Reichsgründungsmythen: Unterschied zwischen den Versionen

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Manco Cápac war der erste, mythische Herrscher der Inka.
 
Manco Cápac war der erste, mythische Herrscher der Inka.
  
Nach den mythologischen Vorstellungen der Inka war er der Sohn des Sonnengottes Inti, der ihn aus dem Schaum des Titicacasees erschuf. Von dieser Gottheit sei er dann gemeinsam mit seiner Schwester Mama Ocllo auf die Erde gesandt worden, um dort die Welt zu verbessern. Dabei gab Inti ihnen einen goldenen Stab mit auf den Weg, der an einem fruchtbaren Ort in den Boden sinken würde, an dem sie dann eine Stadt zu gründen hätten. Auf der Sonneninsel im Titicacasee sollen sie dann die Erde erreicht haben, wobei nach längerer Suche der Stab schließlich im Boden versank. Dort gründeten Manco Cápac und seine Schwester die Stadt Qusqu (das heutige Cusco), was später dann den Beginn des Inkareiches markierte. Die späteren Bewohnern lehrte Manco Cápac den Ackerbau.
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Nach den mythologischen Vorstellungen der Inka war er der Sohn des Sonnengottes Inti, der ihn aus dem Schaum des Titicacasees erschuf. Von dieser Gottheit sei er dann gemeinsam mit seiner Schwester Mama Ocllo auf die Erde gesandt worden, um dort die Welt zu verbessern. Dabei gab Inti ihnen einen goldenen Stab mit auf den Weg, der an einem fruchtbaren Ort in den Boden sinken würde, an dem sie dann eine Stadt zu gründen hätten. Auf der Sonneninsel im Titicacasee sollen sie dann die Erde erreicht haben, wobei nach längerer Suche der Stab schließlich im Boden versank. Dort gründeten Manco Cápac und seine Schwester die Stadt Qusqu (das heutige Cusco), was später dann den Beginn des Inkareiches markierte.  
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Manco Capac befahl seinem Gefolge, sich im Hochtal niederzulassen, welches fortan Hanan-Cusco hieß. Mama Ocllo dagegen befahl ihrem Gefolge, sich im Tal niederzulassen, welches von nun an Hurin-Cusco genannt wurde. Manco Capac brachte den Männern bei, das Land zu bearbeiten und Bewässerungskanäle zu bauen. Mama Ocllo lehrte die Frauen zu nähen, zu kochen und Stoffe zu weben.
  
 
Der Mythos wurde unter anderem in den Kommentaren zum Reich der Inka des peruanisch-spanischen Chronisten Garcilaso Inca de la Vega (1539–1616) aufgezeichnet. Er ist einer von mehreren Schöpfungsmythen der Inka und zugleich der jüngste. Er gewann im 15. Jahrhundert besonderen Einfluss. Teile des Mythos, wie die Gründung der Stadt Qusqu mit dem goldenen Stab, werden noch heute in Südperu als Teil eines anderen Mythos erzählt.
 
Der Mythos wurde unter anderem in den Kommentaren zum Reich der Inka des peruanisch-spanischen Chronisten Garcilaso Inca de la Vega (1539–1616) aufgezeichnet. Er ist einer von mehreren Schöpfungsmythen der Inka und zugleich der jüngste. Er gewann im 15. Jahrhundert besonderen Einfluss. Teile des Mythos, wie die Gründung der Stadt Qusqu mit dem goldenen Stab, werden noch heute in Südperu als Teil eines anderen Mythos erzählt.

Version vom 10. Juni 2012, 19:08 Uhr

Inka

Gründung des Inkareiches durch Manco Cápac


Manco Cápac war der erste, mythische Herrscher der Inka.

Nach den mythologischen Vorstellungen der Inka war er der Sohn des Sonnengottes Inti, der ihn aus dem Schaum des Titicacasees erschuf. Von dieser Gottheit sei er dann gemeinsam mit seiner Schwester Mama Ocllo auf die Erde gesandt worden, um dort die Welt zu verbessern. Dabei gab Inti ihnen einen goldenen Stab mit auf den Weg, der an einem fruchtbaren Ort in den Boden sinken würde, an dem sie dann eine Stadt zu gründen hätten. Auf der Sonneninsel im Titicacasee sollen sie dann die Erde erreicht haben, wobei nach längerer Suche der Stab schließlich im Boden versank. Dort gründeten Manco Cápac und seine Schwester die Stadt Qusqu (das heutige Cusco), was später dann den Beginn des Inkareiches markierte. Manco Capac befahl seinem Gefolge, sich im Hochtal niederzulassen, welches fortan Hanan-Cusco hieß. Mama Ocllo dagegen befahl ihrem Gefolge, sich im Tal niederzulassen, welches von nun an Hurin-Cusco genannt wurde. Manco Capac brachte den Männern bei, das Land zu bearbeiten und Bewässerungskanäle zu bauen. Mama Ocllo lehrte die Frauen zu nähen, zu kochen und Stoffe zu weben.

Der Mythos wurde unter anderem in den Kommentaren zum Reich der Inka des peruanisch-spanischen Chronisten Garcilaso Inca de la Vega (1539–1616) aufgezeichnet. Er ist einer von mehreren Schöpfungsmythen der Inka und zugleich der jüngste. Er gewann im 15. Jahrhundert besonderen Einfluss. Teile des Mythos, wie die Gründung der Stadt Qusqu mit dem goldenen Stab, werden noch heute in Südperu als Teil eines anderen Mythos erzählt.

Manco Cápac soll zudem auch der Vater des ihm folgenden zweiten Inkaherrschers Sinchi Roca gewesen sein.

Literatur und Links

https://de.wikipedia.org/wiki/Manco_C%C3%A1pac