Exzerpt:Abe 1995: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Mikkyō in Saichōs Tendai Lotus Schule ===
 
=== Mikkyō in Saichōs Tendai Lotus Schule ===
Saichō reiste 804 bis 805 für 11 Monate nach China mit dem Ziel authentische Übersetzungen des T'ien-t'ai Dharma nach Japan zu bringen. Erst im letzten Monat seiner Reise wurde er in esotherischen Buddhisums eingeführt und erhielt zusammen mit seinem Dolmetscher und Schüler Gishin 義真 (781-833) ein ''abhiseka'', der Initiationsritus im esotherischen Buddhismus. Diese zuletzt erhaltene Überlieferungen waren von großer Bedeutung für Saichō, da diese die Grundlage für sein Bestreben Mikkyō in das Trainingsprogramm seiner Tendai-Schule aufzunehmen, darstellte.  
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Saichō reiste 804 bis 805 für 11 Monate nach China mit dem Ziel authentische Übersetzungen des T'ien-t'ai Dharma nach Japan zu bringen. Erst im letzten Monat seiner Reise wurde er in den esotherischen Buddhisums eingeführt und erhielt zusammen mit seinem Dolmetscher und Schüler Gishin 義真 (781-833) ein ''abhiseka'', Initiationsritus im esotherischen Buddhismus. Diese zuletzt erhaltene Überlieferungen waren von großer Bedeutung für Saichō, da diese die Grundlage für sein Bestreben Mikkyō in das Trainingsprogramm seiner Tendai-Schule aufzunehmen, darstellte.  
  
 
Während der T'ang Periode wurden 2 Haupttraditionen des Mikkyō von Indien nach China weitergegeben: Die Matrix (''garbha'') Mandala Abstammung und die Diamanten (''vajra'') Mandala Abstammung. Der Autor vermutet, dass Saichō und sein Schüler in das Diamanten Mandala eingeführt wurde, wobei zu beachten ist, dass Shun-hsiao 順暁、der Saichō in den esotherischen Buddhismus einführte, selbst eine sinisierte From repräsentierte, in der die Matrix und Diamant Traditionen vereinigt wurden. Es ist demnach anzunehmen, dass Saichō über die Elemente der Diamant Tradition, die zu seiner Initiation dazugehörte, unwissend war und ihm erst nach seinem Studium von Mikkyō zusammen mit Kūkai die Bedeutung der Diamant Tradition bewusst wurde. Saichōs Interpretation von Shun-hisaos Überlieferung wandelte sich und entwickelte sich weiter als sich sein Verständnis für den esotherischen Buddhismus vertiefte, vor allem durch den Kontakt mit Kūkai. Dadurch erkannte er selbst, dass seine Präsentation und Studium von Mikkyō in China nur sehr limitiert war.
 
Während der T'ang Periode wurden 2 Haupttraditionen des Mikkyō von Indien nach China weitergegeben: Die Matrix (''garbha'') Mandala Abstammung und die Diamanten (''vajra'') Mandala Abstammung. Der Autor vermutet, dass Saichō und sein Schüler in das Diamanten Mandala eingeführt wurde, wobei zu beachten ist, dass Shun-hsiao 順暁、der Saichō in den esotherischen Buddhismus einführte, selbst eine sinisierte From repräsentierte, in der die Matrix und Diamant Traditionen vereinigt wurden. Es ist demnach anzunehmen, dass Saichō über die Elemente der Diamant Tradition, die zu seiner Initiation dazugehörte, unwissend war und ihm erst nach seinem Studium von Mikkyō zusammen mit Kūkai die Bedeutung der Diamant Tradition bewusst wurde. Saichōs Interpretation von Shun-hisaos Überlieferung wandelte sich und entwickelte sich weiter als sich sein Verständnis für den esotherischen Buddhismus vertiefte, vor allem durch den Kontakt mit Kūkai. Dadurch erkannte er selbst, dass seine Präsentation und Studium von Mikkyō in China nur sehr limitiert war.
  
 
Trotzdem ist zu erwähnen, dass Saichōs Import von Mikkyō nicht unwichtig war. Bereits im 9. Monat des Jahres 805 führte Saichō auf geheiß von Kanmu Tennō, ein vom Staat gesponsortes ''abhiseka'' am Takaosan-ji durch. Dies war das erste in Japan durchgeführte Mikkyō Initiationsritual. 4 Monate später im 1. Monat 806 gewann Saichōs Tendai Lotus Schule öffentliche Aufmerksamkeit duch ein Edikt von Kanmu Tennō, welches zwei jährliche Weihekandidaten (''nenbundosha'' 年分度者) aus Saichōs Schule erlaubte. Dieses Edikt gab an, dass die Weihekandidaten zwischen zwei Curricula geteilt wurden, dem ''shanagō'' 遮那業 Kurs, das Mikkyō Curriculum repräsentierend, und dem ''shikangō'' 止観業 Kurs, das Tendai-Curriculum repräsentierend. Die Tendai Lotus Schule war also gleichermaßen basierend auf Mikkyō und Tendai. Durch Saichōs neue Schule erhielt Mikkyō zuerst Aufmerksamkeit am imperialen Hof und wurde zu einem geeigneten Studienobjekt im japanischen Buddhismus. -->
 
Trotzdem ist zu erwähnen, dass Saichōs Import von Mikkyō nicht unwichtig war. Bereits im 9. Monat des Jahres 805 führte Saichō auf geheiß von Kanmu Tennō, ein vom Staat gesponsortes ''abhiseka'' am Takaosan-ji durch. Dies war das erste in Japan durchgeführte Mikkyō Initiationsritual. 4 Monate später im 1. Monat 806 gewann Saichōs Tendai Lotus Schule öffentliche Aufmerksamkeit duch ein Edikt von Kanmu Tennō, welches zwei jährliche Weihekandidaten (''nenbundosha'' 年分度者) aus Saichōs Schule erlaubte. Dieses Edikt gab an, dass die Weihekandidaten zwischen zwei Curricula geteilt wurden, dem ''shanagō'' 遮那業 Kurs, das Mikkyō Curriculum repräsentierend, und dem ''shikangō'' 止観業 Kurs, das Tendai-Curriculum repräsentierend. Die Tendai Lotus Schule war also gleichermaßen basierend auf Mikkyō und Tendai. Durch Saichōs neue Schule erhielt Mikkyō zuerst Aufmerksamkeit am imperialen Hof und wurde zu einem geeigneten Studienobjekt im japanischen Buddhismus. -->

Version vom 15. November 2016, 21:31 Uhr

Ryūichi Abe 1995
„Saichō and Kūkai: A conflict of interpretations.“ Japanese Journal of Religious Studies 22(1/2) (1995), S. 103–137. (Exzerpt.)