Grundbegriffe/Buddhismus Lehre/Hannya shingyo: Unterschied zwischen den Versionen
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: ''ze ko kū chū. mu shiki. mu ju-sō-gyō-shiki. mu gen-ni-bi-zes-shin-i. mu shiki-shō-kō-mi-soku-hō. mu genkai. naishi mu ishikikai.'' | : ''ze ko kū chū. mu shiki. mu ju-sō-gyō-shiki. mu gen-ni-bi-zes-shin-i. mu shiki-shō-kō-mi-soku-hō. mu genkai. naishi mu ishikikai.'' | ||
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− | : „Daher existiert in der Leere keine Form, kein Fühlen, | + | : „Daher existiert in der Leere keine Form, kein Fühlen, Wahrnehmen, Wollen oder Denken.<ref>Noch einmal die Fünf Skandhas</ref> Nicht Auge noch Ohr, Nase, Zunge, Körper oder Geist. Weder Farbe noch Ton, Geruch, Geschmack, Berührung oder Gegenstand. Weder die sichtbare Welt noch die Welt der Vorstellung.“ |
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: ''mu mumyō. yaku mu mumyō jin. naishi mu rōshi. yaku mu roshi jin. mu ku-shū-metsu-dō. mu chi yaku mu toku.'' | : ''mu mumyō. yaku mu mumyō jin. naishi mu rōshi. yaku mu roshi jin. mu ku-shū-metsu-dō. mu chi yaku mu toku.'' | ||
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− | : „Nicht das Nicht-Wissen noch die Aufhebung des Nicht-Wissens; nicht Alter und Tod noch die | + | : „Nicht das Nicht-Wissen noch die Aufhebung des Nicht-Wissens; nicht Alter und Tod noch die Aufhebung von Alter und Tod; kein Leiden, kein Entstehen, kein Vergehen, kein Weg; weder Erkennen noch Erlangen.“ |
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: ''i mu shotokko. bodaisatta. e hannya haramitta ko. shin mu kege. mu kege ko. mu u kufu. onri tentō musō. kukyō nehan.'' | : ''i mu shotokko. bodaisatta. e hannya haramitta ko. shin mu kege. mu kege ko. mu u kufu. onri tentō musō. kukyō nehan.'' | ||
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− | : „Weil der Bodhisattva nichts begehrt und sich in | + | : „Weil der Bodhisattva nichts begehrt und sich in Prajnaparamita versenkt, ist sein Bewusstsein ohne Hindernisse. Weil ungehindert, ist er ohne Furcht. Fern von allen Illusionen und Träumen meistert er das Nirvana.“ |
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Buddhas der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. | Buddhas der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. | ||
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− | --> erlangen durch die | + | --> erlangen durch die Prajnaparamita das Anuttara Samyaksambodhi.“<ref>Höchste, vollkommene Erleuchtung</ref> |
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: ''ko chi hannya haramitta. ze daijin-shu. ze daimyō shu ze mujō shu. ze mutōdō shu. nō jo issai ku. shinjitsu fuko.'' | : ''ko chi hannya haramitta. ze daijin-shu. ze daimyō shu ze mujō shu. ze mutōdō shu. nō jo issai ku. shinjitsu fuko.'' | ||
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− | : „Höre daher den großen | + | : „Höre daher den großen göttlichen Spruch der Prajnaparamita, das große Mantra, den unübertrefflichen Spruch, den unvergleichlichen Spruch, der alles Leiden hinwegfegt. Dies ist die Wahrheit, keine Täuschung.“ |
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Version vom 28. März 2021, 13:42 Uhr
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Das Herz Sutra, jap. Hannya shingyō [Hannya shingyō (jap.) 般若心経 „Herz Sutra der vollkommenen Weisheit“], bezeichnet eigentlich das „Herzstück“ des Sutras der Höchsten Weisheit (Prajnaparamita Sutra), ist also eine Art Kurzfassung eines längeren Sutras. Dieses Prajnaparamita Sutra existiert in mehreren Sprachen und Fassungen. Die einflussreichste Fassung ist eine Übertragung der ursprünglichen Sanskrit-Fassung ins Chinesische, die im siebenten Jahrhundert von Xuanzang [Xuanzang (chin.) 玄奘 602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde] angefertigt wurde.
Der berühmteste Satz des Sutras lautet „Form ist nicht verschieden von Leere, Leere ist nicht verschieden von Form.“ Das Sutra ist somit ein wichtiger Text der buddhistischen Philosophie der Leere (shunyata [śūnyatā (skt.) शून्यता „Leere, Nichts“, im Buddhismus ein wichtiges philosophisches Konzept (jap. kū 空)]), die alle Phänomene der sichtbaren Welt in der Leere aufgehoben und alle Dualismen letztlich als Illusionen ansieht.
