Kasuga mandara: Unterschied zwischen den Versionen

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=Das Kasuga Mandala=
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Das Wort ''maṇḍala'' (मण्डल, Japanisch: ''mandara'' 曼荼羅) ist ethymologisch von einem Kreis oder einem heiligen Zentrum (''la'') abgeleitet, welche abgegrenzt, ausgeschmückt oder abgehoben sind (''maṇḍ''). Es kann als eine kosmische Karte angesehen werden, die die Beziehung der einzelnen aktiven Kräfte innerhalb eines heiligen Territoriums oder Mikrokosmus mit Hilfe von Figuren oder Symbolen darstellt.<ref>ten Grotenhuis 1999: 2</ref> Ab dem frühen 11. Jahrhundert wurde der Terminus ''mandara'' in Japan zunächst für paradiesische Reine Länder darstellende religiöse Malereien verwendet, dann auch für Bilder, die Glaubenslehren, Legenden und ähnliches darstellten. Schließlich wurde der Begriff des ''mandara'' auch auf eher naturalistische Darstellungen von Schreinen und Kami erweitert, wodurch der japanische Begriff ''mandara'' nicht Deckungsgleich mit dem Mandalabegriff in anderen asiatischen Ländern ist.<ref>ten Grotenhuis 1999: 3</ref>
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|name= ''Kasuga mandara''
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|name_kanji= 春日曼荼羅
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|sonstige_namen= <!-- Romaji Kanji -->
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|typus= japanisches [[Mandala]]<!-- Reinigungszeremonie, Tanz, shamanistisches Ritual, Orakel,  
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    Durchgangsritus, Fest ... -->  
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|funktion=    Huldigung der ''[[kami]]'', Meditation 
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|entstehungszeit = <!-- Jahr, Jahrhundert oder Periode -->
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|bemerkung= Mandalas, die in Verbindung mit dem [[Kasuga-Schrein]] in [[Nara]] stehen
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|kontext=[[Kamigraphie:Randfiguren]]
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|bild=Kasuga Hirsch Mandala 2.png
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|bild_t=Kasuga Mandala
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Das Genre des ''Kasuga mandara'' wird üblicherweise in drei unterschiedliche Typen gegliedert: erstens die ''shika mandara'' (鹿曼荼羅), welche das heilige Tier von Kasuga, den Hirschen, darstellen, wobei unter diesen Typus auch die ''Kashimadachi mandara'' (鹿嶋立曼荼羅) fallen, welche die Reise von Takemikazuchi von Kashima nach Kasuga zum Thema haben; zweitens die ''miya mandara'' (宮曼荼羅), welche den Schrein von Kasuga und die umliegende Landschaft zeigen, wobei im Falle der Darstellung des Kasuga Taisha und des Kōfukuji von einem ''shaji mandara'' (社寺曼荼羅) und im Falle der Einnahme von mehr Platz durch den Tempel von einem ''Kōfukuji mandara'' (興福寺曼荼羅) gesprochen wird; drittens die ''honji suijaku mandara'' (本地垂迹曼荼羅), bei denen wiederum unterschieden wird ob sowohl die Kami als auch ihre ''honjibutsu'' (''honjaku mandara'' 本迹曼荼羅) oder nur die ''honjibutsu'' (''honjibutsu mandara'' 本地仏曼荼羅) oder aber nur die Kami (''suijaku mandara'' 垂迹曼荼羅) dargestellt werden.<ref>Kawamura 1993: 207f; JAANUS o.J.</ref> Erstaunlicherweise werden ''Kasuga myōgō mandara'' (春日名号曼荼羅) in keiner der beiden Quellen genannt, obwohl diese einerseits zu keiner der vorhergehenden Kategorien gezählt werden noch aus dem Genre des ''Kasuga mandara'' augeschlossen werden können.
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''Kasuga mandara'' 春日曼荼羅 sind besondere Formen von Schrein-Mandalas, die den [[Kasuga-Schrein]] 春日大社 in [[Nara]] 奈良県 betreffen.  
  
Die erste Erwähnung eines ''Kasuga mandara'' findet sich im Tagebuch des Kujō Kanezawe (九条兼実 1149-1207) ''Gyokuyō'' (玉葉), in welchem dieser am 16.5.1186 vom Erhalt einer Darstellung des Kasuga Schreins, wahrscheinlich eines ''miya mandara'', spricht, vor dem er am nächsten Tag religiösen Handlungen nachgeht. Durch die Präsenz eines mandara konnte somit den Kami gehuldigt werden, ohne zum Kasuga Schrein pilgern zu müssen.<ref>Tyler 1992: 30</ref> Sie dienten wahrscheinlich auch der Medititation und für gedankliche Pilgerreisen.<ref>Grapard 1992: 92</ref> Des weiteren wurden sie im Kōfukuji während wichtiger Zeremonien als Zeichen der Schutzfunktion des Schreines für den Tempel aufgehängt.<ref>JAANUS o.J.</ref>
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Ein [[Mandala]] kann als eine kosmische Karte angesehen werden, die die Beziehung der einzelnen aktiven Kräfte innerhalb eines heiligen Territoriums oder Mikrokosmus mit Hilfe von Figuren oder Symbolen darstellt.<ref>Ten Grotenhuis 1999, S. 2</ref> Ab dem frühen 11. Jahrhundert wurde der Terminus „mandara“ in Japan zunächst für paradiesische Reine Länder darstellende religiöse Malereien verwendet, später aber auch auf eher naturalistische Darstellungen von Schreinen und ''[[kami]]'' 神 erweitert, wodurch der japanische Begriff „''mandara''“ nicht deckungsgleich mit dem Mandalabegriff in anderen asiatischen Ländern ist.<ref>Ten Grotenhuis 1999, S. 3</ref>  
  
==Der Typus des ''shika mandara'' und das ''Kashimadachi mandara''==
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Die erste Erwähnung eines ''Kasuga mandara'' findet sich im Tagebuch des Kujō Kanezawe (九条兼実 1149–1207), dem ''Gyokuyō'' 玉葉, in welchem dieser am 16.5.1186 vom Erhalt einer Darstellung des Kasuga-Schreins, wahrscheinlich eines ''miya mandara'' 宮曼荼羅, spricht, vor dem er am nächsten Tag religiösen Handlungen nachgeht. Durch die Präsenz eines ''mandara'' konnte somit den ''kami'' gehuldigt werden, ohne zum Kasuga-Schrein pilgern zu müssen.<ref>Tyler 1992, S. 30</ref> Sie dienten wahrscheinlich auch der Meditation und für gedankliche Pilgerreisen.<ref>Grapard 1992, S. 92</ref> Des weiteren wurden sie im Kōfukuji 興福寺 während wichtiger Zeremonien als Zeichen der Schutzfunktion des Schreines für den Tempel aufgehängt.<ref>''JAANUS'' (Stand: 2021/09/05)</ref>
  
Der Typus des ''shika mandara'' (Abb. 1-7) stellt in seinem Zentrum den heiligen Hirsch und das Symbol des Kasuga Kultes dar. Der Hirsch ist nicht nur jenes Tier, auf dem der erste Kami des Schreines, Takemikazuchi, von Kashima nach Kasuga ritt, sondern auch Symbol für Ame-no-Koyane als Kami der Spatulomantie, der Divination mittels der Schulterblätter von Hirschen. Lt. Tyler (1992: 67) stellt er weiter den Boten  der Kami bzw. der Entität Kasuga Daimyōjin dar. Die Bedeutung des Hirsches für Kasuga ist hierbei nicht nur in dessen Kunst zu erkennen sondern auch daran, dass im Jahre 1060 der Kōfukuji das Töten von Tieren und insbesondere von Hirschen auf dem Gebiet des Tempel-Schrein-Komplexes verbat<ref>Grapard 1992: 78</ref> und bereits in der Kamakura Zeit kam der Terminus des heiligen Hirsches (''shinroku'' 神鹿) auf.<ref>Harris 2001: 168</ref> Schließlich kann auch eine Verbindung des Hirsches mit dem Wildpark in Sarnath (Sārnātha सारनाथ) gesehen werden, in welchem der historische Buddha seine erste Predigt hielt und als dessen japanisches Pendant Kasuga häufig verstanden wurde.<ref>Grapard 1992: 83</ref>  
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== Typologie ==
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Das Genre des ''Kasuga mandara'' wird üblicherweise in drei unterschiedliche Typen gegliedert:
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# erstens die ''Shika mandara'' 鹿曼荼羅, welche das heilige Tier von Kasuga, den Hirschen, darstellen, wobei unter diesen Typus auch die ''Kashimadachi mandara'' 鹿嶋立曼荼羅 fallen, welche die Reise von [[Takemikazuchi]] 建御雷之男神 von Kashima nach Kasuga zum Thema haben;
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# zweitens die ''miya mandara'' 宮曼荼羅, welche den Schrein von Kasuga und die umliegende Landschaft zeigen, wobei im Falle der Darstellung des Kasuga-taisha und des Kōfukuji von einem ''shaji mandara'' 社寺曼荼羅 und im Falle der Einnahme von mehr Platz durch den Tempel von einem ''Kōfukuji mandara'' 興福寺曼荼羅 gesprochen wird;
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# drittens die ''honji suijaku mandara'' 本地垂迹曼荼羅, bei denen wiederum unterschieden wird, ob sowohl die ''kami'' als auch ihre ''honjibutsu'' (''honjaku mandara'' 本迹曼荼羅) oder nur die ''honjibutsu'' (''honjibutsu mandara'' 本地仏曼荼羅) oder aber nur die ''kami'' (''suijaku mandara'' 垂迹曼荼羅) dargestellt werden.<ref>''JAANUS'' (Stand: 2021/09/05)</ref>  
  
Der Hirsch auf den ''Kasuga shika mandara'' steht entweder nach rechts (Abb. 3-5, 7) oder nach links (Abb. 1, 2, 6) gerichtet, wobei sein Kopf immer zurück in die Mitte blickt. Am häufigsten wird er mit weißem Fell dargestellt (Abb. 1, 4, 6-7), da in der chinesichen Mythologie ein Hirsch, der über tausend Jahre alt war, weiß und magisch wurde.<ref>Tyler 1992: 69</ref> In allen Representationen steht der Hirsch abgehoben von der Landschaft auf einem Wirbel aus Wolken und trägt einen schön dekorierten Sattel.  
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Erstaunlicherweise werden ''Kasuga myōgō mandara'' 春日名号曼荼羅 in keiner der beiden herangezogenen Quellen als eigener Typus genannt, obwohl sie weder zu einer der vorhergehenden Kategorien gezählt noch aus dem Genre des ''Kasuga mandara'' ausgeschlossen werden können.
  
