Issun Bōshi: Unterschied zwischen den Versionen

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Eines Tages macht sich Issun-bōshi auf den Weg in die Hauptstadt, wo er als Diener einer adeligen Familie eine Stelle findet. Er verliebt sich in die hübsche Tochter und bringt es irgendwie zustande, dass die Tochter enterbt wird.  
 
Eines Tages macht sich Issun-bōshi auf den Weg in die Hauptstadt, wo er als Diener einer adeligen Familie eine Stelle findet. Er verliebt sich in die hübsche Tochter und bringt es irgendwie zustande, dass die Tochter enterbt wird.  
  
Sie verlassen gemeinsam die Hauptstadt und treffen auf eine Gruppe ''oni''. Einer von ihnen verschluckt Issun-bōshi, doch dieser befreit sich mit seinem kleinen Schwert aus dessen Bauch. Die ''oni'' flüchten und zurück bleibt der ''uchide no kozuchi''.  
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Sie verlassen gemeinsam die Hauptstadt und treffen auf eine Gruppe ''oni''. Einer von ihnen verschluckt Issun-bōshi, doch dieser befreit sich mit seinem kleinen Schwert aus dessen Bauch. Die ''oni'' flüchten und zurück bleibt der ''uchide-no-kozuchi''.  
  
 
Mithilfe seiner Zauberkraft wird Issun-bōshi auf normale Größe gebracht, und nutzt seine Fähigkeit auch, um Nahrung und Schätze herbeizuzaubern. Er heiratet die Prinzessin und sie leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
 
Mithilfe seiner Zauberkraft wird Issun-bōshi auf normale Größe gebracht, und nutzt seine Fähigkeit auch, um Nahrung und Schätze herbeizuzaubern. Er heiratet die Prinzessin und sie leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Version vom 17. Juli 2014, 10:22 Uhr

Issun-bōshi (一寸法師, dt. in etwa „Ein-Sun-Junge“) ist eine Figur aus dem gleichnamigen Volksmärchen, niedergeschrieben im Otogizōshi (um 1700 entstanden). Die Ursprünge der Geschichte werden allerdings in der Muromachi Periode (1336-1573) vermutet. Der Name steht für den Hauptcharakter: ein sun sind 3.03 cm und bōshi – abgeleitet von hōshi 法師, Mönch – bezeichnete damals einen (unverheirateten) jungen Mann.

In dieser Geschichte taucht auch der Glückshammer (uchide-no-kozuchi 打出の小槌) auf, der ansonsten ein Attribut des Glücksgottes Daikoku-ten 大黒天 ist.

Inhalt

Die Geschichte erzählt von einem alten Ehepaar, das seit Jahren dafür betet, dass die Frau endlich ein Kind gebären möge. Endlich bekommt sie einen Jungen, den sie Issun-bōshi nennen, und wie sein Name besagt misst er nur ein sun.

Eines Tages macht sich Issun-bōshi auf den Weg in die Hauptstadt, wo er als Diener einer adeligen Familie eine Stelle findet. Er verliebt sich in die hübsche Tochter und bringt es irgendwie zustande, dass die Tochter enterbt wird.

Sie verlassen gemeinsam die Hauptstadt und treffen auf eine Gruppe oni. Einer von ihnen verschluckt Issun-bōshi, doch dieser befreit sich mit seinem kleinen Schwert aus dessen Bauch. Die oni flüchten und zurück bleibt der uchide-no-kozuchi.

Mithilfe seiner Zauberkraft wird Issun-bōshi auf normale Größe gebracht, und nutzt seine Fähigkeit auch, um Nahrung und Schätze herbeizuzaubern. Er heiratet die Prinzessin und sie leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Moderne Version von Kurahashi Yumiko

In einer anderen Version der Geschichte, umerzählt von Kurahashi Yumiko, die in den Grundzügen ähnlich verläuft, zeigt der uchide no kozuchi wieder seine Gefährlichkeit.

In Kurahashis Erzählung ist die Prinzessin der Männerwelt recht negativ gesinnt und findet schließlich in dem kleinen Issun-bōshi einen Gefährten, den sie sowohl emotional als auch körperlich an sich heranlassen kann. Zwischen den beiden entwickelt sich schon vor dem Zusammentreffen mit dem Oni eine Liebesbeziehung.

Als Issun-bōshi schließlich durch den uchide-no-kozuchi auf menschliche Verhältnisse vergrößert wird, wird leider der ausschlaggebende Teil seines Körpers außen vor gelassen, der nun lediglich ein sun misst, was die Prinzessin schlussendlich nicht mehr als befriedigend empfindet.

Schließlich verwendet er, wütend über ihren Spott, er sei trotz seiner Körpergröße leider immer noch ein Issun-bōshi, den Hammer, um die Prinzessin klein zu machen, die daraufhin auch ihn wieder kleiner macht. Der Hammer geht ein paar Mal hin und her und sie schrumpfen sich gegenseitig, bis sie schließlich so klein sind, dass man mit freiem Auge gar nichts mehr von ihnen sehen kann und so bleibt nur der Wunschhammer zurück.

Quellen

Kurahashi Yumiko, Marc Sebastian-Jones (2008). "Two Tales from 'Cruel Fairy Tales for Adults'" in Marvels & Tales Vol. 22, No. 1, Erotic Tales. Wayne State: University Press, S.171-182

Reider, Noriko (2007). "Onmyoji: Sex, Pathos, and Grotesquery in Yumemakura Baku's oni." in Asian Folklore Studies Vol.66(1-2), Nanzan:University Press, S.120

http://okwave.jp/qa/q1447255.html (17.2.2014)