Bild:Arima harunobu.jpg: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
 
(17 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{bild
+
{{Bild
|titel= Bodhisattva oder „Christenfürst“? <!--freigewählter Titel oder: -->
+
|titel=Bodhisattva oder „Christenfürst“?
|titel_j= <!--Originaltitel jap. -->
+
|genre=Hängerollbild
|titel_d= <!--Originaltitel übersetzt-->
+
|genre2=kakemono
|detail=1 <!-- 0 oder 1 (= „Detail“) -->
+
|detail=1
|genre= Hängerollbild <!--Schreinhalle Tempelhalle Blockdruck Querbildrolle Statue Relief Photographie Zeremonie...-->
+
|material=Seide, Farbe, Gold
|genre2= <!-- nishiki-e  surimono  shunga  ...  (jap.)-->
+
|maße=150 x 60 cm
|material= Seide, Farbe, Gold<!--  Papier, Holz, Metall, Stein, Bronze, bemalt,, Farbe, Tusche  ...-->
+
|zeitalter=Neuzeit
|maße= 150 x 60 cm
+
|periode=frühe Edo-Zeit
|artist=
+
|ort=Seiun-ji, Yamatomura, Präfektur Yamanashi
|artist_dates= <!--1421–1482-->
+
|q_link=http://www.city.koshu.yamanashi.jp/koshu/news/viewNews.jsp?id=1317710594877&dir=201110
|periode= frühe Edo-Zeit<!--Heian-Zeit  Kamakura-Zeit Edo-Zeit ... oder: China,  Indien, Tibet ...-->
+
|q_text=Kōshū-shi
|jahr= <!--1432  15. Jh.  ...-->
+
|c=c
|serie= <!--''japanisch'' (Ü)-->
+
|quelle_d=2011/11/30
|buch= <!--''japanisch'' (Ü)-->
+
|beschreibung=Offiziell handelt es sich hier um ein Abbild des buddhistischen {{sb|bodhisattva|Bodhisattvas}} Kokūzō (skt. Akashagarbha), der häufig mit einem {{gb|Nyoinotama|Wunschjuwel}}, das er in Brusthöhe hält, dargestellt wird. Auf dieser Darstellung fällt allerdings auf, dass das „Wunschjuwel“ eher dem Weltenberg {{sb|Sumeru}} gleicht, auf dem jedoch ein Kreuz thront. Dies erinnert wiederum an das  christliche Herrschaftssymbol von Reichsapfel mit Kreuz. Auch der Mantel des Dargestellten entspricht nicht der gängigen Bodhisattva Ikonographie. Schließlich sind in dem Gewand vier Gesichter versteckt, die ebenfalls Rätsel aufgeben. Die lange in einer Schachtel verwahrte Darstellung, deren Ursprung im Dunklen liegt, dürfte jedenfalls  unter christlichem Einfluss entstanden sein.  
|serie_j= <!--1831–32-->
 
|ort=Seiun-ji, Yamatomura, Präfektur Yamanashi, Kyushu <!-- oder: im Besitz des ...  -->
 
|treasure=0 <!-- 0 oder 1 (= „Nationalschatz“) -->
 
|q_link= <!--Link zur Quelle: http://... -->
 
|q_text= <!-- Text zur Quelle -->
 
|quelle_b= <!-- Zusatztext zur Quelle-->
 
|c = © <!-- © oder 0 (wenn Copyright unklar)-->
 
|quelle_d= <!-- retrieved, 2011/7  -->
 
|collection=
 
|<!-- Beschreibung -->Offiziell handelt es sich hier um ein Abbild des buddhistischen Bodhisattvas Kokūzō (skt. Akashagarbha), der häufig mit einem Wunschjuwel, das er in Brusthöhe hält, dargestellt wird. Auf dieser Darstellung fällt allerdings auf, dass das „Wunschjuwel“ eher einem Reichsapfel mit einem Kreuz, also einem christlichen Herrschaftssymbol gleicht. Auch der Mantel des Dargestellten entspricht nicht der gängigen Bodhisattva Ikonographie. Schließlich sind in dem Gewand vier Gesichter versteckt, die ebenfalls Rätsel aufgeben. Die lange in einer Schachtel verwahrte Darstellung, deren Ursprung im Dunklen liegt, dürfte jedenfalls  unter christlichem Einfluss entstanden sein.  
 
 
 
Laut dem Japanologen Detlev Schauwecker, einem Spezialisten des „christlichen Zeitalters“ in Japan, handelt es sich in der Tat um ein Portrait des christlichen Daimyōs  Arima Harunobu (1561?-1612). In den Jesuitendramen der Barockzeit tritt dieser unter dem Namen Protasio von Aryma als Idealtyp des japanischen „Christenfürsten“ auf. Tatsächlich wurde er auf Grund seines Glaubens unter Tokugawa Ieyasu verbannt und schließlich zum Tode verurteilt. Japanische Quellen deuten allerdings darauf hin, dass er dem Christentum zuvor abschwor.  Sollte die vorliegende Darstellung tatsächlich Arima Harunobu abbilden, so zeigt sie ihn jedenfalls in einer perfekten Überblendung christlicher und buddhistischer Attribute.
 
