Sieben Glücksgötter von Hokuba

Aus Kamigraphie
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Shichifukujin von Teisai Hokuba

Bildinhalt

Die Sieben Glücksgötter sind zusammen mit Kindern mit dem Sammeln von Muscheln und Korallen beschäftigt. Rechts ist Benzai-ten 弁財天 auf einem Büffel (?) [1] abgebildet, allerdings ohne das sie auszeichnende Attribut, der Biwa. Dennoch ist sie als einzige Frau unter den Shichi Fukujin leicht zu erkennen. Links daneben sind an der Spitze der Göttergruppe Daikoku 大黒 und Ebisu 恵比須 dargestellt. Ebisu trägt die Angel in der Hand, links hinter ihm ist ein Korb mit einer roten Brasse (鯛), einem Glückssymbol, zu erkennen. Daikoku, der in bäuerlicher Kleidung und mit bezeichnender Kopfbedeckung den andern voranschreitet, fehlt der charakteristische Sack, den er normalerweise über seiner Schulter trägt, wenn er nicht mit dem Glückshammer ausgestattet ist. Diesen hält hier der hinter ihm stehende, grimmig blickende Bishamon 毘沙門天 in der Hand. Er ist in eine Rüstung gekleidet, trägt einen Helm und ist mit seinem Dreizack ausgestattet. Auf den ersten Blick leicht zu übersehen ist Bishamons wesentliches Merkmal, die Pagode, die ein im Sack sitzender Junge in der linken (!) Hand hält [2]. Hinter Bishamon kniet Jurōjin 寿老人, der als daoistischer Unsterblicher, sennin 仙人, gilt, am Boden. Er zeichnet sich durch seinen langen weißen Bart und den Stab, an dem eine Schriftrolle, die das Geheimnis des langen Lebens bergen soll, hängt (vgl. Schumacher), aus. Als letzter der Gruppe ist Hotei 布袋 wiedergegeben, der in seinem großen Jutesack Muscheln sammelt. Hotei, der sich auf den Mönch Qici rekurriert, soll eine Inkarnation Buddha Maitreyas (Miroku butsu 弥勒仏) sein. Er wird dementsprechend mit dem geschorenen Haupt eines buddhistischen Mönches und der Mönchsrobe, kesa 袈裟, dargestellt, die langen Ohrläppchen deuten auf seinen göttlichen Status hin. Hoteis Sack soll mit Nahrung und Schätzen gefüllt sein und sich niemals leeren. Im oberen linken Teil des Rollbildes fliegt Fukurokuju 福禄寿 auf einem Kranich, einem seiner Botentiere und ein Symbol für langes Leben. Besonders auffallend ist seine Kopfform (Phallussymbol?).

Hier vielleicht noch erwähnenswert ist, dass weder die Biwa Benzaitens noch Bishamons Pagode oder Dreizack Glückssymbole im eigentlichen Sinn darstellen. Ihre Deva-Grundformen des vedisch-brāhmaṇischen Pantheons, Sarasvatī und Vaiśravaṇa, wurden jedoch bereits lange vor dem Buddhismus als Glücks- und allem voran Reichtumsgötter verehrt, was womöglich ausschlaggebend für ihre Inkorporierung in die Gruppe der Sieben Glücksgötter war.

Die einzelnen Glückssymbole auf Hokubas Bild

Langes Leben:

  • Kranich
  • Schildkröte
  • Pinie

Sonstige:

  • Wunschjuwelen
  • Berg Fuji
  • Chinesische Knaben (kakako)
  • Pagode
  • Sack
  • Meerbrasse
  • Koralle?

Enoshima

Enoshima, Hokusai
Enoshima, Hokusai
Enoshima und Berg Fuji

Vergleicht man die Szenerie von Hokubas Darstellung der Shichifukujin mit jener des Hokusai-Blockdrucks, kann man darauf schließen, dass es sich bei der kleinen Insel um Enoshima 江島 handelt. Auch die Darstellung des Fuji 富士山 deutet darauf hin. Am Steg, der der Insel vorgelagert ist, lässt sich ein Torii 鳥居 erkennen, weiter im Inneren der Insel eine kleine rote Pagode, Teil des Enoshima Schreins (Enoshima jinja 江島神社), der mit der Göttin Benzaiten in Verbindung steht [3].

  1. Vielleicht sogar einem Wasserbüffel?
  2. Ist Bishamon in der Gruppe der shitennō 四天王 dargestellt, wird er als Tamon-ten bezeichnet und hält die Pagode zumeist in der rechten Hand.
  3. Benzaitens Schreine bzw. Tempel befinden sich zumeist in der Nähe von Gewässern.