Auf dem Sattel des Hirsches findet sich üblicherweise ein ''sakaki'' (榊, lat.: cleyera japonica) Ast. Der ''sakaki'' ist ein immergrüner kleiner Busch, der der heilige Baum in Kasuga war und wurde in der Moderne zu einem allgemeinen Symbol der Kamiverehrung. Eine große goldene Scheibe wird durch den ''sakaki'' gehalten, wobei sich häufig um den ''sakaki''-Ast eine Glyzinie (''fuji'' ) windet (Abb. 1-2, 6-7). Die Glyzinie stellt hierbei eine Referenz zur Fujiwara Familie dar, da Fujiwara mit „Glyzinienebene“ zu übersetzen ist,<ref>Barnet 2011: 69</ref> könnte allerdings auch als Anspielung auf die ''ujigami'' der Fujiwara gedeutet werden.
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=== ''Shika mandara'' und ''Kashimadachi mandara''===
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Der Typus des ''shika mandara'' (Abb. 2–8) stellt in seinem Zentrum den heiligen Hirsch und das Symbol des Kasuga-Kultes dar. Der Hirsch ist nicht nur jenes Tier, auf dem der erste ''kami'' des Schreines, Takemikazuchi, von Kashima nach Kasuga ritt, sondern auch Symbol für Ame-no-Koyane 天兒屋命 als ''kami'' der Spatulomantie, der Divination mittels der Schulterblätter von Hirschen. Laut Tyler<ref>Tyler 1992, S. 67</ref> stellt er weiter den Boten der ''kami'' bzw. der Entität Kasuga Daimyōjin 大明神 dar. Die Bedeutung des Hirsches für Kasuga ist hierbei nicht nur in dessen Kunst zu erkennen sondern auch daran, dass im Jahre 1060 der Kōfukuji das Töten von Tieren und insbesondere von Hirschen auf dem Gebiet des Tempel-Schrein-Komplexes verbot und bereits in der Kamakura-Zeit 鎌倉時代 kam der Terminus des heiligen Hirsches (''shinroku'' 神鹿) auf.<ref>Grapard 1992, S. 78</ref><ref>Harris 2001, S. 168</ref> Schließlich kann auch eine Verbindung des Hirsches mit dem Wildpark in Sarnath (Sārnātha सारनाथ) gesehen werden, in welchem der historische Buddha seine erste Predigt hielt und als dessen japanisches Pendant Kasuga häufig verstanden wurde.<ref>Grapard 1992, S. 83</ref>  
  
Die goldene Scheibe kann zunächst als Spiegel gedeutet werden, der nicht nur als häufigster ''shintai'' (神体) für Kami verwendet wurde, sondern auch einen Bezug zu Ame-no-Koyane in der Episode des Herauslockens von Amaterasu aus der Felsenhöhle machen könnte. Als Symbol ist der Spiegel häufig mit dem Mond oder der Sonne gleichzusetzen, wobei die Sonne auf Amaterasu oder aber auf die wörtliche Bedeutung der Kanji von Kasuga 春 und 日, somit Frühlingssonne, anspielen könnte.<ref>Tyler 1992: 71f</ref> Der Mond wiederum scheint in der gesamten Kunst um Kasuga eine herausragende Rolle zu spielen, da vor allem in der Literatur und Lyrik das Scheinen des Mondes über dem Berge Mikasa ein häufig wiederkehrendes Motiv darstellt und als Zeichen von Kasuga Daimyōjin gedeutet werden kann.<ref>Tyler 1992: 21, 71</ref> Allerdings muss die Gleichsetzung von Spiegel mit Mond oder Sonne in einigen der vorliegenden ''shika mandara'' negiert werden, da in Abbildung 1, 3, 4 und 6 eine Sonne oder ein Mond hinter dem Berg Mikasa aufgeht. In Abbildung 5 ist dieser auf Grund seiner Sichelform sogar eindeutig als Mond zu identifizieren.  
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Der Hirsch auf den ''Kasuga shika mandara'' steht entweder nach rechts (Abb. 4–6, 7) oder nach links (Abb. 2, 3, 7) gerichtet, wobei sein Kopf immer zurück in die Mitte blickt. Am häufigsten wird er mit weißem Fell dargestellt (Abb. 2, 5, 7–8), da in der chinesichen Mythologie ein Hirsch, der über tausend Jahre alt war, weiß und magisch wurde.<ref>Tyler 1992, S. 69</ref> In allen Representationen steht der Hirsch abgehoben von der Landschaft auf einem Wirbel aus Wolken und trägt einen schön dekorierten Sattel.  
  
Somit stellt die goldene Scheibe wohl primär einen Spiegel und somit ein ''shintai'' für die Kami des Kasuga Schreins und deren Präsenz innerhalb der dargestellten Landschaft dar, was auch durch die Darstellung der ''honjibutsu'' als Stellvertreter für die Kami innerhalb der Scheibe bei manchen der ''shika mandara'' (Abb. 1, 2, 4 und 6) erklären kann. Die ''honjibutsu'' sind hierbei entweder nach der geographischen Lage der einzelnen Schreine angeordnet oder aber mit einem zentralen ''honjibutsu'' und den vier anderen um diesen herum angeordnet dargestellt. Lt. ten Grotenhuis (1999: 158) handelt es sich hierbei meistens um Jūichimen Kannon, was allerdings bei den vorliegenden ''shika mandara'' nur in Abbildung 2 bewahrheitet wird, während in Abbildung 6 Shaka Nyorai im Zentrum zu sehen ist. Als Beispiel für ein ''shika mandara'' mit geographischer Annordnung sei Abbildung 1 zu nennen, in der von links unten nach rechts oben innerhalb der goldenen Scheibe Jūichimen Kannon für Himegame, Jizō Bosatsu für Ame-no-Koyane, Yakushi Nyorai für Futsunushi und Shaka Nyorai für Takemikazuchi dargestellt sind, was der Annordnung der vier Schreine von Westen nach Osten entspricht. Rechts unten in der Scheibe ist schließlich Monju als ''honjibutsu'' des Wakamiya zu sehen.  
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Auf dem Sattel des Hirsches findet sich üblicherweise ein ''sakaki''-Ast. Der ''sakaki'' (榊, lat.: cleyera japonica) ist ein immergrüner kleiner Busch, der der heilige Baum in Kasuga war und wurde in der Moderne zu einem allgemeinen Symbol der ''kami''-Verehrung. Eine große goldene Scheibe wird durch den ''sakaki'' gehalten, wobei sich häufig um den ''sakaki''-Ast eine Glyzinie (''fuji'' 藤)  windet (Abb. 2–3, 7–8). Die Glyzinie stellt hierbei eine Referenz zur [[Fujiwara]]-Familie 藤原氏 dar, da Fujiwara mit „Glyzinienebene“ zu übersetzen ist, könnte allerdings auch als Anspielung auf die Ujigami 氏神 der Fujiwara gedeutet werden.<ref>Barnet 2011, S. 69</ref>
  
Im oberen Bereich ist schließlich der Berg Mikasa  mit der dahinterliegenden Kasuga Bergkette als das topographische Charakteristikum von Kasuga und gleichzeitigem Ort der Kami dargestellt. Die restliche Landschaft ist bei den meisten ''shika mandara'' nicht detailgetreu der Topographie der Tobihino Ebene von Kasuga entsprechend dargestellt. So ist der Bereich vor dem Berg Mikasa in Abb. 2, 4, 5 und 7 ohne jegliches Detail, in Abbildung 8 sind einige Bäume und ein Fluss dargestellt und Abbildung 1 zeigt im unteren Bereich der Ebene einen Teich, Bäume und etliche Hirsche. Nur Abbildung 6 zeigt im oberen Bereich der Ebene die Schreingebäude. Die besondere Heiligkeit des dargestellten Raumes, in welchem sich der heilige Hirsch und die Kami von Kasuga manifestieren, wird weiters in manchen ''shika mandara'' (Abb. 1 und 3) durch ein Holztor, ''torii'' (鳥居), betont, die als „indigenous markers of sacred space“<ref>ten Grotenhuis 2001: 5</ref> verstanden werden kann.
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Die goldene Scheibe kann zunächst als Spiegel gedeutet werden, der nicht nur als häufigster ''shintai'' 神体 für ''kami'' verwendet wurde, sondern auch einen Bezug zu Ame-no-Koyane in der Episode des Herauslockens von [[Amaterasu]] 天照 aus der Felsenhöhle machen könnte. Als Symbol ist der Spiegel häufig mit dem Mond oder der Sonne gleichzusetzen, wobei die Sonne auf Amaterasu oder aber auf die wörtliche Bedeutung der Kanji von Kasuga 春 und , somit „Frühlingssonne“, anspielen könnte.<ref>Tyler 1992, S. 71–72</ref>
 
