Priester (Kogo shūi): Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Genealogie findet man nur im Kogo shūi, aber nicht in den [[Kiki]], die sich ganz auf die kaiserliche Familie und deren Abstammung von [[Amaterasu]] konzentrieren.
 
Diese Genealogie findet man nur im Kogo shūi, aber nicht in den [[Kiki]], die sich ganz auf die kaiserliche Familie und deren Abstammung von [[Amaterasu]] konzentrieren.
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Version vom 4. Februar 2013, 23:33 Uhr

Das Hauptthema des Kogo shūi (frühes 9. Jh.) sind die Aufgaben der einzelnen höfischen Priestersippen, im besonderen die Aufgaben der Inbe. Priester nehmen daher in vielen Episoden eine wichtige Rolle ein, während sie in den Kiki meist nur als Wahrsager vorkommen. In der Kogo shūi Fassung der mythologischen Chroniken werden folgende Punkte besonders „heraus vergrößert“:


Abstammung

Inbe no Hironari hebt die besondere Stellung seiner Familie bereits am Anfang des Kogo shūi hervor. Dabei weist er Ame no Futotama dezidiert als Ahnherr der Inbe aus und bezeichnet dessen Nachkommen wiederum als die Ahnherren der Inbe der verschiedenen Provinzen:

1. Ame no Hiwashi no Mikoto, Inbe der Provinz Aha (Shikoku)
2. Taokihoohi no Mikoto, Inbe der Provinz Sanuki (Shikoku)
3. Hiko Sajiri no Mikoto, Inbe der Provinz Kii (südlich von Nara)
4. Kushi Akarutama no Mikoto, Inbe der Provinz Izumo
5. Ame no Mahitotsu no Mikoto, Inbe der Provinzen Tsukushi (Nord-Kyushu) und Ise


Diese Genealogie findet man nur im Kogo shūi, aber nicht in den Kiki, die sich ganz auf die kaiserliche Familie und deren Abstammung von Amaterasu konzentrieren.


Übersicht zur Abstammung der Inbe


Kushi akarutama

Als Susanoo in die himmlischen Gefilde hinaufsteigt, um sich von Amaterasu zu verabschieden, tritt ihm zunächst die Göttin Kushi akarutama entgegen und überreicht ihm Krummjuwelen. Diese übergibt er daraufhin Amaterasu, die im Zuge des Eids, den die beiden schwören, und unter Einfluss der Juwelen Akatsu no Mikoto zeugt.

Kushi akarutama, die auch später für Amaterasu in der Felsenhöhle Krummjuwelen herstellt, wird im Kogo Shūi als Ahnengöttin der tama-tsukiri oder tama-suri (Juwelenmacher), der Inbe der Provinz Izumo, beschrieben. Diese sollen laut Florenz die magatama für rituelle Zeremonien und Götteropfer hergestellt haben. Während die Szene, laut der die Göttin die Juwelen für Amaterasu in der Felsenhöhle angefertigt haben soll, sowohl im Kogo Shūi, als auch in den kiki vorkommt, wird Kushi akarutamas Rolle im Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo lediglich im Kogo Shūi und in einer Variante des Nihon shoki behandelt. Im Nihon shoki wird die Göttin schließlich als eine von fünf Häuptlingsgottheiten Ninigi no Mikoto zur Seite gestellt.

Kushi akarutama wird in den kiki auch Ha akarutama, Toyo tama oder Tama no ya genannt. Daher weisen die ihr gewidmeten Schreine auch unterschiedliche Namen auf, wie der tama no ya jinja oder der ama no ishi kado waki toyo tama hime no jinja, der nicht nur die Rolle, die Kushi akarutama in der Öffnung der Felsenhöhle gespielt hat, unterstreicht, sondern auch Aufschluss über das weibliche Geschlecht der Gottheit gibt.

