Qici}}, besser bekannt unter seinem Spitznamen {{g|Budai}} („Jutesack“; auch Pu-tai; jap. {{g|Hotei}}). Budai war missgestaltet und dickbäuchig, stotterte und schlief ein, wo immer er hinfiel. Aber er war auch magisch begabt. Auf seinem Körper blieb der Schnee nicht liegen und er konnte den Regen und andere Dinge vorhersagen. Er war mit jeder Nahrung zufrieden, nahm dankbar alle Spenden, die man ihm gab, und hortete sie in seinem Sack. Er soll 916, nach einer anderen Version zwischen 901 und 904, gestorben sein.<ref>Muller, DDB, [http://www.buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?q=%E5%B8%83%E8%A2%8B 布袋 (Budai)] (2022/8/1).</ref>
 +
 
 +
{{w500 |max=1
 
|budai.jpg  
 
|budai.jpg  
 
|Budai (Hotei), chinesische Felsskulptur, Hangzhou  
 
|Budai (Hotei), chinesische Felsskulptur, Hangzhou  
Zeile 6: Zeile 10:
 
| top= -100
 
| top= -100
 
| ref=1 }}  
 
| ref=1 }}  
{{fl|U}}m das Jahr 900 lebte in China der sagen·um·wobene Bettel·mönch Qici, besser bekannt unter seinem Spitz·namen {{glossar:Budai}} („Jutesack“; auch Pu-tai; jap. {{Glossar:Hotei}}). Budai war miss·ge·staltet und dick·bäuchig, stotterte und schlief ein, wo immer er hin·fiel. Aber er war auch magisch be·gabt. Auf seinem Körper blieb der Schnee nicht liegen und er konnte den Regen und andere Dinge vor·her·sagen. Er war mit jeder Nahrung zu·frie·den, nahm dankbar alle Spen·den, die man ihm gab, und hortete sie in seinem Sack. Er soll 916, nach einer anderen Version zwischen 901 und 904, ge·stor·ben sein.<ref name=ddb>''Digital Dictionary of Buddhism'', [http://www.buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?q=%E5%B8%83%E8%A2%8B 布袋 (Budai)] (2012-08-21)</ref>
 
 
 
== Budai und Maitreya ==
 
== Budai und Maitreya ==
  
 
{{Zitat  
 
{{Zitat  
 
|text=
 
|text=
Oh Maitreya, wahrer Maitreya! Du besitzt unzählige Formen. <br /> Du zeigst Dich beständig den Menschen, aber die Menschen erkennen Dich nicht.  <ref >Aus der hagiographischen Sammlung ''Fozu tongji'' 佛祖統紀 (13. Jh.), zitiert nach ''Digital Dictionary of Buddhism'', [http://www.buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?q=%E5%B8%83%E8%A2%8B 布袋 (Budai)] (2012-08-21)</ref>
+
Oh Maitreya, wahrer Maitreya! Du besitzt unzählige Formen. <br /> Du zeigst Dich beständig den Menschen, aber die Menschen erkennen Dich nicht.  <ref >Aus der hagiographischen Sammlung ''Fozu tongji'' 佛祖統紀 (T. 2035, 13. Jh.), zitiert nach Muller, DDB, [http://www.buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?q=%E5%B8%83%E8%A2%8B 布袋 (Budai)] (2022/8/1)</ref>
 
}}
 
}}
  
Dieses Loblied auf {{skt:Maitreya}} soll von Budai stammen.  
+
Dieses Loblied auf {{s|Maitreya}} soll von Budai stammen.  
Maitreya (jap. {{Glossar:Miroku}}) war schon im indischen, vor allem aber im chine·sischen Buddhis·mus eine Art Messias-Figur (vgl. [[Ikonographie/Dainichi/Daibutsu| Der Große Buddha von Leshan]]). Als {{skt:Bodhisattva}} der neunten Stufe residiert er im {{skt:Tushita}}-Himmel, dem vierten und höchsten Himmel der [[Ikonographie/Waechtergoetter | Devas]], in dem alle {{skt:buddha|Buddhas}} vor ihrer letzten Wieder·geburt leben. Am Ende des gegen·wärtigen Welt·zeit·alters soll er die 10. Stufe, also die voll·endete Bud·dha·schaft erlangen und dabei alle, die an ihn glauben, er·retten. Deshalb wird er auch als „Buddha der Zukunft“ apostro·phiert.
+
Maitreya (jap. {{g|Miroku}}) war schon im indischen, vor allem aber im chinesischen Buddhismus eine Art Messias-Figur (vgl. [[Essays/Daibutsu_Statuen| Der Große Buddha von Leshan]]).
 +
Er residiert im {{s|Tushita}}-Himmel, dem vierten und höchsten Himmel der indischen Götter ({{s|deva}}), wo er als {{s|Bodhisattva}} der neunten Stufe auf seine Wiedergeburt als {{s|buddha|Buddha}} wartet. Dies wird am Ende des derzeitigen Weltzeitalters der Fall sein und zur Erleuchtung aller führen, die an Maitreya geglaubt haben. Deshalb wird Maitreya auch als „Buddha der Zukunft“ apostrophiert.  
  
