Grundbegriffe/Yin und Yang/Himmelskunde: Unterschied zwischen den Versionen

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=Himmelskunde und Himmelsdeutung=
 
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Die Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels spielte in allen frühen Hoch·kulturen eine wichtige Rolle und kann als Beginn der heutigen Natur·wissen·schaften angesehen werden: Sowohl in Babylon als auch in Ägypten oder China führten höfische Astronome Be·ob·ach·tungen durch, hielten sie in Listen fest, berechneten regel·mäßige Vor·komm·nisse und ver·zeichneten un·ge·wöhnliche Ereig·nisse. Aus diesen Daten erstellten sie Kalender, also Sys·teme zur Ein·teilung und Messung der Zeit. Ein weiterer Bereich der an·ge·wandten Himmels·kunde war die Astro·logie, also die Ab·leitung von Pro·gno·sen irdischer Geschehnisse aus den Beobachtungen des Himmels.
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Die Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels spielte in allen frühen Hoch·kulturen eine wichtige Rolle und kann als Beginn der heutigen Natur·wissen·schaften an·ge·sehen werden: Sowohl in Babylon als auch in Ägypten oder China führten höfische Astronome Be·ob·ach·tungen durch, hielten sie in Listen fest, be·rech·neten regel·mäßige Vor·komm·nisse und ver·zeichneten un·ge·wöhnliche Ereig·nisse. Aus diesen Daten er·stellten sie Kalender, also Sys·teme zur Ein·teilung und Messung der Zeit. Ein weiterer Bereich der an·ge·wandten Himmels·kunde war die Astro·logie, also die Ab·leitung von Pro·gno·sen irdischer Geschehnisse aus den Beobachtungen des Himmels.
  
Beziehungen des Sternenkosmos und der menschlichen Gesellschaft wurden in China ganz besonders betont. Dabei galt die Auf·merk·samkeit weniger dem individuellen Schicksal einzelner Personen (in der Art, wie heute Astrologie betrieben wird), sondern dem Schicksal der ganzen Gesell·schaft, bzw. ihrer Herr·schaft. Dies stand mit der Grund·an·nahme in Be·ziehung, dass es der Herr·scher selbst sei, der durch die regel·mäßige Ab·haltung be·stimmter Riten die Ordnung der Welt ''und'' des Kosmos aufrecht erhalte. Den kaiser·lichen Riten wurde daher nicht nur eine staats·er·haltende, sondern sogar eine welt·er·haltende Funk·tion zugesprochen. Welche Riten zu welchen Zeiten An·wendung fanden, unterlag astro·nomischen und astro·logischen Be·rech·nungen. Die Himmels·kunde (jap. {{Glossar:Tenmon}}), die Astro·nomie und Astro·logie gemeinsam umfasste, hatte daher in China und den be·nach·barten ost·asiatischen Kulturen einen hohen politischen Stellen·wert und diente sowohl zur Legitimation politischer Herr·schaft als auch zur konkreten politischen Entscheidungsfindung.
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Beziehungen des Sternenkosmos und der menschlichen Gesell·schaft wurden in China ganz be·sonders be·tont. Dabei galt die Auf·merk·samkeit weniger dem individuellen Schicksal einzelner Personen (in der Art, wie heute Astrologie betrieben wird), sondern dem Schick·sal der ganzen Gesell·schaft, bzw. ihrer Herr·schaft. Dies stand mit der Grund·an·nahme in Be·ziehung, dass es der Herr·scher selbst sei, der durch die regel·mäßige Ab·haltung be·stimmter Riten die Ordnung der Welt ''und'' des Kosmos aufrecht erhalte. Den kaiser·lichen Riten wurde daher nicht nur eine staats·er·haltende, sondern sogar eine welt·er·haltende Funk·tion zugesprochen. Welche Riten zu welchen Zeiten An·wendung fanden, unterlag astro·nomischen und astro·logischen Be·rech·nungen. Die Himmels·kunde (jap. {{Glossar:Tenmon}}), die Astro·nomie und Astro·logie gemeinsam umfasste, hatte daher in China und den be·nach·barten ost·asiatischen Kulturen einen hohen politischen Stellen·wert und diente sowohl zur Legitimation politischer Herr·schaft als auch zur konkreten politischen Entscheidungsfindung.
  