Amaterasu in der Felsenhöhle

Das Kogo shūi legt seinen Schwerpunkt in dieser Episode auf die fünf Berufsgruppen, besonders aber auf die Aufgaben, die der Inbe-Familie zukommen. So zeigt folgende Tabelle die Aufteilung der Anfertigung der Opfergaben, die für Amaterasu hergestellt werden. Besonders auffällig ist hier, dass der Großteil der Opfergaben von Personen aus der Inbe-Familie hergestellt werden. Viele dieser Opfergaben sind dabei ausschließlich im Kogo shūi beschrieben. Dazu zählen die Herstellung von Hut, Speer und Schild von Taokihoohi und Hiko Sajiri, die den Inbe der Provinz Sanuki (Shikoku) zugehören, sowie Schwerter, Beile und Klingen, die von Ame no Mahitotsu, Inbe der Provinzen Tsukushi und Ise, hergestellt wurde.

Opfergabe Gottheit Zugehörigkeit
Spiegel Ishikoridome no Kami Sohn Ame no Nukado no Mikoto (Kagami tsukuri)
weiße, weiche Opfergaben Ame no Hiwashi no Kami

durch Tsukuhimi no Kami

Inbe der Provinz Aha (Shikoku)
grüne, weiche Opfergaben Nagashiriha no Kami Womi ("Hanfspinner") der Provinz Ise
streifiges Zeug Ame no Hadzuchiwo no Kami Urahn der Shidori
Götterkleider Ame no Tanabatahime no Kami Tochter Takamimusubis und weitgehend

Uhrahnin der Inbe[1]

Fäden für Yasaka-Krummjuwelen Kushi Akarutama no Kami Inbe der Provinz Izumo
Hut, Speer, Schild Taokiho ohi

Hiko Sajiri

Inbe der Provinz Sanuki (Shikoku)

Inbe der Provinz Kii (südl. v. Nara)

Schwerter, Beile, Klingen Ame no Mahitotsu no Kami Inbe der Provinzen Tsukushi (nördl. Kyushu) und Ise

Die Wichtigkeit der drei Priesterfamilien, Nakatomi, Inbe und Sarume wird besonders in diesem Mythos deutlich. Dies zeigt sich in der Preisrede, die nach Fertigstellung der Opfergaben aufgeführt wurde um die Sonnengöttin aus ihrer Höhle zu locken. Im Kogo shūi und den Kiki treten in dieser Szene Ame no Koyane, Urahn der Nakatomi und Ame no Futotama, Urahn der Inbe, immer zusammen auf. Eine weitere priesterische Zeremonie zeigt sich im pantomimischen Tanz der Göttin Ame no Uzume. Viele Elemente dieses Tanzes finden sich in einer zeremoniellen Handlung aus der frühen Nara-Zeit wieder, die dazu diente die Seele des Kaisers zurück zu rufen bzw. sie zu beruhigen. Man vermutet daher, dass das sogenannte Chinkon sai Ursprung des dargestellten Tanzes der Ame no Uzume ist.

Susanoos Verbannung

In einer Version des Nihon shoki wird erwähnt, dass Ame no Koyane die Ritualworte für die Reinigung nach Susanoos Untaten spricht. Diese Stelle fehlt im Kogo shūi. Möglicherweise wollte Inbe no Hironari die Rolle des Ahnherren der Nakatomi in seinem Werk nicht erwähnen.

Siehe auch Susanoos Verbannung

Ohonamuji

Im Abschnitt zu Oho-na-muji Ōkuninushi und dem Gott Sukunabikona, machen sich die beiden Gottheiten zur Aufgabe Krankheiten zu heilen und die „Methode der Fortbeschwörung“ (magische Handlung um das Böse fern zu halten) zu bestimmen. Das Kogo shūi prägt dadurch das Bild Ohonamujis als Heiler (und teilt ihm dadurch wohl auch einen priesterlichen Aufgabenbereich zu).