{{w500|rahmen_h=500
+
{{w500|rh=500
 
|miroku_kamakura_obama.jpg
 
|miroku_kamakura_obama.jpg
 
|Bodhisattva Maitreya (jap. Miroku) in orthodoxer Erscheinungsform (Kamakura Zeit)
 
|Bodhisattva Maitreya (jap. Miroku) in orthodoxer Erscheinungsform (Kamakura Zeit)
Zeile 24: Zeile 27:
 
}}
 
}}
  
Budais Vers enthält jedoch die Botschaft, dass es gar nicht nötig ist, so lange zu warten, da Maitreya im Grunde schon über·all zu·ge·gen ist. Es kommt nur darauf an, dies auch zu er·kennen. Viel·leicht ist dieser dem Budai zu·ge·schrie·bene Gedanke auch der Grund, warum man ihn selbst im Lauf der Zeit als Inkarna·tion des Bodhi·sattva Maitreya ansah. In jedem Fall mahnt die Legende des Budai, nicht vor·schnell nach dem äußeren An·schein zu ur·teilen und weist da·rauf·hin, dass gerade die ein·fachsten Mönche am ehesten dem Ideal des Buddha ent·sprechen. Diese Idee findet man auch im chinesi·schen [[Ikonographie/Heilige/16 Rakan|Arhat-Kult]], der viele Be·rührungs·punkte mit der Budai-Legende aufweist.
+
Budais Vers enthält jedoch die Botschaft, dass es gar nicht nötig ist, so lange zu warten, da Maitreya im Grunde schon überall zugegen ist. Es kommt nur darauf an, dies auch zu erkennen. Vielleicht ist dieser dem Budai zugeschriebene Gedanke auch der Grund, warum man ihn selbst im Lauf der Zeit als Inkarnation des Bodhisattva Maitreya ansah. In jedem Fall mahnt die Legende des Budai, nicht vorschnell nach dem äußeren Anschein zu urteilen und weist daraufhin, dass gerade die einfachsten Mönche am ehesten dem Ideal des Buddha entsprechen. Diese Idee findet man auch im chinesischen {{s|Arhat}}-Kult, der viele Berührungspunkte mit der Budai-Legende aufweist (s. den Essay {{showTitel|Essays/Arhats}}).
  
 
== Budai/ Hotei im Zen Buddhismus==  
 
== Budai/ Hotei im Zen Buddhismus==  
  
Der Kult des Budai wurde vor allem durch den [[Geschichte/Zen | Chan/Zen]] Bud·dhis·mus maß·geb·lich vor·an ge·trieben. Er fand in Budai jene „aus·ge·flippte“, welt·ab·ge·wandte Exzentrik, die auch im {{g|doukyou2|Daoismus}} ver·ehrt wird und die uns in ver·schie·denen legen·dären Figuren des Chan/Zen be·gegnet. {{g|Katsushikahokusai}} hat in seinen Manga diese Verehrung satirisch überspitzt dar·gestellt, indem er Hotei als ver·fetteten Tempel·gott auf dem Stuhl eines Zen-Abtes portraitiert.
+
Der Kult des Budai wurde vor allem durch den [[Geschichte/Zen | Chan/Zen]] Buddhismus maßgeblich voran getrieben. Er fand in Budai jene „ausgeflippte“, weltabgewandte Exzentrik, die auch im {{g|doukyou2|Daoismus}} verehrt wird und die uns in verschiedenen legendären Figuren des Chan/Zen begegnet.
  
{{w500|rahmen_h=345
+
{{w500|rh=345
 
|hotei_manpukuji.jpg
 
|hotei_manpukuji.jpg
 
|Hotei Statue des Zen Tempels Manpuku-ji, Kyōto
 
|Hotei Statue des Zen Tempels Manpuku-ji, Kyōto
 
| ref=1
 
| ref=1
 
}}
 
}}
 +
 +
{{g|Katsushikahokusai}} hat in seinen Manga die besondere Verehrung Hoteis im Zen satirisch überspitzt dargestellt, indem er Hotei als verfetteten Tempelgott auf dem Stuhl eines Zen-Abtes portraitiert:
 +
{{w500|rh=345
 +
|zenshu no garanjin.jpg
 +
|Hotei als Tempelgott des Zen (''Zen-shū no garan-jin'')
 +
| caption= Satirische Darstellung von Katsushika Hokusai, ''Hokusai manga'', Band 5 (1816)
 +
| hell= hell
 +
| ref=1
 +
}}
 
   
 
