Entwicklung des Tibetischen Buddhismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Juli 2021, 17:40 Uhr

Seiten-Infobox
Themengruppe Geschichte (historische Ereignisse, Perioden und Fachbegriffe)
Ereignis Entwicklung des Tibetischen Buddhismus
Schlagworte Buddhismus, dharmarājas, Tibet
Diese Seite entstand im Kontext des Seminars Kamigraphie:Randfiguren.

Es hat lange gedauert, bis der Buddhismus nach Tibet kam. Die Einführung dauerte ungefähr 500 Jahre. Die Zeit vom siebten bis elften Jahrhundert wurde von politischen Krisen und Umwälzungen geprägt. Eine große Rolle spielen im tibetischen Buddhismus nacheinander drei religiöse Könige, die sog. dharmarājas. Die dharmarājas arbeiteten mit indischen und tibetischen Mönchen und Gelehrten zusammen.

Die dharmarājas

Songtsen Gampo

Songtsen Gampo

Songtsen Gampo gilt als erster religiöser König und regierte im siebten Jahrhundert.Er war dafür zuständig, die einzelnen Fürstentümer zu vereinigen und die Arbeit seines Vaters fortzusetzen. Danach wurde die Verwaltung zentralisiert und Tibet eine politische Macht und Stärke zugeschrieben. Außerdem hat er ein Programm sozialer Reformen und kultureller Entwicklung angeordnet. Dabei hat er für eine Landverteilung, das Verbot blutiger Sportarten und des Gesichterbemalens gesorgt. Auch Songtsen Gampo war es, der erste tibetische Tempel erbauen ließ und eine neue zivile Gesetzgebung veranlasste. [1]

Damit sich das tibetische Alphabet etablieren kann, wurden der Gelehrte Tönmie Sambhota und einige Studenten von Songtsen Gampo nach Indien entsendet. Dementsprechend kann man festhalten, dass die buddhistische Kultur aus der Etablierung des tibetischen Alphabets und der Grammatik hervorgeht und für die weitere Entwicklung von großer Bedeutung ist. [2]

Er legte die Grundlagen für die tibetische Gesellschaft, für Kultur und Literatur, und für den tibetischen Buddhismus. Die Tibeter drücken ihre Dankbarkeit gegenüber Songtsen Gampo bis heute damit aus, dass sie ihn als Manifestation des großen Bodhisattva des Mitleids, Avalokiteśvara, ansehen.[3]

Damals galt die Bön-Religion als erstmals verbreitete Religion in Tibet, bevor die Sanskrit-Tradition mit dem Buddhismus sich eingliedern konnte. Unter einer Bön-Religion wird Folgendes verstanden:

Bön was the indigenous religion of Tibet before the arrival of Buddhism in the 7th century AD. Today, Bön is similar to Tibetan Buddhism. It is a matter of controversy whether Bön influenced Tibetan Buddhism or the other way around. Bön is spelled either Bön or Bon, and is sometimes called Bonism. Followers of Bön are known as Bönpo or Bon-po." [4]

Trisong Detsen

Trisong Detsen

Ein weiterer wichtiger König ist Trisong Detsen (ca. 740-798). Er hat den Buddhismus als Staatsreligion eingeführt und das Kloster Samye gegründet, welches Tibets erstes Hauptkloster buddhistischen Lernens darstellt. Samye wird auch als der Ort angesehen, in dem die ersten sieben Mönche auf Probe ordiniert werden und später zum Beginn des Mönchstum in Tibet beitragen. Bei der Verbreitung des Buddhismus in Tibet wurde der König von dem Sanskrit-Gelehrten Acarya Shantarakshita und dem tantrischen Meister Padmasambhava unterstützt. Bedeutend ist auch, dass Trisong Detsen die Übersetzung buddhistischer Schriften aus dem Sanskrit ins Tibetische fördert. Um dies gewährleisten zu können, lädt er Übersetzer aus Indien, Kashmir und China ein und sendet junge Tibeter zur Ausbildung nach Indien.

Relbachen

Der dritte König, Relbachen, hat auch den Buddhismus und besonders die buddhistische Gemeinschaft gefördert, indem er die tibetische Schriftsprache weiterentwickelt und verfeinert und die Übersetzung von indischen Sanskrit-Schriften durch indische und tibetische Gelehrten garantiert. Insgesamt kommt es später zu Spannungen in seiner Regierung wegen seines großen Einsatzes für den Buddhismus, sodass er von zwei seiner Minister umgebracht wird.

