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==Literaturempfehlungen==
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Auf mehrfachen Wunsch nach weiterführender Literatur zu den Themen japanische Geschichte und Religion hier ein paar Empfehlungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
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===Geschichte allgemein===
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Hierzu  gab es einmal eine Art Standardwerk, das auch heute noch anregend, aber eben doch schon ein wenig veraltet ist, nämlich George Sansom's ''History of Japan'' in drei Bänden, 1958-63. Vor allem auch unterhaltsam, weil von einem auch als Schriftsteller sehr guten Autor geschrieben. Ich empfinde darüber hinaus Conrad Totman's ''A History of Japan'' (2000) als sehr anregend. Hier wird auch auf ökologische und demographische Faktoren Rücksicht genommen. Zu letzteren Themen gibt es aber auch einige interessante überblicksartige Darstellungen von William Farris. Eine andere Empfehlung wäre die ''Cambridge History of Japan'', 6. Bd. 1988-1999, eine sehr sorgfältig ausgewählte Sammlung von chronologisch und thematisch geordneten Einzelbeiträgen von Leuten, die allg. als führende Spezialisten der jeweiligen Zeit gelten. Hier erwartet natürlich niemand, dass jemand das Ganze in einem Stück durchliest.
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===Religion===
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Was Religion betrifft, gibt es in jüngerer Zeit hauptsächlich Sammelbände, aber keine autoritativen Meistererzählungen. Joseph Kitagawa (''Religion in Japanese History'', 1966) versuchte meines Wissens als letzter, einen umfassenden Überblick zu bieten und wird heute noch oft zitiert, ich würde ihn aber nicht empfehlen, da er ein zu "phänomenologisches" Religions- und Geschichtsbild präsentiert. D.h. er achtet zu wenig auf historisch-materielle Gegebenheiten, vor denen sich die Religionsgeschichte abspielt. Ähnliches gilt für den oft zitierten Heinrich Dumoulin. Kasaharas ''A History of Japanese Religion'' (2001) besteht aus sehr, sehr angegrauten japanischen Aufsätzen, die viel zu spät ins Englische übersetzt wurden, sieht also besser und vor allem aktueller aus als es ist (auch formal sehr ärgerlich: kaum Nachweise, etc.). Was den Buddhismus betrifft, hat Christoph Kleine 2011 mit ''Der Buddhismus in Japan'' eine lange offene Lücke hinsichtlich einer gut recherchierten historischen Darstellung geschlossen. 
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Auf dem Gebiet des Shinto sind Nelly Naumanns zwei Bände zur "Einheimischen Religion Japans" sicher immer noch ein guter Einstieg, Klaus Antonis dritter Band (Kokutai) zu dieser Serie führt das Thema bis zur Gegenwart fort. Insgesamt stellt für mich jedoch Mark Teeuwen den führenden Kopf in der heutigen westlichen Shinto-Forschung dar, besonders was die Vormoderne betrifft. Teeuwen publiziert in den letzten Jahren hauptsächlich Sammelbände oder Gemeinschaftswerke, in denen seine Beiträge aber immer einen prominenten Platz einnehmen. Das bekannteste Werk ist wahrscheinlich der Sammelband ''Shinto in History: Ways of the Kami'' (2000, hg. mit John Breen). ''The Culture of Secrecy'' (Scheid und Teeuwen, 2006) richtet sich vor allem an am esoterischen Buddhismus Interessierte. ''A New History of Shinto'' (Breen und Teeuwen 2010, kein Sammelband) deckt zwar nur Teile der Shinto-Geschichte ab, ist aber sehr empfehlenswert. Diesem Buch wird bald ein Sequel derselben Autoren folgen. 
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Hinsichtlich moderner und neureligiöser Entwicklungen fühle ich mich weniger kompetent als in der Vormoderne, doch kann ich hier guten Gewissens Ian Reader (''Practically Religious'') als weithin anerkannte Autorität in der westlichen Forschung nennen. Daneben gibt es aber auch im deutschen Sprachraum einiges, zuletzt etwa den Band "Streben nach Glück" von Micheal Pye, Katja Triplett und Monika Schrimpf. Auch Inken Prohl, Birgit Staemmler u.a. haben sich auf diesem Gebiet ebenfalls einen Namen gemacht. 
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Version vom 9. Juli 2012, 13:59 Uhr

Diese Seite dient zur Übersicht der Protokolle folgender Lehrveranstaltungen an der Universität Göttingen, Sommer 2012:

Prüfungen

Beide Vorlesungen werden im Rahmen von zwei möglichen Prüfungsterminen abgeprüft:

  1. Prüfungstermin 1: Montag, 16. Juli, ab 10:00
  2. Prüfungstermin 2: Montag, 23. Juli, ab 10:00

Die Prüfung erfolgt mündlich, neben dem Prüfungsstoff ist auch die Lektüre eines Fachartikels erforderlich. Siehe dazu Prüfungen.