   
Die Figur des dick·bäuchigen „Lachenden Buddhas“ ist aber weit über den {{g|Zen}} hinaus Be·stand·teil der Volks·religion in China und Japan ge·worden. In China wirbt Budai in Restau·rants um Kunden, in Japan hat Hotei die kon·fessio·nellen Grenzen zum Shintō über·schritten, und wird im Ensemble der Sieben Glücks·götter ({{g|shichifukujin}}) auch als eine Art {{Glossar:Kami}} verehrt.
+
Die Figur des dickbäuchigen „Lachenden Buddhas“ ist aber weit über den {{g|Zen}} hinaus Bestandteil der Volksreligion in China und Japan geworden. In China wirbt Budai in Restaurants um Kunden, in Japan hat Hotei die konfessionellen Grenzen zum Shintō überschritten, und wird im Ensemble der Sieben Glücksgötter ({{g|shichifukujin}}) auch als eine Art {{g|Kami}} verehrt. Sein dicker Bauch gepaart mit der ihm zugeschriebenen Kinderfreundlichkeit macht ihn darüber hinaus zu einem idealen „Streichel-Buddha“ ({{gb|nadebotoke}}).
  
{{wmax2 |rh=220
+
== Hotei als Glücksgott ==
| hotei_kamakura.jpg |lr1=-10
+
| hotei_yamadera.jpg|right2=-30|left2=-20
+
{{w502 |rh=290
 +
| hotei_kamakura.jpg |l1=-80|r1= -80 | t1= -3
 +
| hotei_masanobu.jpg |lr2=-5 |t2= -140
 
| Hotei Skulptur aus Stein
 
| Hotei Skulptur aus Stein
 +
| Hotei, Muromachi-Zeit
 +
| ref=1
 +
}}
 +
{{w500
 +
| hotei_yamadera.jpg
 
| Hotei als „Streichelbuddha“
 
| Hotei als „Streichelbuddha“
 
| ref=1
 
| ref=1
 
}}
 
}}
 
+
{{w502 |top2=-10|rh=320
== Bert Brechts Budai ==
 
 
 
Es ist erstaunlich, dass der Dichter {{g|Bertoltbrecht}}, der sich ja häufig in eklektischer Manier fernöstlicher Stoffe bediente, in Budai einen Verwandten seines Baal erkannte, ein asozialer Frauenheld, den er in seinem Frühwerk als Bürgerschreck verherrlicht hatte. Brecht charakterisierte Budai (in Assoziation mit Baal) im Jahr 1954 folgendermaßen:
 
{{zitat|text=
 
Es gibt eine chinesische Figur, meist fingerlang, aus Holz geschnitzt und zu Tausenden auf den
 
Markt geworfen, darstellend den kleinen dicken Gott des Glücks, der sich wohlig
 
streckt. Dieser Gott sollte, von Osten kommend, nach einem großen Krieg in die
 
zerstörten Städte einziehen und die Menschen dazu bewegen wollen, für ihr
 
persönliches Glück und Wohlbefinden zu kämpfen. Er sammelt Jünger verschiedener
 
Art und zieht sich die Verfolgung der Behörden auf den Hals, als einige von ihnen zu
 
lehren anfangen, die Bauern müßten Boden bekommen, die Arbeiter die Fabriken
 
übernehmen, die Arbeiter- und Bauernkinder die Schulen erobern. Er wird verhaftet
 
und zum Tod verurteilt. Und nun probieren die Henker ihre Künste an dem kleinen
 
Glücksgott aus. Aber die Gifte, die man ihm reicht, schmecken ihm nur, der Kopf,
 
den man ihm abhaut, wächst sofort nach, am Galgen vollführt er einen mit seiner
 
Lustigkeit ansteckenden Tanz usw. usw. ''Es ist unmöglich, das Glücksverlangen der Menschen ganz zu töten.''<ref>Aus "Bei Durchsicht meiner ersten Stücke" in Bertolt Brecht: ''Frühe Stücke'', München 1962, S.8 </ref>
 
}}
 
Mir ist nicht klar, auf welche Umstände oder Quellen sich Brecht hier bezieht, aber die sozial-revolutionäre Komponente, die Brecht im bedingungslosen Glücksverlangen des kleinen dicken Gottes entdeckt, mag vielleicht in den frühen Tagen der Budai-Verehrung tatsächlich eine Rolle gespielt haben. Es sind dies Aspekte, die bei längerer Beschäftigung mit dem stereotypen Lächeln der Glücksgötter leicht übersehen werden.
 
