Yamata no Orochi

Aus Kamigraphie
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Yamata no Orochi.jpg
Yamata no Orochi und Susanoo[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Gottheiten (Götter, numinose Erscheinungen)
Name Yamata no Orochi 八又大蛇
Rel. Zugehörigkeiten Shintō
Herkunft Japan
Ikonographie achtköpfige Schlange mit acht Schwänzen
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie:Praktikum 2012.

Yamata no Orochi 八又大蛇 ist eine achtköpfiges Schlangenmonster aus der japanischen Mythologie, das vom Gott Susanoo 須佐之男 aufgrund einer List getötet werden kann.

Yamata no Orochi im Kojiki und Nihon shoki

Im Kojiki 古事記 (712) und Nihon shoki 日本書紀 (720) wird diese wie folgt beschrieben:

„Sie hat acht Köpfe und acht Schwänze; ihre Augen sind rot wie Blasenkirchen; und auf ihrem Rücken wachsen Tannen und Zypressen. Wenn sie kriecht, erstreckt sie sich über eine Länge von acht Hügeln und acht Tälern.“ (vgl. Chamberlain 1932:73, Aston 2008:53).

Yamata no Orochi hat bereits sieben der acht Töchter Ashinazuchis 足名椎 gefressen. Der achten Tochter Kushinada-hime 奇稲田姫 verspricht Susanoo Rettung, wenn er sie zur Frau bekommt. Kushinada-hime wird in einen Kamm verwandelt und in Susanoos Haar gesteckt. Danach lässt er Reiswein brauen, in acht Krüge füllen und je einen Krug an eines der acht Tore des Zaunes stellen, den er errichten lässt. Yamata no Orochi trinkt mit jedem seiner Köpfe einen Krug leer und schläft betrunken ein. Susanoo schlägt die Schlange in Stücke und der Fluss Hi (in der Provinz Izumo) färbt sich rot von deren Blut. Als er den mittleren Schwanz durchschlagen will, bricht sein Schwert. Im Schwanz findet er Kusanagi 草薙剣, das er den Göttern im Himmel schickt und später eines der drei Throninsignien 三種の神器 werden soll (vgl. Chamberlain 1932:75, Aston 2008:53).

(siehe auch Susanoo und Yamata no Orochi)

Izumo fudoki

Den Kiki zufolge ist der Ort, wo Susanoo Yamata no Orochi erschlug der Berg Torikami. Laut Izumo fudoki befindet er sich im Bezirk Nita 仁多 und bildet die Grenze zwischen den Provinzen Izumo und Hahaki (Hōgi) 伯耆 (Aoki 1977:147). Yamato no Orochi wird jedoch im Izumo fudoki selbst nicht erwähnt.

Die Zahl Acht

Die Zahl Acht taucht in der Episode mehrfach auf. Nelly Naumann interpretiert sie als kosmologische Zahl (s.a. Acht-Klafter-Halle. Die Welt ist durch die Zahl Acht geordnet und wird durch die achtköpfige Schlange von acht Seiten, also von allen Seiten, her bedroht. Durch ihr Ableben wird die Ordnung wieder hergestellt (Naumann 1988:81-82).

Quellen

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932
    Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
  • Nelly Naumann 1988
    Die einheimische Religion Japans: Teil 1: Bis zum Ende der Heian-Zeit. Leiden: Brill 1988. (Exzerpt.)



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