 
 
Eine andere Theorie sieht die Darstellung allerdings in der Tradition des chinesischen Nestorianismus, also einer frühen Abspaltung des Christentums, die sich schon vor der Missionierung im 16. Jh. bis China verbreitet hatte. 
 
  
 +
Laut dem Japanologen Detlev Schauwecker, einem Spezialisten des „christlichen Zeitalters“ in Japan, handelt es sich in der Tat um ein Portrait des christlichen Daimyōs  {{gb|Arimaharunobu}} (1561?-1612). In den Jesuitendramen der Barockzeit tritt dieser unter dem Namen Protasio von Aryma als Idealtyp des japanischen „Christenfürsten“ auf. Tatsächlich wurde er auf Grund seines Glaubens unter Tokugawa Ieyasu verbannt und schließlich zum Tode verurteilt. Japanische Quellen deuten allerdings darauf hin, dass er dem Christentum zuvor abschwor.  Sollte die vorliegende Darstellung tatsächlich Arima Harunobu abbilden, so zeigt sie ihn jedenfalls in einer perfekten Überblendung christlicher und buddhistischer Attribute.
  
 +
Eine andere Theorie sieht die Darstellung in der Tradition des chinesischen Nestorianismus, also einer frühen Abspaltung des Christentums, die sich schon vor der Missionierung im 16. Jh. bis China verbreitet hatte.
 +
|thema=Buddha, Pantheon Sonstiges
 +
|medium=Malerei
 +
|inhalt=Portrait, Gottheit
 +
|form=Malerei
 
}}
 
}}

Aktuelle Version vom 1. September 2022, 14:24 Uhr

Bildseite:Bodhisattva oder „Christenfürst“?
Hängerollbild, kakemono (Seide, Farbe, Gold; 150 x 60 cm; Detail), Frühe Edo-Zeit, Seiun-ji, Yamatomura, Präfektur Yamanashi. Kōshū-shi. Letzter Zugriff: 2011/11/30
Offiziell handelt es sich hier um ein Abbild des buddhistischen Bodhisattvas Kokūzō (skt. Akashagarbha), der häufig mit einem Wunschjuwel, das er in Brusthöhe hält, dargestellt wird. Auf dieser Darstellung fällt allerdings auf, dass das „Wunschjuwel“ eher dem Weltenberg Sumeru gleicht, auf dem jedoch ein Kreuz thront. Dies erinnert wiederum an das christliche Herrschaftssymbol von Reichsapfel mit Kreuz. Auch der Mantel des Dargestellten entspricht nicht der gängigen Bodhisattva Ikonographie. Schließlich sind in dem Gewand vier Gesichter versteckt, die ebenfalls Rätsel aufgeben. Die lange in einer Schachtel verwahrte Darstellung, deren Ursprung im Dunklen liegt, dürfte jedenfalls unter christlichem Einfluss entstanden sein.

Laut dem Japanologen Detlev Schauwecker, einem Spezialisten des „christlichen Zeitalters“ in Japan, handelt es sich in der Tat um ein Portrait des christlichen Daimyōs Arima Harunobu (1561?-1612). In den Jesuitendramen der Barockzeit tritt dieser unter dem Namen Protasio von Aryma als Idealtyp des japanischen „Christenfürsten“ auf. Tatsächlich wurde er auf Grund seines Glaubens unter Tokugawa Ieyasu verbannt und schließlich zum Tode verurteilt. Japanische Quellen deuten allerdings darauf hin, dass er dem Christentum zuvor abschwor. Sollte die vorliegende Darstellung tatsächlich Arima Harunobu abbilden, so zeigt sie ihn jedenfalls in einer perfekten Überblendung christlicher und buddhistischer Attribute.

Eine andere Theorie sieht die Darstellung in der Tradition des chinesischen Nestorianismus, also einer frühen Abspaltung des Christentums, die sich schon vor der Missionierung im 16. Jh. bis China verbreitet hatte.
Bildverwendung:
Schlagworte:

Verwandte Bilder

Bodhisattva korea.jpg
Shukuyo.jpg
Nyoirin kannon.jpg
Jizo 14c.jpg
Amida spinner.jpg
Nehanzu.jpg
Nyoirin jukkansho.jpg
Diamant Sutra.jpg
Seokguram.jpg

Dateiversionen

Klicken Sie auf einen Zeitpunkt, um diese Version zu laden.

Version vomVorschaubildMaßeBenutzerKommentar
aktuell22:20, 30. Nov. 2011Vorschaubild der Version vom 30. November 2011, 22:20 Uhr600 × 800 (127 KB)Bescheid (Kommentar | Beiträge)
07:14, 26. Jul. 2010Vorschaubild der Version vom 26. Juli 2010, 07:14 Uhr450 × 600 (63 KB)DorisK (Kommentar | Beiträge)