Anmeldung

Wer die Prüfung ablegen möchte, wird ersucht, sich in der üblichen Form bei uniflex anzumelden. Zusätzlich bitte ich Sie, mir per Email folgende Informationen zukommen zu lassen:

  • Name, Matrikelnr.:
  • Studiengang, Modul:
  • Titel der Vorlesung:
  • Termin:

NB: Der Link, der bis vor Kurzem hier zu finden war, hat sich als unpraktisch erwiesen. Bitte entschuldigen Sie den unnötigen Aufwand.

Literaturempfehlungen

Auf mehrfachen Wunsch nach weiterführender Literatur zu den Themen japanische Geschichte und Religion hier ein paar Empfehlungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Geschichte allgemein

Hierzu gab es einmal eine Art Standardwerk, das auch heute noch anregend, aber eben doch schon ein wenig veraltet ist, nämlich George Sansom's History of Japan in drei Bänden, 1958-63. Vor allem auch unterhaltsam, weil von einem auch als Schriftsteller sehr guten Autor geschrieben. Ich empfinde darüber hinaus Conrad Totman's A History of Japan (2000) als sehr anregend. Hier wird auch auf ökologische und demographische Faktoren Rücksicht genommen. Zu letzteren Themen gibt es aber auch einige interessante überblicksartige Darstellungen von William Farris. Eine andere Empfehlung wäre die Cambridge History of Japan, 6. Bd. 1988-1999, eine sehr sorgfältig ausgewählte Sammlung von chronologisch und thematisch geordneten Einzelbeiträgen von Leuten, die allg. als führende Spezialisten der jeweiligen Zeit gelten. Hier erwartet natürlich niemand, dass jemand das Ganze in einem Stück durchliest.

Religion

Was Religion betrifft, gibt es in jüngerer Zeit hauptsächlich Sammelbände, aber keine autoritativen Meistererzählungen. Joseph Kitagawa (Religion in Japanese History, 1966) versuchte meines Wissens als letzter, einen umfassenden Überblick zu bieten und wird heute noch oft zitiert, ich würde ihn aber nicht empfehlen, da er ein zu "phänomenologisches" Religions- und Geschichtsbild präsentiert. D.h. er achtet zu wenig auf historisch-materielle Gegebenheiten, vor denen sich die Religionsgeschichte abspielt. Ähnliches gilt für den oft zitierten Heinrich Dumoulin. Kasaharas A History of Japanese Religion (2001) besteht aus sehr, sehr angegrauten japanischen Aufsätzen, die viel zu spät ins Englische übersetzt wurden, sieht also besser und vor allem aktueller aus als es ist (auch formal sehr ärgerlich: kaum Nachweise, etc.). Was den Buddhismus betrifft, hat Christoph Kleine 2011 mit Der Buddhismus in Japan eine lange offene Lücke hinsichtlich einer gut recherchierten historischen Darstellung geschlossen.

Auf dem Gebiet des Shinto sind Nelly Naumanns zwei Bände zur "Einheimischen Religion Japans" sicher immer noch ein guter Einstieg, Klaus Antonis dritter Band (Kokutai) zu dieser Serie führt das Thema bis zur Gegenwart fort. Insgesamt stellt für mich jedoch Mark Teeuwen den führenden Kopf in der heutigen westlichen Shinto-Forschung dar, besonders was die Vormoderne betrifft. Teeuwen publiziert in den letzten Jahren hauptsächlich Sammelbände oder Gemeinschaftswerke, in denen seine Beiträge aber immer einen prominenten Platz einnehmen. Das bekannteste Werk ist wahrscheinlich der Sammelband Shinto in History: Ways of the Kami (2000, hg. mit John Breen). The Culture of Secrecy (Scheid und Teeuwen, 2006) richtet sich vor allem an am esoterischen Buddhismus Interessierte. A New History of Shinto (Breen und Teeuwen 2010, kein Sammelband) deckt zwar nur Teile der Shinto-Geschichte ab, ist aber sehr empfehlenswert. Diesem Buch wird bald ein Sequel derselben Autoren folgen.

Hinsichtlich moderner und neureligiöser Entwicklungen fühle ich mich weniger kompetent als in der Vormoderne, doch kann ich hier guten Gewissens Ian Reader (Practically Religious) als weithin anerkannte Autorität in der westlichen Forschung nennen. Daneben gibt es aber auch im deutschen Sprachraum einiges, zuletzt etwa den Band "Streben nach Glück" von Micheal Pye, Katja Triplett und Monika Schrimpf. Auch Inken Prohl, Birgit Staemmler u.a. haben sich auf diesem Gebiet ebenfalls einen Namen gemacht.