Die folgende Fassung des Herz Sutras beruht auf Xuanzang und ist hier gemäß dem sogenannten Taishō Kanon (Taishō shinshū daizōkyō [Taishō shinshū daizōkyō (jap.) 大正新脩大藏經 Taishō Tripitaka, Taishō Kanon; in der Ära Taishō (1912–1926) revidierte Ausgabe des chinesischen buddhistischen Kanons]) wiedergegeben. Der chinesische Text und die japanische Lesung sind den unten erwähnten Quellen entnommen, die deutsche Übersetzung stammt vom Autor dieses Web-Projekts, Bernhard Scheid.1
Chinesischer Text / japanische Aussprache |
Deutsche Übersetzung |
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Anmerkungen
- ↑ In der Übersetzung habe ich Lehnwörter aus dem Sanskrit, die das chinesische Original unübersetzt wiedergibt, ebenfalls in Sanskrit belassen und mit Erläuterungen versehen. Auf diese Weise hoffe ich die Aura des Geheimnisvollen, die der Text für ostasiatische Buddhisten bis heute hat, am besten wiedergeben zu können.
- ↑ Eigentlich Bodhisattva der Freien Sicht, Beiname des Avalokiteshvara, jap. Kannon Bosatsu.
- ↑ Prajna = Weisheit, Paramita = Transzendenz. Es gibt genau genommen sechs Stufen von Prajnaparamita, die man erreichen muss, um ein Bodhisattva zu werden. Hier bedeutet Prajnaparamita sinngemäß die höchste Stufe der Wahrnehmung/Erkenntnis. Im chinesisch/japanischen Text ist der Begriff nicht übersetzt, sondern als Lehnwort beibehalten: hannya haramitta.
- ↑
Die fünf Skandhas (jap. goun 五蘊), wtl. die „Fünf Ansammlungen“, sind Bestandteile der menschlichen Konstitution. Die genaue Bedeutung der einzelnen Begriffe ist Gegenstand mannigfacher Interpretationen, lautet aber in etwa folgendermaßen:
- Rupa (shiki 色 ), Form oder Materie (materieller Körper)
- Vedana (ju 受), Fühlen, Gefühl
- Samjna (sō 想), Vorstellung, Phantasie
- Samskara (gyō 行), Wille, Gestaltungskraft
- Vijnana (shiki 識), Wahrnehmung, Intellekt
- ↑ Shariputra, ein Schüler des Buddha, der hier als passiver Gesprächspartner des Avalokiteshvara auftritt.
- ↑ „Form“ (rūpa) kann auch als „Körper“ verstanden werden, also das erste der Fünf Skandhas. Abschließend werden auch die weiteren vier Skandhas aufgezählt.
- ↑ Dharma hier in der Bedeutung von Gegenstand, Phänomen.
- ↑ Noch einmal die Fünf Skandhas
- ↑ Buddhas der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.
- ↑ Höchste, vollkommene Erleuchtung
- ↑ Der namhafte Buddhismusforscher Edward Conze gibt die inhaltliche Bedeutung dieser Formel folgendermaßen wieder: „Gone, gone, gone beyond, gone altogether beyond, o what an awakening, all hail!“ (Gegangen, gegangen, hinübergegangen, ganz hinübergegangen, oh welch ein Erwachen, alles Heil!) Andere Buddhismuskundler deuten gate als „Weisheit“ und übersetzen: „O wisdom, o wisdom, o supreme wisdom, o unequalled supreme wisdom! Enlightenment! Hail!“ („Oh Weisheit, oh Weisheit, oh höchste Weisheit, oh unübertreffliche höchste Weiheit! Erleuchtung! Heil!“ [Michael Pye in einem Beitrag zum Diskussionsforum PMJS, 10. Jänner 2014]), wobei allseits eingestanden wird, dass die Formel eine Vielzahl von Interpretationen zulässt. In der chinesisch-japanischen Version ist die inhaltliche Bedeutung jedenfalls nebensächlich, denn man nahm an, dass nur der genaue Wortklang das gewünschte Ergebnis, die höchste Form der Erkenntnis, hervorrufen könne. Daher behielt man in China die Laute der Sanskrit-Gebetsformel so gut als möglich bei und ließ dafür den genauen Sinn der Formel unbestimmt.
Quellen
- Hannya haramitta shingyō 般若波羅蜜多心經, Taishō Tripitaka, T0251.08.0848c06. (The SAT Daizōkyō Text Database, Universität Tokyo, seit 1998)
- Wikisource:
- The Heart Sutra. Übersetzung des Buddhologen Edward Conze (1904–1979) aus dem SanskritLetzte Überprüfung der Linkadressen: Jul. 2020
- ^ Als ich diese Statue erstmals in das Projekt aufnahm, galt sie als Shō Kannon (auch Kanzeon; skt. Avalokiteshvara chin. Guanyin); in der linken Hand wurde eine ehemals vorhandene Lotosblüte vermutet, das Kennzeichen dieses Bodhisattva. Mittlerweile scheinen Experten in der Figur eher Miroku (Maitreya) zu erkennen. Im Kontext dieses Handbuchs soll die Figur dennoch als Beispiel für Kannon fungieren und zugleich ausdrücken, dass die Unterschiede zwischen gleichrangigen buddhistischen Heilsfiguren so subtil sind, dass man sie in vielen Fällen vernachlässigen kann.
Werk von Zen'en (zugeschrieben) (1197–1258). Kamakura-Zeit. Bildquelle: ColBase (Tokyo National Museum), bildbearbeitet. - ^ Japanische Abschrift des Herz-sutra.
Heian-Zeit, 12. Jh. The British Museum.