Rokudō

Aus Kamigraphie
Version vom 12. März 2012, 20:28 Uhr von Barbara Sattler (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Zusammen mit dem Buddhismus entwickelte sich in Japan nach indischem Vorbild ein äußerst detailreicher Jenseitsglaube. Nach buddhistischer Vorstellung ist jedes…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zusammen mit dem Buddhismus entwickelte sich in Japan nach indischem Vorbild ein äußerst detailreicher Jenseitsglaube. Nach buddhistischer Vorstellung ist jedes Wesen im Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, im Indischen samsara (in Japanisch seishi 生死) genannt, gefangen. Bemessen nach den Taten (karma), die man während seines Lebens verrichtet hat, wird man in einer der sechs Existenzbereiche (rokudō 六道) oder „Weg der Reinkarnation“ wiedergeboren.

Die sechs Existenzbereiche im Zyklus der Wiedergeburt

Zur ersten dieser Existenzbereiche zählt die Hölle (jigokudō 地獄道), welche sich wiederum in mehrere Einzelhöllen, wie die acht Feuerhöllen, acht Eishöllen, drei isolierte Höllen und diverse Unterhöllen teilt. Die „Welt der hungrigen Geister“ (gakidō 餓鬼道) beschreibt den zweiten der sechs Pfade und ist befüllt mit Hungergeistern (gaki 餓鬼), die aufgrund ihre Begierden und Lüste während ihres Lebens zu einer Existenz voll qualvollem Hunger ohne jemals Sättigung zu finden verdammt wurden. Der dritte Pfad stellt die „Welt der Tiere“ (chikushōdō 畜生道) und zeigt jene, die als Tiere wiedergeboren wurden um unter unendlicher Folter von Menschenhand den Rest ihrer Existenz zu durchstehen. Ashuradō 阿修羅道, die „Welt der Kriegergötter“ ist der vierte Pfad worin Menschen, die während ihrer Lebzeiten aus Wut oder Eifersucht gehandelt haben in eine Welt wiedergeboren werden in der ewiger Krieg herrscht. Im fünften Pfad, der „Welt der menschlichen Existenz“ (nindō 人道) sind sowohl gute als auch böse Wesen welche kurz vor der Erleuchtung stehen, doch gefangen von ihren Begierden werden sie dieses Ziel nicht erreichen. Im letzten der sechs Pfade, der „Welt der Götter“ oder „Welt des Paradieses“ (tendō 天道), die auf den ersten Blick wie das Nirvana (Jenseits) scheint, finden sich freudige und glückliche Devas (Schutzgottheit), die unzählige Jahre in dieser Welt verweilen können. Doch da diese Welt ebenfalls dem samsara angehört, können auch sie irgendwann sterben.


Literatur