Denken/Jinno shotoki: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Chikafusa stellt so etwas wie das intellektuelle Gegenstück zum berühmten Feldherrn {{glossar:Kusunokimasashige}} dar. Auf politisch-militärischem Gebiet werden diesem Masashige vor allem zwei legendäre Leistungen zugeschrieben: Zum ersten verhalf er Go Daigo . Zum zweiten zog er 1336 gegen Ashikaga Takauji in die Schlacht, obwohl er wusste, dass er diesmal unterliegen würde. Er plädierte daher für eine Hinhalte-Taktik, doch da der Tennō nicht auf seinen Rat hören wollte, fügte er sich in sein Schicksal und starb in einem aussichtslosen Angriff. Die meisten anderen Generäle dieser Zeit wären in einer solchen Situation zur Gegenseite übergelaufen. Aus diesem Grund gilt Masashige, insbesondere seit der {{glossar:Meiji}}-Zeit, als der Inbegriff des loyalen Untertanen in Japan. | ||
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+ | Chikafusa, der die meiste Zeit seines Lebens an kaiserlichen Höfen verbrachte, war zwar als Feldherr nicht so prominent wie Masashige, stellte sich jedoch ebenfalls auf die Seite der Loyalisten des Südhofes und steuerte vor allem die Ideologie für ihre Sache bei. Diese klingt bereits im Titel des ''Jinnō shōtōki'' (in etwa „Bericht der wahren Abfolge unserer göttlichen Kaiser“) an. Es ist eine Kurzdarstellung der japanischen Geschichte mit besonderer Betonung der Kontinuität – und daraus abgeleitet der einzig legitimen japanischen Herrschaftsform – des Tenno-Hauses. Chikafusa begann das Werk 1339, nach dem Tod Go Daigos, als Unterweisung für dessen Sohn und Nachfolger. Er selbst saß zu dieser Zeit in seiner von Ashikaga-Truppen belagerten Festung in Hitachi (Ostjapan) fest, wo er sich vier Jahre halten konnte, bis er schließlich an den Südhof in Yoshino floh, wo er bis zu seinem Tod (1354) weitere Werke verfasste. | ||
== Entstehung == | == Entstehung == | ||
==Interpretation durch die Nachwelt == | ==Interpretation durch die Nachwelt == |
Version vom 3. Oktober 2014, 17:05 Uhr
Inhalt
Autor und Zeitumstände
1293–1354; Krieger und Gelehrter
Der Begriff „Kitabatake Chikafusa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
(1293–1354) stammte aus der Familie der Minamoto, also einem der führenden Krieger-Klans des japanischen Mittelalters und wurde in die Endzeit des von
1147–1199; Feldherr, Staatsmann, Begründer des Minamoto Shōgunats
Der Begriff „Minamoto no Yoritomo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
begründeten Kamakura Shogunats geboren. Dieses Regime stand vor allem durch die aufwendigen Verteidigungsmaßnahmen gegen mögliche Angriffe der Mongolen unter zunehmenden Druck. In dieser Situation sah der ungewöhnlich tatkräftige Tennō Glossar:Godaigoutennou eine Chance, das Kamakura-Shogunat zu stürzen und die Regierungsgewalt wieder in die Hände des kaiserlichen Hofes zu überführen. Er erhielt dabei die Unterstützung verschiedener Krieger-Klans, selbst von Seitenlinien der Minamoto, u.a. von Kitabatake Chikafusa. Zusammen mit
1305–1358; Feldherr, Staatsmann; regierte als erster Ashikaga Shōgun 1338–1358; älterer Bruder von Ashikaga Tadayoshi
Der Begriff „Ashikaga Takauji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
, einem weiteren Minamoto-Abkömmling, zählte er zu Go Daigos wichtigsten Feldherrn während der sogenannten Kenmu-Restauration (1333–1336), durch die das Kamakura Shogunat gestürzt wurde. Schließlich wandte sich Takauji jedoch gegen Go Daigo und begründete 1336 neuerlich ein Shogunat mit Sitz in Kyoto. Go Daigo vermochte allerdings eine Exil-Regierung ins Leben zu rufen, der auch Chikafusa angehörte. Von 1336–1392 gab es daher zwei imperiale Dynastien, den Nordhof in Kyoto, der nach der Pfeife der Ashikaga tanzte, und den Südhof in den Bergen von Yoshino (südlich des Nara-Beckens). Go Daigos Exilregierung war zwar politisch weitgehend machtlos, aber doch stark genug, um nicht vom Ashikaga Shogunat überrannt zu werden. 1392 kam es zu einer friedlichen Einigung zwischen den beiden Parteien.
Chikafusa stellt so etwas wie das intellektuelle Gegenstück zum berühmten Feldherrn
Der Begriff „Kusunoki Masashige“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
dar. Auf politisch-militärischem Gebiet werden diesem Masashige vor allem zwei legendäre Leistungen zugeschrieben: Zum ersten verhalf er Go Daigo . Zum zweiten zog er 1336 gegen Ashikaga Takauji in die Schlacht, obwohl er wusste, dass er diesmal unterliegen würde. Er plädierte daher für eine Hinhalte-Taktik, doch da der Tennō nicht auf seinen Rat hören wollte, fügte er sich in sein Schicksal und starb in einem aussichtslosen Angriff. Die meisten anderen Generäle dieser Zeit wären in einer solchen Situation zur Gegenseite übergelaufen. Aus diesem Grund gilt Masashige, insbesondere seit der
posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
-Zeit, als der Inbegriff des loyalen Untertanen in Japan.
Chikafusa, der die meiste Zeit seines Lebens an kaiserlichen Höfen verbrachte, war zwar als Feldherr nicht so prominent wie Masashige, stellte sich jedoch ebenfalls auf die Seite der Loyalisten des Südhofes und steuerte vor allem die Ideologie für ihre Sache bei. Diese klingt bereits im Titel des Jinnō shōtōki (in etwa „Bericht der wahren Abfolge unserer göttlichen Kaiser“) an. Es ist eine Kurzdarstellung der japanischen Geschichte mit besonderer Betonung der Kontinuität – und daraus abgeleitet der einzig legitimen japanischen Herrschaftsform – des Tenno-Hauses. Chikafusa begann das Werk 1339, nach dem Tod Go Daigos, als Unterweisung für dessen Sohn und Nachfolger. Er selbst saß zu dieser Zeit in seiner von Ashikaga-Truppen belagerten Festung in Hitachi (Ostjapan) fest, wo er sich vier Jahre halten konnte, bis er schließlich an den Südhof in Yoshino floh, wo er bis zu seinem Tod (1354) weitere Werke verfasste.
Entstehung
Interpretation durch die Nachwelt
- ^ Standbild des Kusunoki Masashige, der besonders in der Meiji-Zeit als Inbegriff des Tennō-treuen Samurai verehrt wurde. Erstes und berühmtestes Reiterstandbild nach westlichem Muster. Entstand in Kooperation mehrer Bildhauer unter Führung Takamuras und japanischer Historiker.
Werk von Takamura Kōun (1852–1934). Meiji-Zeit, 1893. Tōykō Views, flickr, 2011. - ^ Hermann Bohner war ein führender deutscher Japanologe, der ab 1914 den Großteil seines Lebens in Japan verbrachte.
1932. Bildquelle: Adi Meyerhofer, über Internet Archive.