Der Typus des ''Kashimadachi mandara'' (Abb. 8-9) schließlich stellt den Ritt von Takemikazuchi von Kashima nach Kasuga dar, wobei er teilweise auch von Futsunushi begleitet wird. Die von ''sakaki'' getragene goldene Scheibe, der reich verzierte Sattel, der Wolkenwirbel, auf dem der Hirsch steht, und der Berg Mikasa im Hintergrund (nur in Abb. 8) sind Elemente die bereits beim ''shika mandara'' angesprochen wurden. Im ''Kashimadachi mandara'' ist der Hirsch allerdings immer nach links ausgerichtet und schaut nicht zurück und hat einen Reiter nämlich Takemikazuchi (Abb. 8) oder im Falle zweier Hirsche begleitet von Futsunushi (Abb. 9). Dieser Typus des ''mandara'' beinhaltet somit einerseits die im ''shika mandara'' anzutreffenden Symbole des Kasuga Kultes und der dort verehrten Kami, andererseits legt es einen Schwerpunkt auf die Legende der Schreinbegründung und betont hiermit auch die neue Identität der sich aus den Nakatomi entwickelten Fujiwara. Letzteres kann dadurch gesehen werden, dass in diesem Typus im rechten unteren Bereich zwei Priester, wahrscheinlich die Ahnen der Nakatomi, dargestellt sind.<ref>Tyler 1992: 66</ref> Es könnte somit gesagt werden, dass in der Variante, in der Takemikazuchi und Futsunushi dargestellt werden, alle vier Kami des Kasuga Schreines als einzelne Entitäten indiziert werden, da die beiden Priester auch als Symbol für die beiden Ahnengottheiten der Nakatomi und somit für Ame-no-Koyane und Himegame gedeutet werden könnten.
 
  
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Der Mond wiederum scheint in der gesamten Kunst um Kasuga eine herausragende Rolle zu spielen, da vor allem in der Literatur und Lyrik das Scheinen des Mondes über dem Berge Mikasa ein häufig wiederkehrendes Motiv darstellt und als Zeichen von Kasuga Daimyōjin gedeutet werden kann.<ref>Tyler 1992, S. 21, 71</ref> Allerdings muss die Gleichsetzung von Spiegel mit Mond oder Sonne in einigen der vorliegenden ''Shika mandara'' negiert werden, da in Abbildung 2, 4, 5 und 7 eine Sonne oder ein Mond hinter dem Berg Mikasa aufgeht. In Abbildung 6 ist dieser auf Grund seiner Sichelform sogar eindeutig als Mond zu identifizieren.  
Bild:Kasuga Hirsch Mandala 2.png|Abb.1: ''shika mandara''
 
Bild:Kasuga Hirsch Mandala.jpg|Abb.2: ''shika mandara''
 
Bild:Kasuga Deer Mandara Chicago.jpg|Abb.3: ''shika mandara''
 
Bild:Kasuga Deer Mandala Cleveland.jpg|Abb.4: ''shika mandara''
 
Bild:Kasuga Deer Mandala Boston.png|Abb.5: ''shika mandara''
 
Bild:Kasuga Shika Mandala Birmingham.jpg|Abb.6: ''shika mandara''
 
Bild:Kasuga Deer Mandala Anglia.png|Abb.7: ''shika mandara''
 
Bild:Kasuga Mandala Cleveland.jpg|Abb 8.: ''Kashimadachi mandara''
 
Bild:Kasuga hirschmandala.jpg|Abb 9.: ''Kashimadachi mandara''
 
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==Der Typus des ''Kasuga miya mandara''==
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Somit stellt die goldene Scheibe wohl primär einen Spiegel und somit ein ''shintai'' für die ''kami'' des Kasuga-Schreins und deren Präsenz innerhalb der dargestellten Landschaft dar, was auch durch die Darstellung der ''honjibutsu'' als Stellvertreter für die ''kami'' innerhalb der Scheibe bei manchen der ''shika mandara'' (Abb. 2, 3, 5 und 7) erklären kann. Die ''honjibutsu'' sind hierbei entweder nach der geographischen Lage der einzelnen Schreine angeordnet oder aber mit einem zentralen ''honjibutsu'' und den vier anderen um diesen herum angeordnet dargestellt. Laut Ten Grotenhuis<ref>Ten Grotenhuis 1999, S. 158</ref> handelt es sich hierbei meistens um Jūichimen Kannon  十一面観音, was allerdings bei den vorliegenden ''shika mandara'' nur in Abbildung 3 bewahrheitet wird, während in Abbildung 7 Shaka Nyorai 釈迦如来 im Zentrum zu sehen ist. Als Beispiel für ein ''shika mandara'' mit geographischer Anordnung sei Abbildung 2 zu nennen, in der von links unten nach rechts oben innerhalb der goldenen Scheibe Jūichimen Kannon für Himegami 比売神, Jizō Bosatsu 地蔵菩薩 für Ame-no-Koyane, Yakushi Nyorai 薬師如来 für [[Futsunushi]] 経津主 und Shaka Nyorai für Takemikazuchi dargestellt sind, was der Annordnung der vier Schreine von Westen nach Osten entspricht. Rechts unten in der Scheibe ist schließlich Monju 文殊菩薩 als ''honjibutsu'' des Wakamiya 若宮神社 zu sehen.
  
Der Typus des ''miya mandara'' (Abb. 10-14) wirkt auf den ersten Blick wie eine Landschaftsmalerei, allerdings gibt lt. Tyler (1992: 39) gerade die religiöse Bedeutung von gewissen Landschaften diesen Bildern ihren sakralen Charakter: „In Japanese religion in general, landscape has a large role, while in Shinto [sic!] the divine is embedded in landscape. In Shinto [sic!] the man-made is in constant dialogue with the natural, and the garden must allow wilderness. The miya mandara celebrates this meeting.<ref>Tyler 1992: 39</ref>
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Im oberen Bereich ist schließlich der Berg Mikasa 三笠山 mit der dahinterliegenden Kasuga Bergkette als das topographische Charakteristikum von Kasuga und gleichzeitigem Ort der ''kami'' dargestellt. Die restliche Landschaft ist bei den meisten ''shika mandara'' nicht detailgetreu der Topographie der Tobihino-Ebene 飛火野 von Kasuga entsprechend dargestellt. So ist der Bereich vor dem Berg Mikasa in Abb. 3, 5, 6 und 8 ohne jegliches Detail, in Abbildung 9 sind einige Bäume und ein Fluss dargestellt und Abbildung 2 zeigt im unteren Bereich der Ebene einen Teich, Bäume und etliche Hirsche. Nur Abbildung 7 zeigt im oberen Bereich der Ebene die Schreingebäude. Die besondere Heiligkeit des dargestellten Raumes, in welchem sich der heilige Hirsch und die ''kami'' von Kasuga manifestieren, wird weiters in manchen ''shika mandara'' (Abb. 2 und 4) durch ein Holztor, ''torii'' 鳥居, betont, die als „indigenous markers of sacred space“ verstanden werden kann.<ref>Ten Grotenhuis 2001, S. 5</ref>
  
Die ''miya mandara'' stellen normalerweise den Kasugaschrein aus einer Vogelperspektive von Westen nach Osten blickend dar, wobei der Berg Mikasa an den oberen Bildrand rückt. Sie stellen ein topographisch korrektes Bild der Schreinumgebung dar, wobei am häufigsten der Bereich ab dem ersten ''torii'' dargestellt ist. Nach diesem finden sich zwei Pagoden (Abb. 10-11, 13-14), die zum Schrein gehörten, allerdings im 15. Jahrhundert abbrannten und nie wiederaufgebaut wurden,<ref>ten Grotenhuis 1999: 153</ref> und ein kleiner Fluss. Nach dem zweiten ''torii'' ist am Fuße des Berges Mikasa der Hauptschrein mit einigen Nebengebäuden zu sehen und bis auf Abbildung 12 rechts neben diesem leicht abgesetzt der Wakamiya Schrein. Weiters ist in allen vorliegenden ''miya mandara'' ein Mond oder eine Sonne über bzw. hinter dem Berg Mikasa zu sehen, wobei Tyler (1990: 133f) diesen Himmelskörper zugleich als Mond und Sonne sieht und argumentiert: „The nonduality of sun and moon might suggest also that of kami (sun, Ise) and buddhas (moon, India); or of emperor (sun, sovereign) and Fujiwara (moon, minister)“. Japanische Zedern und blühende Kirschbäume füllen die Landschaft aus.<ref>Harris 2001: 162</ref>  Teils ist die Landschaft mit goldenen Pigmenten akzentuiert (Abb. 10-12), die die Heiligkeit der Landschaft unterstreichen und an Reine Land Mandalas erinnern und Kasuga somit zu einer transzendenten Landschaft erheben.<ref>Oda 2011: 28f</ref> Die Präsenz der Gottheiten des Kasugakultes wird in manchen der ''miya mandara'' durch die Darstellung der ''honjibutsu'' der fünf Kami über dem Berg Mikasa verdeutlicht (Abb. 15, 18). In Abbildung 10 sind hierbei von links nach rechts Jūichimen Kannon, Jizō Bosatsu, Yakushi Nyorai, Fukūkensaku und Monju zu erkennen.  
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Der Typus des ''Kashimadachi mandara'' (Abb. 9–10) schließlich stellt den Ritt von Takemikazuchi von Kashima nach Kasuga dar, wobei er teilweise auch von Futsunushi begleitet wird. Die von ''sakaki'' getragene goldene Scheibe, der reich verzierte Sattel, der Wolkenwirbel, auf dem der Hirsch steht, und der Berg Mikasa im Hintergrund (nur in Abb. 9) sind Elemente, die bereits beim ''shika mandara'' angesprochen wurden. Im ''Kashimadachi mandara'' ist der Hirsch allerdings immer nach links ausgerichtet und schaut nicht zurück und hat einen Reiter, nämlich Takemikazuchi (Abb. 9) oder im Falle zweier Hirsche begleitet von Futsunushi (Abb. 10). Dieser Typus des ''mandara'' beinhaltet somit einerseits die im ''shika mandara'' anzutreffenden Symbole des Kasuga-Kultes und der dort verehrten ''kami'', andererseits legt es einen Schwerpunkt auf die Legende der Schreinbegründung und betont hiermit auch die neue Identität der sich aus den Nakatomi 中臣氏 entwickelten Fujiwara. Letzteres kann dadurch gesehen werden, dass in diesem Typus im rechten unteren Bereich zwei Priester, wahrscheinlich die Ahnen der Nakatomi, dargestellt sind.<ref>Tyler 1992, S. 66</ref> Es könnte somit gesagt werden, dass in der Variante, in der Takemikazuchi und Futsunushi dargestellt werden, alle vier ''kami'' des Kasuga-Schreines als einzelne Entitäten indiziert werden, da die beiden Priester auch als Symbol für die beiden Ahnengottheiten der Nakatomi und somit für Ame-no-Koyane und Himegame gedeutet werden könnten.
  
