Exzerpt:Miyagi 1994

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Miyagi Yoichiro 1994 “On the Completion of the Gyoki Nempu”, Journal of Indian and Buddhist Studies, 43/1, 77-82.

Die Gyōki Chronik – das Gyōki Nempu 年譜 (泉高父) aus dem Jahre 1175 wird als Standardwerk zum Leben des Mönchs Gyōki (668-749) angesehen, obwohl diese erst 4 Jahrhunderte nach dessen Tod niedergeschrieben wurde.

In der Arbeit von Miyagi werden die Hintergründe dazu untersucht. Miyagi beleuchtete folgende Fragen:

  • Welchen Sinn hat die Entstehung des Nempu im 12. Jahrhundert?
  • In welchem Kontext ist das Werk eingebettet?
  • Welches Bild bzw. Image herrschte im 12. Jahrhundert von Gyōki, insbesondere sein buddhistisches Verständnis?

Miyagi zieht hierfür über den Nempu hinaus noch weiteren Primärquellen heran (in zeitliche Reihenfolge):

  • Shoku Nihongi 続日本紀: 211. Jahr Tenpyō (749),
  • Tamotos Wunderberichte 田本霊異記13. Jahr Kōnin (822),
  • Sanbō-ekotoba 三宝絵詞 2. Jahr Eikan (984),
  • Joshshige no Yasutane 慶滋保胤 (um 985),
  • Gyōki Nempu: 1. Jahr Angen (1175) Verfasser 泉高父,
  • Gyōki Bodhisattva Biographie 7. Jahr Kenchō (1255)

Miyagi vertritt die Ansicht, dass bei der Entstehung der Shoku Nihongi 続日本紀, Tenpyō Jahr 211 (749), überarbeitet im Enryaku Jahr 16 (797) die damalige Ansicht über Gyōki bei der Entstehung des Shoku Nihongi wiedergespiegelt.

Das Shoku Nihongi 続日本紀 211. Jahr Tenpyō (749) zeichnet ein ganzheitliches Gyōki–Bild. Dessen Aktivitäten umfassten die Entwicklung und Verbreitung einer Bewusstseinslehre (Vijñānavāda). Sein Einfluss auf das Japanische Volk entwickelte sich durch seine Rundreisen in Städte und aufs Land. Darüber hinaus entwickelte er eine starke Missionierungsaktivität sowohl gegenüber dem Volk als auch dessen Führung. Er verbreitet die Lehren des Buddhismus und brachte ihnen dadurch den Weg zur Erleuchtung näher. Gyōki hat sich in verschieden Bautätigkeiten zur Entwicklung des Lande eingesetzt, so zum Beispiel in Brückenbauprojekte. Besonders hervorgehoben werden sollte Gyōki‘s Bedeutung im Bereich des Tempelbaus. Es werden 419 Gebäude ausdrücklich erwähnt. Diesen regen und vielschichtigen Aktivitäten, zum Vorteil des Volkes, legten den Grundstein für die Entstehung des Gyōki–Bilds, wie es in der Shoku Nihongi 続日本紀 beschrieben wird.

Tamotos Wunderberichte 田本霊異記 Der Text ist etwa im 13. Jahr Kōnin (822) entstanden. Der Autor ist ein buddhistischer Mönch im Yakushi-ji. Der Standpunkt des Autors spiegelt eine starke Zuneigung zu Gyōki wieder. Diese Texte umfassen viele Dinge aus dem Leben von Gyōki, wobei seine Missionierungstätigkeit als besonders charakteristisches Merkmal hervorgehoben wird.

Erzählungssammlung in 3 Bänden „Sanbō-ekotoba“ 三宝絵詞 Der Text entstand im 2. Jahr Eikan (984). Der Autor ist Minamoto no Tamenori 源為憲. Er beschreibt Gyōki‘s Geburtsort Izumi, und behandelt die Bewusstseinslehre (Yogachara) von Gyōki, erwähnt werden auch seine Brücken- und die Dammbauprojekte. Hervorgehoben wird, dass Gyōki in Kinai 319 Tempel erbaut hat.

Japanische Aufzeichnungen über das Eingehen ins Nirvana 日本往生極楽記: Der Autor ist Joshshige no Yasutane 慶滋保胤. Dieser hebt hervor, dass das Gyōki–Bild in der japanischen buddhistischen Lehre stark verwurzelt ist.