Bauten/Tempel/Stupa: Unterschied zwischen den Versionen

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Borobudur ist das größte buddhistische Monument weltweit. Es ist eigentlich eine Kombi·nation von Stupa und [[Ikonographie:Mandala | Mandala]], also eine symbolische Reprä·sen·tation des Kosmos in geometrischer, hier drei·dimen·sionaler Form. Während die einzelnen Stationen eines Mandala üblicher·weise von einer Buddha·figur einge·nommen werden, sind es hier es hier, zumindest im zentralen Bereich einzelne Stupas. Gleich·zeitig ist die gesamte Anlage von zahlreichen Stein·reliefs geschmückt, die das [[Leben des historischen Buddha]] oder Episoden einzelner Bodhisattvas darstellen. Die zentrale Position, ebenfalls durch einen Stupa repräsentiert, nimmt aber der „kosmische Buddha“ Vairocana (in Japan {{Glossar:Dainichi}}) ein.
 
Borobudur ist das größte buddhistische Monument weltweit. Es ist eigentlich eine Kombi·nation von Stupa und [[Ikonographie:Mandala | Mandala]], also eine symbolische Reprä·sen·tation des Kosmos in geometrischer, hier drei·dimen·sionaler Form. Während die einzelnen Stationen eines Mandala üblicher·weise von einer Buddha·figur einge·nommen werden, sind es hier es hier, zumindest im zentralen Bereich einzelne Stupas. Gleich·zeitig ist die gesamte Anlage von zahlreichen Stein·reliefs geschmückt, die das [[Leben des historischen Buddha]] oder Episoden einzelner Bodhisattvas darstellen. Die zentrale Position, ebenfalls durch einen Stupa repräsentiert, nimmt aber der „kosmische Buddha“ Vairocana (in Japan {{Glossar:Dainichi}}) ein.
  
Borobudur wurde unter der buddhistischen Sailendra Dynastie zwischen 750 und 850 errichtet. Etwa zur selben Zeit goss man in Japan den [[Ikonographie:Dainichi/Daibutsu#Der_Gro.C3.9Fe_Buddha_von_Nara|Großen Buddha von Nara]]. Im zwölften Jahr·hundert verfiel die Anlage und geriet vollkommen in Ver·gessen·heit, bis sie im 19. Jh. wieder entdeckt wurde. Erst 1971–1984 wurde die Anlage unter der Patronanz der UNESCO originalgetreu restauriert.
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Borobudur wurde unter der buddhistischen Sailendra Dynastie zwischen 750 und 850 errichtet. Etwa zur selben Zeit goss man in Japan den [[Ikonographie:Dainichi/Daibutsu#Der_Gro.C3.9Fe_Buddha_von_Nara|Großen Buddha von Nara]]. Im zwölften Jahr·hundert verfiel die Anlage und geriet vollkommen in Ver·gessen·heit, bis sie im neunzehnten Jahrhundert wieder entdeckt wurde. Erst 1971–1984 wurde die Anlage unter der Patronanz der UNESCO originalgetreu restauriert.
  
 
==Wildgans Pagode==
 
==Wildgans Pagode==

Version vom 18. September 2010, 19:10 Uhr

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Bekannte Pagoden und Stupas außerhalb Japans

Stupa sanchi.jpg

Die Grabstupas von Sanchi

Die buddhistischen Monumente von Sanchi, nahe der Stadt Vidisha in Südindien, gehen auf den legendären Förderer des Bud·dhis·mus, König Ashoka (273–236 v.u.Z.) zurück. Dieser soll sieben der acht ersten Stupas errichtet haben, darunter auch den Haupt·stupa von Sanchi. Die heutige Form der großen Grab·stupas, in denen auch Reliquien der Buddha-Schüler Shariputra and Maha Moggalana bei·gesetzt worden sein sollen, stammt wahr·scheinlich aus dem zweiten Jahr·hundert vor unserer Zeit·rechnung. Während der folgenden tausend Jahre befand sich hier ein großes Zentrum des bud·dhis·tischen Glaubens mit zahl·reichen Tempeln. Im drei·zehnten und vier·zehnten Jahr·hundert erfasste der allgemeine Nieder·gang des indischen Bud·dhis·mus aber auch die Tempel·anlagen von Sanchi, die verlassen und dem natürlichen Verfall prei·gegeben wurden. Außerdem erfuhren die Stupas im Zuge ihrer Wieder·ent·deckung im frühen neun·zehnten Jahr·hundert zahlreiche Schäden durch Plün·derungen und unsach·gemäße archäologische Behandlung. Erst in den Jahren 1912–1919 wurden sie in den heute sichtbaren Zustand gebracht.

