Homuda Wake

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Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name Homuda Wake
Titel Sumera-mikoto
Sonstige Namen Ōjin Tennō 応神天皇
Verwandtschaft Sohn von Chūai Tennō 仲哀天皇 und Kaiserin Jingū Kōgō 神功皇后
Funktion, Amt 15. Herrscher Japans (siehe Ōjin)
Bemerkung Gilt als Inkarnation der Gottheit Hachiman 八幡
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Homuda Wake war ein Sohn von Kaiserin Jingū Kōgō 神功皇后 (169–269). Die in Kojiki 古事記 und Harima fudoki 播磨国風土記 oft erwähnte Gestalt des Homuda no Sumera-mikoto (König Homuda) wird von der späteren Geschichtsschreibung auch als Ōjin Tennō 応神天皇 tituliert.

Kaiser Ōjin wird in der traditionellen Geschichtsschreibung als fünfzehnter Kaiser Japans angeführt. In späterer Zeit wurde er als Inkarnation der Gottheit Hachiman 八幡 angesehen. Auch wenn Homuda in der Mythologie einen prominenten Platz einnimmt, sind gesicherte Informationen über sein Leben selten.

Homuda Wake im Kojiki

Das Kojiki bezeichnet Homuda Wake als einen Sohn von Kaiserin Jingū. Angeblich bedeutete sein Name „Ellbogenschoner“, da er mit einem überhängenden Stück Fleisch an seinem Ellbogen geboren wurde, welches signalisierte, dass es dereinst sein Schicksal sei, das Land zu regieren. Laut Motoori und Moribe ist diese Etymologie des Namens eine unzulässige, spätere Beifügung; die wirkliche Bedeutung seines Namens soll schlicht „Herr von Homuda“ gewesen sein.

Homuda wake im Harima fudoki

Seine hohe politische Position wird durch eine Episode belegt, in der er einen Magistraten namens Toyo Oshiwake seines Amtes enthebt, weil sich auf dessen Land keine zufriedenstellenden Materialien für einen Kopfschmuck finden lassen. Ein Gouverneur namens Akone interveniert schließlich beim Prinzen zugunsten des glücklosen Magistraten. Für sein Vergehen muss Toyo Oshiwake zehn Äcker Reisland an den Prinzen abtreten, um seine alte Stellung wiederzubekommen. Auf diese Art kann eine gütliche Einigung erzielt werden. Prinz Homuda ließ das gewonnene Land von Siedlern aus Tajima besiedeln.

Prinz Homuda spielt auch bei der Benennung vieler Orte eine wichtige Rolle. Das Dorf Masaki erhält seinen Namen, weil der Prinz beim Anblick eines Hügels in der Nähe an die tätowierten Augen (masaki) eines Mannes erinnert wird.

Auch das Dorf Kaya kann seinen Namen auf Prinz Homudas Wirken zurückführen. Es wird nach dem Moskito-Netz, mit dem sich Prinz Homuda in der Nacht vor Insekten schützt, benannt. In der Nähe von Kaya liegt der Hügel Mitegurawoka, der „Hügel der Geschenksübergabe“. Hier soll Prinz Homuda den Göttern Geschenke dargebracht haben.

Theorie der koreanischen Abstammung des Ōjin Tennō

Seitdem man Japans Kontakt mit Kontinent in dem 4. Jahrhundert belegen kann, erscheint eine neue Interpretationsweise der japanischen Mythologie, die versucht diese mit der Indo-Europäischen Tradition zu verlinken.[1]

Die Grabbeilagen mit der Evidenz von starkem skythischen[2] Einfluss, die in den koreanischen herrschaftlichen Grabstätten gefunden waren, beweisen, dass die Koreaner im Kontakt mit den Indo-Europäischen, Iranisch sprechenden Skythen waren. Anschließlich lässt sich vermuten, dass die koreanischen Adeligen, die im 4. Jahrhundert laut der „horse-rider“ Theorie nach Japan ankamen, Skythen waren oder von Skythischer Kultur abstammen. Wie weit die Skythischen Einflüsse die japanische Tradition in den Mythen verdrängt haben ist jedoch rein spekulativ. Einerseits konnte die alte Tradition nur noch in Fragmenten und Namen überlebt haben, andererseits könnte diese nur ganz unerheblich geändert worden sein, um den ideologischen Bedürfnissen der Einwanderer zu passen.[3]

Die Befürworter dieser Theorie, nämlich Yoshida Atsuhiko 吉田敦彦, Obayashi Taryo 大林太良 und Cornelius Ouwehand, vertreten jedenfalls die Meinung, dass man in Kojiki die Beweise für eine weitgehende, von der Skythischen Tradition beeinflusste Veränderungen beobachten kann. Die Machtübernahme der Skythischen Einwanderer soll sich unter anderen in den dynastischen und religiösen Veränderungen in Kojiki zum Anfang der Regierungszeit des Ōjin Tennōs beobachten lassen. Jingū Kōgō gebiert Ōjin unmittelbar nachdem sie von ihrem – historisch ungeprüften – Feldzug nach Korea zurückkehrt. Es wird vermutet, dass dies auf die „koreanische Abstammung“ Ōjins hindeuten soll. Es sind erst die japanischen Kaiser nach Ōjin Tennō, die man als hi no miko 日御子, die „Kinder der Sonne“, bezeichnet. Daraus geht wahrscheinlich hervor, dass der Kult der Sonne und der Sonnengottheit Amaterasu 天照 nach der Machtübernahme der koreanischen Einwanderer die Ideologie des kaiserlichen Hofes bekam. Manche glauben sogar, dass Amaterasu nach dem Modell der schamanischen Kaiserin Jingū Kōgō geformt wurde.[4]

Zusammenfassend gibt es zwei wesentliche Stützpunkte dieser Theorie:

  • Ōjin Tennō wird geboren unmittelbar nachdem Jingū Kōgō von ihrem Feldzug nach Korea zurückkehrt.
  • Seit der Regierungszeit des Ōjin Tennō kann man immer stärkere Einflüsse der Indo-Europäischen Tradition im Kojiki beobachten

Verweise

Literatur

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932
    Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
  • Robert S. Ellwood 1993
    „A Japanese mythic trickster figure: Susa-no-o.“ In: William J. Hynes und William G. Doty (Hg.), Mythical trickster figures. Contours, contexts and criticism. M. Tuscaloosa: The University of Alabama Press 1993, S. 141-158.

Internetquellen

Letzte Überprüfung der Linkadressen: 2021/08/16

Fußnoten

  1. Ellwood 1993, S. 147–148
  2. Scythians“, Wikipedia[en] (Stand: 2021/08/16)
  3. Ellwood 1993, S. 148
  4. Ellwood 1993, S. 148