 
==Astronomische Voraussetzungen==
 
==Astronomische Voraussetzungen==
  
Der nächtliche Sternenhimmel erscheint dem menschlichen Betrachter als ein komplexes Muster, das Nacht für Nacht ein beinahe identisches Er·scheinungs·bild zeigt. Es sind zwar bei genauerer Beobachtung Bewegungen am Himmel festzustellen, doch sind diese zumeist zyklischer Art, d.h. sie wieder·holen sich in bestimmten Ab·ständen: ähnlich wie die Sonne wandern auch die Sterne während einer Nacht über den ganzen Himmel; der Mond nimmt innerhalb von 28 Tagen zu und ab; und selbst die Planeten, deren Lage sich gegen·über der Masse von Fix·sternen verändert, folgen fest·gelegten Bahnen.
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Der nächtliche Sternenhimmel erscheint dem menschlichen Betrachter als ein komplexes Muster, das Nacht für Nacht ein beinahe identisches Er·scheinungs·bild zeigt. Es sind zwar bei genauerer Be·ob·ach·tung Be·wegungen am Himmel fest·zu·stellen, doch sind diese zu·meist zyklischer Art, d.h. sie wieder·holen sich in be·stimmten Ab·ständen: ähn·lich wie die Sonne wandern auch die Sterne während einer Nacht über den ganzen Himmel; der Mond nimmt inner·halb von 28 Tagen zu und ab; und selbst die Planeten, deren Lage sich gegen·über der Masse von Fix·sternen verändert, folgen fest·gelegten Bahnen.
  
Aus der Sicht eines irdischen Betrachters rotiert das gleich·bleibende Bild der Sterne innerhalb von 24 Stunden um einen Fix·punkt: Auf der nördlichen Hemi·sphäre um den sogenannten Himmels·nord·pol, auf der Süd·halb·kugel um den Himmels·süd·pol. Heute weiß man, dass die scheinbare Rotation des Sternen·himmels durch die Drehung der Erde um die eigene Achse hervorgerufen wird. Die Himmels·pole liegen genau dort, wo die ver·längerte Erd·achse das „Himmels·gewölbe“ durch·stoßen würde. Gegen·wärtig ist dieser Punkt auf der nördlichen Halb·kugel mehr oder weniger identisch mit dem hellsten Stern im Stern·bild des Kleinen Wagens (dem äußersten Stern an der Deichsel), der daher auch als Polar·stern bezeichnet wird. In Folge der so·ge·nannten Präzession (einer sehr langsamen, kreisel·artigen Ver·schiebung der Erd·achse) lag der Himmels·nord·pol allerdings vor etwa 2000 Jahren in der Nähe des Kochab, einem Stern am anderen Ende des Kleinen Wagens.
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Aus der Sicht eines irdischen Betrachters rotiert das gleich·bleibende Bild der Sterne inner·halb von 24 Stunden um einen Fix·punkt: Auf der nördlichen Hemi·sphäre um den so·ge·nannten Himmels·nord·pol, auf der Süd·halb·kugel um den Himmels·süd·pol. Heute weiß man, dass die schein·bare Rotation des Sternen·himmels durch die Drehung der Erde um die eigene Achse her·vor·gerufen wird. Die Himmels·pole liegen genau dort, wo die ver·längerte Erd·achse das „Himmels·gewölbe“ durch·stoßen würde. Gegen·wärtig ist dieser Punkt auf der nördlichen Halb·kugel mehr oder weniger identisch mit dem hellsten Stern im Stern·bild des Kleinen Wagens (dem äußersten Stern an der Deichsel), der daher auch als Polar·stern be·zeichnet wird. In Folge der so·ge·nannten Präzession (einer sehr langsamen, kreisel·artigen Ver·schiebung der Erd·achse) lag der Himmels·nord·pol aller·dings vor etwa 2000 Jahren in der Nähe des Kochab, einem Stern am anderen Ende des Kleinen Wagens.
  
