Dōgen Zenji: Unterschied zwischen den Versionen

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Dōgen 道元 lebte von 1200 bis 1253 und war der Begründer der Sōtō-Schule des japanischen Zen-Buddhismus. Er kam als Kind einer Fujiwara 藤原 auf die Welt und wuchs innerhalb der Hofaristokratie auf, was ihm einen frühen Zugang zu Bildung ermöglichte. Sein eigentlich vorgezeichneter Lebensweg war der eines Beamten. Dōgens Eltern starben beide früh - sein Vater als Dōgen zwei Jahre alt war und seine Mutter fünf Jahre später. Ein Schlüsselerlebnis war hierbei das Aufsteigen des Weihrauchs bei ihrer Beerdigung, im Zuge dessen Dōgen auf einprägsame Weise die Vergänglichkeit allen Seins realisierte und seine spirituelle Suche ihren Ausgang nahm.
 
Dōgen 道元 lebte von 1200 bis 1253 und war der Begründer der Sōtō-Schule des japanischen Zen-Buddhismus. Er kam als Kind einer Fujiwara 藤原 auf die Welt und wuchs innerhalb der Hofaristokratie auf, was ihm einen frühen Zugang zu Bildung ermöglichte. Sein eigentlich vorgezeichneter Lebensweg war der eines Beamten. Dōgens Eltern starben beide früh - sein Vater als Dōgen zwei Jahre alt war und seine Mutter fünf Jahre später. Ein Schlüsselerlebnis war hierbei das Aufsteigen des Weihrauchs bei ihrer Beerdigung, im Zuge dessen Dōgen auf einprägsame Weise die Vergänglichkeit allen Seins realisierte und seine spirituelle Suche ihren Ausgang nahm.
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1227 kehrte Dōgen nach Japan zurück und führte Ju-chings Lehre in Form des japanischen Sōtō-Zen ein. Er veröffentlichte das Werk ''Fukanzazengi'' (普勧坐禅儀), in dem er die Wichtigkeit von ''Zazen'', der Zen-buddhistischen Sitzmeditation, betonte und diese mit starken Worten hervorhob. Fünf Jahre später gründete er Kōshō-hōrinji, das erste vollwertige Zen-Kloster Japans, nahe Kyoto. Aber Dōgen hatte mit wachsendem Widerstand durch Kaiserhof sowie die etablierte Tendai-Schule in Kyoto zu kämpfen und auch die Rivalität mit der Rinzai-Schule nahm zu. Aufgrund dieser steigenden Spannungen sah sich Dōgen 1243 gezwungen, die Region um die Kaiserstadt zu verlassen und er zog in die entlegene Provinz Echizen (heute: Präfektur Fukui). Dort nahm sich Dōgen der Landbevölkerung an, öffnete seine Lehre auch für Frauen und errichtete den noch heute bestehenden Eiheiji-Tempel.
 
1227 kehrte Dōgen nach Japan zurück und führte Ju-chings Lehre in Form des japanischen Sōtō-Zen ein. Er veröffentlichte das Werk ''Fukanzazengi'' (普勧坐禅儀), in dem er die Wichtigkeit von ''Zazen'', der Zen-buddhistischen Sitzmeditation, betonte und diese mit starken Worten hervorhob. Fünf Jahre später gründete er Kōshō-hōrinji, das erste vollwertige Zen-Kloster Japans, nahe Kyoto. Aber Dōgen hatte mit wachsendem Widerstand durch Kaiserhof sowie die etablierte Tendai-Schule in Kyoto zu kämpfen und auch die Rivalität mit der Rinzai-Schule nahm zu. Aufgrund dieser steigenden Spannungen sah sich Dōgen 1243 gezwungen, die Region um die Kaiserstadt zu verlassen und er zog in die entlegene Provinz Echizen (heute: Präfektur Fukui). Dort nahm sich Dōgen der Landbevölkerung an, öffnete seine Lehre auch für Frauen und errichtete den noch heute bestehenden Eiheiji-Tempel.
  
Dōgen hinterließ neben dem Text ''Fukanzazengi'' weitere Schriften; seine Schüler veröffentlichten zudem Aufzeichnungen seiner Vorträge. Auch in der aktuellen Forschung findet sich Rezeption.
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Dōgen hinterließ neben dem Text ''Fukanzazengi'' weitere Schriften (Textsammlung ''Shōbōgenzō''; seine Schüler veröffentlichten zudem Aufzeichnungen seiner Vorträge. Auch in der aktuellen Forschung findet sich Rezeption.
  
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Version vom 19. Januar 2017, 00:13 Uhr

Bild Dogen.gif
Seiten-Infobox
Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name Dōgen Zenji 道元禅師
Lebenszeit geb. 19. Jänner 1200 in Kyōto, gest. 22. September 1253 in Kyōto (Kamakura-Zeit)
Sonstige Namen Eihei Dōgen 永平道元, Dōgen Kigen 道元希玄
Funktion, Amt Buddhistischer Mönch

Leben

Dōgen 道元 lebte von 1200 bis 1253 und war der Begründer der Sōtō-Schule des japanischen Zen-Buddhismus. Er kam als Kind einer Fujiwara 藤原 auf die Welt und wuchs innerhalb der Hofaristokratie auf, was ihm einen frühen Zugang zu Bildung ermöglichte. Sein eigentlich vorgezeichneter Lebensweg war der eines Beamten. Dōgens Eltern starben beide früh - sein Vater als Dōgen zwei Jahre alt war und seine Mutter fünf Jahre später. Ein Schlüsselerlebnis war hierbei das Aufsteigen des Weihrauchs bei ihrer Beerdigung, im Zuge dessen Dōgen auf einprägsame Weise die Vergänglichkeit allen Seins realisierte und seine spirituelle Suche ihren Ausgang nahm.

Im Alter von Zwölf entschied sich Dōgen bereits gegen den Beruf des Beamten und für jenen des Mönchs - er lernte zunächst in einem Tendai-Kloster am Berg Hiei nördlich von Kyoto. Die Unterweisung im Tendai-Buddhismus verschaffte ihm allerdings keine Zufriedenheit und sein zentrales Unverständnis bezog sich auf den Begriff der ursprünglichen Erleuchtung: "Warum durch religiöse Praxis Erleuchtung suchen, wenn sie schon da ist?"

Ein Treffen mit Myōan Esai 明菴栄西 weckte Dōgens Interesse am Zen und gemeinsam mit Esais Nachfolger Myōzen 明全 brach er nach China auf um dort die "wahre Lehre" und den passenden Meister zu finden. Gegen Ende des vierjährigen Aufenthalts fand dann Dōgen in Form der Zen-Lehre des Meisters Ju-ching 如淨 (jap. Nyōjō), wonach er suchte. Ju-ching lehrte eine sehr schlichte Form des Buddhismus, in deren Zentrum die ausschließliche Zen-Meditation shikantaza 只管打坐 stand.

1227 kehrte Dōgen nach Japan zurück und führte Ju-chings Lehre in Form des japanischen Sōtō-Zen ein. Er veröffentlichte das Werk Fukanzazengi (普勧坐禅儀), in dem er die Wichtigkeit von Zazen, der Zen-buddhistischen Sitzmeditation, betonte und diese mit starken Worten hervorhob. Fünf Jahre später gründete er Kōshō-hōrinji, das erste vollwertige Zen-Kloster Japans, nahe Kyoto. Aber Dōgen hatte mit wachsendem Widerstand durch Kaiserhof sowie die etablierte Tendai-Schule in Kyoto zu kämpfen und auch die Rivalität mit der Rinzai-Schule nahm zu. Aufgrund dieser steigenden Spannungen sah sich Dōgen 1243 gezwungen, die Region um die Kaiserstadt zu verlassen und er zog in die entlegene Provinz Echizen (heute: Präfektur Fukui). Dort nahm sich Dōgen der Landbevölkerung an, öffnete seine Lehre auch für Frauen und errichtete den noch heute bestehenden Eiheiji-Tempel.

