Kusanagi

Aus Kamigraphie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kusanagi

Das Kojiki erzählt, dass Susanoo 素戔嗚/須佐之男 das Schwert Kusanagi 天叢雲剣/草薙剣 an Amaterasu 天照 überreicht, im Nihon shoki bringt er es den Himmelgöttern dar.

In einer Alternativversion des Nihongi ist es im Dorf Ayuchi in der Provinz Ohari zu finden (Aston 1956:56). In einer weiteren Variante befand es sich „früher/in alter Zeit“ bei Susanoo selbst (Aston 1956:57).

Die Übergabe des Schwertes an Amaterasu bzw. die Himmelsgottheiten ist leicht durchschaubar als Erfindung der Autoren des politisch motivierten Mythos (Naumann 1996:109). Als spätere Throninsignie musste das Schwert an Amaterasu übergeben werden, damit sie es dem Himmelsenkel Ninigi beim Hinabsteigen auf die Erde geben konnte. So wird überspielt, dass Kusanagi „in alter Zeit“ bei Susanoo selbst gewesen sein soll und es mit dem „Schwert des Lebens“ identisch sein muss, das Ōkuninushi 大国主 von Susanoo als Instrument der Herrschaft und als Zeichen der Legitimation überlassen wird (Naumann 996:110).

Bevor sich Ōkuninushi verbirgt, überreicht er laut Nihon shoki Futsunushi 経津主神 und Takemikazuchi 建御雷 einen Speer, mit dem er das Land unterworfen hat (Aston 1956:68-69): „Ich habe mit diesem Speer erfolgreich regiert. Wenn der Himmelsenkel mit diesem Speer das Land regiert, wird er es gewiss unterwerfen und befrieden.“ (Aston 2008:68-69).

Laut Naumann wird so bewusst jeder Gedanke an das Schwert ausgeschaltet, mit dem Ōkuninushi eigentlich das Land unterworfen hat (Naumann 1996:141).

Quellen

  • Aston, William George (1956), Nihongi. Chronicles of Japan from the earliest times to A.D. 697. London: Allen & Unwin.
  • Chamberlain, Basil Hall (1932), Ko-ji-ki. Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co.
  • Naumann, Nelly (1996), Die Mythen des alten Japan. München: Beck.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.