 
==Sternbilder und Deutungen==
 
==Sternbilder und Deutungen==
  
Im alten China und in der Folge auch in Japan, sah man den Himmels·nord·pol, als Zentrum des gesamten Universums an. Er wurde auch als das „Große Äußerste“ ({{glossar:taiji}}) bezeichnet, aus dem sich alle Materie bildete. Mitunter wurde er auch als Palast gedeutet, um den die anderen Sterne gleichsam als Unter·tanen ihre ewig gleichen Kreise drehen. Insofern lag es nahe, den Kaiser mit dem Himmels·nord·pol zu identifizieren. Bezeichnungen wie „Sohn des Himmels“ (''tian zi'', China) oder „Himmels·herrscher“ ({{glossar:tennou}}, Japan) leiten sich von diesem Symbolismus ab.
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Im alten China und in der Folge auch in Japan, sah man den Himmels·nord·pol, als Zentrum des ge·samten Universums an. Er wurde auch als das „Große Äußerste“ ({{glossar:taiji}}) bezeichnet, aus dem sich alle Materie bildete. Mitunter wurde er auch als Palast gedeutet, um den die anderen Sterne gleich·sam als Unter·tanen ihre ewig gleichen Kreise drehen. Insofern lag es nahe, den Kaiser mit dem Himmels·nord·pol zu identifizieren. Be·zeich·nungen wie „Sohn des Himmels“ (''tian zi'', China) oder „Himmels·herrscher“ ({{glossar:tennou}}, Japan) leiten sich von diesem Symbolismus ab.
 
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Besonders helle Sterne wurden sowohl in der europäischen Antike als auch in China zu bestimmten Konstellationen zu·sammen·ge·fasst, die meist mit mytho·logischen Motiven in Be·ziehung gebracht wurden. Man spricht auch von „Stern·bildern“. Das charak·teristischste und am deut·lichsten er·kenn·bare Stern·bild der nördlichen Hemi·sphäre ist der Große Wagen ({{glossar:hokuto}}). Er besteht aus sieben verhältnis·mäßig hellen Sternen und befindet sich nicht allzu weit vom Himmels·nord·pol entfernt. Daher wird das Stern·bild auch mit dem Norden selbst gleichgesetzt. In Ost·asien wird das Stern·bild als Nörd·licher Schöpf·löffel bezeichnet. Ähnlich wie der Polar·stern selbst wurde auch das Stern·bild des Nörd·lichen Schöpf·löffels mit bestimmten Gott·heiten assoziiert und in den Mittel·punkt eigener Kulte gestellt. Neben Sonne und Mond stellt das Stern·bild das wichtigste dem Himmel ent·nommene Symbol dar, das sowohl in der religiösen als auch in der politischen Ikono·graphie (Symbol des Herrschers) zur An·wendung kommt.
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Besonders helle Sterne wurden sowohl in der europäischen Antike als auch in China zu be·stimmten Konstellationen zu·sammen·ge·fasst, die meist mit mytho·logischen Motiven in Be·ziehung gebracht wurden. Man spricht auch von „Stern·bildern“. Das charak·teristischste und am deut·lichsten er·kenn·bare Stern·bild der nördlichen Hemi·sphäre ist der Große Wagen ({{glossar:hokuto}}). Er besteht aus sieben verhältnis·mäßig hellen Sternen und be·findet sich nicht allzu weit vom Himmels·nord·pol ent·fernt. Daher wird das Stern·bild auch mit dem Norden selbst gleich·ge·setzt. In Ost·asien wird das Stern·bild als Nörd·licher Schöpf·löffel bezeichnet. Ähnlich wie der Polar·stern selbst wurde auch das Stern·bild des Nörd·lichen Schöpf·löffels mit bestimmten Gott·heiten assoziiert und in den Mittel·punkt eigener Kulte ge·stellt. Neben Sonne und Mond stellt das Stern·bild das wichtigste dem Himmel ent·nommene Symbol dar, das sowohl in der religiösen als auch in der politischen Ikono·graphie (Symbol des Herrschers) zur An·wendung kommt.
 