 
== Bilder ==
 
 
{{w502 |top2=-10|rahmen_h=320
 
 
| happy-hotei_2070.jpg  
 
| happy-hotei_2070.jpg  
 
| putai.jpg  
 
| putai.jpg  
Zeile 74: Zeile 71:
 
| ref=1
 
| ref=1
 
}}
 
}}
{{w500|w=660|left=-80|top=-10
+
{{w500|lr=-80|top=-10|rh= auto| b=-10
 
| hotei_hokusai_ca1810.jpg
 
| hotei_hokusai_ca1810.jpg
 
| Hotei auf einem Fächerbild von Hokusai, um 1810
 
| Hotei auf einem Fächerbild von Hokusai, um 1810
Zeile 80: Zeile 77:
 
| hell= hell
 
| hell= hell
 
}}
 
}}
{{w502 |top2=-30
+
{{w502 |top2=-30| rh= 300
 
| hotei_muromachi.jpg
 
| hotei_muromachi.jpg
 
| hotei_yoshitoshi.jpg
 
| hotei_yoshitoshi.jpg
Zeile 94: Zeile 91:
 
| ref=1
 
| ref=1
 
}}
 
}}
{{w500|rahmen_h=345
+
 
|zenshu no garanjin.jpg
+
== Epilog: Brechts Budai ==
|Hotei als Tempelgott des Zen (''Zen-shū no garan-jin'')
+
 
| caption= Satirische Darstellung von Katsushika Hokusai, ''Hokusai manga'', Band 5 (1816)
+
Es ist erstaunlich, dass {{g|brechtbertolt}}, der sich ja häufig in eklektischer Manier fernöstlicher Stoffe bediente, in Budai einen Verwandten seines Baal erkannte, ein asozialer Frauenheld, den er in seinem Frühwerk als Bürgerschreck verherrlicht hatte. Dies ist der ''Durchsicht meiner ersten Stücke'' (1954) zu entnehmen, wo der abgeklärte  Brecht den chinesischen Glücksgott folgendermaßen charakterisiert:
| hell= hell
+
{{zitat|text=
| ref=1
+
Es gibt eine chinesische Figur, meist fingerlang, aus Holz geschnitzt und zu Tausenden auf den
 +
Markt geworfen, darstellend den kleinen dicken Gott des Glücks, der sich wohlig
 +
streckt. Dieser Gott sollte, von Osten kommend, nach einem großen Krieg in die
 +
zerstörten Städte einziehen und die Menschen dazu bewegen wollen, für ihr
 +
persönliches Glück und Wohlbefinden zu kämpfen. Er sammelt Jünger verschiedener
 +
Art und zieht sich die Verfolgung der Behörden auf den Hals, als einige von ihnen zu
 +
lehren anfangen, die Bauern müßten Boden bekommen, die Arbeiter die Fabriken
 +
übernehmen, die Arbeiter- und Bauernkinder die Schulen erobern. Er wird verhaftet
 +
und zum Tod verurteilt. Und nun probieren die Henker ihre Künste an dem kleinen
 +
Glücksgott aus. Aber die Gifte, die man ihm reicht, schmecken ihm nur, der Kopf,
 +
den man ihm abhaut, wächst sofort nach, am Galgen vollführt er einen mit seiner
 +
Lustigkeit ansteckenden Tanz usw. usw. ''Es ist unmöglich, das Glücksverlangen der Menschen ganz zu töten.''<ref>Aus „Bei Durchsicht meiner ersten Stücke“ in Bertolt Brecht: ''Frühe Stücke'', München 1962, S.8 </ref>
 
}}
 
}}
{{ Verweise
+
Mir ist nicht klar, auf welche Umstände oder Quellen sich Brecht hier bezieht, aber die sozial-revolutionäre Komponente, die Brecht im bedingungslosen Glücksverlangen des kleinen dicken Gottes entdeckt, mag in den frühen Tagen der Budai-Verehrung tatsächlich eine Rolle gespielt haben. Zumindest ist bekannt, dass sich um Budais alter ego, Maitreya, bereits im frühen siebenten Jahrhundert militante buddhistische Protestbewegungen bildeten, die erst nach blutigen Militäreinsätzen niedergeschlagen werden konnten. Und schließlich setzt sich auch Budai in den zitierten chinesischen Legenden über alle Gesetze und Klassenschranken hinweg. Dieses revolutionäre Potential ist ein Aspekt, der bei längerer Beschäftigung mit dem stereotypen Lächeln der Glücksgötter leicht in Vergessenheit gerät.
|links_ue= Quellen
+
 +
{{w500|rh=auto
 +
|Budai_merkel.jpg
 +
|Budai und Merkel
 +
| caption= Auch Angela Merkel vermochte bisweilen wie Budai zu lachen.
 +
|ref=1
 +
}}{{Verweise
 +
|thisway=  
 
| links=
 
| links=
* Charles Muller (Hg.) [http://www.buddhism-dict.net/ddb/ ''Digital Dictionary of Buddhism''] (seit 1995) [login als „guest“]
+
* Charles Muller (Hg.) [http://www.buddhism-dict.net/ddb/ DDB] (''Digital Dictionary of Buddhism'', seit 1995) [login als „guest“]
|update= Sept. 2016
+
|update= 2022/8/1
 