Übergabe des Landes

Bei der Erwähnung der Übergabe des Landes an den Himmelsenkel im Kogo shūi, drängt sich das Gefühl auf, dass sich die Würdenträger aus Izumo bei den Inbe keiner großen Beliebtheit erfreuten. Während Ohonamuji (= Ōkuninushi) laut Nihon shoki als Kompensation für seinen Machtverzicht eine Priesterrolle zugesprochen wird (als Ohonamuji das Land nicht einfach übergeben möchte, erzielt Amaterasu eine Einigung, indem der Himmelsenkel die weltlichen Angelegenheiten übernimmt, während Ohonamuji die göttlichen Aufgaben zugeteilt werden) fehlt dieser Teil im Kogo shūi. Ohonamuji übergibt lediglich den Land-Unterwerfungs-Speer an Ninigi und zieht sich mit seinem Sohn zurück.

Der Abstieg des Himmelsenkels

Die Mythensequenz vom Abstieg des Himmelsenkels berichtet in vielen unterschiedlichen Versionen über die Aufgaben der Priester. Zwei Erzählkerne sind hier wichtig: Einerseits die Fünf Berufsgruppenhäupter und andererseits die Himmlischen Edikte, in denen die Aufgaben der Götter auf Erden von Amaterasu und/oder Takami-musubi erlassen werden. Während Kojiki, Nihon shoki 1 und Nihon shoki 2 besonderes Augenmerk auf die Berufsgruppen legen, sind diese im Kogo shūi nicht erwähnt. Hier liegt der Schwerpunkt statt dessen auf den Priester-Ahnengöttern Ame no Koyane,Ame no Futodama und Ame no Uzume (die in der Version des Kojiki auch Teil der Berufsgruppenhäupter sind). Laut Kogo shūi werden diesen drei Gottheiten in den himmlischen Edikten folgende priesterliche Rollen zugewiesen:

  1. Sie sollen "Dienst" an dem Spiegel Amaterasus verrichten, den jene dem himmlischen Enkel als ihr "Sinnbild" überlässt;
  2. Ame no Koyane und Ame no Futodama sollen das "Himmlische Himorogi" Takami-musubis mit auf die Erde nehmen und dort im Namen des himmlischen Enkels verehren;
  3. Ame no Koyane und Ame no Futodama sollen zudem "Dienst" im Palast verrichten, ihn im Namen des himmlischen Enkels beschützen und bewahren.

Siehe auch: Abstieg des Himmelsenkels

Bergglück und Meerglück

Obwohl der Mythos Bergglück und Meerglück im Kogo shūi kaum behandelt wird, erwähnt Inbe no Hironari an dieser Stelle den Gott Ame no Oshihito no Mikoto 天忍人命, der in den Kiki überhaupt nicht vorkommt. Ame no Oshihito no Mikoto stellt den Ahnengott der Kanimori 掃部 dar. Die Kanimori waren Hofbeamte, deren Aufgabe die Verwaltung und Reinigung des kaiserlichen Hofes war. Darüber hinaus leisteten Kanimori als Organisatoren von zeremoniellen Veranstaltungen eine unterstützende Rolle für die Priester am kaiserlichen Hof, weshalb eine religiöse Relevanz dieser Beamtenklasse nicht auszuschließen ist.

Jinmu Tennō & Palastbau

Innerhalb der religös relevanten Abschnitte der Jinmu Episode hebt das Kogo shūi einen Ritus, welcher von Ame no Tomi no Mikoto durchgeführt wird, besonders hervor. Im Kaiserpalast wird, in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Götter Takamimusubi und Amaterasu, eine heilige Stätte eingerichtet, um diversen Göttern huldigen zu können. Mit der Hilfe von Mitgliedern der Inbe Familie stellt Ame no Tomi die Reichsinsignien[2] auf und hält ein Ritual namens ōtono hogai ab, in dem er um eine gute Zukunft des Palastes betet. Ame no Tomi, und unter ihm die verschiedenen Familien, wurde auserwählt die Opfergabenzeremonien durchzuführen.