Abbildungen 15 und 16 stellen ''Kasuga shaji mandara'' dar. Bei diesen gilt für den oberen Teil des ''mandara'', in welchem der Schrein dargestellt ist, das bereits für die ''miya mandara'' Gesagte. Im unteren Bereich wird der Kōfukuji dargestellt, allerdings nicht in seiner tatsächlichen Form, sondern vielmehr stehen an Stelle der einzelnen Gebäude, die darin verehrten Buddhas/Bodhisattvas . Auch findet sich in allen ''Kasuga shaji mandara'' ein Perspektivenwechsel, da die Anordnung der Darstellung des Kōfukuji einer Süd-Nord-Perspektive folgt, während der Bereich des Schreines weiterhin aus einer West-Ost-Perspektive betrachtet wird.<ref>ten Grotenhuis 1999: 150</ref> Über dem Berg Mikasa sind wiederum die fünf ''honjibutsu'' abgebildet. Da in diesem Genre bereits innerhalb des unteren Teils die buddhistischen Gottheiten im Bereich des Kōfukuji dargestellt sind, liegt die Annahme nahe, dass die ''honjibutsu'' somit eindeutig auf die Kami des Schreines verweisen sollen. Ähnlich wie in dem von Oda (2011) analysierten ''Kasuga shaji mandara'' werden in Abbildung 20 mittels goldener Pigmentierung die sakralsten Stätten des mandara betont, nämlich die ''honjibutsu'', der Hauptschrein und der Wakamiya Schrein sowie der zu diesen führende Weg und die einzelnen buddhistischen Gottheiten des Kōfukuji.
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Als Beispiel für ein ''Kōfukuji mandara'' sei schließlich Abbildung 17 genannt. In diesem Typus liegt das Hauptaugenmerk auf dem Tempel, weshalb eine eingehende Analyse auch nicht erfolgen soll. Hervorgehoben soll nur werden, dass es der einzige Typus des ''Kasuga mandara'' ist, in welchem dem Berg Mikasa keine zentrale Rolle als das zentrale oberste Element innerhalb des'' mandara'' zukommt, sondern dieser vielmehr einschließlich der vier Hauptschreine in das linke obere Eck versetzt wurde.
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===''Kasuga miya mandara''===
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Der Typus des ''miya mandara'' (Abb. 11–15) wirkt auf den ersten Blick wie eine Landschaftsmalerei, allerdings gibt laut Tyler gerade die religiöse Bedeutung von gewissen Landschaften diesen Bildern ihren sakralen Charakter: „In Japanese religion in general, landscape has a large role, while in Shinto the divine is embedded in landscape. In Shinto the man-made is in constant dialogue with the natural, and the garden must allow wilderness. The miya mandara celebrates this meeting.”<ref>Tyler 1992, S. 39</ref>
  
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Die ''miya mandara'' stellen normalerweise den Kasuga-Schrein aus einer Vogelperspektive von Westen nach Osten blickend dar, wobei der Berg Mikasa an den oberen Bildrand rückt. Sie stellen ein topographisch korrektes Bild der Schreinumgebung dar, wobei am häufigsten der Bereich ab dem ersten ''torii'' dargestellt ist. Nach diesem finden sich zwei Pagoden (Abb. 11–12, 14–15), die zum Schrein gehörten, allerdings im 15. Jahrhundert abbrannten und nie wiederaufgebaut wurden, und ein kleiner Fluss.<ref>Ten Grotenhuis 1999, S. 153</ref> Nach dem zweiten ''torii'' ist am Fuße des Berges Mikasa der Hauptschrein mit einigen Nebengebäuden zu sehen und bis auf Abbildung 13 rechts neben diesem leicht abgesetzt der Wakamiya-Schrein. Weiters ist in allen vorliegenden ''miya mandara'' ein Mond oder eine Sonne über bzw. hinter dem Berg Mikasa zu sehen, wobei Tyler diesen Himmelskörper zugleich als Mond und Sonne sieht und argumentiert: „The nonduality of sun and moon might suggest also that of kami (sun, Ise) and buddhas (moon, India); or of emperor (sun, sovereign) and Fujiwara (moon, minister)“.<ref>Tyler 1990, S. 133–134</ref> Japanische Zedern und blühende Kirschbäume füllen die Landschaft aus.<ref>Harris 2001, S. 162</ref>  Teils ist die Landschaft mit goldenen Pigmenten akzentuiert (Abb. 11–13), die die Heiligkeit der Landschaft unterstreichen und an Reine Land Mandalas erinnern und Kasuga somit zu einer transzendenten Landschaft erheben.<ref>Oda 2011, S. 28–29</ref> Die Präsenz der Gottheiten des Kasuga-Kultes wird in manchen der ''miya mandara'' durch die Darstellung der ''honjibutsu'' der fünf ''kami'' über dem Berg Mikasa verdeutlicht (Abb. 16, 19). In Abbildung 11 sind hierbei von links nach rechts Jūichimen Kannon, Jizō Bosatsu, Yakushi Nyorai, Fukūkensaku 不空羂索観音 und Monju zu erkennen.  
Bild:Kasuga Shrine Mandala Burke Foundation.jpg|Abb.10: ''Kasuga miya mandara''
 
Bild:Kasuga Mandala MET.jpg|Abb.11: ''Kasuga miya mandara''
 
Bild:Kasuga Mandala Ackland.jpg|Abb.12: ''Kasuga miya mandara''
 
Bild:Kasuga Mandala PUAM.jpg|Abb.13: ''Kasuga miya mandara''
 
Bild:Kasuga Mandala Boston.png|Abb.14: ''Kasuga miya mandara''
 
Bild:Mandala des Kasuga Schreins.jpg|Abb.15: ''Kasuga shaji mandara''
 
Bild:Mandala of Kasuga Shrine and Kofuku-ji.png|Abb.16: ''Kasuga shaji mandara''
 
Bild:Kofuku-ji Mandala.jpg|Abb.17: ''Kōfukuji mandara''
 
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==Der Typus des Kasuga honji suijaku mandara==
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Abbildungen 16 und 17 stellen ''Kasuga shaji mandara'' dar. Bei diesen gilt für den oberen Teil des ''mandara'', in welchem der Schrein dargestellt ist, das bereits für die ''miya mandara'' Gesagte. Im unteren Bereich wird der Kōfukuji dargestellt, allerdings nicht in seiner tatsächlichen Form, sondern vielmehr stehen an Stelle der einzelnen Gebäude, die darin verehrten Buddhas/Bodhisattvas.<ref>Arichi (2006, S. 323) meint die buddhistischen Gottheiten seien im unteren Bereich bloß im Sinne eines honjibutsu mandara nach ihrer Bedeutung angeordnet. Da allerdings ihre Anordung eindeutig mit dem Grundriss des Kōfukuji übereinstimmt, schließe ich mich Oda 2011 an.</ref> Auch findet sich in allen ''Kasuga shaji mandara'' ein Perspektivenwechsel, da die Anordnung der Darstellung des Kōfukuji einer Süd-Nord-Perspektive folgt, während der Bereich des Schreines weiterhin aus einer West-Ost-Perspektive betrachtet wird.<ref>Ten Grotenhuis 1999, S. 150</ref> Über dem Berg Mikasa sind wiederum die fünf ''honjibutsu'' abgebildet. Da in diesem Genre bereits innerhalb des unteren Teils die buddhistischen Gottheiten im Bereich des Kōfukuji dargestellt sind, liegt die Annahme nahe, dass die ''honjibutsu'' somit eindeutig auf die ''kami'' des Schreines verweisen sollen. Ähnlich wie in dem von Oda (2011) analysierten ''Kasuga shaji mandara'' werden in Abbildung 21 mittels goldener Pigmentierung die sakralsten Stätten des mandara betont, nämlich die ''honjibutsu'', der Hauptschrein und der Wakamiya-Schrein sowie der zu diesen führende Weg und die einzelnen buddhistischen Gottheiten des Kōfukuji.
  
