Ōsaka

Aus Kamigraphie
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Themengruppe Orte (Ortsnamen, Regionen)
Name Ōsaka 大阪市
Bemerkung drittgrößte Stadt Japan
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Nihon Ryo-Wiki verfasst.
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Ōsaka 大阪市 ist mit einer Einwohnerzahl von 2,6 Millonen nach Tōkyō und Yokohama die drittgrößte Stadt Japans. Ōsaka ist sowohl ein bedeutendes Industriezentrum als auch einer der wichtigsten Häfen in Japan und hatte immer schon wichtige Verbindungen mit Nara, Korea und China. Ursprünglich hieß die Stadt Naniwa 難破 [1].

Das Wort Ōsaka bedeutet „großer Hügel“; die älteste Verwendung dieses Wortes findet sich in einem Text vom Jahre 1496. Vor dem Jahre 1870 wurde Osaka 大阪 mit einem anderen Kanji Ōzaka 大坂 geschrieben. Doch nach der Meiji Restauration wollten sich Partisanen von der zweiten Lesung 坂 distanzieren, weil es als „die Rebellion der Samurai“ (士反) gelesen werden könnte.

Allgemeine Fakten

Palast in Ōsaka
Bevölkerung 2.643.805
Bevölkerungsdichte 11.893m^2
Symbole Kirsche und Stiefmütterchen
Region Kansai
Präfektur Osaka
  • Ōsaka liegt an der Bucht von Ōsaka.
  • Das Stadtgebiet umfasst 12 % der Fläche von der Präfektur .
  • Ōsaka hat 24 Stadtbezirke (ku 区).
  • Seit Dezember 2007 ist Kunio Hiramatsu der Bürgermeister.

Geschichte

Die Ruinen von Morinomiya

Ōsaka vor 709

  • Die ersten Anzeichen von Sesshaftigkeit in Ōsaka findet man in den Ruinen von Morinomiya. Morinomiya befindet sich fünf Minuten weit weg von JR Kanjyo Linie in der Morinomiya Station. In diesen Ruinen, die von der Jōmon-Periode bis zur Yayoi-Periode datieren, findet man den größten Muschelhaufen kaizuka im westlichen Japan. Aber man fand auch menschliche Überreste und andere Anzeichen dafür, dass Menschen dort sesshaft waren – unter anderem waren bei den Funden Fischknochen, Austern und Werkzeuge (Steinwerkzeuge, Pfeilköpfe und zerbrochene Teile von Lehmtöpfen) dabei.
  • In der Kofun-Zeit (kofun-jidai 古墳時代) von zirka 250 bis 538 hatte Ōsaka bereits einen Hafen, der die Stadt mit der westlichen Region Japans verband.
  • Der Naniwa-Hafen gab Besuchern aus anderen asiatischen Ländern die Möglichkeit Japan zu betreten; mit anderen Worten, war dieser Hafen der Ort wo Besucher in Japan ankamen und wieder ausreisten. Der Austausch mit anderen Asiaten – wie den Chinesen oder den Koreanern – brachte verschiedene technologische Erneuerungen sowie kulturelle Vermischungen mit sich nach Japan.

710 bis 793

  • Es kam zur Verbreitung des Buddhismus.
  • Im Jahre 593 erbaute Shōtoku Taishi 聖徳太子 den Shitennō-ji.
  • 645 verließ Tennō Kotoku Asuka, die vorige Haupstadt, und verlagerte sich nach Naniwa, dem heutigen Ōsaka, um den Druck der Sui und Tang Dynastien zu widerstehen. Er war außerdem verantwortlich für die Erbauung des Naniwa Nagara-Toyosaki-no-miya 難波長柄豊崎宮, kurz Naniwa-no-miya 難波宮.
  • 655 wurde Asuka wieder zur Hauptstadt, aber Naniwa blieb ein wichtiger internationaler Handelsort zwischen Yamato, Korea und China. Im Jahre 744 wurde Naniwa auf Befehl des Shōmu Tennō 聖武天皇 abermals zur Hauptstadt, aber im Jahre 745 wurde die Hauptstadt nach Heijō-kyō, dem heutigen Nara verlegt, aber es verlor niemals seine Stellung als wichtiger Handlungsort.