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Version vom 27. September 2010, 09:28 Uhr

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Himmelskunde und Himmelsdeutung

Die Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels spielte in allen frühen Hoch·kulturen eine wichtige Rolle und kann als Beginn der heutigen Natur·wissen·schaften an·ge·sehen werden: Sowohl in Babylon als auch in Ägypten oder China führten höfische Astronome Be·ob·ach·tungen durch, hielten sie in Listen fest, be·rech·neten regel·mäßige Vor·komm·nisse und ver·zeichneten un·ge·wöhnliche Ereig·nisse. Aus diesen Daten er·stellten sie Kalender, also Sys·teme zur Ein·teilung und Messung der Zeit. Ein weiterer Bereich der an·ge·wandten Himmels·kunde war die Astro·logie, also die Ab·leitung von Pro·gno·sen irdischer Geschehnisse aus den Beobachtungen des Himmels.

Beziehungen des Sternenkosmos und der menschlichen Gesell·schaft wurden in China ganz be·sonders be·tont. Dabei galt die Auf·merk·samkeit weniger dem individuellen Schicksal einzelner Personen (in der Art, wie heute Astrologie betrieben wird), sondern dem Schick·sal der ganzen Gesell·schaft, bzw. ihrer Herr·schaft. Dies stand mit der Grund·an·nahme in Be·ziehung, dass es der Herr·scher selbst sei, der durch die regel·mäßige Ab·haltung be·stimmter Riten die Ordnung der Welt und des Kosmos aufrecht erhalte. Den kaiser·lichen Riten wurde daher nicht nur eine staats·er·haltende, sondern sogar eine welt·er·haltende Funk·tion zugesprochen. Welche Riten zu welchen Zeiten An·wendung fanden, unterlag astro·nomischen und astro·logischen Be·rech·nungen. Die Himmels·kunde (jap.

tenmon 天文 (jap.)

Himmelskunde, proto-wissenschaftliche Astronomie

Kalender

Der Begriff „tenmon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), die Astro·nomie und Astro·logie gemeinsam umfasste, hatte daher in China und den be·nach·barten ost·asiatischen Kulturen einen hohen politischen Stellen·wert und diente sowohl zur Legitimation politischer Herr·schaft als auch zur konkreten politischen Entscheidungsfindung.

Astronomische Voraussetzungen

Der nächtliche Sternenhimmel erscheint dem menschlichen Betrachter als ein komplexes Muster, das Nacht für Nacht ein beinahe identisches Er·scheinungs·bild zeigt. Es sind zwar bei genauerer Be·ob·ach·tung Be·wegungen am Himmel fest·zu·stellen, doch sind diese zu·meist zyklischer Art, d.h. sie wieder·holen sich in be·stimmten Ab·ständen: ähn·lich wie die Sonne wandern auch die Sterne während einer Nacht über den ganzen Himmel; der Mond nimmt inner·halb von 28 Tagen zu und ab; und selbst die Planeten, deren Lage sich gegen·über der Masse von Fix·sternen verändert, folgen fest·gelegten Bahnen.

