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Kanda, Christine Guth (1985), ''Shinzō: Hachiman Imagery and its Development''. London: Harvard University Press
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:Kanda, Christine Guth (1985), ''Shinzō: Hachiman Imagery and its Development''. London: Harvard University Press
  
 
== ''Shinzō'' ==
 
== ''Shinzō'' ==

Version vom 17. August 2012, 18:33 Uhr

Kanda, Christine Guth (1985), Shinzō: Hachiman Imagery and its Development. London: Harvard University Press

Shinzō

Shinzō: kami-Statuen aus Holz und beinhaltet speziellen Respekt und Verehrung der Natur und Ausdruck des japanischen Bildes der verschiedenen Kräfte die das Universum beleben und dem Leben Sinn geben. Früher japanischer Glaube: Gottheiten sind in jedem Naturphänomen, besonders Bäumen. Spezielle „Shintō Kunst“ (shintō bijutsu) und erstmals erwähnt in der Heian-Zeit. Gegensatz: Buddhistische Statuen (butsuzō) (S. 1)

Erste Erwähung einer kami-Statue in Aufzeichnungen der Gründung des Tado Jingū Tempels, Ise Provinz. Zwei Arten von Shinzō: Courtly (Höfisch) und Syncretic (Vermischt mit Buddhismus) (S. 14)

Courtly: Projektion eines aristokratischen Ideals auf religiöse Ebene. Durch Glauben der Abstammung der kaiserlichen Familie von Göttern. Syncretic: Beeinflusst von Buddhismus. Gemeinsamkeit der Gottheiten meist Funktion oder Charakter.

Besonderheit der Bäume: Brücke zwischen Himmel und Erde. Vitalität des Baumes erhalten, daher seit früher Heian-Zeit die Technik: alle Statuen aus einem Stück (ichiboku zukuri), immer am populärsten. Gegensatz: Buddhistische Technik: Statuen aus mehreren Teilen (yosegi zukuri), dadurch eher Massenproduktion. (S. 3;19)

Im Shintoismus: Göttlicher Körper (shintai) oder Echter Körper (shōtai) sind göttliche Körper von kami auf Erden, daher nur ein shinzō für ein kami in einem Schrein. Bedeutet: Einschränkung der Produktion. (S. 26) Im Buddhismus: Statuen haben Funktion der Hilfe der Visualisierung. Bedeutet je mehr desto stärkere Kräfte.

Ursprung von Shinzō

(S. 7)

Erstes Auftauchen am Ende des 8. bzw. Anfang des 9. Jahrhunderts. Der Grund warum nicht früher liegt an der Art der Verehrung von kami als formloser Ausdruck höherer Macht, die auch räumlich sein kann und keinen fixen Wohnsitz hat bzw. überall wohnt. Personen zwischen Menschenwelt und Gottheiten konnten durch Göttlichkeit lebende kami werden (hitogami). Meist Frauen oder Kinder wie zB.: Jingū, ausgestattet mit speziellen Kräften und Rechten.

Kami wurden verehrt durch festgelegte Riten mit Tanz, Gesten, Wörtern und Symbolen, wie zB.: beim Herauslocken von Amaterasu aus der Höhle.

Erste handegefertigte Objekte zur Vergötterung verwendet im Aufkommen der buddhistischen Schreine. Wie Spiegel, Schwerter oder Juwelen. Hat Weg für shinzō geebnet, doch erste Statuen in Schreinen von buddhistischen Gottheiten. Verbindung der Funktionen von Schreinen (jingū) und Tempeln (ji). Butsuzō anfänglich in jingūji.

Weitere von buddhistischen Mönchen angefertigte kami in Tempeln. Regionale kami wurden zu Schutzgottheiten von Tempeln. In speziellen Schreinen (chinjusha). Hachiman erster Schutzgott aus entfernter Region für Tempel.

Tsukiyomi no Mikoto Statue in Ise Schrein ist früheste Aufzeichnung der Verkörperung eines kami. Frühe Beweise für die beiden Arten von Shinzō (courtly/syncretic)


Religiöse Funktion

(S. 26)

Dauerhafte und wiedererkennbare Form für kami. Durch genaue Rituale bekommt shinzō eine dauerhafte göttliche Aura, die nicht verloren gehen, aber erneuert werden kann. Gegensatz: buddhistische Statuen sind nie als Buddha selbst zu sehen.