794-1601

  • 1496 machte die buddhistische Jōdo-Shinshū (wtl. „Wahre Schule des Reinen Landes“ 浄土真宗) den Ishiyama Hongan-ji 石山本願寺 zu seinem Hauptquartier. Der Ishiyama Hongan-ji befindet sich an der ursprünglichen Stätte des alten Naniwa-Palastes.
  • Im Jahre 1570 startete Oda Nobunaga 織田信長 seine Belagerungsversuche. Nach zehn Jahre, kapitulierten die Mönche und Toyotomi Hideyoshi 豊臣秀吉 erbaute den Ōsaka-jō 大阪城.
  • in der Edo-Zeit (1603-1867) wurde Ōsaka zu einem der wichtigsten Stadte Japans und kehrte zu seinen Wurzeln als Hafenstadt zurück.
  • 1837 leitete Ōshio Heihachirō 大塩平八郎, ein niederer Samurai, einen Bauernaufstand.
  • Am ersten Jänner 1868 wurden der Hafen durch die Regierung der Bakufu für den internationalen Handel geöffnet – dies war vor dem Boshin Krieg (boshin sensō 戊辰戦争) und der Meiji Restauration (meiji ishin 明治維新).

Shitennō-ji

Der Shitennoji Tempel
Das älteste verbleibende Gebäude des Tempels
Der älteste Teil des Shitennō-ji

Der Shitennō-ji (四天王寺) ist einer der ältesten staatlich geförderten Tempel und der erste buddhistische Tempel, der in Japan erbaut wurde. Er soll von Shōtoku Taishi 聖徳太子 - einer der ersten Verfechter des Buddhismus - gegründet worden sein. Er wird auch im Nihon shoki 日本書紀 erwähnt. Der Tempel wurde im Laufe der Zeit immer wieder neu erbaut, da viele Teile des Tempels durch Unwetter, Feuerausbrüche, Bürgerkriege und Erdbeben immer wieder zerstört wurden. Der Großteil der derzeitigen Struktur stammt aus dem Jahre 1963 und der älteste Teil des Gebäudes ist das steinige torii aus dem Jahre 1294.

Der Shitennō-ji wurde zum Ehren der Shitennō 四天王 erbaut, der vier Wächtergötter, die jeweils eine Himmelsrichtung überwachen und repräsentieren, auch die vier himmlischen Könige genannt; Shōtoku hatte nämlich versprochen, dass – falls seine Gebete erhört und zum Sieg gegen den Moriya Klan, die den gegen die Ausbreitung des Buddhismus waren, führen wurde – den Shitennō einen Tempel errichten würde. Der Bau des Tempels begann im Jahre 593; einer der Handwerker ist dafür sogar nach Baekje 百済 gereist. Der Shitennō-ji ist älter als der Hōryū-ji 法隆寺, der dem Shitennō-ji im Baustil ähnelt; dieser Baustil ist unter dem Namen Shitennō-ji-Stil bekannt.

Der Tempel wurde in vier Teile gegliedert – jeder dieser Teile sollte zur moralischen Erziehung der japanischen Bevölkerung beitragen.

Naniwa-no-miya

Die Ruinen von Naniwa-no-miya
  • Der Naniwa-no-miya 難波宮 war der Sitz der alten imperialistischen Hauptstadt Naniwa 難破.
  • Es wurde zweimal an zwei verschiedenen Stellen erbaut. Die Bauten wurden im Jahre 652 fertigstellt.
  • Auch als Naniwa nicht mehr die Hauptstadt Japans war, bleib dieser Palast ein wichtiger Treffpunkt für diplomatische Verhandlungen.
  • Im Jahre 686 brach ein Feuer aus, welches den Palast niederbrannte.
  • Im Jahre 726 beauftragte der Shōmu Tennō Fujiwara Umakai mit der Rekonstruierung des Palastes.
  • Heutzutage ist nur noch ein kleiner Teil des Palastes übrig geblieben.

Verweise

Anmerkungen

  1. Dieser Name taucht z.B. im Nihon ryōiki, in den Geschichten I-07, I-14 und II-35 auf

Quellen