}}
 
}}
 
{{ThisWay}}{{Styles}}
 

Aktuelle Version vom 9. Januar 2023, 17:46 Uhr

Budai, der Lachende Buddha

Um das Jahr 900 lebte in China der sagenumwobene Bettelmönch Qici [Qici (chin.) 契此 chin. Bettelmönch aus dem 10. Jh., besser bekannt unter seinem Spitznamen Budai, „Jutesack“ (jap. Hotei)], besser bekannt unter seinem Spitznamen Budai [Budai (chin.) 布袋 chinesischer Mönch (10. Jh.); gilt als Inkarnation von Bodhisattva Maitreya; jap. Hotei] („Jutesack“; auch Pu-tai; jap. Hotei [Hotei (jap.) 布袋 Glücksgott; Manifestation von Bodhisattva Maitreya; chin. Budai]). Budai war missgestaltet und dickbäuchig, stotterte und schlief ein, wo immer er hinfiel. Aber er war auch magisch begabt. Auf seinem Körper blieb der Schnee nicht liegen und er konnte den Regen und andere Dinge vorhersagen. Er war mit jeder Nahrung zufrieden, nahm dankbar alle Spenden, die man ihm gab, und hortete sie in seinem Sack. Er soll 916, nach einer anderen Version zwischen 901 und 904, gestorben sein.1

Budai.jpg
1 Budai (Hotei), chinesische Felsskulptur, Hangzhou
Die berühmteste Statue der Feilaifeng-Felsskulpturen an einem der ältesten Tempel Chinas, dem Chan (Zen) Tempel der Ruhenden Seele (Lingyin Tempel) in Hangzhou. Budai (Maitreya, Buddha der Zukunft) ist hier inmitten der Sechzehn Arhats dargestellt (die bis zu seinem Erscheinen auf Erden nicht ins Nirvana eintreten dürfen). Die Statue belegt, dass die Ikonographie des Budai/ Hotei schon seit dem 13. Jahrhundert mehr oder weniger gleichbleibend überliefert wird.
Südliche Song-Zeit, 1126–1279. Bernhard Scheid, flickr, 2009.

Budai und Maitreya

Oh Maitreya, wahrer Maitreya! Du besitzt unzählige Formen.
Du zeigst Dich beständig den Menschen, aber die Menschen erkennen Dich nicht. 2

Dieses Loblied auf Maitreya [Maitreya (skt.) मैत्रेय „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)] soll von Budai stammen. Maitreya (jap. Miroku [Miroku (jap.) 弥勒 Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“]) war schon im indischen, vor allem aber im chinesischen Buddhismus eine Art Messias-Figur (vgl. Der Große Buddha von Leshan). Er residiert im Tushita [Tuṣita (skt.) तुषित höchster Himmel im indisch-buddhistischen Pantheon (jap. Tosotsu-ten 兜率天)]-Himmel, dem vierten und höchsten Himmel der indischen Götter (deva [deva (skt.) देव „Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)]), wo er als Bodhisattva [Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)] der neunten Stufe auf seine Wiedergeburt als Buddha [Buddha (skt.) बुद्ध „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)] wartet. Dies wird am Ende des derzeitigen Weltzeitalters der Fall sein und zur Erleuchtung aller führen, die an Maitreya geglaubt haben. Deshalb wird Maitreya auch als „Buddha der Zukunft“ apostrophiert.

Miroku kamakura obama.jpg
2 Bodhisattva Maitreya (jap. Miroku) in orthodoxer Erscheinungsform (Kamakura Zeit)
Bodhisattva Maitreya hier in orthodoxer Erscheinungsform.
Kamakura-Zeit. Wakasa Obama no dejitaru bunkazai.

Budais Vers enthält jedoch die Botschaft, dass es gar nicht nötig ist, so lange zu warten, da Maitreya im Grunde schon überall zugegen ist. Es kommt nur darauf an, dies auch zu erkennen. Vielleicht ist dieser dem Budai zugeschriebene Gedanke auch der Grund, warum man ihn selbst im Lauf der Zeit als Inkarnation des Bodhisattva Maitreya ansah. In jedem Fall mahnt die Legende des Budai, nicht vorschnell nach dem äußeren Anschein zu urteilen und weist daraufhin, dass gerade die einfachsten Mönche am ehesten dem Ideal des Buddha entsprechen. Diese Idee findet man auch im chinesischen Arhat [Arhat (skt.) अर्हत् buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)]-Kult, der viele Berührungspunkte mit der Budai-Legende aufweist (s. den Essay Arhats in China und Japan).