Aus der Sicht eines irdischen Betrachters rotiert das gleich·bleibende Bild der Sterne inner·halb von 24 Stunden um einen Fix·punkt: Auf der nördlichen Hemi·sphäre um den so·ge·nannten Himmels·nord·pol, auf der Süd·halb·kugel um den Himmels·süd·pol. Heute weiß man, dass die schein·bare Rotation des Sternen·himmels durch die Drehung der Erde um die eigene Achse her·vor·gerufen wird. Die Himmels·pole liegen genau dort, wo die ver·längerte Erd·achse das „Himmels·gewölbe“ durch·stoßen würde. Gegen·wärtig ist dieser Punkt auf der nördlichen Halb·kugel mehr oder weniger identisch mit dem hellsten Stern im Stern·bild des Kleinen Wagens (dem äußersten Stern an der Deichsel), der daher auch als Polar·stern be·zeichnet wird. In Folge der so·ge·nannten Präzession (einer sehr langsamen, kreisel·artigen Ver·schiebung der Erd·achse) lag der Himmels·nord·pol aller·dings vor etwa 2000 Jahren in der Nähe des Kochab, einem Stern am anderen Ende des Kleinen Wagens.

Sternbilder und Deutungen

Im alten China und in der Folge auch in Japan, sah man den Himmels·nord·pol, als Zentrum des ge·samten Universums an. Er wurde auch als das „Große Äußerste“ (

taiji 太極 (chin.)

Urmaterie, wtl. das Große Äußerste

Konzept

Der Begriff „taiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) bezeichnet, aus dem sich alle Materie bildete. Mitunter wurde er auch als Palast gedeutet, um den die anderen Sterne gleich·sam als Unter·tanen ihre ewig gleichen Kreise drehen. Insofern lag es nahe, den Kaiser mit dem Himmels·nord·pol zu identifizieren. Be·zeich·nungen wie „Sohn des Himmels“ (tian zi, China) oder „Himmels·herrscher“ (

Tennō 天皇 (jap.)

jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels

Der Begriff „Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Heiseitenno.jpg
  • 3jingi.jpg
  • Tengu no ran.jpg

, Japan) leiten sich von diesem Symbolismus ab. Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Grundbegriffe/Yin_und_Yang/Himmelskunde.

Besonders helle Sterne wurden sowohl in der europäischen Antike als auch in China zu be·stimmten Konstellationen zu·sammen·ge·fasst, die meist mit mytho·logischen Motiven in Be·ziehung gebracht wurden. Man spricht auch von „Stern·bildern“. Das charak·teristischste und am deut·lichsten er·kenn·bare Stern·bild der nördlichen Hemi·sphäre ist der Große Wagen (

hokuto 北斗 (jap.)

Sternbild des Großen Wagens (chin. Nördlicher Schöpflöffel)

Pantheon

Der Begriff „hokuto“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

). Er besteht aus sieben verhältnis·mäßig hellen Sternen und be·findet sich nicht allzu weit vom Himmels·nord·pol ent·fernt. Daher wird das Stern·bild auch mit dem Norden selbst gleich·ge·setzt. In Ost·asien wird das Stern·bild als Nörd·licher Schöpf·löffel bezeichnet. Ähnlich wie der Polar·stern selbst wurde auch das Stern·bild des Nörd·lichen Schöpf·löffels mit bestimmten Gott·heiten assoziiert und in den Mittel·punkt eigener Kulte ge·stellt. Neben Sonne und Mond stellt das Stern·bild das wichtigste dem Himmel ent·nommene Symbol dar, das sowohl in der religiösen als auch in der politischen Ikono·graphie (Symbol des Herrschers) zur An·wendung kommt.

  1. ^  
    Startrails.jpg
    Aufnahme des nördlichen Sternenhimmels mit Zeitraffertechnik, welche die Rotation der Sterne um den astronomischen Nordpol sichtbar werden lässt.
    Werk von Gunther Wegner. gwegner.de, 2012.
  2. ^  
    Junishi meiji.jpg
    Die Tierkreiszeichen des chinesischen Kalenderwesens.
    Meiji-Zeit, 1875. Waseda University Library.