Exzerpt:Kuroda 1996a

Aus Kamigraphie
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Kuroda Toshio 黒田俊雄(1996), „The discourse on the‚land of the kami’(shinkoku) in medieval Japan” “Japanese Journal of Religious Studies 23/3-4, 353-385.



Thema

->Thema des Artikels: Ausbreitung des “Shinkoku” Konzeptes im mittelalterlichen Japan + seine Rolle bei der Entwicklung einer Staatsideologie

Japanisches Mittelalter: von 1185 bis ca 1600 (d.h.Kamakura Zeit->1185-1333, Muromachi Zeit->1333-1568)

Kurodas wichtigste Fragen:

.) Wann genau ist Shintō als eigenständige Religion in der Geschichte in Erscheinung getreten+ welchen Anteil hatte der Buddhismus bei diesem Prozess?

.) Inwieweit ist die mittelalterliche Interpretation des Shinkoku Konzeptes heute noch gültig? Welche Funktion hatte es zur "Bewusstseinsbildung" des Staates?


Wichtige Begriffe:

Shinkoku (神国) Konzept: Annahme:„Japan ist das Land der Götter (kami)/ Japan ist das Land, welches von den Göttern beschützt wird; Ausdruck von einheimischen Glauben; Verbindung von religiösen Riten und Lehren und politischer Ideologien

Exoteric-esoteric system (kenmitsu taisei-顕密体制): dominanter politisch-religiöser Ethos; stark beeinflusst durch die buddhistische Lehre der Erleuchtung; nicht trennbar von Mittelalter; nach Kuroda ein Ineinandergreifen von esoterischen Riten+ exoterischen Dogmen aber nur als historische Konstruktion zu sehen!

Exoteric-esotericism (kenmitsu shugi-顕密主義): Essenz oder Ursprung des Shinkoku Gedanken

(esoterisch- Def.:nur für Eingeweihte bestimmt oder verständlich)

(exoterisch- Def.:für weitere Kreise, die Öffentlichkeit bestimmt, allgemein verständlich)

(Dogma- Def.:RELIGION grundlegender Glaubenssatz, kirchlicher Lehrsatz)

(Ideologie- Def.:politische Theorie einer Bewegung)


Mittelalterlicher Diskurs

Annäherung/ Interpretationsansätze /Begriffsverständnis des Shinkoku Konzepts:

->Shintō+Buddhismus- zwar verbunden aber eigenständige Glaubenslehren

-> Mittelalterliches Shinkoku Konzept war eine Manifestation von nationalem Bewusstsein in der gleichen Art wie das Bewusstsein des Nationalstaates

-> Ausdruck eines religiösen Gedankens

-> Von religiöser Logik geleiteter politisch- religiöser Diskurs


Shintō Glaubenslehre -> geht aus einem klaren Konzept von Japan als "das Land der Götter" hervor; enstand aus Systemen wie Ryōbu (=synkretische Schule,d.Shintō mit den Lehrer der buddhistischen Shingon Sekte verbindet);im Mittelalter enormer Aufschwung des Interesses in die Kami

Shinkoku -> Konzept ensteht zum Ausdruck verschiedener Götterlehren; Ideologie; diente, neben Schaffung eines universellen Ideals und Beobachtung der internationalen Situation in Ostasien, als eine fundamentale Kraft+staatliche Ideologie um Konzept für Staat im mittelalterlichen Japan aufkommen zu lassen; gemeinsames Bewusstsein und "Pflichtbewusstsein" dem eigenen Land gegenüber sollte gestärkt und gefestigt werden

Viele Shintō Glaubensdoktrine stark beeinflusst vom Buddhismus-Leute wollten sich loslösen vom buddhisten Gedanken da man, wie z.B. beim Ise Shintō (-hat angeblich Buddhismus verdrängt) davon ausging, dass der Buddhismus geprägt ist durch Anmaßung des Geistes, Arroganz+Eigennützigkeit (wo hingegen Shintō seit je her existiere und "typisch für Japan sei,sprich zu Japan gehöre);

Der Kenmitsu Buddhismus bediente sich verschiedensten Strömungen+Richtungen; passte sich stets den jeweiligen Machtverhältnissen an

Göttliches Land

Schon seit dem Nihonshoki wird Japan als das "göttliche Land" bezeichnet; dadurch wurden politische Ereignisse erklärt und begründet; Begriff Shinkoku hatte Funktion als lebende Ideologie (vor allem im Vorkriegs-Japan)Auch heute noch ist der stark verwurzelte Glaube daran, dass Japan das "Land der Götter" ist, aktuell.


Hachiman

In dem Artikel wird Hachiman in Verbindung mit Kurodas "Formation of Medieval Shinto Doctrines"(S.359-366). Es geht um den Ise Shintō, der viele buddhistische Lehren in sich vereint und stark beeinflusst ist von esotherischen Lehrsätzen der Erleuchtungslehre; die Doktrine beziehen primär auf die Götter+der göttliche Kraft; Hachiman dient hier als Verbindung von Buddhismus+Shintō -> ersoll im Ise Schrein zum Buddha-Dharma geworden sein, ist aber gleichzeitig ein Kami des "Ersterwachens" (initial awakening);Beispiel für Gleichstellung von Kami und Buddhas-viele Shintō Schreine versprachen sich davon eine Besserstellung der von ihnen verehrten Kami)

Persönliche Stellungnahme

Kuroda wirft in seinem Artikel sehr viele Fragen auf und beantwortet sie jedoch umgehend durch Analysen. Sehr interessanter Artikel jedoch ist dessen Essenz für mich sehr komplex und schwer zu fassen.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.