Der Typus des Kasuga honji suijaku mandara bezieht sich auf mandara, die sowohl die einzelnen Kami des Schreins als auch ihre Assoziierungen darstellen. Abbildung 23, aus dem auch die Abbildungen 1 bis 5 Ausschnitte darstellen, ist ein bemerkenswertes mandara, da es das Genre des honji suijaku mandara mit den oben beschriebenen Typen verbindet. In den unteren zwei Dritteln des mandara ist die aus den miya mandara bekannte Umgebung des Kasuga Schreines ab dem ersten torii mit blühenden Kirschbäumen und japanischen Zedern dargestellt. Die Schreingebäude des Hauptschreins und des Wakamiya Schrein sind in höchster Präzision und Detailgenauigkeit dargestellt, die wichtigsten Gebäude sind beschriftet und die Landschaft gibt den Eindruck eines Reinen Landes (Harris 2001: 166). Der Berg Mikasa erhebt sich halbkreisförmig über dem Schrein mit einer äußerst dichten Vegetation vor dem Hintergrund der Kasuga Bergkette. Auf der Spitze des Berges steht der heilige Hirsch mit denselben ikonographischen Elementen wie in den shika mandara. Darüber sind abgesetzt von der Landschaft vor einem einfärbigen Hintergrund die einzelnen Kami und honjibutsu dargestellt, wobei in der obersten Ebene Takemikazuchi flankiert von Shaka Nyorai und Fukūkensaku Kannon zu sehen sind und in der Ebene darunter die weiteren honjibutsu über dem mit ihnen assoziierten Kami. In der Mitte Futsunushi mit Yakushi Nyorai, rechts von ihm Ame-no-Koyane mit Jizō Bosatsu und links von ihm Himegame mit Jūichimen Kannon. Diese werden noch von Wakamiya und anderen Kami der Nebenschreine flankiert. Der vorliegende Typus stellt somit neben jenem des Kashimadachi mandara und jenem des suijaku mandara, in dem nur die Kami des Schreines dargestellt sind, einen der wenigen Typen des Kasuga mandara dar, indem Kami in einer anthropomorphen Gestalt zu sehen sind und auf diese nicht mittels Symbolen und Ähnlichem verwiesen wird.
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Als Beispiel für ein ''Kōfukuji mandara'' sei schließlich Abbildung 18 genannt. In diesem Typus liegt das Hauptaugenmerk auf dem Tempel, weshalb eine eingehende Analyse auch nicht erfolgen soll. Hervorgehoben soll nur werden, dass es der einzige Typus des ''Kasuga mandara'' ist, in welchem dem Berg Mikasa keine zentrale Rolle als das zentrale oberste Element innerhalb des ''mandara'' zukommt, sondern dieser vielmehr einschließlich der vier Hauptschreine in das linke obere Eck versetzt wurde.
  
Abbildung 24 stellt schließlich ein honjibutsu mandara dar, indem die honjibutsu der fünf Kami des Kasugakultes gezeigt werden. Hierbei steht Shaka Nyorai in der Mitte mit Jizō Bosatsu und Yakushi Nyorai über ihm und Monju Bosatsu und Jūichimen Kannon unter ihm mit dem Berg Mikasa im obersten Bildteil.
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==Der Typus des Kasuga myōgō mandara==
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===''Kasuga honji suijaku mandara''===
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Der Typus des ''Kasuga honji suijaku mandara'' bezieht sich auf ''mandara'', die sowohl die einzelnen ''kami'' des Schreins als auch ihre Assoziierungen darstellen. Abbildung 19 ist ein bemerkenswertes ''mandara'', da es das Genre des ''honji suijaku mandara'' mit den oben beschriebenen Typen verbindet.<ref>Ein reines honji suijaku mandara würde nur das obere Drittel des vorliegenden mandara darstellen.</ref> In den unteren zwei Dritteln des ''mandara'' ist die aus den ''miya mandara'' bekannte Umgebung des Kasuga-Schreines ab dem ersten ''torii'' mit blühenden Kirschbäumen und japanischen Zedern dargestellt. Die Schreingebäude des Hauptschreins und des Wakamiya-Schrein sind in höchster Präzision und Detailgenauigkeit dargestellt, die wichtigsten Gebäude sind beschriftet und die Landschaft gibt den Eindruck eines Reinen Landes.<ref>Harris 2001, S. 166</ref> Der Berg Mikasa erhebt sich halbkreisförmig über dem Schrein mit einer äußerst dichten Vegetation vor dem Hintergrund der Kasuga-Bergkette. Auf der Spitze des Berges steht der heilige Hirsch mit denselben ikonographischen Elementen wie in den ''shika mandara''. Darüber sind abgesetzt von der Landschaft vor einem einfärbigen Hintergrund die einzelnen ''kami'' und ''honjibutsu'' dargestellt, wobei in der obersten Ebene Takemikazuchi flankiert von Shaka Nyorai und Fukūkensaku Kannon zu sehen sind und in der Ebene darunter die weiteren ''honjibutsu'' über dem mit ihnen assoziierten ''kami''. In der Mitte Futsunushi mit Yakushi Nyorai, rechts von ihm Ame-no-Koyane mit Jizō Bosatsu und links von ihm Himegame mit Jūichimen Kannon. Diese werden noch von Wakamiya und anderen ''kami'' der Nebenschreine flankiert. Der vorliegende Typus stellt somit neben jenem des ''Kashimadachi mandara'' und jenem des ''suijaku mandara'', in dem nur die ''kami'' des Schreines dargestellt sind, einen der wenigen Typen des ''Kasuga mandara'' dar, indem ''kami'' in einer anthropomorphen Gestalt zu sehen sind und auf diese nicht mittels Symbolen und Ähnlichem verwiesen wird.
  
Als letzter Typus des Mandara lassen sich noch die Kasuga myōgō mandara (Abb. 25) nennen. Diese werden zwar nicht als eigener Typus in der Sekundärliteratur aufgeführt, allerdings müssen sie zu den Kasuga mandara gezählt werden und können womöglich am ehesten als eine Variante des miya mandara aufgefasst werden. Wie diese stellen sie die Landschaft von Kasuga mit dem Berg Mikasa im oberen Bereich des mandara dar, allerdings werden nicht wie in den miya mandara die Gebäude des Schreins dargestellt. Die Landschaft in ihren satten Grüntönen gespickt mit japanischen Zedern und blühenden Kirschbäumen hat für den Betrachter vielmehr einen mystischen transzendenten Charakter. Aus der Landschaft erhebt sich in goldenen Schriftzeichen der Name der alle Gottheiten des Tempel-Schrein-Komplexes umfassenden Entität Kasuga Daimyōjin und scheint durch das Leuchten des Goldes die Landschaft zu durchdringen. Da Kasuga Daimyōjin zwar verehrt wurde, allerdings nie einen eigenen Schrein hatte, aber als Kami angebetet wurde, wird bei diesen mandara somit einerseits auf Kasuga Daimyōjin andererseits auf die in ihr zusammengefassten einzelnen Kami des Kasuga Schrein Bezug genommen.
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Abbildung 20 stellt schließlich ein ''honjibutsu mandara'' dar, indem die ''honjibutsu'' der fünf ''kami'' des Kasuga-Kultes gezeigt werden. Hierbei steht Shaka Nyorai in der Mitte mit Jizō Bosatsu und Yakushi Nyorai über ihm und Monju Bosatsu und Jūichimen Kannon unter ihm mit dem Berg Mikasa im obersten Bildteil.
  
<references />
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Als letzter Typus des ''mandara'' lassen sich noch die ''Kasuga myōgō mandara'' (Abb. 20) nennen. Diese werden zwar nicht als eigener Typus in der Sekundärliteratur aufgeführt, allerdings müssen sie zu den ''Kasuga mandara'' gezählt werden und können womöglich am ehesten als eine Variante des ''miya mandara'' aufgefasst werden. Wie diese stellen sie die Landschaft von Kasuga mit dem Berg Mikasa im oberen Bereich des ''mandara'' dar, allerdings werden nicht wie in den ''miya mandara'' die Gebäude des Schreins dargestellt. Die Landschaft in ihren satten Grüntönen gespickt mit japanischen Zedern und blühenden Kirschbäumen hat für den Betrachter vielmehr einen mystischen transzendenten Charakter. Aus der Landschaft erhebt sich in goldenen Schriftzeichen der Name der alle Gottheiten des Tempel-Schrein-Komplexes umfassenden Entität Kasuga Daimyōjin und scheint durch das Leuchten des Goldes die Landschaft zu durchdringen. Da Kasuga Daimyōjin zwar verehrt wurde, allerdings nie einen eigenen Schrein hatte, aber als ''kami'' angebetet wurde, wird bei diesen ''mandara'' somit einerseits auf Kasuga Daimyōjin andererseits auf die in ihr zusammengefassten einzelnen ''kami'' des Kasuga-Schrein Bezug genommen.
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*[[Rezension Oda 2011]]
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 16:08 Uhr

Kasuga Hirsch Mandala 2.png
Kasuga Mandala[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Objekte (Gegenstände, Skulpturen, Bilder)
Name Kasuga mandara 春日曼荼羅
Typus japanisches Mandala
Funktion Huldigung der kami, Meditation
Bemerkung Mandalas, die in Verbindung mit dem Kasuga-Schrein in Nara stehen
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie:Randfiguren.

Kasuga mandara 春日曼荼羅 sind besondere Formen von Schrein-Mandalas, die den Kasuga-Schrein 春日大社 in Nara 奈良県 betreffen.

