Ushitora no Konjin

Aus Kamigraphie
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Ushitora no Konjin 艮の金神, wtl. der Metall/Gold-Gott des Rindertigers (= Nordosten), ist die höchste Gottheit der Neureligion Ōmoto. Er offenbarte sich der Gründerin Deguchi Nao zum ersten Mal 1892 und diktierte ihr fortan zahlreiche Botschaften, aus denen sich Ōmoto zunächst konstituierte.

Die Gottheit war auch von Gründung der Ōmoto nicht ganz unbekannt. Sie ist eine aus der Yin Yang Geomantik stammende Richtungsgottheit (die eine der sog. Fünf Wandlungsphasen "Metall" verlkörpert), wurde aber auch als Herrscher der Yasha 夜叉, eigentlich aus Indien stammende buddhistische Dämonen, erachtet. [1] Ushitora (艮 oder 丑寅) wiederum ist die Kombination aus zwei der Zwölf Richtungstieren, Rind und Tiger, und bezeichnet den Nordwesten. Laut einer in Japan sehr populären geomantischen Theorie ist der Nordosten die Richtung, aus der alle möglichen unheilvollen Dämonen kommen. Er wird daher auch als Dämonentor (kimon 鬼門) bezeichnet.

In der Edo-Zeit galt Ushitora no Konjin als besonders machtvolle „Fluchgottheit“ (tatarigami 祟り神), gegenüber welcher große Vorsicht geboten war. Es gab in vielen Regionen regelmäßige Feste und Riten für ihn. Aus der Bakumatsu-Zeit (frühes 19. Jh.) sind einige Fälle dokumentiert, in denen Konjin von Menschen Besitz ergriff und durch sie sprach. Den Ausgangspunkt dieses Glaubens bildete offenbar eine Frau namens Ono Uta aus der Region Okayama [2]. In der Folge bildete sich in Okayama eine der ersten sogenannten Neureligionen, die Kōnkō-kyō 金光教 (Lehre des Goldenen Lichts; offizielle Gründung 1859) um Ushitora no Konjin, der dort in Tenchi Kane no Kami 天地金乃神 (Metall/Gold Gottheit von Himmel und Erde) umbenannt wurde.

Deguchi Nao kam im Zuge persönlicher Krisen mit einem Heiler der Konkō-kyō in Verbindung, bevor sie selbst von Ushitora no Konjin besessen wurde. Nach ihrem damaligen Wohnort, wurde die Gottheit auch als Konjin aus Ayaba (Ayabe no Konjin-san 綾部の金神さん) bezeichnet, was auf das Vorhandensein ähnlicher Phänomene in anderen Regionen hinweist. Ihr Schwiegersohn Deguchi Onisaburō 出口 王仁三郎 (1871–1948) identifizierte die Gottheit später mit Kuni no Tokotachi 国之常立, einem der Ugötter aus Kojiki und Nihon shoki. Außerdem wurde ein südwestliches Gegenstück, Hitsujisaru no Konjin 坤の金神 (Konjin des Lammaffen=Südwesten), eine Gottheit weiblichen Geschlechts, ins Leben gerufen.[3]

Anmerkungen

Siehe auch