Dōgen hinterließ neben dem Text Fukanzazengi weitere Schriften (Textsammlung Shōbōgenzō; seine Schüler veröffentlichten zudem Aufzeichnungen seiner Vorträge. Auch in der aktuellen Forschung findet sich Rezeption.

Literatur

  • William M. Bodiford 2006
    „Remembering Dōgen: Eiheiji and Dōgen hagiography.“ Journal of Japanese Studies 32 (1) (2006), S. 1-21.
  • William M. Bodiford 1993
    Sōtō zen in medieval Japan. Honolulu: University of Hawai'i Press 1993.
  • Heinrich Dumoulin 1959
    Zen: Geschichte und Gestalt. Bern: Francke Verlag 1959.
  • Heinrich Dumoulin 1986
    Geschichte des Zen-Buddhismus. (Band 2.) Bern: A. Francke AG 1986.
  • Steven Heine 2003
    „Did Dōgen go to China? Problematizing Dōgen's relation to Ju-ching and Chinese Ch'an.“ Japanese Journal of Religious Studies 30/1-2 (2003), S. 27-59. (Exzerpt.)
  • Thomas Hoover 1980
    The Zen experience. New York: The New American Library 1980.
  • Thomas Kasulis 2011
    „Dōgen.“ In: Heisig, James, Thomas Kasulis und John Maraldo (Hg.), Japanese Philosophy. A Sourcebook. Honolulu: University of Hawai'i Press 2011.
  • Hee-Jin Kim 2004
    Eihei Dōgen. Mystical realist. New York: SUNY Press 2004.
  • Kurebayashi Kodo 榑林こど 1958
    „Dōgen Zenji no sōchōzen hihan.“ Indogaku Bukkyōgaku Kenkyū 印度學佛教學研究 7(1) (1958), S. 294-297.
  • David Riggs 2004
    „The life of Menzan Zuihō, founder of Dōgen Zen.“ Japan Review 2004/16 (2004), S. 67-100.
  • Junno Tanimoto 1967
    „Dōgen Zenji ni okeru nyoninzō.“ Indogaku Bukkyōgaku Kenkyū 印度學佛教學研究 15 (2) (1967), S. 821-823. (Exzerpt.)

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  • William M. Bodiford 2006
    „Remembering Dōgen: Eiheiji and Dōgen hagiography.“ Journal of Japanese Studies 32 (1) (2006), S. 1-21.
  • Steven Heine 2003
    „Did Dōgen go to China? Problematizing Dōgen's relation to Ju-ching and Chinese Ch'an.“ Japanese Journal of Religious Studies 30/1-2 (2003), S. 27-59. (Exzerpt.)
  • Thomas Kasulis 2011
    „Dōgen.“ In: Heisig, James, Thomas Kasulis und John Maraldo (Hg.), Japanese Philosophy. A Sourcebook. Honolulu: University of Hawai'i Press 2011.
  • Kurebayashi Kodo 榑林こど 1958
    „Dōgen Zenji no sōchōzen hihan.“ Indogaku Bukkyōgaku Kenkyū 印度學佛教學研究 7(1) (1958), S. 294-297.
  • David Riggs 2004
    „The life of Menzan Zuihō, founder of Dōgen Zen.“ Japan Review 2004/16 (2004), S. 67-100.
  • Junno Tanimoto 1967
    „Dōgen Zenji ni okeru nyoninzō.“ Indogaku Bukkyōgaku Kenkyū 印度學佛教學研究 15 (2) (1967), S. 821-823. (Exzerpt.)

Exzerpte

Exzerpt:Heine 2003

Exzerpt:Tanimoto 1967