Ame no Taneko no Mikoto ist zuständig für die Buße von „irdischen“ (Inzucht, Sodomie, etc. ) und „himmlischen“ Untaten (s. Untaten des Susanoo). Im Namen des Kaisers hat er im Tomi Gebirge ein Heiligtum errichtet um seine Danksagungen an die Götter richten zu können. Diese Aufgabe übernahmen die Nakatomi und Inbe Familien, während die heiligen Tänze der Familie Sarume aufgetragen wurden.

Sujin Tennō

In den Zeiten des Sujin Tennō bekommen die Inbe den Auftrag, den Spiegel und das Schwert, welche jetzt am Tage der Thronbesteigung als göttliche Symbole dem Kaiser überreicht werden, von den Göttern erzeugen zu lassen.

Vgl. Sujin Tennō's Rolle im Kogo Shūi

Suinin Tennō

Suinin Tennō beauftragt seine Tochter, die Priesterin Yamato Hime, mit der Verehrung der Sonnengottheit Amaterasu, worauf nach der Anweisung der Gottheit der Ise Schrein am Oberlauf des Isuzu Flusses in der Provinz Ise und ein Palast an dem Ort, wo Yamato Hime verblieb, errichtet wurden. (Die Schilderung stimmt mit den Kiki überein.)

Weiter werden unter Suinin Tennō Bogen, Pfeile und Schwerter den Göttern des Himmels und der Erde zum ersten Mal als Opfer dargebracht, Götterland und Götterhäuser von neuem festgesetzt und der Schrein von Ame no Hiboko (Sohn eines Königs von Silla) im Bezirk Izushi in der Provinz Tajima zu einem Großen Schrein gemacht.

Vgl. Sujin Tennō's Rolle im Kogo Shūi, Ise Schrein, Yamato Hime

Keikō Tennō

Der Eintrag, der das Geschehen zur Regierungszeit von Keikō Tennō beschreibt, beschränkt sich auf Yamato Takeru’s Feldzug nach Osten und die Umstände, wie das Schwert Kusanagi von dem Ise Schrein (der von der Priesterin Yamato Hime verwaltet wird) in den Atsuta Schrein in der Provinz Owari gelangt. Wie es bereits bei der Entstehungsgeschichte von Kogo shūi angedeutet wurde, ist das Werk als eine Art Anklage zu betrachten, mit deren Hilfe der Autor die Rückerstattung der rituellen Funktion seiner Familie und ihre Teilnahme in verschiedenen zeremoniellen Aktivitäten anstrebte. Die Präsentation der Reichsinsignien — einer Kopie des Schwertes Kusanagi und des sakralen Spiegels bei der Thronbesteigungszeremonie — gehörte zu einer der wichtigsten rituellen Aufgaben von Inbe und erklärt, warum Kusanagi in Hironaris Version der heroischen Taten von Yamato Takeru und Keikō Tennō im Mittelpunkt steht.

Hironari beklagt, dass dem Atsuta Schrein, der einen dermaßen ‚heiligen‘ Gegenstand wie das Kusanagi Schwert besitzt, kein spezieller Status gewährt wurde. Dies wird auch in der ersten Abweichung (s.u.) erwähnt, die darin besteht, dass dem Schwert Kusanagi keine Opfergaben dargebracht werden und im Atsuta Schrein keine offiziellen Feiern angesetzt worden sind.

Vgl. Yamato Hime, Kusanagi, Yamato Takeru im Kogo Shūi, Atsuta Schrein

Shōmu Tennō

Während der Tempyō-Ära (天平時代 729-749 [3]) unter Shōmu Tennō wurde ein Schreinregister[4] angelegt. Die Nakatomi nutzten hier ihren Stellung um Einfluss auf die Auswahl der aufgenommenen Götter zu legen.