Budai/ Hotei im Zen Buddhismus

Der Kult des Budai wurde vor allem durch den Chan/Zen Buddhismus maßgeblich voran getrieben. Er fand in Budai jene „ausgeflippte“, weltabgewandte Exzentrik, die auch im Daoismus [Dōkyō (jap.) 道教 Daoismus, wtl. Lehre des Weges, chin. Daojiao; philosophisch-rel. Strömung Chinas; s.a. ] verehrt wird und die uns in verschiedenen legendären Figuren des Chan/Zen begegnet.

Hotei manpukuji.jpg
3 Hotei Statue des Zen Tempels Manpuku-ji, Kyōto
Skulptur des Hotei/Maitreya im Manpuku-ji, dem Haupttempel des Ōbaku-Zen.
Kaiseikun, Panoramio 2006, über Internet Archive.

Katsushika Hokusai [Katsushika Hokusai (jap.) 葛飾北斎 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] hat in seinen Manga die besondere Verehrung Hoteis im Zen satirisch überspitzt dargestellt, indem er Hotei als verfetteten Tempelgott auf dem Stuhl eines Zen-Abtes portraitiert:

Zenshu no garanjin.jpg
4 Hotei als Tempelgott des Zen (Zen-shū no garan-jin)
Hotei, hier als Tempelgott des Zen. Satirische Darstellung.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Bibliothèque de l'Institut National d'Histoire de l'Art.
Satirische Darstellung von Katsushika Hokusai, Hokusai manga, Band 5 (1816)

Die Figur des dickbäuchigen „Lachenden Buddhas“ ist aber weit über den Zen [Zen (jap.) chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus] hinaus Bestandteil der Volksreligion in China und Japan geworden. In China wirbt Budai in Restaurants um Kunden, in Japan hat Hotei die konfessionellen Grenzen zum Shintō überschritten, und wird im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin [Shichi Fukujin (jap.) 七福神 Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft]) auch als eine Art kami [kami (jap.) Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō] verehrt. Sein dicker Bauch gepaart mit der ihm zugeschriebenen Kinderfreundlichkeit macht ihn darüber hinaus zu einem idealen „Streichel-Buddha“ (nadebotoke).

Hotei als Glücksgott

Hotei kamakura.jpg
5 Hotei Skulptur aus Stein
Nicht zufällig findet sich auch diese volkstümliche Darstellung Hoteis in einem der großen Zen-Tempel Kamakuras. Sein glücksbringender Bauch und auch der Finger, der eigentlich auf den Mond zeigen sollte, sind merklich abgegriffen.
Bernhard Scheid, 2007.
Hotei masanobu.jpg
6 Hotei, Muromachi-Zeit
Ein besonders freundlicher Hotei, dessen Bauch durch seinen Sack ausbalanciert wird. Sein äußeres Erscheinungsbild (gedrungene Statur, dicker Bauch, fleischige Ohrläppchen, ...) ähnelt bereits den Sieben Glücksgöttern (Shichi Fukujin), deren Kombination etwa zur gleichen Zeit (15. oder 16. Jahrhundert) erstmals als Bildmotiv auftaucht.
Werk von Kanō Masanobu (1434–1530). Muromachi-Zeit. Awakenings, Zen Painting in Medieval Art.
Hotei yamadera.jpg
7 Hotei als „Streichelbuddha“
Hotei, hier mit Kindern. Bekannter „Streichel-Buddha“ (nadebotoke): Wie man sieht, trägt insbesondere sein Bauch Spuren häufigen Streichelns.
Izumi Shimamura, flickr 2019.
Happy-hotei 2070.jpg
8 Hotei aus Elfenbein
Skulptur des japanischen Hotei
Werk von Ryūba. Frühes 20. Jh. buddhamuseum.com.
Putai.jpg
9 Chinesischer Budai (20. Jh.)
Statue des Budai/Hotei
Aaron Logan, 2004.
Hotei hokusai ca1810.jpg
10 Hotei auf einem Fächerbild von Hokusai, um 1810
Hotei schläft auf seinem Sack
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, ca. 1810. Bildquelle: Muian, über Internet Archive.
Hotei muromachi.jpg
11 Hotei mit chinesischen Knaben
Hotei beschenkt ein chinesisches Kind (karako). Das Gedicht ist von Osen Keisan (1429–1493) signiert.
Muromachi-Zeit, 1479. Museum of Fine Arts, Boston.
Hotei yoshitoshi.jpg
12 Hotei deutet auf den Mond
Hotei, hier auf den Mond zeigend.
Werk von Tsukioka Yoshitoshi (1888). Meiji-Zeit. National Diet Library, Tōkyō.
Hotei hakuin.jpg
13 Zen-Tuschemalerei von Hakuin (18. Jh.)
Hotei beim Betrachten der Mondspiegelung im Wasser. Ein beliebtes Motiv der Zen-Malerei.
Werk von Hakuin Ekaku (1686–1769). Edo-Zeit. Bildquelle: unbekannt.

