Gukanshō

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Gukanshō 愚管抄

Jien, der Bruder von Kujō no Kanezane (auch bekannt als Fujiwara no Kanezane), schrieb das gukanshō 愚管抄 Anfang des 13. Jahrhunderts mit der Absicht einen Erweis zu erbringen, dass der Kujō Nachkomme Yoritsune, die passende Wahl wäre, um in einer Person, dass zu vereinigen, was 1185 auseinander gefallen war, und zwar die Herrschaft des Hofes (Fujiwara Regentschaft) und die militärische Macht (Shogun). Jien zufolge hätten Amaterasu und Hachiman entschieden, dass dies eine angemessene Lösung wäre. (Repp 2002: 184n)

Autor Repp führt dazu aus der Übersetzung von Brown und Ishida an: (Repp 2002: 184n)

Die Ernennung Yoritsunes als der nächste Shogun erfolgte, weil die Sonnengöttin und Hachiman verspürten, dass das Land nun eine Zeit lang durch die Rückkehr zum alten System regiert werden sollte, mit der Einheit zwischen Herrscher und seinem Regenten oder Kanzler. (Brown/Ishida 1979: 214)
Die kürzlich getroffene Wahl des Ministers zur Linken, Kujō Michie’s Sohn Yoritsune als nächster großer militärische Shogun, war gewiss vom mächtigen Hachiman Bodhisattva vorgenommen worden. (Brown/Ishida 1979: 217)
Wir sind an einem Zeitpunkt angelangt, in der das Land beschützt und der Herrscher bewacht werden sollte, indem man das Regenten- bzw. Kanzler-Haus der Fujiwara mit dem militärischen Haus der Minamoto vereint und dadurch militärische Macht mit Bildung kombiniert wäre. [...]
Wenn man es auf diese Art und Weise auffasst, dann ist das Erste was man zu tun hat, gründlichst die Fragestellung zu untersuchen, ob diese Ernennung des nächsten Shogun durch das Regentschafts- bzw. Kanzler-Haus mit dem Vorhaben des mächtigen Hachiman Bodhisattva in Einklang stand oder das Werk von himmlischen oder irdischen Dämonen (tengu oder chigu) war. (Brown/Ishida 1979: 218)
Die Sonnengöttin, die im Ise Schrein eingeschlossen ist und die erleuchtete Gottheit, die im Kasuga Schrein eingeschlossen ist, hatten sich zweifellos miteinander beraten und beschlossen, auf welche Weise die kaiserliche Herrschaft in der Gegenwart gestützt sein sollte.

Dadurch war und ist das Land aufrechterhalten worden.. Die Umstände erfordern, dass der Herrscher einen Beschützer hat, der die Macht über beides, also Bildung und militärischer Gewalt, hat. (Brown/Ishida 1979: 228)


Die Übersetzung von Brown und Ishida war bisher nicht auffindbar, OPAC und weiteren Suchmaschinen zufolge, gibt es in den Bibliotheken keine Ausgabe. Nur im GVK - Gemeinsamer Verbundkatalog war ein Eintrag auffindbar. Durch die Auszüge allein, lassen sich noch keine genaueren Rückschlüsse und Schlussfolgerungen ziehen. Es ist nicht genau ersichtlich, ob es sich hierbei um direkte Übersetzungen des Gukanshō oder um Interpretationen von Brown und Ishida handelt.

Bei Tyler, Susan C. "The cult of Kasuga seen through its art" (1992) und Paul Varley's Übersetzung (1980) des "Jinnō Shōtōki" von Kitabatake Chikafusa gibt es weitere interessante Aspekte zum gukanshō, die weiter erarbeitet werden.


Außerdem führt Repp aus der Übersetzung von Brown und Ishida eine Beibehaltung der kaiserlichen Macht durch Hachiman an: (Repp 2002: 182)

Bevor die Minamoto den entscheidenden Kampf bei Dan-no-ura 壇之浦 gegen die Taira erringen konnten, hatten die Taria den jungen Kaiser als Gefangenen genommen und waren auch im Besitz der drei kaiserlichen Insignien. Doch während diesem Kampf ertrank der Kaiser und eine der drei Insignien, das Schwert, ging im Meer verloren. Kanezane’s Bruder Jien interpretiert diesen Verlust des Schwertes im gukanshō als des Kaisers Anvertrauen seines Schutzes an die Minamoto Krieger und schreibt: (Repp 2002: 181-182)

Um diesen Vorfall zu erklären, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass seitdem gegenwärtige Umstände derartige Formen angenommen haben und es sich herausgestellt hat, dass Soldaten dem Zweck dienen, den Herrscher zu beschützen, dass das kaiserliche Schwert seine Funktion den Soldaten übergeben hat und ins Meer verschwunden ist. ...
Aber sodann ist die Sonnengöttin und der mächtige Hachiman Bodhisattva zu folgender Abmachung gekommen: Es gibt nun eindeutig eine Wendung des Schicksals (jiun 時運) für den Herrscher des Landes, um zu überleben, wenn er öffentlich gegen die Anliegen des militärischen Shoguns ist, seitdem die militärischen Shoguns die Kontrolle erlangt haben.

Infolgedessen hat das kaiserliche Schwert nicht länger eine Funktion zu erfüllen. (Brown/Ishida 1979: 144)

Die zwei Kriegsgottheiten Amaterasu und Hachiman hatten diesem Wechsel (in diesem Fall) zugestimmt. In Ahnlehnung an diesem und anderen Texten, war die grundlegende Verlagerung von der Herrschaft des Hofes zur Militärherrschaft letztendlich durch Hachiman voran gebracht worden, aber zur gleichen Zeit behalten diese Belegstellen bei, dass die Militärherrschaft nach wie vor der kaiserlichen Herrschaft zu dienen hatte. (Repp 2002: 182)

Übersetzung

  • Brown, Delmer und Ichirō Ishida (1979), The Future and the Past: a Translation and Study of the Gukanshō, an interpretative history of Japan written in 1219. Berkely: University of California Press.

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst.