Grundbegriffe/Japan: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 7. August 2024, 12:57 Uhr
Diese Seite des Handbuchs Religion-in-Japan ist Informationen zu Japan gewidmet, die in den folgenden Kapiteln zum Thema Religion zumeist selbstverständlich vorausgesetzt oder nur ansatzweise gestreift werden.
Heutige Gesellschaft
Japan (jap. Nihon/Nippon [Nihon/Nippon (jap.) 日本 Japan; wtl. Sonnenursprungs[land]]) zählt heute (2024) ca. 125 Millionen Einwohner, dh. die Gruppe der Menschen mit Japanisch als Muttersprache ist vergleichbar, wenn auch etwas größer, mit jener der Deutsch-Muttersprachler. Japan ist durch eine starke Bevölkerungskonzentration in urbanen Ballungsräumen geprägt, angeführt vom Großraum Tōkyō mit etwa 37 Millionen Einwohnern (einschließlich der Städte Yokohama, Chiba, etc.), während das gebirgige Hinterland zumeist ländlich geprägt und unterbevölkert ist. Das Durchschnittsalter liegt bei knapp 85 Jahren und die Geburtenrate ist rückläufig, was die typischen Probleme einer überalterten Gesellschaft mit sich bringt. Politisch ist Japan eine konstitutionelle Monarchie, in der das traditionelle Kaiseramt (Tennō [Tennō (jap.) 天皇 jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels]) zwar nur noch eine symbolische Repräsentationsfunktion innehat, in vieler Hinsicht aber nach wie vor im Zentrum traditioneller Wertvorstellungen steht (s. dazu Das traditionelle religiöse Weltbild Japans (Zusammenfassung) und Staatsshintō).
Geographische Einteilung
Japan ist geographisch gesehen ein Archipel, also eine Inselgruppe, aus vier Hauptinseln Hokkaidō, Honshū, Shikoku und Kyūshū. Das moderne Japan umfasst außerdem die Inselgruppe Okinawa, die einstmals ein eigenes Königreich war. Auch Hokkaidō wurde erst im neunzehnten Jahrhundert dem japanischen Staat eingegliedert.
Das „alte Japan“, um das es hier hauptsächlich geht, bestand somit aus drei Hauptinseln, Honshū, Shikoku und Kyūshū. Schon im Altertum wurde dieses Gebiet in sechsundsechzig Provinzen unterteilt. Diese Gliederung blieb bis ins 19. Jahrhundert gültig und prägt auch heute noch das lokale Bewusstsein vieler Landstriche. Die moderne Einteilung in Präfekturen stimmt nur zum Teil mit den alten Provinzgrenzen überein. Eine Übersicht über beide Einteilungen findet sich unter Japan: Regionale Einteilungen.
Geschichtliche Periodisierung
Die japanische Geschichte kann verschiedentlich unterteilt werden. Die allgemeinste Periodisierung bedient sich ähnlicher Begriffe wie die europäische Geschichte, nämlich Altertum (kodai [kodai (jap.) 古代 japanisches Altertum]), Mittelalter (chūsei [chūsei (jap.) 中世 japanisches Mittelalter, ca. 12.–16. Jh.]), Neuzeit (kinsei [kinsei (jap.) 近世 japanische Neuzeit, 17.–19. Jh.]), Moderne (kindai [kindai (jap.) 近代 japanische Moderne]) und Gegenwart (gendai [gendai (jap.) 現代 geschichtliche Gegenwart (ab WK 2)]). Eine etwas detailliertere, aber ebenso geläufige Einteilung klassifiziert die japanische Geschichte nach Dynastien bzw. nach deren politischen Herrschaftszentren. Eine Übersicht mit Erläuterung dieser Einteilungen findet sich unter Japanische Geschichtsperioden.
Sprache und Schrift
Die japanische Sprache ist mit dem benachbarten Koreanisch nur entfernt, mit Chinesisch überhaupt nicht verwandt. Dennoch wird Japanisch mit chinesischen Schriftzeichen (kanji [kanji (jap.) 漢字 chin. Schriftzeichen im japanischen Schriftsystem]) geschrieben. Auch der Wortschatz besteht zum überwiegenden Teil aus chinesischen Lehnwörtern. Das hat sehr eigene linguistische Probleme mit sich gebracht und u.a. zur Herausbildung unterschiedlicher, parallel verwendeter Zeichensysteme (kana [kana (jap.) 2 japanische Silbenalphabete: hiragana (ひらがな) und katakana (カタカナ); bestehend aus 46 Zeichen]) geführt. Das japanische Schriftsystem ist damit das komplexeste der Welt. Für die Transkription in das westliche Alphabet haben sich Konventionen durchgesetzt, die auf dieser Seite zusammengefasst sind: Umschrift und Abkürzungen.