Sanchi Sanchi Detail
Die „torii“ von Sanchi

Sanchi repräsentiert wahrscheinlich die älteste Form der Stupas, bestehend aus einer halb·kugel·förmigen Kammer und einer dünnen Spitze, die einen oder mehrere Schirme als Zeichen königlicher Macht darstellt. Aus diesen Schirmen entwickeln sich mit der Zeit eine Anzahl von Ringen (in Japan meist neun plus zusätzliche Elemente), die man auch auf der Spitze japanischer Pagoden erkennen kann. Die konkrete Aus·gestaltung ist starken regionalen Unter·schieden aus·gesetzt, aber immer ist die Spitze eines Stupas Gegen·stand eines ausgefeilten Symbolismus. Zu den klassischen Stupas gehört außerdem ein Rundgang, denn das rituelle Um·schreiten des Stupa (im Uhr·zeiger·sinn) ist ein essentielles Mittel, um gutes Karma zu erlangen. Diese Rund·gänge sind oft, wie z.B. in Sanchi, von einer Mauer eingefasst und durch Ein·gangs·tore zu betreten. Im Fall von Sanchi gab es ursprünglich bei jedem Stupa vier Tore, die in alle vier Himmels·richtungen wiesen. Viele sind noch erhalten und gestatten dank ihrer reichen Aus·gestaltung mit Mosaiken einen guten Ein·blick in die frühe bud·dhis·tische Kunst. Frühere europäische Beobachter waren außerdem der Meinung, dass die Tore bauliche Ähnlich·keiten mit japanischen

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

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  • Torii sanchi.jpg
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Weitere Bilder...
aufweisen und möglicher·weise ihre Urform darstellen. Heutige Religions·historiker sind diesbezüglich allerdings eher skeptisch. (S. dazu die Sidepage Torii.)

Dharmek Stupa

Dharmek Stupa
Dharmek Stupa, Gupta Zeit, Höhe 31,3m

Dieser Stupa befindet sich unweit von Benares in Sarnath, dem „Hirschpark“, wo Buddha Shakyamuni angeblich seine erste Predigt hielt. Der Stupa gilt ebenfalls als eine Gründung Ashokas, doch schon vor Ashoka scheint sich hier ein bud·dhis·tisches Kloster befunden zu haben. Heute existiert nur noch die Basis des Bauwerks, auf der sich ·früher noch eine turmartige Spitze befunden haben muss.

Der Swayambunatha Stupa in Kathmandu, Nepal

Swayambunatha Stupa Swayambunatha Stupa

Ältester und bekanntester Stupa Nepals, angeblich ebenfalls eine Gründung König Ashokas. Die heutige Form stammt aus dem vier·zehnten Jahr·hundert und wurde im sieb·zehnten Jahr·hundert weiter ausgebaut. Besonders auf·fallend die nach allen Richtungen blickenden Augen·paare, Symbol für die allum·fassende Wahr·nehmungs·fähigkeit des Buddha.

Der Stupa-Berg von Borobudur, Java

borobodur birdseye borobudur
borobudur buddha stupas, detail
Bilder und Dokumentation:
A Visit to the Stupa Borobudur (Jacques Edouard Berger, 1988) [2010/8]

Borobudur ist das größte buddhistische Monument weltweit. Es ist eigentlich eine Kombi·nation von Stupa und Mandala, also eine symbolische Reprä·sen·tation des Kosmos in geometrischer, hier drei·dimen·sionaler Form. Während die einzelnen Stationen eines Mandala üblicher·weise von einer Buddha·figur einge·nommen werden, sind es hier es hier, zumindest im zentralen Bereich einzelne Stupas. Gleich·zeitig ist die gesamte Anlage von zahlreichen Stein·reliefs geschmückt, die das Leben des historischen Buddha oder Episoden einzelner Bodhisattvas darstellen. Die zentrale Position, ebenfalls durch einen Stupa repräsentiert, nimmt aber der „kosmische Buddha“ Vairocana (in Japan

Dainichi 大日 (jap.)

Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“

Buddha

Der Begriff „Dainichi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Taizokai kamakura.jpg
  • Chiken in2.jpg
  • Hyogo daibutsu kusakabe.jpg
  • Dainichi usuki.jpg
  • Dainichi douganji.jpg
  • Dainichi sonsho mandara.jpg
  • Dainichi unkei.jpg
  • Usuki Stone Buddha.jpg
  • Kongokai.jpg
  • Todaiji daibutsu.jpg
  • Naradaibutsu shigisan.jpg

) ein.

Borobudur wurde unter der buddhistischen Sailendra Dynastie zwischen 750 und 850 errichtet. Etwa zur selben Zeit goss man in Japan den Großen Buddha von Nara. Im zwölften Jahr·hundert verfiel die Anlage und geriet vollkommen in Ver·gessen·heit, bis sie im neunzehnten Jahrhundert wieder entdeckt wurde. Erst 1971–1984 wurde die Anlage unter der Patronanz der UNESCO originalgetreu restauriert.

Wildgans Pagode

biggoose

Dayanta, die „Große Wildgans Pagode“ der alten chinesischen Hauptstadt Changan (heute Xian), ist eine der bekanntesten Pagoden Chinas. Sie besteht aus sieben Stock·werken und ist 64m hoch. Sie wurde im Jahr 652 als fünf·stöckige Pagode errichtet, und später weiter ausgebaut. Wie deutlich zu erkennen ist, vollzog sich im Über·gang des indischen Stupa zur chinesischen Pagode ein Stil·wechsel, der auch mit den sich wandelnden Funktionen dieses Bau·werks zu tun hat. Obwohl auch chinesische und japanische Pagoden behaupten, im Besitz von Reliquien zu sein, dienen sie eher als allgemeiner Schatz·speicher, während ihre Funktion als Grab·monument in den Hinter·grund tritt. Die Große Wildgans Pagode beispiels·weise wurde errichtet, um die zahl·reichen Sutren und Wert·gegen·stände aufzu·bewahren, die die berühmte Pilger

Xuanzang 玄奘 (chin.)

602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde

Der Begriff „Xuanzang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Juichimen kannon.jpg
  • 09affe.jpg
  • Xuanzang kamakura.jpg
  • Jinjataisho.jpg
auf seiner sieb·zehn·jährigen Reise (629–645) durch Indien und Zentralsien mitgebracht hatte.

  1. ^  
    Stupa sanchi.jpg
    Die stupa-Anlage von Sanchi nahe der Stadt Vidisha in Zentralindien gilt als UNESCO Welterbe. Der größte Stupa soll Reliquien des Buddha bergen und auf Befehl König Ashokas (ca. 273–236 v.u.Z.) errichtet worden sein. Ein kleinerer Stupa enthält angeblich Reliquien von Schülern des Buddha. Die Anlage wurde bis ins 12. Jh. immer weiter ausgebaut.
    Indien, 3. Jh. v.u.Z. Bildquelle: unbekannt.
  2. ^  
    Torii sanchi.jpg
    An den vier Seiten des ältesten buddhistischen Grabstupas (gorintō) in Sanchi befinden sich markante Eingänge, die wie ein reich verziertes torii mit einem dritten Querbalken aussehen. Man nennt diese Tore auf Sanskrit torana. Aufgrund ihrer Ähnlichkeiten in Form und Namen wurden sie von frühen Japanologen als Vorläufer der torii angesehen.
    Scott Weatherson, flickr 2009.
  3. ^  
    Torana detail.jpg
    Die detailreichen Skulpturen auf diesem torana-Tor vor einem stupa in Sanchi stammen wahrscheinlich aus dem 1. Jh. u.Z.; dieser Dekor spricht dagegen, dass die indischen torana als Vorläufer der japanischen torii anzusehen sind.
    Scott Weatherson, flickr 2009.
  4. ^  
    Dhamek.jpg
    Dhamek Stupa in Sarnath, Indien, Tempelgründung unter König Ashoka.
    Gupta-Zeit, 4.Jh. u.Z. Sarnath M., flickr, 2014.
  5. ^  
    Swayambhunatha kathmandu nepal.jpg
    Der Swayambhunatha Stupa ist das bekannteste buddhistische Bauwerk Nepals. Die Anlage ist angeblich eine Gründung König Ashokas. Die heutige Form stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im 17. Jahrhundert weiter ausgebaut.
    14. Jh., im 17. Jh. ausgebaut. Qinglin Zhang, flickr, 2012 (mit freundlicher Genehmigung).
  6. ^  
    Borobudur.jpg
    Stupa-Berg von Borobudur, Java.
    Marcello and Anita Tranchini, Borobudur: Golden Tales of the Buddha. Hongkong: Periplus Editions, 1990.
  7. ^  
    Borobudur10.jpg
    Stupa-Berg von Borobudur, dem weltweit größten Mandala auf der Insel Java.
    8.–9.Jh. Jorge de la Torriente, flickr, 2011.
  8. ^  
    Borobudur buddha.jpg
    Buddhafigur am Stupa-Berg von Borobodur, Java.
    Jacques Edouard Berger, 1988.
  9. ^  
    Borobudur stupas2.jpg
    Stupas auf dem Stupa-Berg von Borobudur, Java.
    Fuerst, flickr, 2013.
  10. ^  
    Dayanta.jpg
    Dayanta, die “Große Wildgans-Pagode” der alten Hauptstadt Changan (Xian).
    652 als fünfgeschossige Pagode errichtet, heutige Form aus dem 16. Jh. travel.dahangzhou.com.