Geschichte/Christentum/Christenverfolgung: Unterschied zwischen den Versionen

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Der christliche Glaube (''kirishitan shūmon'')) ist seit langem verboten. Wer einen Verdächtigen entdeckt, muss ihn den Be·hörden melden. Als Be·lohnung gibt es  
 
Der christliche Glaube (''kirishitan shūmon'')) ist seit langem verboten. Wer einen Verdächtigen entdeckt, muss ihn den Be·hörden melden. Als Be·lohnung gibt es  
*500 Siber·münzen für die An·zeige eines Priesters (''bateren'')
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:500 Siber·münzen für die An·zeige eines Priesters (''bateren'')
*300 Silbermünzen für die An·zeige eines Mönchs·bruders (''iruman'')
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:300 Silbermünzen für die An·zeige eines Mönchs·bruders (''iruman'')
*den gleichen Betrag für einen Re·kon·ver·tierten (''tachikaerimono'')
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:den gleichen Betrag für einen Re·kon·ver·tierten (''tachikaerimono'')
*100 Silber·münzen für einen Laien.
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:100 Silber·münzen für einen Laien.
 
Auch wenn der An·zei·gende selbst Christ ist, bekommt er 500 Silbermünzen oder den der Anzeige ent·sprechenden Betrag. Wenn jemand aber einen Priester oder Mönch ver·steckt, so wird auch der Vor·steher (''nanushi'') seines Dorfes, die Nach·bar·schfts·gruppe (''goningumi'') und die ganze Ver·wandt·schaft bestraft.
 
Auch wenn der An·zei·gende selbst Christ ist, bekommt er 500 Silbermünzen oder den der Anzeige ent·sprechenden Betrag. Wenn jemand aber einen Priester oder Mönch ver·steckt, so wird auch der Vor·steher (''nanushi'') seines Dorfes, die Nach·bar·schfts·gruppe (''goningumi'') und die ganze Ver·wandt·schaft bestraft.
  

Version vom 20. Juni 2014, 09:37 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Geschichte/Christentum/Christenverfolgung.

Kopfgeld für Christen
Verordnung

Zur Zeit der Christenverfolgenungen bemühte man sich nicht nur durch Strafen, sondern auch durch Be·loh·nungen, Christen ding·fest zu machen. Öffentlich auf·gestellte Ve·rordnungen legten detailliert fest, welches Kopf·geld auf die Anzeige von Christen aus·ge·setzt wurde. Auf der oben ab·ge·bildeten Holztafel aus dem Jahr 1682 ist folgendes zu lesen:

Verordnung

Der christliche Glaube (kirishitan shūmon)) ist seit langem verboten. Wer einen Verdächtigen entdeckt, muss ihn den Be·hörden melden. Als Be·lohnung gibt es

500 Siber·münzen für die An·zeige eines Priesters (bateren)
300 Silbermünzen für die An·zeige eines Mönchs·bruders (iruman)
den gleichen Betrag für einen Re·kon·ver·tierten (tachikaerimono)
100 Silber·münzen für einen Laien.

Auch wenn der An·zei·gende selbst Christ ist, bekommt er 500 Silbermünzen oder den der Anzeige ent·sprechenden Betrag. Wenn jemand aber einen Priester oder Mönch ver·steckt, so wird auch der Vor·steher (nanushi) seines Dorfes, die Nach·bar·schfts·gruppe (goningumi) und die ganze Ver·wandt·schaft bestraft.

Im Jahr Tenna 2 (1682), 5. Monat



切支丹宗門は累年御制禁たり自然不審成もの有之は申出へし御ほうびとして
はてれんの訴人 銀五百枚
いるまんの訴人 銀三百枚
立かへり者の訴人 同断
同宿并宗門の訴人 銀百枚 右之通可被下之たとひ同宿并宗門之内たりといふとも訴人に出る品により銀五百枚可被下之隠置他所よりあらはるゝにおゐては其所之名主并五人組迄一類ともに 可被処厳科者也仍下知如件

天和二年五月日

Quelle: 26 Martyrs Musem, Nagasaki [2010/8]

  1. ^  
    Kreuzigung.jpg
    Illustration aus einem Handbuch der Folter- und Hinrichtungsmethoden aus der späten Edo-Zeit. Berichte der Jesuiten aus dem 16. Jh. legen nahe, dass die Kreuzigung schon damals auf ähnliche Weise vollzogen wurde.
    Digital Archives, National Archive of Japan.
  2. ^  
    26 martyrs.jpg
    Flugblatt zur der Heiligsprechung der Märtyrer von Nagasaki, 1627. Der begleitende Text besagt:
    Drey Seelige Martyrer der Societet Jesu, Welche in Japon neben andern 23. den Namen Christi mit jhrem blut bezeugt, und deßhalben am Creutz jhr Leben standthafftig geendet haben, im Jahr 1597. den 5. Febr. [...]

    Die besonders hervorgehobenen drei Märtyrer waren, wie der Text weiter erklärt, japanische Jesuiten, die zusammen mit ihren europäischen Lehrern den Tod fanden.
    Werk von Wolfgang Kilian. 1628. Bayrische Staatsbibliothek.

  3. ^  
    Fumie pieta.jpg
    Medaillon aus Bronze mit Pieta-Motiv (Maria und Jesus), wahrscheinlich in Europa hergestellt, aber in Japan als „Tretbild“ (fumie) verwendet. In der Edo-Zeit mussten Menschen, die im Verdacht standen Christen zu sein, auf solche Bilder treten, um zu beweisen, dass sie dem Christentum abgeschworen hatten. Das Medaillon trägt Spuren deutlicher Abnützung.
    Edo-Zeit, 16.–17. Jh. Tokyo National Museum.
  4. ^  
    Fumie maria.jpg
    Marienmedaillon aus Bronze, wahrscheinlich in Europa hergestellt, aber in Japan in ein Holzbrett eingefasst, um als „Tretbild“ (fumie) zu fungieren. In der Edo-Zeit mussten Menschen, die im Verdacht standen Christen zu sein, auf solche Bilder treten, um zu beweisen, dass sie diese nicht in Ehren hielten. Das Medaillon trägt Spuren deutlicher Abnützung.
    Edo-Zeit, 17. Jh. Tokyo National Museum.