Engi-shiki

Aus Kamigraphie
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Das Engi-shiki 延喜式, eines der früheren japanischen Gesetzessammlungen, ist neben dem Kojiki 古事記 und Nihon shoki 日本書紀 gerade in Bezug auf den japanischen Shintō von Bedeutung. Die Zusammenstellung der insgesamt 50 Schriftrollen und über 3000 Artikel begann unter Fujiwara no Tokihira 藤原 時平 (871- 909) im 8. Monat des Jahres 905 auf Anweisung Daigo Tennōs 醍醐天皇. Fertiggestellt wurden die Texte unter Fujiwara no Tadahira 藤原 忠平 (880- 949). Bis zur offiziellen Einführung im Jahre 967 wurden jedoch noch weitere Anmerkungen vorgenommen. Neben dem Engi-shiki 延喜式, oder auch Engi-kyaku, bestanden weiters das frühere Kōnin-kyakushiki (820) und das Jōgan kyakushiki (869- 871). Zusammen wurden diese drei Versionen als „Kyaku-shiki der drei Regierungen“ bezeichnet.

Heute sind allerdings nur mehr Teilstücke des Engi-shiki erhalten. Aufgrund der detaillierten Ausführungen gilt das Engi-shiki als eine der wichtigsten Quelle über höfische Rituale der Heian Zeit. Die einzelnen Bücher sind so zusammengestellt, dass sie einzelne Teilbereiche der japanischen Bürokratie beinhalten.

  • Geschichten 1-10: befassen sich mit dem Jingikan 神祇官 (Amt für kami Angelegenheiten)
  • Geschichten 11-40: beinhalten die Bürokratie des Dajōkan 太政官 (Amt für weltliche Angelegenheiten) und die acht Ministerien.
  • Geschichten 41-50: geht auf staatliche Institutionen ein (Polizei, militärische Lagerhäuser).
  • Buch 50 enthält detaillierte Informationen betreffend Vorschriften für das Alltagsleben.

Die Bücher 1-10 beinhalten Regeln und Formvorschriften für die Praktizierung des Shintoismus und die dazugehörende Verwaltungsbehörde Jingikan 神祇官. Dabei ist das Engi-shiki die älteste Sammlung shintoistischer Texte.

Auf folgende Aspekte wird hingewiesen:

  • Verhaltensregeln
  • Liste aller Staatsgötter des Shinto.
  • Anweisungen zur Durchführung von Zeremonien.
  • Zusammenfassung und Ritualisierung von Respekts- und Dankbarkeitsbezeugungen gegenüber den kami (norito 祝詞, entspricht Gebeten).

In den Büchern 9-10 werden genaue Aufzeichnungen über bestehende Schreine gemacht. So wird die Gesamtzahl der Schreine auf ca. 30.000 geschätzt. Einen Teil davon machen kampaisha (Regierungsschreine) oder kansha (Zentralregierungsschreine) aus. Ähnliche Vorschriften existieren seit 798 für die größeren Schreine der Provinzen.

Verweise

  • Felicia G. Bock 1970-72
    Engi-shiki: Procedures of the Engi Era. Tokyo: Sophia University 1970-72. (Bd. 1 (1970): Engishiki 1-5; Bd. 2 (1972): Engishiki 6-10.)
  • Allan G. Grapard 2002
    „Shrines registered in ancient Japanese law: Shinto or not ?“ Japanese Journal of Religious Studies 29/3- 4 (2002), S. 209-232.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.