|thema=Glücksgottheit |medium=Malerei |inhalt=Gottheit |form=Malerei

}}

Epilog: Brechts Budai

Es ist erstaunlich, dass Bertolt Brecht [Brecht, Bertolt (west.) 1898–1956; deutscher Schriftsteller und Dramatiker, dem Ostasien, ohne dass er es näher kannte, häufig zur Inspiration seiner „Lehrstücke“ diente], der sich ja häufig in eklektischer Manier fernöstlicher Stoffe bediente, in Budai einen Verwandten seines Baal erkannte, ein asozialer Frauenheld, den er in seinem Frühwerk als Bürgerschreck verherrlicht hatte. Dies ist der Durchsicht meiner ersten Stücke (1954) zu entnehmen, wo der abgeklärte Brecht den chinesischen Glücksgott folgendermaßen charakterisiert:

Es gibt eine chinesische Figur, meist fingerlang, aus Holz geschnitzt und zu Tausenden auf den Markt geworfen, darstellend den kleinen dicken Gott des Glücks, der sich wohlig streckt. Dieser Gott sollte, von Osten kommend, nach einem großen Krieg in die zerstörten Städte einziehen und die Menschen dazu bewegen wollen, für ihr persönliches Glück und Wohlbefinden zu kämpfen. Er sammelt Jünger verschiedener Art und zieht sich die Verfolgung der Behörden auf den Hals, als einige von ihnen zu lehren anfangen, die Bauern müßten Boden bekommen, die Arbeiter die Fabriken übernehmen, die Arbeiter- und Bauernkinder die Schulen erobern. Er wird verhaftet und zum Tod verurteilt. Und nun probieren die Henker ihre Künste an dem kleinen Glücksgott aus. Aber die Gifte, die man ihm reicht, schmecken ihm nur, der Kopf, den man ihm abhaut, wächst sofort nach, am Galgen vollführt er einen mit seiner Lustigkeit ansteckenden Tanz usw. usw. Es ist unmöglich, das Glücksverlangen der Menschen ganz zu töten.3

Mir ist nicht klar, auf welche Umstände oder Quellen sich Brecht hier bezieht, aber die sozial-revolutionäre Komponente, die Brecht im bedingungslosen Glücksverlangen des kleinen dicken Gottes entdeckt, mag in den frühen Tagen der Budai-Verehrung tatsächlich eine Rolle gespielt haben. Zumindest ist bekannt, dass sich um Budais alter ego, Maitreya, bereits im frühen siebenten Jahrhundert militante buddhistische Protestbewegungen bildeten, die erst nach blutigen Militäreinsätzen niedergeschlagen werden konnten. Und schließlich setzt sich auch Budai in den zitierten chinesischen Legenden über alle Gesetze und Klassenschranken hinweg. Dieses revolutionäre Potential ist ein Aspekt, der bei längerer Beschäftigung mit dem stereotypen Lächeln der Glücksgötter leicht in Vergessenheit gerät.

Budai merkel.jpg
14 Budai und Merkel
Vielleicht liegt eines der Geheimnisse von Angela Merkel in ihrem Lächeln, das ihr in guten Momenten eine gewisse Ähnlichkeit mit dem „Laughing Buddha“ Budai (jap. Hotei) verleiht.
Bernard Scheid, s.a. Budai.
Auch Angela Merkel vermochte bisweilen wie Budai zu lachen.

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. Muller, DDB, 布袋 (Budai) (2022/8/1).
  2. Aus der hagiographischen Sammlung Fozu tongji 佛祖統紀 (T. 2035, 13. Jh.), zitiert nach Muller, DDB, 布袋 (Budai) (2022/8/1)
  3. Aus „Bei Durchsicht meiner ersten Stücke“ in Bertolt Brecht: Frühe Stücke, München 1962, S.8

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen

  • Charles Muller (Hg.) DDB (Digital Dictionary of Buddhism, seit 1995) [login als „guest“]


Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2022/8/1

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Budai.jpg
    Die berühmteste Statue der Feilaifeng-Felsskulpturen an einem der ältesten Tempel Chinas, dem Chan (Zen) Tempel der Ruhenden Seele (Lingyin Tempel) in Hangzhou. Budai (Maitreya, Buddha der Zukunft) ist hier inmitten der Sechzehn Arhats dargestellt (die bis zu seinem Erscheinen auf Erden nicht ins Nirvana eintreten dürfen). Die Statue belegt, dass die Ikonographie des Budai/ Hotei schon seit dem 13. Jahrhundert mehr oder weniger gleichbleibend überliefert wird.
    Südliche Song-Zeit, 1126–1279. Bernhard Scheid, flickr, 2009.
  2. ^ 
    Miroku kamakura obama.jpg
    Bodhisattva Maitreya hier in orthodoxer Erscheinungsform.
    Kamakura-Zeit. Wakasa Obama no dejitaru bunkazai.
  3. ^ 
    Hotei manpukuji.jpg
    Skulptur des Hotei/Maitreya im Manpuku-ji, dem Haupttempel des Ōbaku-Zen.
    Kaiseikun, Panoramio 2006, über Internet Archive.
  4. ^ 
    Zenshu no garanjin.jpg
    Hotei, hier als Tempelgott des Zen. Satirische Darstellung.
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Bibliothèque de l'Institut National d'Histoire de l'Art.
  5. ^ 
    Hotei kamakura.jpg
    Nicht zufällig findet sich auch diese volkstümliche Darstellung Hoteis in einem der großen Zen-Tempel Kamakuras. Sein glücksbringender Bauch und auch der Finger, der eigentlich auf den Mond zeigen sollte, sind merklich abgegriffen.
    Bernhard Scheid, 2007.
  6. ^ 
    Hotei masanobu.jpg
    Ein besonders freundlicher Hotei, dessen Bauch durch seinen Sack ausbalanciert wird. Sein äußeres Erscheinungsbild (gedrungene Statur, dicker Bauch, fleischige Ohrläppchen, ...) ähnelt bereits den Sieben Glücksgöttern (Shichi Fukujin), deren Kombination etwa zur gleichen Zeit (15. oder 16. Jahrhundert) erstmals als Bildmotiv auftaucht.
    Werk von Kanō Masanobu (1434–1530). Muromachi-Zeit. Awakenings, Zen Painting in Medieval Art.
  7. ^ 
    Hotei yamadera.jpg
    Hotei, hier mit Kindern. Bekannter „Streichel-Buddha“ (nadebotoke): Wie man sieht, trägt insbesondere sein Bauch Spuren häufigen Streichelns.
    Izumi Shimamura, flickr 2019.
  1. ^ 
    Happy-hotei 2070.jpg
    Skulptur des japanischen Hotei
    Werk von Ryūba. Frühes 20. Jh. buddhamuseum.com.
  2. ^ 
    Putai.jpg
    Statue des Budai/Hotei
    Aaron Logan, 2004.
  3. ^ 
    Hotei hokusai ca1810.jpg
    Hotei schläft auf seinem Sack
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, ca. 1810. Bildquelle: Muian, über Internet Archive.
  4. ^ 
    Hotei muromachi.jpg
    Hotei beschenkt ein chinesisches Kind (karako). Das Gedicht ist von Osen Keisan (1429–1493) signiert.
    Muromachi-Zeit, 1479. Museum of Fine Arts, Boston.
  5. ^ 
    Hotei yoshitoshi.jpg
    Hotei, hier auf den Mond zeigend.
    Werk von Tsukioka Yoshitoshi (1888). Meiji-Zeit. National Diet Library, Tōkyō.
  6. ^ 
    Hotei hakuin.jpg
    Hotei beim Betrachten der Mondspiegelung im Wasser. Ein beliebtes Motiv der Zen-Malerei.
    Werk von Hakuin Ekaku (1686–1769). Edo-Zeit. Bildquelle: unbekannt.
  7. ^ 
    Budai merkel.jpg
    Vielleicht liegt eines der Geheimnisse von Angela Merkel in ihrem Lächeln, das ihr in guten Momenten eine gewisse Ähnlichkeit mit dem „Laughing Buddha“ Budai (jap. Hotei) verleiht.
    Bernard Scheid, s.a. Budai.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Arhat (skt.) अर्हत् ^ buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)
  • Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
  • Brecht, Bertolt (west.) ^ 1898–1956; deutscher Schriftsteller und Dramatiker, dem Ostasien, ohne dass er es näher kannte, häufig zur Inspiration seiner „Lehrstücke“ diente
  • Budai (chin.) 布袋 ^ chinesischer Mönch (10. Jh.); gilt als Inkarnation von Bodhisattva Maitreya; jap. Hotei
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • deva (skt.) देव ^ „Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)
  • Dōkyō 道教 ^ Daoismus, wtl. Lehre des Weges, chin. Daojiao; philosophisch-rel. Strömung Chinas; s.a.
  • Hotei 布袋 ^ Glücksgott; Manifestation von Bodhisattva Maitreya; chin. Budai
  • kami^ Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
  • Katsushika Hokusai 葛飾北斎 ^ 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
  • Maitreya (skt.) मैत्रेय ^ „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)
  • Miroku 弥勒 ^ Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“
  • Qici (chin.) 契此 ^ chin. Bettelmönch aus dem 10. Jh., besser bekannt unter seinem Spitznamen Budai, „Jutesack“ (jap. Hotei)
  • Shichi Fukujin 七福神 ^ Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft
  • Tuṣita (skt.) तुषित ^ höchster Himmel im indisch-buddhistischen Pantheon (jap. Tosotsu-ten 兜率天)
  • Zen^ chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus