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Wenn man an die Edo-Zeit 江戸時代 (1603–1868) zurückdenkt und die Umgebung von Shinto-Schreinen erforscht, war in dieser Gegend oft die Grenze zwischen Bauerndörfern und der Stadt. Mit anderen Worten, wenn es beim Schrein einen Markt gab, kamen sowohl Bauern als auch Stadtbewohner und der Markt prosperierte. Für die Bauern die gekommen waren war es notwendig,  Werkzeuge zu kaufen, die sie im nächsten Jahr bei der Arbeit benötigen. Diese waren aber für die Stadtbewohner nicht wirklich von großer Bedeutung. Die Priester, die die Rechen verkauft haben, waren nicht zufrieden damit, dass sie die extra gekommenen Gäste aus der Stadt ohne weiteres nach Hause zu schicken mussten. Also begannen sie, die im Handel erfolgreichen, Glück und vor allem Geld zusammenrechenden, Rechen zu verkaufen. Diese waren auch für die Stadtbewohner geeignet. Es wird geglaubt, dass dies wohl der Anfang war. Der Bambusrechen wurde ein sehr beliebtes Produkt, das es auch in der heutigen Zeit noch gibt. Außerdem sollen ursprünglich von Bauern im Alltag benutze Werkzeuge zum Kleinen Neujahr<ref>Fest zum ersten Vollmond im Jahr. In Japan wird es manchmal am 15. Jänner gefeiert. Das Hauptmerkmal des Festes ist für eine gute Ernte zu beten. Traditionellerweise wird Rote-Bohnen-Suppe in der Früh gegessen.</ref> geschmückt und als Glücksbringer benutzt worden sein mit denen man für gute Ernte gebetet haben soll. Die in der heutigen Zeit verkauften Bambusrechen sind zwischen 3 Zentimetern und 90 Zentimetern und jeder einzelne zeugt von hoher Kunstfertigkeit.<ref>Miyata 1998, S. 48–49</ref>
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Wenn man an die Edo-Zeit 江戸時代 (1603–1868) zurückdenkt und die Umgebung von Shinto-Schreinen erforscht, war in dieser Gegend oft die Grenze zwischen Bauerndörfern und der Stadt. Mit anderen Worten, wenn es beim Schrein einen Markt gab, kamen sowohl Bauern als auch Stadtbewohner und der Markt prosperierte. Für die Bauern, die gekommen waren, war es notwendig,  Werkzeuge zu kaufen, die sie im nächsten Jahr bei der Arbeit benötigen. Diese waren aber für die Stadtbewohner nicht wirklich von großer Bedeutung. Die Priester, die die Rechen verkauft haben, waren nicht zufrieden damit, dass sie die extra gekommenen Gäste aus der Stadt ohne weiteres nach Hause zu schicken mussten. Also begannen sie, die im Handel erfolgreichen, Glück und vor allem Geld zusammenrechenden, Rechen zu verkaufen. Diese waren auch für die Stadtbewohner geeignet. Es wird geglaubt, dass dies wohl der Anfang war. Der Bambusrechen wurde ein sehr beliebtes Produkt, das es auch in der heutigen Zeit noch gibt. Außerdem sollen ursprünglich von Bauern im Alltag benutze Werkzeuge zum Kleinen Neujahr<ref>Fest zum ersten Vollmond im Jahr. In Japan wird es manchmal am 15. Jänner gefeiert. Das Hauptmerkmal des Festes ist für eine gute Ernte zu beten. Traditionellerweise wird Rote-Bohnen-Suppe in der Früh gegessen.</ref> geschmückt und als Glücksbringer benutzt worden sein, mit denen man für gute Ernte gebetet haben soll. Die in der heutigen Zeit verkauften Bambusrechen sind zwischen 3 Zentimetern und 90 Zentimetern und jeder einzelne zeugt von hoher Kunstfertigkeit.<ref>Miyata 1998, S. 48–49</ref>
  
 
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 16:23 Uhr

Bambusrechen1.jpg
Bambusrechen (kumade)[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Objekte (Gegenstände, Skulpturen, Bilder)
Name kumade 熊手 („Bärenhand“)
Typus aus Bambus gefertigter Rechen
Funktion ursprünglich ein Werkzeug der Bauern; heute ein Glücksbringer
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie:Glücksgötter.

Kumade 熊手, wtl. Bärentatze, sind verzierte Bambusrechen, die das Sammeln von Glück und Geld symbolisieren. Ursprünglich war dieser Glücksbringer ein Werkzeug der Bauern, das im Alltag benutzt wurde. Die Form des Bambusrechens ähnelt einem Adlerfuß, der seine Beute packt, weshalb sich der Glaube entwickelte, dass der Bambusrechen sozusagen das Glück „packt“. Es kam dazu, dass er als Glücksbringer angesehen wurde und immer noch wird. Da man annahm, dass der Rechen auch zu Reichtum führen kann, da er das Geld zusammenrecht, erlebte der Bambusrechen-Handel großen Aufschwung und man begann sie als Glücksbringer sehr prachtvoll zu schmücken.[1]

Geschichtliches

Wenn man an die Edo-Zeit 江戸時代 (1603–1868) zurückdenkt und die Umgebung von Shinto-Schreinen erforscht, war in dieser Gegend oft die Grenze zwischen Bauerndörfern und der Stadt. Mit anderen Worten, wenn es beim Schrein einen Markt gab, kamen sowohl Bauern als auch Stadtbewohner und der Markt prosperierte. Für die Bauern, die gekommen waren, war es notwendig, Werkzeuge zu kaufen, die sie im nächsten Jahr bei der Arbeit benötigen. Diese waren aber für die Stadtbewohner nicht wirklich von großer Bedeutung. Die Priester, die die Rechen verkauft haben, waren nicht zufrieden damit, dass sie die extra gekommenen Gäste aus der Stadt ohne weiteres nach Hause zu schicken mussten. Also begannen sie, die im Handel erfolgreichen, Glück und vor allem Geld zusammenrechenden, Rechen zu verkaufen. Diese waren auch für die Stadtbewohner geeignet. Es wird geglaubt, dass dies wohl der Anfang war. Der Bambusrechen wurde ein sehr beliebtes Produkt, das es auch in der heutigen Zeit noch gibt. Außerdem sollen ursprünglich von Bauern im Alltag benutze Werkzeuge zum Kleinen Neujahr[2] geschmückt und als Glücksbringer benutzt worden sein, mit denen man für gute Ernte gebetet haben soll. Die in der heutigen Zeit verkauften Bambusrechen sind zwischen 3 Zentimetern und 90 Zentimetern und jeder einzelne zeugt von hoher Kunstfertigkeit.[3]

Tori no Ichi

Die Bambusrechen werden jedes Jahr im November an den Tagen des Hahnes beim Tori no Ichi-Fest bei Schreinen verkauft. Tori no ichi 酉の市 bedeutet auf Deutsch „Markt des Hahnes“. Je nach Jahr werden im November zwei bis drei[4] Tori no Ichi-Feste abgehalten, die jeweils nummeriert werden (ichi/ni/san no tori 一/二/三の酉). Es heißt, dass in den Jahren, in denen der Markt drei Mal abgehalten wird, häufiger Brände entstehen. Dies ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf das große Meireki-Feuer (meireki no taika 明暦の大火) im Jahr 1657 (ein Jahr mit drei Tori no Ichi-Festen) zurückzuführen, das die Stadt Edo größtenteils zerstörte. Es gibt jedoch noch weitere Erklärungsversuche, wie sich der Glaube an häufigere Brände entwickelt hat.

Die Bambusrechen werden mit den Sieben Glücksgöttern, kleinen Reissäcken, Koban-Münzen und vielen anderen Glücksbringern geschmückt. Beim Kauf eines Bambusrechens sollte man beachten, jedes Jahr einen Rechen zu kaufen, der ein bisschen größer ist als der, den man letztes Jahr gekauft hat. Dies ist auch der Grund, warum der Handel mit den Rechen sehr prosperiert. Mit einem größeren Rechen möchte man erreichen, dass noch mehr Glück als im letzten Jahr zusammengesammelt wird.[5]

Platzierung der kumade

Kamidana geschmückt mit einem Bambusrechen [Abb. 6]

Häufig wird der Bambusrechen im Eingangsbereich des Hauses, genkan 玄関, an einem hohen Ort in Richtung der Eingangstür aufgehängt. Ansonsten ist es auch möglich, den Rechen in anderen Zimmern mit der Vorderseite in Richtung Süden, Westen oder Osten an einem höheren Ort im Zimmer zu platzieren. Sofern man in einem Tempel oder Schrein einen kumade-Talisman (kumade-omamori 熊手お守り) erstanden hat, sollte man mit diesem einen kamidana 神棚 — sofern vorhanden — schmücken. In jedem Fall sollte vermieden werden, die Vorderseite des Bambusrechens gen Norden zu wenden.[6]

Verweise

Verwandte Themen

Literatur

  • Noboru Miyata, e.a. 1998
    „,Shichifukujin‘ nanatsu no kīwādo.“ In: Miyata Noboru (Hg.), Shichifukujin shinkō jiten. Tokyo: Ebisu Kōshō Shuppan 1998, S. 24–59. (S.a. Exzerpt.)

Internetquellen

Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2021/08/19

Fußnoten

  1. Siehe auch: „Fuku o tsukamu engimono kumade 福をつかむ縁起物 熊手“, Engimono no aru kurashi (Zugriff über Internet Archive, Stand: 2021/08/19)
  2. Fest zum ersten Vollmond im Jahr. In Japan wird es manchmal am 15. Jänner gefeiert. Das Hauptmerkmal des Festes ist für eine gute Ernte zu beten. Traditionellerweise wird Rote-Bohnen-Suppe in der Früh gegessen.
  3. Miyata 1998, S. 48–49
  4. Dies ist davon abhängig, auf welchen Tag der erste „Tag des Hahnes“ fällt. Da zwischen einem „Tag des Hahnes“ und dem nächsten 12 Tage liegen, muss folglich der erste Markt spätestens auf den 6. November fallen.
  5. s. „Asukasa Tori no Ichi nyūsu Q&A 浅草酉の市ニュース・Q&A“, Asukasa Tori no Ichi (Stand: 2021/08/19)
  6. s. „San no tori no toki wa kaji ga ōi no wa honto? 三の酉の時は火事が多いのはホント?“, „Tori no Ichi“ no hasshō-chi (Zugriff über Internet Archive, Stand: 2021/08/19)

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. Bambusrechen1.jpg
    Bambusrechen (熊手) Kultgegenstand (Holz, Stoff, Plastik, Blumen)
    Bild © Togetter. (Letzter Zugriff: 2021/8/26)
    Bambusrechen gelten als Glücksgegenstände in Japan. Zu bestimmten Anlässen wie dem Tori no Ichi Matsuri in Asakusa werden sie prachtvoll geschmückt. Dieses Exemplar ist 3,2 Meter hoch und 2 Meter breit.
  2. Bambusrechen1.jpg
    Bambusrechen (熊手) Kultgegenstand (Holz, Stoff, Plastik, Blumen)
    Bild © Togetter. (Letzter Zugriff: 2021/8/26)
    Bambusrechen gelten als Glücksgegenstände in Japan. Zu bestimmten Anlässen wie dem Tori no Ichi Matsuri in Asakusa werden sie prachtvoll geschmückt. Dieses Exemplar ist 3,2 Meter hoch und 2 Meter breit.
  3. ToriNoIchi.jpg
    Bambusrechen am Tori no Ichi (酉の市) Kultgegenstand (Plastik, Blumen, Holz etc.)
    Bild © yakei-kabegami. (Letzter Zugriff: 2021/8/24)
    Der Tori no Ichi (Markt des Hahnes) findet jedes Jahr im November bei Schreinen statt. Hier kann man die prachtvoll geschmückten Bambusrechen kaufen, die in Japan als Glücksgegenstände gelten, die Glück und Geld zusammenrechen.
  4. ToriNoIchi1.jpg
    Bambusrechen am Tori No Ichi (酉の市) Kultgegenstand
    Bild © Chipango. (Letzter Zugriff: 2021/8/26)
    Der Tori no Ichi (Markt des Hahnes) findet jedes Jahr im November bei Schreinen statt. Hier werden die berühmten prachtvoll geschmückten Bambusrechen verkauft, die in Japan als Glücksgegenstand angesehen werden. Sie sollen Geld und Glück zusammenrechen.
  5. Bambusrechen.jpg
    Bambusrechen (熊手) Kultgegenstand (Holz, Stoff, Plastik); Asakusa
    Bild © Seite nicht mehr verfügbar. (Letzter Zugriff: 2021/8/26)
    Bambusrechen gelten als Glücksgegenstände in Japan. Zu bestimmten Anlässen, wie dem Tori no Ichi Fest in Asakusa, werden sie prachtvoll geschmückt.
  6. Kumade kamidana.jpg
    Hausaltar mit Kumade geschmückt (熊手神棚) Kultgegenstand (Holz, Stoff, Plastik)
    Bild © Goo. (Letzter Zugriff: 2021/08/25)
    Kamidana geschmückt mit einem Bambusrechen