Nach den drei religiösen Königen folgt nach zwei Jahren König Lang Darma, der die Regierung von 838-842 übernimmt. Er hat jedoch nicht den Buddhismus gefördert, sondern bekämpft. Später wird er vom buddhistischen Mönch Belgyi Dorje ermordet. Daraus folgt, dass China die Kontrolle über seine ursprünglichen Gebiete zurückbekommt. Dieser Zustand dauert so lange an, bis Sakya Pandita Kunga Gyaltsen (1182–1251) vom mongolische Fürst Godan zum Oberherrn Tibets ernannt wird. [5]

Schulen des tibetischen Buddhismus

Im tibetischen Buddhismus haben sich vier große Schulen entwickelt: die Nyimgma-Schule, die Kagyü-Schule, die Sakya-Schule und die Gelugpa-Schule. Jede dieser Schulen ist auf eine bestimmte Person zurückzuführen. Außerdem weisen diese Schulen eine große Verbundenheit mit der buddhistischen Tradition in Indien auf. Heutzutage sind die vier Schulen besonders in China, Bhutan und Tibet verbreitet.

Schaubild.gif

Nyingma-Schule

Die Nyingma-Schule ist die älteste tibetische Schule. Sie geht auf den indischen Guru Padmasambhava als Begründer zurück.

Kagyü-Schule

Übersetzt bedeutet Kagyü „Richtung der mündlichen Überlieferung“. Sie wurde von Marpa(1012-1098) und Milarepa gegründet. Das Besondere an dieser Schule ist, dass sie weitere Unterschulen besitzt:

  • Karma-Kagyüpa
  • Drikung-Kagyüpa
  • Drukpa-Kagyüpa
  • Shangpa-Kagyüpa

Sakya-Schule

Übersetzt bedeutet Sakya „Richtung der fahlen (grauen) Erde“. Sie wird als die kleinste Schule bezeichnet. Gegründet wurde sie von Konchog Gyalpo (1034-1102) im 11. Jahrhundert. Diese Schule ist nach dem Kloster Sakya benannt.

Gelugpa-Schule

Die Übersetzung von Gelugpa lautet „Richtung der Tugend“. Sie ist die vierte Schule des tibetischen Buddhismus und ist aus einer Reformbewegung im 14./15. Jahrhundert von Tsongkhapa(1357-1419) entstanden. [6] Dementsprechend wird sie auch als reformierte Schule angesehen. Wichtig ist auch, dass der derzeitige Dalai-Lama dieser Schule angehört. Die Gelugpa-Schule wird auch als "Gelbmützenschule" bezeichnet, da die Anhänger der Schule gelbe Mützen tragen. [7]

Lehren und Charakteristika

Im Allgemeinen lehnt sich der Buddhismus in Tibet stark an den indischen Buddhismus an. Eine große Rolle spielt auch das Große Mitgefühl. Dabei geht es um das Streben nach Erleuchtung zum Wohle aller Lebewesen mit dem höchsten Ziel die vollkommene Erleuchtung eines Buddhas zu verwirklichen. Um diesen Zustand zu erreichen, werden Übungen von Sūtra und Tantra integriert.

Zu den Charakteristika des tibetischen Buddhismus gehört die direkte mündliche Unterweisung des Schülers durch ihren Lehrer, welcher tibetisch „Lama“ heißt. Nur der Lehrer ist in der Lage sein Wissen und seine Lehre authentisch weiterzugeben und spielt deshalb die zentrale Rolle. Aus diesem Grund wird der tibetische Buddhismus auch als „Lamaismus“ bezeichnet. In den tibetischen Buddhismus fließen auch Elemente der Bön-Religion und des Schamanismus ein. [8]

Verweise

Siehe auch: Pantheon des tibetischen Buddhismus

Anmerkungen

  1. Sangharakshita 2000:17-19
  2. Tibetischer Buddhismus (Tenzin Peljor).
  3. Sangharakshita 2000, S. 20
  4. Bön(Stand: 2012/09/30). religionfacts.com
  5. Tibetischer Buddhismus (Tenzin Peljor).
  6. Bowker 1999:176
  7. Kultur in Asien (Web-Projekt, Bernhard Peter, seit 2004).
  8. Kultur in Asien (Web-Projekt, Bernhard Peter, seit 2004).

Quellen

  • Sangharakshita, Hans Obermann 2000
    Einführung in den tibetischen Buddhismus. Freiburg im Breisgau, Basel, Wien: Herder 2000.
  • John Bowker (Hg.) 1999
    Das Oxford-Lexikon der Weltreligionen. Düsseldorf: Patmos Verlag 1999. (Ü. ins Deutsche von Karl-Heinz Golzio.)
  • Tibetischer Buddhismus (Tenzin Peljor).