Ein Mandala kann als eine kosmische Karte angesehen werden, die die Beziehung der einzelnen aktiven Kräfte innerhalb eines heiligen Territoriums oder Mikrokosmus mit Hilfe von Figuren oder Symbolen darstellt.[1] Ab dem frühen 11. Jahrhundert wurde der Terminus „mandara“ in Japan zunächst für paradiesische Reine Länder darstellende religiöse Malereien verwendet, später aber auch auf eher naturalistische Darstellungen von Schreinen und kami 神 erweitert, wodurch der japanische Begriff „mandara“ nicht deckungsgleich mit dem Mandalabegriff in anderen asiatischen Ländern ist.[2]

Die erste Erwähnung eines Kasuga mandara findet sich im Tagebuch des Kujō Kanezawe (九条兼実 1149–1207), dem Gyokuyō 玉葉, in welchem dieser am 16.5.1186 vom Erhalt einer Darstellung des Kasuga-Schreins, wahrscheinlich eines miya mandara 宮曼荼羅, spricht, vor dem er am nächsten Tag religiösen Handlungen nachgeht. Durch die Präsenz eines mandara konnte somit den kami gehuldigt werden, ohne zum Kasuga-Schrein pilgern zu müssen.[3] Sie dienten wahrscheinlich auch der Meditation und für gedankliche Pilgerreisen.[4] Des weiteren wurden sie im Kōfukuji 興福寺 während wichtiger Zeremonien als Zeichen der Schutzfunktion des Schreines für den Tempel aufgehängt.[5]

Typologie

Das Genre des Kasuga mandara wird üblicherweise in drei unterschiedliche Typen gegliedert:

  1. erstens die Shika mandara 鹿曼荼羅, welche das heilige Tier von Kasuga, den Hirschen, darstellen, wobei unter diesen Typus auch die Kashimadachi mandara 鹿嶋立曼荼羅 fallen, welche die Reise von Takemikazuchi 建御雷之男神 von Kashima nach Kasuga zum Thema haben;
  2. zweitens die miya mandara 宮曼荼羅, welche den Schrein von Kasuga und die umliegende Landschaft zeigen, wobei im Falle der Darstellung des Kasuga-taisha und des Kōfukuji von einem shaji mandara 社寺曼荼羅 und im Falle der Einnahme von mehr Platz durch den Tempel von einem Kōfukuji mandara 興福寺曼荼羅 gesprochen wird;
  3. drittens die honji suijaku mandara 本地垂迹曼荼羅, bei denen wiederum unterschieden wird, ob sowohl die kami als auch ihre honjibutsu (honjaku mandara 本迹曼荼羅) oder nur die honjibutsu (honjibutsu mandara 本地仏曼荼羅) oder aber nur die kami (suijaku mandara 垂迹曼荼羅) dargestellt werden.[6]

Erstaunlicherweise werden Kasuga myōgō mandara 春日名号曼荼羅 in keiner der beiden herangezogenen Quellen als eigener Typus genannt, obwohl sie weder zu einer der vorhergehenden Kategorien gezählt noch aus dem Genre des Kasuga mandara ausgeschlossen werden können.

Shika mandara und Kashimadachi mandara

Der Typus des shika mandara (Abb. 2–8) stellt in seinem Zentrum den heiligen Hirsch und das Symbol des Kasuga-Kultes dar. Der Hirsch ist nicht nur jenes Tier, auf dem der erste kami des Schreines, Takemikazuchi, von Kashima nach Kasuga ritt, sondern auch Symbol für Ame-no-Koyane 天兒屋命 als kami der Spatulomantie, der Divination mittels der Schulterblätter von Hirschen. Laut Tyler[7] stellt er weiter den Boten der kami bzw. der Entität Kasuga Daimyōjin 大明神 dar. Die Bedeutung des Hirsches für Kasuga ist hierbei nicht nur in dessen Kunst zu erkennen sondern auch daran, dass im Jahre 1060 der Kōfukuji das Töten von Tieren und insbesondere von Hirschen auf dem Gebiet des Tempel-Schrein-Komplexes verbot und bereits in der Kamakura-Zeit 鎌倉時代 kam der Terminus des heiligen Hirsches (shinroku 神鹿) auf.[8][9] Schließlich kann auch eine Verbindung des Hirsches mit dem Wildpark in Sarnath (Sārnātha सारनाथ) gesehen werden, in welchem der historische Buddha seine erste Predigt hielt und als dessen japanisches Pendant Kasuga häufig verstanden wurde.[10]

Der Hirsch auf den Kasuga shika mandara steht entweder nach rechts (Abb. 4–6, 7) oder nach links (Abb. 2, 3, 7) gerichtet, wobei sein Kopf immer zurück in die Mitte blickt. Am häufigsten wird er mit weißem Fell dargestellt (Abb. 2, 5, 7–8), da in der chinesichen Mythologie ein Hirsch, der über tausend Jahre alt war, weiß und magisch wurde.[11] In allen Representationen steht der Hirsch abgehoben von der Landschaft auf einem Wirbel aus Wolken und trägt einen schön dekorierten Sattel.

Auf dem Sattel des Hirsches findet sich üblicherweise ein sakaki-Ast. Der sakaki (榊, lat.: cleyera japonica) ist ein immergrüner kleiner Busch, der der heilige Baum in Kasuga war und wurde in der Moderne zu einem allgemeinen Symbol der kami-Verehrung. Eine große goldene Scheibe wird durch den sakaki gehalten, wobei sich häufig um den sakaki-Ast eine Glyzinie (fuji 藤) windet (Abb. 2–3, 7–8). Die Glyzinie stellt hierbei eine Referenz zur Fujiwara-Familie 藤原氏 dar, da Fujiwara mit „Glyzinienebene“ zu übersetzen ist, könnte allerdings auch als Anspielung auf die Ujigami 氏神 der Fujiwara gedeutet werden.[12]

Die goldene Scheibe kann zunächst als Spiegel gedeutet werden, der nicht nur als häufigster shintai 神体 für kami verwendet wurde, sondern auch einen Bezug zu Ame-no-Koyane in der Episode des Herauslockens von Amaterasu 天照 aus der Felsenhöhle machen könnte. Als Symbol ist der Spiegel häufig mit dem Mond oder der Sonne gleichzusetzen, wobei die Sonne auf Amaterasu oder aber auf die wörtliche Bedeutung der Kanji von Kasuga 春 und 日, somit „Frühlingssonne“, anspielen könnte.[13]

Der Mond wiederum scheint in der gesamten Kunst um Kasuga eine herausragende Rolle zu spielen, da vor allem in der Literatur und Lyrik das Scheinen des Mondes über dem Berge Mikasa ein häufig wiederkehrendes Motiv darstellt und als Zeichen von Kasuga Daimyōjin gedeutet werden kann.[14] Allerdings muss die Gleichsetzung von Spiegel mit Mond oder Sonne in einigen der vorliegenden Shika mandara negiert werden, da in Abbildung 2, 4, 5 und 7 eine Sonne oder ein Mond hinter dem Berg Mikasa aufgeht. In Abbildung 6 ist dieser auf Grund seiner Sichelform sogar eindeutig als Mond zu identifizieren.

Somit stellt die goldene Scheibe wohl primär einen Spiegel und somit ein shintai für die kami des Kasuga-Schreins und deren Präsenz innerhalb der dargestellten Landschaft dar, was auch durch die Darstellung der honjibutsu als Stellvertreter für die kami innerhalb der Scheibe bei manchen der shika mandara (Abb. 2, 3, 5 und 7) erklären kann. Die honjibutsu sind hierbei entweder nach der geographischen Lage der einzelnen Schreine angeordnet oder aber mit einem zentralen honjibutsu und den vier anderen um diesen herum angeordnet dargestellt. Laut Ten Grotenhuis[15] handelt es sich hierbei meistens um Jūichimen Kannon 十一面観音, was allerdings bei den vorliegenden shika mandara nur in Abbildung 3 bewahrheitet wird, während in Abbildung 7 Shaka Nyorai 釈迦如来 im Zentrum zu sehen ist. Als Beispiel für ein shika mandara mit geographischer Anordnung sei Abbildung 2 zu nennen, in der von links unten nach rechts oben innerhalb der goldenen Scheibe Jūichimen Kannon für Himegami 比売神, Jizō Bosatsu 地蔵菩薩 für Ame-no-Koyane, Yakushi Nyorai 薬師如来 für Futsunushi 経津主 und Shaka Nyorai für Takemikazuchi dargestellt sind, was der Annordnung der vier Schreine von Westen nach Osten entspricht. Rechts unten in der Scheibe ist schließlich Monju 文殊菩薩 als honjibutsu des Wakamiya 若宮神社 zu sehen.

Im oberen Bereich ist schließlich der Berg Mikasa 三笠山 mit der dahinterliegenden Kasuga Bergkette als das topographische Charakteristikum von Kasuga und gleichzeitigem Ort der kami dargestellt. Die restliche Landschaft ist bei den meisten shika mandara nicht detailgetreu der Topographie der Tobihino-Ebene 飛火野 von Kasuga entsprechend dargestellt. So ist der Bereich vor dem Berg Mikasa in Abb. 3, 5, 6 und 8 ohne jegliches Detail, in Abbildung 9 sind einige Bäume und ein Fluss dargestellt und Abbildung 2 zeigt im unteren Bereich der Ebene einen Teich, Bäume und etliche Hirsche. Nur Abbildung 7 zeigt im oberen Bereich der Ebene die Schreingebäude. Die besondere Heiligkeit des dargestellten Raumes, in welchem sich der heilige Hirsch und die kami von Kasuga manifestieren, wird weiters in manchen shika mandara (Abb. 2 und 4) durch ein Holztor, torii 鳥居, betont, die als „indigenous markers of sacred space“ verstanden werden kann.[16]

Der Typus des Kashimadachi mandara (Abb. 9–10) schließlich stellt den Ritt von Takemikazuchi von Kashima nach Kasuga dar, wobei er teilweise auch von Futsunushi begleitet wird. Die von sakaki getragene goldene Scheibe, der reich verzierte Sattel, der Wolkenwirbel, auf dem der Hirsch steht, und der Berg Mikasa im Hintergrund (nur in Abb. 9) sind Elemente, die bereits beim shika mandara angesprochen wurden. Im Kashimadachi mandara ist der Hirsch allerdings immer nach links ausgerichtet und schaut nicht zurück und hat einen Reiter, nämlich Takemikazuchi (Abb. 9) oder im Falle zweier Hirsche begleitet von Futsunushi (Abb. 10). Dieser Typus des mandara beinhaltet somit einerseits die im shika mandara anzutreffenden Symbole des Kasuga-Kultes und der dort verehrten kami, andererseits legt es einen Schwerpunkt auf die Legende der Schreinbegründung und betont hiermit auch die neue Identität der sich aus den Nakatomi 中臣氏 entwickelten Fujiwara. Letzteres kann dadurch gesehen werden, dass in diesem Typus im rechten unteren Bereich zwei Priester, wahrscheinlich die Ahnen der Nakatomi, dargestellt sind.[17] Es könnte somit gesagt werden, dass in der Variante, in der Takemikazuchi und Futsunushi dargestellt werden, alle vier kami des Kasuga-Schreines als einzelne Entitäten indiziert werden, da die beiden Priester auch als Symbol für die beiden Ahnengottheiten der Nakatomi und somit für Ame-no-Koyane und Himegame gedeutet werden könnten.

