Schreinhaushalte: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. Juli 2021, 12:15 Uhr

Seiten-Infobox
Themengruppe Geschichte (historische Ereignisse, Perioden und Fachbegriffe)
Fachbegriff Schreinhaushalte(kanbe, kamube, jinko 神戸)
Bemerkung bäuerliche Lehenshaushalte (fuko 封戸), deren Erträge der Aufrechterhaltung von großen Schreinen und ihren Priestern dienen
Schlagworte Hitachi fudoki, Izumo fudoki, Harima fudoki
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Schreinhaushalte (kanbe, kamube, jinko 神戸), wtl. Götter-Haushalte, sind bäuerliche Lehenshaushalte (fuko 封戸), deren Erträge der Aufrechterhaltung von großen Schreinen und ihren Priestern dienen. Ihre Erwähnung in den fudoki lässt Rückschlüsse auf Größe und Bedeutung der Schreine in der Nara-Zeit zu. Der Namen der Stadt Kōbe 神戸 leitet sich von solchen Haushalten ab.

Das Führen von Haushaltslisten solcher Götter-Haushalte zählte zu den Verwaltungsaufgaben des Götteramtes (jingikan) am kaiserlichen Hof. (Naumann 1988, Dettmer 2010, S. 12)

Hitachi fudoki

65 Schreinhaushalte für den Kashima Schrein im Distrikt Kashima.

There are sixty-five households assigned to Kashima Shrine. In the beginning there were only eight households serving this shrine. Fifty more were added during the reign of the emperor [posthumously known as Emperor Kōtoku] who governed the realm from Toyosaki Palace at Nagara in Naniha. During the reign of the emperor [posthumously known as Emperor Tenmu], who governed the realm from Kiyomihara Palace in Asuka, nine more households joined them, making a total of sixty-seven. Later, in the year of Kanoe Tora [690], at the time of another regrouping of the shrine households, two households were redesignated. Hence there are now sixty-five shrine households.

Aoki 1997, 59

Izumo fudoki

Izumo besitzt sieben "units of shrine households",[1] die insgesamt 11 Dörfer umfassen:

  • Ou: 3 units/6 Dörfer (Izumo Schrein und Kumano Schrein, Kamo Schrein, Inbe/Imube Schrein, Aoki 1997, 78-88)
  • Aika: 1/1 (Izumo Schrein, Aoki 1997, 109, 111)
  • Tatenui: 1/1 (Izumo Schrein, Aoki 1997, 116-17)
  • Izumo (Bezirk): 1/2 (Izumo Schrein, 50 Einzelhaushalte, Aoki 1997, 122, 124)
  • Kando: 1/1 (Izumo?)

Die meisten units, bzw. insg. 6 "Dörfer" arbeiten demnach für den Izumo Schrein, 1 Dorf für den Großschrein von Kumano in Ou, 2 Dörfer für einen "Tabu" (imi-->Imu) Schrein, wo der Gouverneur rituelle Waschungen in einer heißen Quelle vornimmt (Aoki 1997 88), und 2 Dörfer für den Kamo Schrein.

Bes. interessant: Der Kamo Schrein befindet sich gar nicht in Izumo, sondern im heutigen Kyoto, das damals noch gar nicht Hauptstadt, aber wohl Sitz der Familie Kamo war. Also arbeiteten Dörfer in Izumo für Schreine in der Hauptstadtregion.[2]

Harima fudoki

  • Anashi Schrein. Das Dorf Anashi besteht fast zur Gänze aus Schreinhaushalten. (Aoki 1997, 182)

Verweise

Anmerkungen

  1. Der Ausdruck "unit" korrespondiert wahrscheinlich mit sato. Dazu Aoki (1997, 276):
    gôrisei 郷里制: Term used by Japanese historians to indicate the lowest rural administrative structure after 715. One go [gô], or sato, consisted of fifty households, which were artificially grouped regardless of the natural layout of a village or villages. Each administrative sato was supervised by a headman, or sato osa. Villages with natural layouts were called kozato after 715.

    Ein unit umfasst also bis zu 50 Haushalte diese wiederum durchschnittlich geschätzte 25 Personen. Im Falle der Schreinländerein waren die Units aber möglicherweise kleiner.

  2. Unit of shrine households of Kamo. It is 11.2 miles southeast of the district office. Ajisuki Takahiko, a son of the Lord of the Great Landj resides at the Kamo Shrine in Kadzuraki. These households belong to him. Therefore, it is called Kamo. (Aoki 1997, 87)

Quellen

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • Hans Adalbert Dettmer (Ü.) 2010
    Der Yōrō-Kodex: Die Gebote (Band 2). Wiesbaden: Harrassowitz 2010. (Übersetzung des Ryō no gige, Teil 2, Bücher 2-10.)
  • Nelly Naumann 1988
    Die einheimische Religion Japans: Teil 1: Bis zum Ende der Heian-Zeit. Leiden: Brill 1988. (Exzerpt.)