Inbe no Hironari kritisiert dabei, dass weniger wichtige Götter, die den Nakatomi nahe stehen, mittels matsuri und Opfergaben verehrt werden, aber anderen wichtigeren Götter, zu denen die Familie keine Beziehung hat, diese Ehre nicht zuteil wird. Dies sind zum Beispiel Gottheiten, die den Inbe nahe stehen und Jinmu Tennō bei der Ostinvasion zu Diensten standen:

  • Ama no Tomi no Mikoto: Enkel von Ame no Futotama
  • die Enkel der beiden Götter Ta-oki-ho-ohi und Hiko-sajiri, die unter Ama no Tomo no Mikotos Leitung mit geweihten Äxten und geweihten Spaten Bäume fällten und die Haupthalle des Palastes bauten. Ihre Nachkommen sind die Inbe der Provinz Kii.
  • Enkel von Hi-washi no Mikoto, der fruchtbares Land aussuchte und geht ins Lande Aha geschickt wurde, um Samen von Yufu und Hanf zu pflanzen. Seine Nachkommen sind die Inbe der Provinz Aha.
  • Enkel von Ta-oki-ho-ohi no Mikoto verfertigte Lanzenschäfte. Seine Nachkommen sind die Inbe der Provinz Sanuki

Elf Punkte

Abschließend hebt der Autor elf Punkte hervor, in denen die Gepflogenheiten der frühen Heian-Zeit von den „alten Bräuchen“ abweichen. Die erste Abweichung (1) besteht darin, dass dem Schwert Kusanagi no Tsurugi keine mitegura (Opfergaben) dargebracht werden. Hironari bedauert dies auch im Abschnitt über Keikō Tennō, in dem beschrieben ist wie Yamato Takeru sein Schwert ablegt und kurz darauf stirbt. „Dieses Grasmähe Schwert befindet sich jetzt im Schrein von Atsuta in der Provinz Wohari[5], aber es sind dafür noch keine offiziellen Feiern angesetzt worden.“ Der nächste Punkt (2) beanstandet, dass der Ise Schrein bei der mitegura-Verteilung hinter andere Schreine (der Hauptstadtregion) gereiht wird[6]

Die nächsten neun Punkte beschäftigen sich mit den Aufgaben der Priesterfamilien, die nach der Sicht Inbe no Hironaris nicht mehr korrekt an die verschiedenen Familien verteilt werden. Genauer handelt es sich dabei um folgende Abweichungen:

  1. Die Amtsgeschäfte von Ise werden nur mehr durch Mitglieder der Nakatomi geführt.
  2. Mitglieder der Inbe-Familie, die traditionell beim Schreinbau für das Fällen der Bäume, die das Holz lieferten, sowie die Vorbereitung des Bodens und das Graben der Fundamentlöcher zuständig waren, sind nicht mehr am Bau des Ise- sowie des Yuki- und Suki-Schreins (beim Ōnii = daijōsai, einer Inthronisierungsfeier) beteiligt.[7]
  3. Bei den Zeremonien des Oho-tono Hogani und des Mikado Matsuris dienten einst die Nakatomi gemeinsam mit den Inbe gleichberechtigt. Die Ankündigungsworte wurden jedoch von einem Nakatomi dahin geändert, dass den Nakatomi eine höhere Stellung eingeräumt wurde: „...machen die Nakatomi an der Spitze der Imube an dem erlauchten Tore ihre Aufwartung.“[8][9]
  4. Die Inbe wurden vom 7. Beamtenrang, also dem gleich Rang, den auch die Nakatomi hatten, in den 8. Rang herabgestuft.[10]
  5. Die Inbe wurden vom Dazai-Priesteramt (in Kyushu), dessen Aufgabe die Darbringung der mitegura ist, ausgeschlossen.
  6. Die Inbe waren nicht mehr in die Amtsangelegenheiten der großen Schreine eingebunden.
  7. Hironari fordert, dass bei Zeremonien der Seelenbeschwichtigung das Amt der Mi-kanko nur Mitgliedern des uji der Sarume (Ame no Uzume) anvertraut wird, da er es als ein Überbleibsel der Tätigkeit der Ame no Uzume vor Amaterasus Felsenhöhle sieht.
  8. Es sind nur mehr wenige Priesterfamilien, darunter die Nakatomi und die Inbe an der mitegura-Herstellung beteiligt.
  9. Es gibt eine - zwar nicht exekutierte, aber immerhin niedergeschriebene - Amtsregel, dass nur Nakatomi als mitegura-Boten nach Ise geschickt werden sollen.[11]