Kasuga miya mandara

Der Typus des miya mandara (Abb. 11–15) wirkt auf den ersten Blick wie eine Landschaftsmalerei, allerdings gibt laut Tyler gerade die religiöse Bedeutung von gewissen Landschaften diesen Bildern ihren sakralen Charakter: „In Japanese religion in general, landscape has a large role, while in Shinto the divine is embedded in landscape. In Shinto the man-made is in constant dialogue with the natural, and the garden must allow wilderness. The miya mandara celebrates this meeting.”[18]

Die miya mandara stellen normalerweise den Kasuga-Schrein aus einer Vogelperspektive von Westen nach Osten blickend dar, wobei der Berg Mikasa an den oberen Bildrand rückt. Sie stellen ein topographisch korrektes Bild der Schreinumgebung dar, wobei am häufigsten der Bereich ab dem ersten torii dargestellt ist. Nach diesem finden sich zwei Pagoden (Abb. 11–12, 14–15), die zum Schrein gehörten, allerdings im 15. Jahrhundert abbrannten und nie wiederaufgebaut wurden, und ein kleiner Fluss.[19] Nach dem zweiten torii ist am Fuße des Berges Mikasa der Hauptschrein mit einigen Nebengebäuden zu sehen und bis auf Abbildung 13 rechts neben diesem leicht abgesetzt der Wakamiya-Schrein. Weiters ist in allen vorliegenden miya mandara ein Mond oder eine Sonne über bzw. hinter dem Berg Mikasa zu sehen, wobei Tyler diesen Himmelskörper zugleich als Mond und Sonne sieht und argumentiert: „The nonduality of sun and moon might suggest also that of kami (sun, Ise) and buddhas (moon, India); or of emperor (sun, sovereign) and Fujiwara (moon, minister)“.[20] Japanische Zedern und blühende Kirschbäume füllen die Landschaft aus.[21] Teils ist die Landschaft mit goldenen Pigmenten akzentuiert (Abb. 11–13), die die Heiligkeit der Landschaft unterstreichen und an Reine Land Mandalas erinnern und Kasuga somit zu einer transzendenten Landschaft erheben.[22] Die Präsenz der Gottheiten des Kasuga-Kultes wird in manchen der miya mandara durch die Darstellung der honjibutsu der fünf kami über dem Berg Mikasa verdeutlicht (Abb. 16, 19). In Abbildung 11 sind hierbei von links nach rechts Jūichimen Kannon, Jizō Bosatsu, Yakushi Nyorai, Fukūkensaku 不空羂索観音 und Monju zu erkennen.

Abbildungen 16 und 17 stellen Kasuga shaji mandara dar. Bei diesen gilt für den oberen Teil des mandara, in welchem der Schrein dargestellt ist, das bereits für die miya mandara Gesagte. Im unteren Bereich wird der Kōfukuji dargestellt, allerdings nicht in seiner tatsächlichen Form, sondern vielmehr stehen an Stelle der einzelnen Gebäude, die darin verehrten Buddhas/Bodhisattvas.[23] Auch findet sich in allen Kasuga shaji mandara ein Perspektivenwechsel, da die Anordnung der Darstellung des Kōfukuji einer Süd-Nord-Perspektive folgt, während der Bereich des Schreines weiterhin aus einer West-Ost-Perspektive betrachtet wird.[24] Über dem Berg Mikasa sind wiederum die fünf honjibutsu abgebildet. Da in diesem Genre bereits innerhalb des unteren Teils die buddhistischen Gottheiten im Bereich des Kōfukuji dargestellt sind, liegt die Annahme nahe, dass die honjibutsu somit eindeutig auf die kami des Schreines verweisen sollen. Ähnlich wie in dem von Oda (2011) analysierten Kasuga shaji mandara werden in Abbildung 21 mittels goldener Pigmentierung die sakralsten Stätten des mandara betont, nämlich die honjibutsu, der Hauptschrein und der Wakamiya-Schrein sowie der zu diesen führende Weg und die einzelnen buddhistischen Gottheiten des Kōfukuji.

Als Beispiel für ein Kōfukuji mandara sei schließlich Abbildung 18 genannt. In diesem Typus liegt das Hauptaugenmerk auf dem Tempel, weshalb eine eingehende Analyse auch nicht erfolgen soll. Hervorgehoben soll nur werden, dass es der einzige Typus des Kasuga mandara ist, in welchem dem Berg Mikasa keine zentrale Rolle als das zentrale oberste Element innerhalb des mandara zukommt, sondern dieser vielmehr einschließlich der vier Hauptschreine in das linke obere Eck versetzt wurde.

Kasuga honji suijaku mandara

Der Typus des Kasuga honji suijaku mandara bezieht sich auf mandara, die sowohl die einzelnen kami des Schreins als auch ihre Assoziierungen darstellen. Abbildung 19 ist ein bemerkenswertes mandara, da es das Genre des honji suijaku mandara mit den oben beschriebenen Typen verbindet.[25] In den unteren zwei Dritteln des mandara ist die aus den miya mandara bekannte Umgebung des Kasuga-Schreines ab dem ersten torii mit blühenden Kirschbäumen und japanischen Zedern dargestellt. Die Schreingebäude des Hauptschreins und des Wakamiya-Schrein sind in höchster Präzision und Detailgenauigkeit dargestellt, die wichtigsten Gebäude sind beschriftet und die Landschaft gibt den Eindruck eines Reinen Landes.[26] Der Berg Mikasa erhebt sich halbkreisförmig über dem Schrein mit einer äußerst dichten Vegetation vor dem Hintergrund der Kasuga-Bergkette. Auf der Spitze des Berges steht der heilige Hirsch mit denselben ikonographischen Elementen wie in den shika mandara. Darüber sind abgesetzt von der Landschaft vor einem einfärbigen Hintergrund die einzelnen kami und honjibutsu dargestellt, wobei in der obersten Ebene Takemikazuchi flankiert von Shaka Nyorai und Fukūkensaku Kannon zu sehen sind und in der Ebene darunter die weiteren honjibutsu über dem mit ihnen assoziierten kami. In der Mitte Futsunushi mit Yakushi Nyorai, rechts von ihm Ame-no-Koyane mit Jizō Bosatsu und links von ihm Himegame mit Jūichimen Kannon. Diese werden noch von Wakamiya und anderen kami der Nebenschreine flankiert. Der vorliegende Typus stellt somit neben jenem des Kashimadachi mandara und jenem des suijaku mandara, in dem nur die kami des Schreines dargestellt sind, einen der wenigen Typen des Kasuga mandara dar, indem kami in einer anthropomorphen Gestalt zu sehen sind und auf diese nicht mittels Symbolen und Ähnlichem verwiesen wird.

Abbildung 20 stellt schließlich ein honjibutsu mandara dar, indem die honjibutsu der fünf kami des Kasuga-Kultes gezeigt werden. Hierbei steht Shaka Nyorai in der Mitte mit Jizō Bosatsu und Yakushi Nyorai über ihm und Monju Bosatsu und Jūichimen Kannon unter ihm mit dem Berg Mikasa im obersten Bildteil.

Kasuga myōgō mandara

Als letzter Typus des mandara lassen sich noch die Kasuga myōgō mandara (Abb. 20) nennen. Diese werden zwar nicht als eigener Typus in der Sekundärliteratur aufgeführt, allerdings müssen sie zu den Kasuga mandara gezählt werden und können womöglich am ehesten als eine Variante des miya mandara aufgefasst werden. Wie diese stellen sie die Landschaft von Kasuga mit dem Berg Mikasa im oberen Bereich des mandara dar, allerdings werden nicht wie in den miya mandara die Gebäude des Schreins dargestellt. Die Landschaft in ihren satten Grüntönen gespickt mit japanischen Zedern und blühenden Kirschbäumen hat für den Betrachter vielmehr einen mystischen transzendenten Charakter. Aus der Landschaft erhebt sich in goldenen Schriftzeichen der Name der alle Gottheiten des Tempel-Schrein-Komplexes umfassenden Entität Kasuga Daimyōjin und scheint durch das Leuchten des Goldes die Landschaft zu durchdringen. Da Kasuga Daimyōjin zwar verehrt wurde, allerdings nie einen eigenen Schrein hatte, aber als kami angebetet wurde, wird bei diesen mandara somit einerseits auf Kasuga Daimyōjin andererseits auf die in ihr zusammengefassten einzelnen kami des Kasuga-Schrein Bezug genommen.