Shinzō verbietet Identifikation des einfachen Menschen mit Gottheit, dadurch Vertrauen und Ergebenheit der Laien.

Das unendliche kann nur durch endliches begriffen werden. Kami werden in Heian-Zeit als weltliche Manifestation von buddhistischen Gottheiten angesehen. Kami als zeitweilige Spuren (suijaku) oder provisorische Manifestationen (gongen), hingegen Buddhas und Bodhisattvas als echte, originale Form (honji). Diese Auffassung als Ausdruck in Kunst erst seit Kamakura-Zeit.

Nach Ende der Heian-Zeit sind kami mit Buddhas und Bodhisattvas gleichgestellt, durch die Auffassung, dass Unbewusstes wie Bewusstes buddhistischer Natur entspringt. Kami sind in Japan das einzig mögliche Gefäß für buddhistische Lehre.

Hachimankult

(S. 35)

Erster Schrein in Usa, 749 in Tōdaiji, 859 in Iwashimizu und 1180 in Tsurugaoka. Hachimanstatuen sind die Ersten und größte Anzahl eines einzelnen Gottes. Schamanistische Unterströmungen mit buddhistischen Elementen überlagert. Diese einzigartige Mischung aus Glauben und Praktiken hat für den landesweiten Aufstieg von Hachiman gesorgt.

Annahme über Herkunft des Namens Hachiman: Keine Erwähnung eines Usa-Schreines bis 859. Davor nur Bezug auf Gottheit „Yahata“ (alternative Lesung zu Hachiman) und Yahata-Schrein. 3 Priesterfamilien: Usa, Karashima und Oga (identifizieren Hachiman als Ojin Tennō)

Hōjō-e (Verbot des Fischens und Jagens) und gyōkō-e (Weitertransport des shintai zum nächsten Schrein. Bis zum letzten Schrein des Netzwerks) sind die zwei wichtigsten Zeremonien am Usa Schrein

807 gründet ein Mönch einen Tempel für Hachiman in Daianji. Deren Aufzeichnungen beziehen sich auf die Gottheit Hachiman Daibosatsu – der bedeutende Bodhisattva Hachiman. Somit wurde Hachiman offiziell ins buddhistische Pantheon aufgenommen. Andere kami folgten.

In Kamakura-zeit zu Kriegsgott Hachiman.

Hachiman als Mönch dargestellt durch Übereinstimmung der Mischung von Buddhismus und Shintoismus, da Möchstracht und rasierter Kopf eindeutigster Ausdruck des buddhistischen Glaubens. Andere kami ebenfalls als Mönche dargestellt.

Kommentar

Das Thema des Artikels ist Shinzō, also die Verkörperung von kami als hölzerne Abbildungen. Die Autorin wirft verschiedene Fragen auf, die sie großteils gut strukturiert und detailliert beantwortet, wie die späte Entwicklung von Shinzō. Besonders gut hebt sie in ihren Erläuterungen immer wieder den Unterschied zwischen Buddhismus und Shintoismus hervor, sprich, da beide Glaubensrichtungen sich vermischt haben, den Ursprung bestimmter Gründe und Fakten. Doch teilweise kann ich ihren Erklärungen nicht ganz folgen, da sie bestimmtes Wissen vorrauszusetzten scheint. Die Begründungen ihrer Schlussfolgerungen und die Herstellung gewisser Zusammenhänge lassen auf einen hohen Grad des Wissens seitens der Autorin über das Thema schließen. Manche Teile des Buches lesen sich jedoch sehr schwer in bezug auf das Geschichtliche, da sie, selbstverständlich, auch sehr genau auf künsterische Aspekte der Statuen eingeht und ohne Vorwissen in dieser Sparte, meiner Meinung nach, ihre Erläuterungen schwer verständlich sind. Doch will ich hier nicht die Leistung der Autorin schmälern, sondern mein mangelndes Wissen in der Kunst des Shinzō bloßstellen.

Im Großen und Ganzen ist das Buch sehr verständlich geschrieben und gewährt einen guten Einblick in die Kunst, sowie deren Entwicklung in der japanischen Geschichte. Der Zusammenhang des Buches mit Hachiman ist klar ersichtlich durch den Titel des Buches und die darin detaillierte Behandlung des Shinzō in den verschiedenen Epochen mit geschichtlichen und mythischen Begründungen.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.