Man erkennt gut, dass Inbe no Hironari vorallem das Ungleichgewicht der Machtverhältnisse zu Gunsten der Nakatomi beanstandet.

Verweise

  1. siehe Ame no Futotama
  2. Hierbei handelt es sich aber nur um Schwert und Spiegel, ohne Krummjuwel
  3. Florenz gibt in einer Fußnote die Jahre 722-748 an (Florenz 1919: 446)
  4. Die Existenz dieses Namensregisters ist umstritten. Allerdings enthält das Izumo fudoki eine Auflistung von Schreinen die "dem Shintōkultamt unterstellt sind" und eine weitere von solchen, die diesem Amt nicht unterstellt sind. Diese Listen weisen auf die Existenz eines solchen Verzeichnisses hin (Bentley 2002, S. 86)
  5. Owari no kuni, die heutige Präfektur Aichi. Unweit des Atsuta Schreins entstand in der Edo-Zeit die Stadt Nagoya.
  6. Die Reihenfolge der Schreine wurde nach geographischen Gesichtspunkten von der Hauptstadt Kyoto ausgehend festgelegt. Die Provinz Ise gehörte nicht zu den Kyoto nächstgelegenen Provinzen und ist deswegen hinten eingereiht, was Inbe no Hironari aufgrund der dort verehrten Gottheit, nämlich Amaterasu, die eigentlich die höchste Ehrerbietung verdient, als Affront empfindet.
  7. Die Inbe bekamen durchaus Gelegenheit, beim Schreinbau in Ise mitzuhelfen, jedoch waren die beiden im Text genannten Zweigfamilien der Inbe, nämlich jene aus Mika und Araka ausgeschlossen (Bentley 2002, S. 88).
  8. Die Änderung der Ankündigungsworte wurden von Nakatomi Ason Tsune, der laut Hironari im fünten unteren Rang stand, durchgeführt. Anderen Textquellen, wie demShoku nihongi zufolge, war er allerdings im fünften oberen Rang. Es dürfte sich hier um einen Fehler von Hironari handeln (Bentley 2002, S. 89),
  9. Der Protest Hironaris war offenbar vergebens, denn eine ähnliche Textstelle findet sich in im Engi-shiki: "Die Nakatomi, die Inbe und die Schreinjungfrauen betreten in dieser Reihenfolge die Große Halle"
  10. Diese Herabstufung geschah laut Kogo shūi zum Beginn der Enryaku-Periode 延暦 (782-806). Der Rangunterschied dürfte aber schon seit 728 bestanden haben, was nichts daran ändert, dass er im Widerspruch zu den alten Bräuchen steht (Katō und Hoshino, Onlineversion).
  11. Laut dem Shoku nihongi wurden im Jahr 758 Nakatomi Ikemori und Inbe Hitonari als mitegura-Boten nach Ise geschickt (Bentley 2002, S. 90).

Quellen

  • John R. Bentley 2002
    Historiographical trends in early Japan. New York: Edwin Mellen Press 2002.
  • Karl Florenz 1919
    Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].)
  • Genchi Katō, Hoshino Hikoshiro (Ü.) 1926
    Kogoshūi: Gleanings from ancient stories. Tokyo: Meiji Japan Society 1926. (Exzerpt, JHTI Version, Onlineversion.)

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