Synkretismus

Aus Kamigraphie
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Begriffserklärung:

Etymologie:

Im Allgemeinem bezeichnet der Begriff Synkretismus in seiner weitesten Bedeutung jede Verbindung oder Mischung verschiedener kultureller Phänomene. Diese Verwendung geht auf eine vermutlich falsche Etymologie zurück. Synkretismus ist meistens von dem griechischen Verbum synkeránnymi (mischen) abgeleitet worden. Es handelt sich aber um eine Wortschöpfung von Plutarch der in einem seiner Werke das Verhalten der Kreter, die sich gegenüber äußeren Feinden zusammenschließen als synkretismo bezeichnet. Durch Erasmus von Rotterdam ist der Begriff in den christlich theologischen Sprachgebrauch übertragen worden. [1]

Verwendung:

Der Begriff Synkretismus wird von der Theologie und der Religionswissenschaft gebraucht. Gemeint ist eine bewusste Vereinigung verschiedener Religionen oder einzelner Elemente dieser Religionen. Auch können mehrere Religionen vollständig zu einer werden. In so einer Einheit werden auch die Anschauungen und Praktiken der Religionen mit einbezogen. [2] Durch den meistens negativen Gebrauch des Begriffes in der Theologie, ist die Verwendung in Nachbardisziplinen wie der Religionswissenschaft oder der Ethnologie umstritten. Seit den 60 er und 70er Jahren des 20.Jh wurde der Begriff in der Religionswissenschaft stark diskutiert, wobei es nie eine Einigung wie das Wesen des Begriffs zu verstehen sei. Es wurde auch nach Alternativen gesucht. Der Begriff Kreolisierung fand in der Ethnologie Beachtung, wurde aber in der Religionswissenschaft aber nie als wirkliche Alternative gesehen. Auch hier wurden unerwünschte Assoziationen gefunden, die mit dem Begriff des Synkretismus gleichzusetzen sind.[3]

Es geht im Allgemeinen um eine Verbindung von an sich unterschiedlichen (ja widersprüchlichen) Ansichten und Vorstellungen in Philosophie, Weltanschauung und Religion. Wichtig ist auch, dass der Synkretismus in der Antike gesucht wurde. Er kann dennoch auch als eine kritisierte Haltung und Vorgehensweise betrachtet werden. Dies war z.B. der Fall bei manchen römischen Philosophen, aber auch schon im Hellenismus, in den Mysterienreligionen und in der Gnosis. Man hat sogar das Christentum als Ergebnis des Synkretismus betrachten und herabsetzen wollen.

Beispiele

Manichäismus

Umbanda und Candomblé

Verweise

  1. Religion in Geschichte und Gegenwart; 9 Bde., hg. v. Hans Dieter Betz u.a., 4. Aufl., Tübingen (Mohr) S.1959 ff.
  2. Brockhaus-Verlag 2004, S. 296
  3. Religion in Geschichte und Gegenwart; 9 Bde., hg. v. Hans Dieter Betz u.a., 4. Aufl., Tübingen (Mohr) S.1960-1961.

Relilex, das Lexikon zur Religion