Kasuga myōgō mandara [Abb. 21]

Verweise

Verwandte Themen

Literatur

  • Meri Arichi 2006
    „Sannō miya mandara: The iconography of pure land on this earth.“ Japanese Journal of Religious Studies 33/2 (2006), S. 319–347. (Exzerpt.)
  • Sylvan Barnet, William Burto 2011
    „The Kasuga deer mandala hunt.“ Orientations 42/1 (2011), S. 64-72.
  • Allan Georges Grapard 1992
    The protocol of the gods: A study of the Kasuga cult in Japanese history. Berkeley and Los Angeles, Oxford: University of California Press 1992.
  • Elizabeth Ten Grotenhuis 1999
    Japanese Mandalas: Representations of Sacred Geography. Honolulu: University of Hawai'i Press 1999. (Exzerpt.)
  • Victor Harris (Hg.) 2001
    Shintō: The sacred art of ancient Japan. London: The British Museum 2001. (Ausstellungskatalog.)
  • Oda Akiyuki 織田顕行 2011
    „Kasuga mandara no ichijirei: Iidashi kojinzō kasuga shaji mandara ni tsuite.“ Iidashi bijutsu hakubutsukan kenkyū kiyō 21 (2011), S. 17–39. (Exzerpt.)
  • Royall Tyler 1990
    The miracles of the Kasuga deity. (Records of Civilisation 98.) New York: Columbia Univ. Press 1990.
  • Susan Tyler 1992
    The cult of Kasuga seen through Its art. Ann Arbor: Center for Japanese Studies, University of Michigan 1992.

Internetquellen

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Fußnoten

  1. Ten Grotenhuis 1999, S. 2
  2. Ten Grotenhuis 1999, S. 3
  3. Tyler 1992, S. 30
  4. Grapard 1992, S. 92
  5. JAANUS (Stand: 2021/09/05)
  6. JAANUS (Stand: 2021/09/05)
  7. Tyler 1992, S. 67
  8. Grapard 1992, S. 78
  9. Harris 2001, S. 168
  10. Grapard 1992, S. 83
  11. Tyler 1992, S. 69
  12. Barnet 2011, S. 69
  13. Tyler 1992, S. 71–72
  14. Tyler 1992, S. 21, 71
  15. Ten Grotenhuis 1999, S. 158
  16. Ten Grotenhuis 2001, S. 5
  17. Tyler 1992, S. 66
  18. Tyler 1992, S. 39
  19. Ten Grotenhuis 1999, S. 153
  20. Tyler 1990, S. 133–134
  21. Harris 2001, S. 162
  22. Oda 2011, S. 28–29
  23. Arichi (2006, S. 323) meint die buddhistischen Gottheiten seien im unteren Bereich bloß im Sinne eines honjibutsu mandara nach ihrer Bedeutung angeordnet. Da allerdings ihre Anordung eindeutig mit dem Grundriss des Kōfukuji übereinstimmt, schließe ich mich Oda 2011 an.
  24. Ten Grotenhuis 1999, S. 150
  25. Ein reines honji suijaku mandara würde nur das obere Drittel des vorliegenden mandara darstellen.
  26. Harris 2001, S. 166

Bilder

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  1. Kasuga Hirsch Mandala 2.png
    Kasuga Hirsch Mandala (春日鹿曼荼羅) Hängerollbild, mandara (Tusche und Farbe auf Seide). Kamakura-Zeit, 14. Jh.; Nara National Museum; 76,5 x 40,5 cm
    Bild © Nara National Museum. (Letzter Zugriff: 2021/9/9)
  2. Kasuga Hirsch Mandala 2.png
    Kasuga Hirsch Mandala (春日鹿曼荼羅) Hängerollbild, mandara (Tusche und Farbe auf Seide). Kamakura-Zeit, 14. Jh.; Nara National Museum; 76,5 x 40,5 cm
    Bild © Nara National Museum. (Letzter Zugriff: 2021/9/9)
  3. Kasuga Hirsch Mandala.jpg
    Kasuga Hirsch Mandala Mandala, mandara (Tusche und Farbe auf Seide). Kamakura-Zeit, 13. Jh.; im Besitz des MOA Museum of Art; 107,2 x 48,6 cm
    Bild © Facebook - MoA Pinnwand. (Letzter Zugriff: 2021/9/9)
  4. Kasuga Deer Mandara Chicago.jpg
    Kasuga Deer Mandala Hängerollbild, mandara (Tusche, Gold und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, 15. Jh.; im Besitz des Art Institute of Chicago; 125,6 x 51,1 cm
    Bild © The Art Institute of Chicago. (Letzter Zugriff: 2012/10/22)
  5. Kasuga Deer Mandala Boston.png
    Mandala of the Deer of Kasuga Shrine (Kasuga shika mandara zu 春日鹿曼荼羅図) Mandala, mandara (Tusche, Gold und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, 14. Jh.; im Besitz des Museum of Fine Arts, Boston; 119,9 x 41,9 cm
    Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2012/10/25)
  6. Kasuga Shika Mandala Birmingham.jpg
    Kasuga Shika Mandala Mandala, mandara (Tusche, Gold und Farbe auf Seide). Ca. 14.-15. Jh.; Birmingham Museum of Art; 101,6 × 38,1 cm
    Bild © Wikimedia Commons. (Letzter Zugriff: 2021/9/9)
  7. Kasuga Deer Mandala Anglia.png
    Kasuga Deer Mandala (春日鹿曼荼羅) Hängerollbild, mandara (Tusche, Gold und Farbe auf Seide); im Besitz des Sainsbury Centre for Visual Art, University of East Anglia; 90,0 x 42,0 cm
    Bild © Sainsbury Centre for Visual Art, University of East Anglia. (Letzter Zugriff: 2012/10/25)
  8. Kasuga Deer Mandala Cleveland.jpg
    Kasuga Deer Mandala Mandala, mandara (Tusche, Gold und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, 14.-15. Jh.; im Besitz des Cleveland Museum of Art; 95,5 x 39,2 cm
    Bild © The AMICA Library. (Letzter Zugriff: 2012/10/25)
  9. Kasuga Mandala Cleveland.jpg
    Kashima Dachi Mandala Hängerollbild, mandara (Tusche und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, 14. Jh.; im Besitz des Cleveland Museum of Art; 212,7 x 63,3 cm
    Bild © The Cleveland Museum of Art. (Letzter Zugriff: 2012/10/22)
  10. Kasuga hirschmandala.jpg
    Kashima Dachi Mandala (鹿島立神影図) Mandala, mandara (Tusche und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, 14. Jh.; im Besitz des Nara National Museums; 140,6 x 40,2 cm
    Bild © Nara National Museum. (Letzter Zugriff: 2012/10/22)
  11. Kasuga Shrine Mandala Burke Foundation.jpg
    Kasuga Shrine Mandala Mandala (Tusche, Gold und Farbe auf Seide). 13. Jh.; Mary and Jackson Burke Foundation; 100,3 x 40,0 cm
    Bild © Patricia Graham's Asian Art Research & Appraising Resources. (Letzter Zugriff: 2021/9/9)
  12. Kasuga Mandala MET.jpg
    Kasuga Mandala Mandala, mandara (Gold, Tusche und Farbe auf Seide). Kamakura-Zeit, 13. Jh.; im Besitz des Metropolitan Museum of Art; 90,4 x 42,5 cm
    Bild © The Metropolitan Museum of Art. (Letzter Zugriff: 2012/10/22)
  13. Kasuga Mandala Ackland.jpg
    Kasuga Mandala Mandala, mandara (Gold und Farbe auf Seide). Kamakura-Zeit, 13.-14. Jh.; im Besitz des Ackland Art Museum; 89,22 x 40,48 cm
    Bild © Ackland Art Museum. (Letzter Zugriff: 2012/10/22)
  14. Kasuga Mandala PUAM.jpg
    Kasuga Mandala Mandala (Tusche und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, frühes 14. Jh.; im Besitz des Princeton University Art Museum; 94,5 x 39,6 cm
    Bild © Princeton University Art Museum. (Letzter Zugriff: 2012/10/22)
  15. Kasuga Mandala Boston.png
    Kasuga Mandala Mandala, mandara (Tusche, Gold und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, 15. Jh.; im Besitz des Museum of Fine Arts, Boston; 58,0 x 39,1 cm
    Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2012/10/22)
  16. Mandala des Kasuga Schreins.jpg
    Mandala des Kasuga Schreins Mandala (Tusche und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, 14. Jh.; im Besitz des British Museum; 99,8 x 35,0 cm
    Bild © The British Museum. (Letzter Zugriff: 2021/9/9)
  17. Mandala of Kasuga Shrine and Kofuku-ji.png
    Mandala of Kasuga Shrine and Kōfuku-ji (春日興福寺曼荼羅図) Mandala (Tusche, Gold und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, 14. Jh.; im Besitz des Museum of Fine Arts, Boston; 102,3 x 39,4 cm
    Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2012/10/18)
  18. Kofuku-ji Mandala.jpg
    Kōfuku-ji Mandala (興福寺曼荼羅図) Mandala, mandara (Tusche und Farbe auf Seide). Kamakura-Zeit, 12. Jh.; im Besitz des Kyoto National Museum; 96,8 x 38,8 cm
    Bild © Kyoto National Museum. (Letzter Zugriff: 2012/10/22)
  19. Kasuga.jpg
    Takemikazuchi-no-Mikoto mit Shaka Nyorai und Fukū-Kensaku Kannon Hängerollbild (Tusche, Farbe und Gold auf Seide). 14. Jh.; im Besitz des Seikadō bunko; 159,4 x 68,9 cm
    Bild © Harris 2001:167
  20. Mandala of the Buddhist Deities Affiliated with Kasuga Shrine.png
    Mandala of the Buddhist Deities Affiliated with Kasuga Shrine (春日本地仏曼荼羅図) Mandala (Tusche, Gold und Farbe auf Seide). Muromachi-Zeit, 15. Jh.; im Besitz des Museum of Fine Arts, Boston; 88,9 x 36,7 cm
    Bild © Museum of Fine Arts, Boston. (Letzter Zugriff: 2012/10/18)
  21. Mandala of the Holy Name of the Deity Kasuga Myōjin.png
    Mandala of the Holy Name of the Deity Kasuga Myōjin (春日名号曼荼羅) Mandala (Tusche, Gold und Farbe auf Seide). Kamakura-Zeit, 14. Jh.; im Besitz des Nara National Museum; 76,2 x 42,2 cm
    Bild © Nara National Museum. (Letzter Zugriff: 2021/9/9)